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Flachdach Abdichtung (Bitumen, EPDM ...)

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  •  andii
19.3. - 25.3.2016
14 Antworten 14
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Hallo,

mich würde interessieren, was ihr denkt. Wir haben ein begrüntes Flachdach und ich hab schon mit 6 Dachdeckern gesprochen, jeder hat eine andere Meinung.

Bitumen:
+ Schäden reparierbar
+ Wurzelsicher
+ UV beständig
+ nachträglich einfach reparierbar (ob Schäden "leicht" gefunden werden können kann ich nicht beurteilen)
- viele Stöße die potenzielle Schwachstellen sind
- Wurzeln können an den Stößen das Dach durchdringen
- separater Wurzelschutz nötig, der ev. durch UV-Einfluss beschädigt werden kann

EPDM
+ hohe Elastizität
+ Wurzelsicher
+ UV beständig
- Schäden quasi unauffindbar (z.B. kleine punktuelle Beschädigung die durch die Elastizität nicht sichtbar ist)
- chemische Zusammensetzung wird von den Herstellern laufend geändert, daher ist ein nachträgliches Reparieren wg. Materialunverträglichkeit ev. nicht möglich

Glasfaserverstärkte Kunststoffbahn (Sarnafil TG 66-20)
+ Schäden angeblich sichtbar und reparierbar
+ UV beständig
+ Wurzelsicher
- ev. auch das Problem mit der sich ändernden chemischen Zusammensetzung

Mein Baumeister (er muss auch für das Dach dann gerade stehen) präferiert Sarnafil TG 66-20, da er Schäden dabei leicht findet. Sein Argument, ein spitzes Steinchen in einem Schuhprofil kann bei einer EPDM-Folie ein kleines Loch hinterlassen, dass man später nie mehr findet. Bei der Sarnafil Folie soll der Schaden angeblich optisch sichtbar sein.
Gegenargument eines anderen Dachdeckers ist, dass die Folie ja sowieso auf XPS aufgebracht wird, der Untergrund gibt also nach, also kann ein Stein im Schuhprofil sowieso nie die Folie durchstechen. Außerdem kann man ja aufpassen.
Zwei andere Dachdecker verwenden nur mehr Bitumen, da dies angeblich die einzig sinnvolle und langlebige Alternative ist. Was mich bei Bitumen verunsichert: ich brauche einen Wurzelschutz. Wer garantiert mir, dass der Wurzelschutz eine dauerhafte Lösung vor Wurzelschäden ist. Weil der wird ja ebenfalls durch Witterung und UV beinflusst und vermutlich beschädigt.

  •  AnTeMa
19.3.2016  (#1)
Flachdachabdichtung - Bitumendächer haben nie die Lebensdauer von EPDM.
Wenn ständig die Zusammensetzung geändert werden würde müßten beim Fahrradschlauch flicken auch immer neue Lös unten gefunden werden, da das Matetial weitestgehend identisch ist.

Versuch doch bei EPDM mit einem Steinchen ein Loch hinein zu bekommen-
das ist bei der Elastizität schon schwierig genug und würde sich fast komplett wieder von selbst schließen.

Deshalb ist dies das bevorzugte Material von Schwimmteichbauern, wo ein wesentlich höherer Wasserdruck herrscht als auf einem Flachdach.

Versuch mal bei einer dreitägigem Bitumenabdeckung das Loch zu finden-
ich habe früher mal auf den Sheddächern vom VW-Werk Bitumenbahnen repariert- eine ziemlich mühselige Arbeit.
Bitumendickbeschichtung halten nur lange wenn sie ständig gewartet werden.

Ich habe unsere Flachdächer und Terrasse mit EPDM-Folie abgedichtet- alle vollflächig auf Dreischichtplatten verklebt,
die ich vorher selbst verlegt habe, damit es hier auch keine Probleme gibt.
Alle Folien wurden ohne Stöße verlegt.

