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Hallo, Kondensat: Auf Grund des Dampfdruckgefälles, sollten diffusionsoffene Konstruktionen immer nach dem Prinzip innen luftdicht, außen schlagregendicht, innen dichter als außen, gebaut werden. Das bedeutet für eine in Holzkonstruktion errichtete Wand, dass innen eine Dampfbremse in Form einer entsprechenen Folie oder durch OSB-Platten eingebaut wird. Diese verhindert, dass durch das Dampfdruckgefälle, Feuchtigkeit aus der warmen Raumluft, auf dem Weg nach außen, kondensiert. Wird jetzt die Wand in Holzbauweise bis auf die Bodenplatte geführt, entsteht zwangsläufig die Notwendigkeit einer Abdichtung im Sockelbereich. Damit wäre die Wand im Sockelbereich dann beidseitig diffusionsdicht. Ergebnis: Die von der Dampfbremse nicht aufgehaltene Feuchtigkeit, kann nicht mehr nach außen ablüften und kumuliert sich innerhalb der Wandkonstruktion. Bei einem Betonsockel entfällt dieses Problem, da die Holzkonstruktion außerhalb des feuchtbelasteten Bereichs liegt und damit die Erfordernis einer äußeren Sockelabdichtung entfällt. Der Betonsockel selbst ist nicht diffusionsoffen und damit entsteht in diesem Bereich kein Problem. Statik: Die Statik des Betonsockels muß berechnet werden. Es kommt eine Anschlussbewehrung von der Bodenplatte in den Sockel zum Einsatz. Empfehlenswert ist die Verwendung eines Fugenblechs. Kann der Sockel höher gebaut werden? Dies ist selbstverständlich kein Problem. Auch der erwähnte Wärmeschutz, ist m.E. mit dem entsprechenden Dämmmaterial lösbar. Hier käme z.B. eine beidseitig alukaschierte PIR-Dämmung in Betracht. Als Fassadenmaterial könnte man z.B. auf Zementfaserplatten oder Mineralwollplatten (z.B. von Rockpanel) zurückgreifen. Damit lässt sich der Sockelbereich ansprechend und witterungsunempflindlich gestalten. |
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Hallo, Danke für die Antwort, das bedeutet von der Statik und vom Kondensat hat ein >= 30 cm Betonsockel keine negativen Auswirkungen. Wieso bauen nicht mehr Leute mit Betonsockel ihr Holz/Holzriegelhaus? Das sollte ja schon fast Standard sein? Grad die Schwelle sollte so weit wie möglich von der GOK entfernt sein... (Alte Bauregel: „Zwei Stufen aus dem Dreck“ forderte eine preußische Verordnung aus der Zeit um 1840 für die Holzfußschwelle der Fachwerkhäuser. ) |
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Verstehe ich auch nicht. Mein Planer hat das schon beim Erstentwurf so ausgeführt und hat gesagt "Holz gehört weg vom Boden, dann is a ruh'" Kann ich nur jedem empfehlen 👍 ![]() ![]() |
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Wie hoch ist der Betonsockel? wurde unter der Tür auch ein kleiner Sockel gebaut? |
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Zwei Reihen Schalsteine hoch... 50cm ab Bodenplatte. Bei 20cm Fußbodenaufbau bleibst du dann mit dem Holz 30cm über GOK. Übergang Sockeldämmung zu Fassadendämmung ist dann über ein Aluprofil getrennt. So ist auch sichergestellt, dass keine Getier, Spritzwasser oder sonst was "von unten" in die Dämmung kann. Am Aluprofil kam dann eine Leiste drangeclipst mit einem Stück Netz, dass dann mit eingespachtelt wurde. Das System ist von Capatect. War auch einer von Capatect vor Ort und hat aufgepasst dass alles so verarbeitet wird wie vorgeschrieben. ![]() Das Aluprofil steht auch ca 2 cm über die Sockeldämmung, quasi Tropfnase. So sieht das dann mit Putz aus ![]() Terassentür steht auf Purenit, darauf dann die Abdichtung. |
