« Hausbau-, Sanierung  |

Fassadendämmung bei HWB58 sinnvoll/wirtschaflich?

Teilen: facebook    whatsapp    email
Zusammenfassung anzeigen (Beta)
  •  AndiS
12.2. - 11.10.2023
7 Antworten | 6 Autoren 7
7
Da ich in diesem Forum immer sehr hilfreie Ideen und Ratschläge bekommen habe, möchte ich euch auch bei meinem nächsten Projekt um eure Meinung bitten.
Folgender Situation:
  • 08.2021: Haus gekauft (Bj 1998) mit Brutto Bezugfläche laut EA EA [Energieausweis] 155,8m² --> HWB REF,SK = 70,7kWh/m²a.
  • 09.2021-03.2022: Zubau + Renovierung Bestand (Alle Fenster im EG sowie Haustüre getauscht, el. Beschattung verbaut, Innenräume moderniesiert). Brutto Bezugfläche laut EA EA [Energieausweis] 188,48m² --> HWB REF,SK = 60,2kWh/m²a.
  • 04.2022 Einzug
  • 2023: (geplant) Fenster OG + Fassade

Als nächstes ist geplant die Fenster mit Beschattung im OG zu ersetzen (HWB wäre dann bei 58). Da wir mehr als geplant an der Fassade umgebaut/zerstört haben, reicht das ursprünglich geplante neu anstreichen nicht mehr aus. Laut Fassadenbaufirma ist es am sinnvollsten die gesamte Bestandsfassade zu netzen, spachteln und neu zu beschichten.

Nun zu meiner Frage. Der zukünftige HWB mit neuen nun vollständig ersetzen Fenstern wird 58 betragen. Da es doch enige Schnittmengen mit der Erstellung eines WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] gibt stelle ich mir aktuell die Frage ob es die Mehrkosten wert sind, in eine Fassadendämmung zu investieren. Die Wände im Bestand sind aus 38cm Leca. Das Wohnklima ist aktuell sehr gut und auch im Sommer bleibt das Haus angenehm kühl. Der U-Wert der Wand ist mit 0,35W/m²K angegeben was natürlich nicht mehr dem heutigem Standard entspricht. Auf Grund der tollen Eigenschaften von Hanf (Dämmung, Schall, Diffussionsoffen, etc.) haben wir das als unser favourisiertes Material ausgewählt. EPS als Dämmmaterial ist für uns keine Option da wir in userer vorigen Wohnung schlechte Erfahrung bez. Raumklima und Hitzeschutz gemacht haben.

In einem ersten Gespräch mit einem Energieberater würde uns dieser 12cm Hanf (Carpatect) vorschlagen. Damit könnte der U-Wert der Außenwände auf ca. 0,18 gesenkt werden.
In Kombination mit dem Austausch der Fenster im OG könnte damit sogar das Förderkriterium "Umfassende Sanierung klimaaktiv" vom Bund erreicht werden. Der HWB wäre dann bei ca. 44.

Laut ersten Infos einer Fassadenfirma kostet 1m² Hanffassade aktuell 160€.
Die Außenwände vom Bestand sind in Summe 280m². Gesamtinvest wären somit 44.800€.
Abzüglich der max Förderung von 21.000€ (best case) landen wir bei 23.800€.
Im Vergleich dazür würde die Fassadensanierung (netzen,spachteln,besichten) ca. 15.500€ ausmachen.
Differenz inkl. Förderung somit 8.300€.

Nachteil bei der Fassadendämmung:
- sehr dicke Wände
- Fenster zu tief in der Laibung (kann im EG nicht mehr angepasst werden)
- Dachrinnen müssen ggf. versetzt werden
- neue Fensterbänke notwendig
- Pflaster, Balkon und sonstiges was an die Fassade anschießt muss angepasst werden

Vorteile
- geringere Heizkosten
- Wertsteigerung
- noch besserer Schutz gegen Überhitzung im Sommer
- Wärme/Kälte brücken werden egalisiert

Zur Haustechnik:
  • Heizung+Warmwasser: Erdwärmepumpe mit Flächenkollektor von KNV. Baujahr 1999. Kältemittel und Kompressor wurden 2021 getauscht. 
  • Stromverbrauch Heizen+WW: Jänner 2023 830kWh / Februar bis jetzt 400kWh (ca 21-22°C in den meisten Räumen)
  • 215m² beheizte Fläche (188m² Wohnfläche + 2 Kellerräume)
  • 15kWP PV Anlage ohne Speicher (O/S/W)
  • keine KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]

Wie würdet ihr euch auf Basis der Daten entscheiden? Rechnen sich die Mehrkosten und der sonstige Aufwand einer Fassadendämmung?

