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Fixzins vs. variabel mit Zinscap-Derivat

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  •  dazopf
22.3. - 25.3.2019
12 Antworten | 7 Autoren 12
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Hallo zusammen!

Ich bin schon länger stiller Leser des Forums und würde jetzt um eure Meinung zu etwas bitten, was mich schon eine Weile beschäftigt.

Wir (Lebensgefährtin&ich) wollen im Spätherbst 2019 unser Traumhausprojekt beginnen und natürlich ist da die Finanzierung ein heißes Thema. Die Zinsen sind so gut wie schon lange nicht und wir wollen davon so gut wie möglich profitieren. Wir wollen jedoch auch ein gewisses Maß an Sicherheit, da die Summe die wir finanzieren müssen, relativ hoch ist (350k). Gesamtdauer des Kredits wären 35 Jahre, da wir beide jung sind (25J) und die Rate niedrig halten wollen.

Jetzt haben wir uns 2 Möglichkeiten überlegt:

1) Ein Kredit bestehend aus 2 Teilen: Der fixverzinste Anteil (70%) zu 2,5% effektiven Zinsen (20 Jahre fix), Anschluss ist 1,5% auf 3M-Euribor. Der variabel verzinste Anteil (30%) mit 0,875% Zinsen auf 3M-Euribor.

2) Der Kredit wird vollständig variabel aufgenommen: Entweder 0,875% auf 3 M-Euribor oder 0,625% auf EZB. Als Absicherungsinstrument wird ein Zinscap gekauft, der von 2020-2040 (=20Jahre) die maximalen Zinsen auf 3% beschränkt. Sollte der Leitzinssatz darüber steigen, wird die Differenz als Prämie des Wertpapiers ausgeschüttet. Worst case wäre quasi, wenn der 3M-Euribor auf ~2-3% steigt und sich dort einpendelt. 

Was haltet ihr von diesen Varianten? Gibts irgendwen der Variante 2 selbst gemacht hat? 

 

  •  rk515
  •   Gold-Award
22.3.2019  (#1)
Wenn dies die einzigen Varianten sind, die überelgt wurden, dann würde ich zu 2 tendieren.
Wieviel Kostet euch der Cap?

3. Variante für:

zitat..
dazopf schrieb: Die Zinsen sind so gut wie schon lange nicht und wir wollen davon so gut wie möglich profitieren.


dann rein variabel

widerspricht aber:

zitat..
dazopf schrieb: Wir wollen jedoch auch ein gewisses Maß an Sicherheit,


Ist wie im Wertpapiergeschäft..... Man will höchstmöglichen Ertrag bei Höchstmöglicher Sicherheit.
geht nicht.

Für das Derivat braucht ihr aber auch ein Anlegerprofil, bzw eine gewisse Risikobereitschaft wenn mich nicht alles täuscht.

1
  •  ChristianIV
  •   Silber-Award
22.3.2019  (#2)
Ich persönlich habe sehrviel rumgerechnet auf der Suche nach der optimalen Sicherheit bei minimalen/Kosten

meine Erfahrung bei der INTERPRETATION der Ergebnisse und Folgerungen war so vorneweg lohnen sich Zinscaps NICHT, die sind eine Idee wenn ich einen laufenden Kredit habe variabel und Geld auf der Kante und mich absichern ohne umschulden will


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  •  dazopf
22.3.2019  (#3)
Danke für die Antworten!

zitat..
rk515 schrieb: dann rein variabel


 da bin ich leider zu viel Hosenscheisser emoji



 

zitat..
ChristianIV schrieb: meine Erfahrung bei der INTERPRETATION der Ergebnisse und Folgerungen war so vorneweg lohnen sich Zinscaps NICHT, die sind eine Idee wenn ich einen laufenden Kredit habe variabel und Geld auf der Kante und mich absichern ohne umschulden will


Ok, wie kommst du drauf? Ich hab mir zB sowas angesehen: https://tinyurl.com/y3tqglzw

Das wären für die gesamte Darlehenssumme inkl aller Kosten ca 17k als Absicherungskosten. Das sollte sich doch durch die niedrigeren Zinskosten im Vergleich zum Fixzins relativ leicht ausgehen? Oder überseh ich irgendwas grundlegendes?

Bin über jede Antwort dankbar, da diese Themen eigentlich Neuland für mich sind.

 






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  •  mirabell
  •   Bronze-Award
22.3.2019  (#4)
Theoretisch (ohne mich auszukennen) würde ich mir eher überlegen, die 17.000 Absicherungskosten in eine Floater-Anleihe zu stecken, deren Kupon an den Euribor gekoppelt ist. Dann wären die 17.000 nämlich nicht einfach weg, wenn der Euribor nur gemäßigt steigt, sondern man würde auch vom Kursanstieg der Anleihe profitieren und zB bei einem horrenden Anstieg des Euribors gut gverkaufen können.

Nachteil: mit 17.000 Euro Investment wäre nur ein kleiner Teil der Kreditsumme abgedeckt.

Weiß nicht, was die Finanzierungsexperten dazu sagen?

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Hallo dazopf,
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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
22.3.2019  (#5)
Ich nichts, mach nichts mit Zinscaps. 
Mmn entweder fix oder variabel, oder eine Kombi.

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  •  rk515
  •   Gold-Award
22.3.2019  (#6)

zitat..
mirabell schrieb: sondern man würde auch vom Kursanstieg der Anleihe profitieren und zB bei einem horrenden Anstieg des Euribors gut gverkaufen können.


 Achtung.. bei Anleihen.... steigende Zinsen bedeuten logischerweise fallende Kurse.