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Die weiter oben stehenden Ausführungen über Diffusion stimmen so einfach auch nicht. Wenn der gesamte Wandaufbau diffussionsoffen ausgeführt ist, steht nicht einfach "unten der Wasserdampf an". Da findet genug Flankendiffusion statt. Abgesehen davon gibt es auch diffusionsoffene Dichtanstriche. Nichtsdestotrotz ist die Variante mit einem Betonsockel wahrscheinlich die technisch einfachste und sicherste. |
Weil es eben auch andere Möglichkeiten gibt, die wärmebrückentechnisch besser sind. ||
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Wenn ich nun so einen ca. 30cm Betonsockel auf meine Bodenplatte bauen lasse: ![]() Kann nun durch Flankendiffusion Kondensat unter den Holzschwelle kommen? Weil genau dort will ich sie ja via Betonsockel verhindern... (würde natürlich unter dem Holzriegel noch eine Bitumenbahn/Dichtanstrich einplanen) Dies würde ja zu Schimmel etc. an einer sehr kritischen Stelle führen... Wie habt ihr dieses Problem beim Sockel bei Holzriegelhäuser gelöst? |
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Ich habe den Eindruck, du machst dir über das ganze "Holzhaus schimmelt weg" Thema zu viele Gedanken. Ich finde es schon gut, den technischen Aspekt beim Hausbau methodisch anzugehen, aber schlussendlich führen hier mehrere Wege zum Ziel. Ich wollte eigentlich auf diese Ausführung hinaus. Ganz simpel: Die Dämmung bzw. der Wandaufbau säuft dir nur ab, wenn Kondensat ausfällt und nicht mehr abtrocknen kann. Bei korrekt ausgeführter Dampfbremse sollte aus dem Innenraum nicht zuviel in die Wand vordringen. Wenn die Wand nach außen außerdem diffusionsoffen ist, kann anfallendes Kondensat auch wieder aus der Wand. Du referenzierst hier auf den Kraler. Der nimmt auf Seite 5 außen eine diffusionsdichte Bitumenbeschichtung an. Das ist natürlich der worst case. Man könnte auch eine diffusionsoffene 2K Beschichtung verwenden. Abgesehen davon, finden eben auch Diffusionsprozesse innerhalb der Wand statt, nicht nur zweidimensional von Innen nach Außen. Ich würde aber auch stark davon abraten, die Holzschwelle ins Erdreich zu setzen! Sockeldetails und allgemeine Ausführungen zu dem Thema findest du hier: https://www.dataholz.eu/fileadmin/dataholz/media/HFA_richtlinie_sockel_20150410.pdf Die Holzforschung Austria ist generell eine gute Infoquelle. Wir haben die Holzelemente beispielsweise direkt auf die Bodenplatte gestellt. Unter den Holzelementen ist eine Mauersperrbahn (ALGV E 40 K). Die Sockeldetails unterscheiden sich je nach Hausseite allerdings. Die Wetterseite ist bei uns Straßenseitig und dort haben wir einerseits ein großzügige Überdachung (~ 2 m) bzw. den Carport und außerdem das Umgebungsniveau künstlich abgesenkt. Siehe Sockeldetail 6.3.2 bzw. 6.4.1. im von mir verlinkten Leitfaden. Auf der Gartenseite fällt unser Niveau ohnehin etwas ab und die Terrasse schließt hier auf voller Länge an. Diese steht dann auf eher hohen Stelzlagern. Ein guter Teil ist auch hier mit einem Vordach versehen. Damit steht die Holzschwelle bei uns nirgends im "Dreck" oder im direkten Spritzwasserbereich. Außerdem wurden alle Übergänge sorgfältig mit Dichtbändern und 2K Abdichtung (Botament RD2) versehen. Unsere Ausführung soll nur als Beispiel dienen, wie es auch anders geht. Es handelt sich hier allerdings um eine sehr teure und aufwändige Ausführungsvariante und ich weiß nicht, ob ich es nochmal so machen würde. Thermisch ist es wohl die Idealvariante. Grundlegend steht und fällt der Feuchtigkeitsschutz aber mit der handwerklich