Danke

 


[Hinweis: Umfrageergebnisse sind nur für eingeloggte Mitglieder sichtbar]

  •  bautech
  •   Gold-Award
12.2.2023  (#1)
Abgestimmt mit: Ja


1
  •  uhim
  •   Bronze-Award
12.2.2023  (#2)
Abgestimmt mit: Nein
Nein, nicht mit 12cm Hanf. 

1
  •  AndiS
12.2.2023  (#3)

zitat..
uhim schrieb:

Abgestimmt mit: Nein
Nein, nicht mit 12cm Hanf.

Welches Material würdest du empfehlen?


1


  •  berhan
  •   Gold-Award
13.2.2023  (#4)

zitat..
AndiS schrieb: EPS als Dämmmaterial ist für uns keine Option da wir in userer vorigen Wohnung schlechte Erfahrung bez. Raumklima und Hitzeschutz gemacht haben.

Ehrlich gesagt kann ich mir nicht vorstellen, dass sich da EPS gegenüber anderen Dammmaterialien negativ auswirkt. Der Hitzeschutz funktioniert mit EPS perfekt und für's Raumklima ist EPS nicht verantwortlich.

zitat..
AndiS schrieb: In einem ersten Gespräch mit einem Energieberater würde uns dieser 12cm Hanf (Carpatect) vorschlagen. Damit könnte der U-Wert der Außenwände auf ca. 0,18 gesenkt werden.

Wenn schon die Fassade gemacht wird, dann bitte nich so halbherzig. Ich würde versuchen den U-Wert der Außenwände unter 0,12 zu bringen, die Mehrkosten sind meist marginal (vielleicht bei Hanf nicht, aber das würde ich aufgrund des schlechten Dämmwerts und des hohen Preises sowieso nicht verbauen).

Zum Material, wenn dich 160 Euro p. m² noch nicht umhauen, dann könntest fir überlegen eine hinterlüftete zu machen. Die geht mit EPS oder Mineralwolle, je nach Bauweise vermutlich auch als Einblasdämmung. Schallschutz, Hitzeschutz und diffussionsoffen ist bei hinterlüfteten Fassaden top. Du könntest dabei sogar die neuen Fenster in die Dämmebene setzen. Das diie Fenster im EG jetzt schon drinnen sitzen, ist natürlich schade (ich gehe davon aus, dass diese nicht bündig mit der Wand gesetzt wurden).





1
  •  ManuelV
  •   Silber-Award
13.2.2023  (#5)
Wäre natürlich super gewesen, das damals beim Fenstertausch schon mit zu machen. Dann hättest das sauber einbinden können und die Fenster vernünftig in die Dämmebene setzen. Nachträglich ist sowas immer blöder.

Bezüglich Dämmwerten, Werkstoffen usw kannst dich mal mit dem U-Wert Rechner spielen:

https://www.ubakus.de/u-wert-rechner/?

Denke mal unter 100 mm wird es nicht rentabel sein. Um auf 0.12 oder weniger zu kommen bist sicher bei grob 200mm Dämmung mit Hanf, Holzfaser. Graues EPS wäre sicher auch machbar, damit kommst vermutlich mit 120mm schon auf 0.15, was jetzt nicht schlecht ist.

1
  •  AndiS
13.2.2023  (#6)

zitat..
ManuelV schrieb: Wäre natürlich super gewesen, das damals beim Fenstertausch schon mit zu machen. Dann hättest das sauber einbinden können und die Fenster vernünftig in die Dämmebene setzen. Nachträglich ist sowas immer blöder.

Ja das stimmt natürlich. Es ist aber wie so oft beim bauen anders gekommen als geplant. 

Eine andere Überlegung ist natürlich die Fassade zu lassen wie sie ist und in absehbarer Zeit in eine effizientere Heizung zu investieren. 
Kann man eigentlich einen bestehenden Flächenkollekter behalten und nur die Wärmepumpe erneuern?


1
  •  michaelSzg
11.10.2023  (#7)
Hallo @AndiS 
ich habe gerade deinen Beitrag gefunden.
Ich stehe vor der sehr ähnlichen Entscheidung.

Kannst du mir die Kontaktdaten des Fassadenbauers senden (gerne persönliche Nachricht).
Das Angebot (160 Eur / m2 für Hanf) wirkt für mich jetzt auf den ersten Blick sehr sehr gut (im Vergleich dazu was mir angeboten wurde)

Danke!

1


Beitrag schreiben oder Werbung ausblenden?
Einloggen

 Kostenlos registrieren [Mehr Infos]

Nächstes Thema: [Gelöst] Carport Dach schräg betonieren