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  •  mirabell
  •   Bronze-Award
22.3.2019  (#7)
Bei Anleihen, deren Kupon gleich bleibt, fallen die Kurse logischerweise - eine Anleihe mit 3% im Zinsumfeld von 4% muss im Preis günstiger sein als wenn die Zinsen bei 2% liegen.

Aber bei einem freien Floater ohne Cap? Der müsste ja nach wie vor interessant sein? 

https://www.faz.net/aktuell/finanzen/anleihen-zinsen/zinsanlagen-mit-floatern-vor-kursverlusten-schuetzen-1163011.html 
https://fairvalue-magazin.de/anleihen/floater/

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  •  ChristianIV
  •   Silber-Award
25.3.2019  (#8)

zitat..
dazopf schrieb: Ok, wie kommst du drauf? Ich hab mir zB sowas angesehen: https://tinyurl.com/y3tqglzw Das wären für die gesamte Darlehenssumme inkl aller Kosten ca 17k als Absicherungskosten. Das sollte sich doch durch die niedrigeren Zinskosten im Vergleich zum Fixzins relativ leicht ausgehen? Oder überseh ich irgendwas grundlegendes?


 17k für dann TEILWEISE auf 3,875% abgesichert zu sein ist ne Menge Holz

der angesprochene Cap gilt von 2020 bis 2040, nur am Anfang 100%, dann 2030 nurnoch 60% und 2040 nurnoch 20% der Summe (immer schön 4% pro Jahr weniger),
der Kredit wird/soll aber von 2020 bis 2055 sein, von daher deckt er nur einen Teil der offen Schulden zu einem Teil der Laufzeit ab und das eher schwach

das andere Thema ist das generelle Marktumfeld, was meine ich damit das sind einerseits die Staatsschulden in Europa und andererseits die Altersstruktur, beides sorgt für sich gesehen dafür das die Zinsen zu 99,9% sicher nicht mehr alte Höchststände erreichen werden in den nächsten 20-30 Jahren
(persönliche Einschätzung)

von daher würde ich sagen entweder ich sichere mich garnicht ab oder wenn schon dann richtig mit einem Fixzinssatz, irgendwie wirkt es als ob da variabel ein Topangebot am Tisch liegt, die fixen Zahlen wirken gefühlt eher schlecht, ich würde einen Finanzvermittler ins Rennen schicken so als Ratschlag wenn ja sowieso noch Zeit ist, aus persönlicher Erfahrung kann ich nur speeeedcat empfehlen wie viele hier im Forum, einfache Aussage:

Das hab ich am Tisch liegen, mit ein paar mehr Details kann dir jeder Finanzierungsvermittler sagen ob er sich die Arbeit machen möchte dir was besseres an Land zu ziehen als die Angebote die du/ihr hast/habt, die werden ja nur bezahlt wenn es zu einem Abschluss kommt und den gibt es nur wenn sie ein Angebot vorlegen was besser ist




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  •  Shivers
25.3.2019  (#9)
Ich habe auch lang hin und her überlegt und hatte hierzu einen eigenen Thread erstellt.

Das erste "Grundproblem": man könnte in deinem Beispiel um 17.000€ weniger Kredit aufnehmen - das muss man auf jeden Fall gegenrechnen. Aber wie genau? Das führt mich zum...
... zweiten Grundproblem: Die Schwierigkeit einer seriösen Berechnung. Je nachdem wie schnell der Zins steigt (oder nicht steigt) haut der Zinseszins mal mehr oder weniger rein und man kann mehr oder weniger ums gleiche Geld tilgen; genauso steigt oder fällt der Kurs des Caps mehr oder weniger. Der Verlauf der Zinskurve ist sehr entscheidend.

Und sonst noch: man darf in der Berechnung nicht auf die Kontoführungsgebühren für den Cap vergessen.

Ich hab leider immer noch kein Traumhausobjekt gefunden, bin aber nach mehreren Wochen Auseinandersetzung mit dem Thema auch zu dem Entschluss gekommen, fix/variabel zu splitten, dafür aber mit einem höheren variablen Anteil (60v:40f).  Nach dem was ich hier im Forum bis dato so gelesen habe, scheint der variable Zinssatz bei dir sehr gut zu sein, während der fixe zinssatz vergleichsweise sehr schlecht wirkt. Ich hätte Nov. 2018 1% Aufschlag auf 3M-Euribor variabel und 2,125% auf 20 Jahre bekommen. Ich glaube, dass die 20-Jahres Zinssätze seitdem nochmal um 1/8% gefallen sind.

0,625% auf EZB ist vermutlich kein Angebot Bank mit Gerichtsstand in AUT? (und wenn doch... welcher? :-D)

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  •  LiConsult
25.3.2019  (#10)

zitat..
Shivers schrieb: 0,625% auf EZB ist vermutlich kein Angebot Bank mit Gerichtsstand in AUT? (und wenn doch... welcher? :-D)


VR-Bank eG (Gerichtsstand Schwerin - Deutschland)

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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
25.3.2019  (#11)

zitat..
Shivers schrieb: Ich glaube, dass die 20-Jahres Zinssätze seitdem nochmal um 1/8% gefallen sind.


ja, im Bestcase nun ab 2% zu haben.

zitat..
LiConsult schrieb: VR-Bank eG (Gerichtsstand Schwerin - Deutschland


Und das genau will ich nicht, wenn es mal wo hakt, wird alles richtig schön mühsam. NmM.

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  •  LiConsult
25.3.2019  (#12)

zitat..
speeeedcat schrieb: Und das genau will ich nicht, wenn es mal wo hakt, wird alles richtig schön mühsam. NmM.


vollkommen richtig - ist auch meine Meinung. Ist sicher ein Vergnügen mit der deutschen Rechtsvertretung dann Schwierigkeiten beim dortigen Gericht auszufechten.


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