Qualität der Ausführung. Ich habe bei diversen Häusern in der Nachbarschaft zugesehen, wie die Sockelabdichtung gemacht wurde und dann beschlossen, es doch besser selber zu machen. Das ist keine Raketenwissenschaft und als Bauherr hat man ein anderes Incentive da genau zu arbeiten. Der beste Wandaufbau nützt dir nichts, wenn die Dampfbremse löchrig wie ein Emmentaler ist und die Abdichtunsarbeiten mangelhaft umgesetzt wurden. Wenn du mit einem FTH FTH [Fertigteilhaus] Anbieter baust, wird dir dieser das Sockeldetail höchstwahrscheinlich vorgeben. |
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Danke für die umfangreiche Antwort, ja stimmt sowas wie unter 6.5.1 plane ich auch: ![]() Da es ein Kleingartenwohnhaus ist und keinen Keller bekommt, würde ich gerne den Sockel mindestens 30cm hoch bauen. Und hoffe das kein Kondensat zur Holzschwelle kommt (bin da aber wohl etwas, übervorsichtig?) Darf ich nochmals Fragen wieso wurde unter 6.5.1 keine weitere Abdichtung auf das unterste Holz aufgetragen, laut PaB(und seinen Bsp.) sollte dies via 2k Dickbeschichtung immer passieren? Aber werde mich da mit dem Techniker der Holzbaufirma unterhalten müssen, denke die werden schon über Erfahrung verfügen und einige Betonsockel mit Holzriegel gebaut haben... |
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Noch eine interssante Frage, es gibt zwar Details (Skizze) von der Holzbaufirma bzgl. Sockel (H=30cm, B=15cm) für meine Holzwand (10cm CLT + 12cm Zellulose + 1,5 cm DHF + 6cm Holzfaser) aber er meint eine statische Berechnung macht er keine.... Also muss der Baumeister, der die Bodenplatte aufstellt diesen Sockel nicht nur machen sondern auch planen (berechnen?).... Dürfen Holzbaumeister keine Bodenplatte + Sockel planen? Oder ist das mehr ein abschieben von Haftungen? PS: Eigentlich hätte der Holzbauer mir das gleich sagen können, so kam diese Info erst nach meiner Nachfrage nach einem statischen Nachweis ;) |
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Möglicherweise hat der Holzbauer viel Ahnung von Holz, aber weniger von Beton. Generell macht es schon Sinn, wenn jeder das berechnet, was er auch baut. Der Holzbauer muss die Lasten zur Verfügung stellen, mit dem der Baumeister dann die Statik für den Unterbau berechnet. |
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Ja hoffe er macht das mit dem Holzteil gut... Aber mir wurde leider nie mitgeteilt das er quasi nur die Pläne für den Sockel/Bodenplatte nur zeichnet, nicht jedoch berechnet... habe diese Info erst nach nachfragen bekommen... muss nun den Baumeister in die Pflicht nehmen und nachfragen ob eh alles passt was er umsetzt... Wichtig ist mir einfach eine offene Kommunikation und auch eine klare Abgrenzung(auch wer für was Haftet etc.)... und das wurde leider verabsäumt. Aber es ist ja noch nix gebaut... bin trotzdem von der Kommunikation irritiert! |
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Wurde bei uns auch nicht großartig kommuniziert. Der Holzbauer hat einfach den Plan für den Unterbau geschickt und da waren Punkt- und Linienlasten angegeben. Glaube das ist so üblich. Ansonsten müsstest beim Holzbauer nachfragen. |
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Wie kommst du drauf? Der Zimmermann macht ja auch keine Deckenstatik für den Baumeister (z.B. bei einem Massivhaus). Wäre auch nicht seine Kompetenz. Der Zimmermann gibt seine Lasten bekannt, der Baumeister / Statiker berechnet damit das notwendige Bauwerk. |
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