Andreas Teich

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  •  andii
19.3.2016  (#2)
Ich glaub essentiell ist, dass Stöße möglichst vermieden werden. Unser Dach hat eine Abmessung von 6,70m x 12,50m. Ich glaub das wollte keine Firma mit nur einer Folie machen. Die EPDM-Gegner führen dann die Klebestellen bzw. Vulkanisierstellen als potentielle Schwachstelle an. Muss ich da beim Dachdecker nochmal intensiver nachfragen, damit er mir das in einem Stück macht? Oder sind die im Werk vulanisierten Stöße gleich gut als die manuell auf der Baustelle vulanisierten Stöße?

Danke!

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  •  rainer1977
  •   Gold-Award
19.3.2016  (#3)
Bin da bei Andreas und klar für epdm. Hol dir von den Dachdeckern reststückerl von den verschiedenen Folien, bearbeite diese und du wirst den Unterschied sehen. Den mit dem spitzen stein, der die epdm kaputt macht, kannst wegen Inkompetenz links liegen lassen.
Ich hab mir von der resitrix epdm Folie ein reststückerl geholt und dieses mit dem akkuschrauber und Holzbohrer bearbeitet. Fazit: akkubohrer kam nicht durch, die Folie wickelte sich um den Bohrer bis der schrauber Stillstand. Folie kaputt? Denkste. Das war für mich das kaufargument.

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  •  rainer1977
  •   Gold-Award
19.3.2016  (#4)
Bei meiner Folie wurden die Stöße mit einem speziellen heißluftapparat verbunden, die durchgehende Schweißnaht ist 6cm breit. Also eigentlich auch unkaputtbar.
Und noch was, epdm kriegst auch als ganze, vorkonfektionierte einstückfolie, ausgemeseen für genau dein dach

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  •  steinhausbauer
19.3.2016  (#5)
Die resitrix ist allerdings eine Mehrschichtfolie: EPDM;Gewebe;polymermodifiziertes Bitumen -> diese Schicht kann dann erhitzt werden und lässt sich auf der nächsten Bahn auf das EPDM aufschweißen. Das Material ist sehr robust - bekommt man auch in einer Wurzelfesten Variante.

Kann auch nicht erkennen, warum das Auffinden von Löchern schwieriger sein soll als bei Bitumen. Wenn man die Schadstelle dann gesäubert hat, kann man einfach einen Flicken aus Restmaterial draufschweißen.

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  •  AnTeMa
20.3.2016  (#6)
EPDM Abdichtung - Bei uns habe ich EPDM-Folien verwendet, weil die ohne Stöße bis ca 15 x 30 m geliefert werden
und das Dach dann sofort dicht ist.
Bei unsicheren Wetterverhältnissen ist das sehr vorteilhaft.

Zum Recyclen sind natürlich Folien ohne Verbundmaterialien besser geeignet.

Für Dachdeckerbetriebe ist's natürlich nachteilig, dass die bei jedem Dach die passende Folie besorgen müssen
und nicht wie üblich nur eine Rollenbreite vorrätig halten müssen.

Da das Material derart flexibel ist können Innen-Ecken einfach gefaltet werden, sodass sie immer dicht sind (auch wenn's dadurch optisch nicht ganz so perfekt aussieht)

Wer sonst Bitumenbahnen mit dem Brenner verklebt hat wird sicher die EPDM-Verlegung bevorzugen,
weil bei Beschwerung außer dem Auslegen keine weiteren Maßnahmen notwendig sind.
Daher ist die Verlegung auch ohne Probleme selbst durchführbar.

Andreas Teich

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  •  BAU2014
  •   Silber-Award
21.3.2016  (#7)
ich hab (aus kostengründen) nicht vor einen dachdecker kommen zu lassen, der mir nur eine folie übers dach rollt und dafür (durchaus berechtigt) gutes geld kostet.
das kann ich auch selber. allerdings braucht man dann einen guten kontakt zu einem folienproduzenten der auch direktverkauf macht. da die teile sowieso maßanfertigungen sind ist es ja kein besonderer aufwand für den produzenten. trotzdem hab ich bisher noch keine verkaufsstelle gefunden. emoji
aber epdm-folie ist sicherlich das unkomplizierteste und technisch ausgereifteste material für ein selbstbaugaragendach.

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  •  steinhausbauer
21.3.2016  (#8)

zitat..
BAU2014 schrieb: aber epdm-folie ist sicherlich das unkomplizierteste und technisch ausgereifteste material für ein selbstbaugaragendach


... da bin ich mir nicht so sicher: Ich habe sowohl bei der Verarbeitung von Resitrix mitgeholfen als auch danach selbst die Lichtschachteinbindung mit 2k PU-Abdichtung gemacht.

Also das Schweißen erforder m.E. schon viel Erfahrung - die EPDM-Seite darf dabei ja nicht zu stark erhitzt werden sonst wird die spröde und verbrennt irgendwann.
Speziell an Ecken und dem Einbinden von Abläufen dürfte das schwierig werden.
In diesen Bereichen finde ich das mit 2kPUR deutlich leichter.

Wie das bei reinen EPDM-Bahnen aussieht die dann irgendwie Kaltverschweißt werden weiß ich aber nicht.

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  •  BAU2014
  •   Silber-Award
22.3.2016  (#9)
da geb ich dir vollkommen recht, das ist nichts für laien. ich gehe von einer fertig konfektionierten folie aus. nur auslegen, attika verblechen und schotter drauf.

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  •  Steffili
  •   Bronze-Award
22.3.2016  (#10)
@BAU2014 welche "fertig konfektionierte Folie" würdest du da empfehlen?

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  •  BAU2014
  •   Silber-Award
22.3.2016  (#11)
sorry, da bin ich leider noch ganz am anfang mit meinen recherchen. so viel ich bisher in erfahrung bringen konnte bekommt man epdm-folien fertig ab werk geschweißt geliefert. da sind die ecken für die attika und dachabläufe oder andere durchdringungen bereits perfekt eingeschweißt. also legt man das folienpaket an den vom hersteller beschriebenen platz am dach und breitet sie aus. leider hab ich auch noch keinen produzenten in Ö gefunden....hab aber bisher noch nicht sehr intensiv gesucht.
ich muss zuerst die garage bauen. bin da leider in projekt noch recht am anfang.

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  •  AnTeMa
22.3.2016  (#12)
EPDM-Abdichtung - Ich habe bisher keine Verbund-EPDM-Folien verwendet und sehe auch keinen Vorteil darin.
Allenfalls logistisch einfacher, weil dann nur eine Rollenbreite vorrätig gehalten werden muß.
Allerdings geht dabei auch der Vorteil der fugenfreien Verlegung verloren und bei Vorkonfektionierung ists wieder kompliziert und setzt sehr genaues Messen voraus.
Abflüsse zu verlegen ist ziemlich einfach wenn ein Dachgully mit EPDM-Schürze verwendet wird-nur bei Außenecke muß geschnitten werden.
Innenecken besser nur falten- dann ists immer dicht.

Andreas Teich

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  •  bautech
  •   Gold-Award
23.3.2016  (#13)

zitat..
BAU2014 schrieb: leider hab ich auch noch keinen produzenten in Ö gefunden...


Kuck mal...
http://www.coverit.at/media/Downloads.5/Prospekte.8/Material_Plane.pdf

http://www.coverit.at/

ng

bautech

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
25.3.2016  (#14)

zitat..
andii schrieb: mich würde interessieren, was ihr denkt...

hallo andii,
ich denke es gibt eine noch bessere möglichkeit als deine aufgelisteten, nämlich eine verbundabdichtung im gieß- u einrollverfahren

die ist extrem robust und gleichzeitig fehlertolerant, hat den vorteil daß sie hinterlaufsicher ist und selbstheilend.

selbst wenn du einen kronenkorken durchtreten würdest ginge das loch von selber wieder zu...

wir haben unser gründach so als umkehrdach ausgeführt...

@bautech,
coverit ist unser nachbar ... emoji
ps: danke & prost retour

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