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Fußbodenaufbau Möglichkeiten

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  •  voitdavid
10.12. - 23.12.2020
15 Antworten | 4 Autoren 15
15
Hallo Forum,

nachdem ich nun viel gelesen habe, bin ich zunehmend unentschlossener in der Thematik Fußbodenaufbau.

Meine Voraussetzungen sind:
15 cm FBA im Keller (incl. FBH)
25 cm FBA im EG (incl. FBH)
18,5 cm FBA im OG (incl. FBH + BKA eher für EG)
- möglichst ökologisch, damit ich das Haus nicht mit sondermüll vollpumpe
- preisich im Rahmen
- da wir bis dato fast alles selbst gemacht haben, schrecke ich auch davor nicht zurück
- im EG und OG wird größtenteils ein Massivholzboden gelegt

Nun haben wir bereits zwei Angebote:

1)
in allen Ebenen eine zementgebundene Styroporschüttung (RaBePlan)+ Fließestrich (Anhydritestsrich)
=> lange Wartezeiten zum Trocknen der Schüttung sowie des Estrichs

2)
KG: 4 cm Stypor (Leitungen ausschneiden) + 3 cm Trittschalldämmung + 6,5cm Zementestrich + 1,5cm Belag
EG: 8cm gebundenen Styroporschüttung + 6cm Styropor +3 cm Trittschalldämmung + 6,5cm Zementestrich + 1,5cm Belag
EG: 7,5cm zementgebundene Splittschüttung  + 3 cm Trittschalldämmung + 6,5cm Zementestrich + 1,5cm Belag

Grundsätzlich bin ich nun noch nach Alternativen da mir bis dato keines der Systeme zu 100% zusagt. Ich haben von @AnTeMa bereits einige interessante Vorschläge eines trockenen Einbaus gelesen, die allerdings alle nicht mit einer FBH FBH [Fußbodenheizung] kompatibel sind.
Evtl. ist Perlit + Holzfaserplatten auch eine Option, allerdings wurde mir bzgl. der Empfindlichkeit bei Wasserschäden tunlichst davon abgeraten. Abgesehen davon ist Perlit trotz selbsteinbringung deutlich teurer als oben genannte alternativen.

Hat da noch wer andere Vorschläge?

Gruß
David

  •  AnTeMa
  •   Gold-Award
11.12.2020  (#1)
Wenn Wandheizung statt Fußbodenheizung keine Möglichkeit ist gibts auch ökologische Varianten von Fußbodenheizungssystemen ohne Estrich, auch für Holzböden geeignet,
zB Janssen, Ripal,Lithotherm, die auch selbstbaugeeignet sind.

Bei Wasserschäden muß ohnehin getrocknet werden, wobei verschraubte Holzdielen in der Hinsicht viel problemloser sind als verklebte Beläge (abgesehen von Fliesen).

Estriche mit Styropor sind ohnehin nicht ökologisch, wobei Estriche bei o.g. Systemen oder bei Massivholzdielenböden nicht notwendig sind, was Kosten reduziert, Trockenzeiten umgeht und Fehlermöglichkeiten reduziert.

Andreas Teich

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  •  voitdavid
13.12.2020  (#2)
Hallo Andreas,
vielen Dank für die Antwort.
Wandheizung ist keine Option, da schon geputzt ist.

Die vorgeschlagenen Systeme sind grundsätzlich nicht schlecht, aber relativ preisintensiv und mir gefällt der Estrich-Gedanke grundsätzlich, dass die Masse "Estrich" Wärme abstrahlt... von daher möchte ich doch gerne einen flüssigen Estrich. Ob Anhydrit oder Zement-Estrich bin ich mir noch nicht sicher.

Mein aktueller Plan wäre:

KG: 4,5cm Perlit + 2 cm Holzfaser Trittschalldämmug (Steico ThermSD) + 6,5cm Zementestrich + 1,5cm Belag
EG: 9 cm Perlit + 6cm Holzfaser (Steico Base) +2 cm Holzfaser Trittschalldämmug (Steico ThermSD) + 6,5cm Zementestrich + 1,5cm Belag
OG: 6,5 cm Perlit + 2 cm Holzfaser (Steico Base) +2 cm Holzfaser Trittschalldämmug (Steico ThermSD) + 6,5cm Zementestrich + 1,5cm Belag

Has haltet Ihr von dem Aufbau?

Gruß
David

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  •  AnTeMa
  •   Gold-Award
14.12.2020  (#3)
Es kommt doch primär darauf an, ob's angenehm im Haus ist-
unabhängig davon ob mit oder ohne Estrich.
Technisch viel einfacher, besser selbstbaugeeignet und weniger schadensanfällig ist sicher ein auf Unterkonstruktionshölzern verschraubter Dielenboden.
Ökologischer ohnehin, da keinerlei Schadstoffe eingebracht werden und alles 100% recycelbar ist.

Vermutlich werden dabei die Gesamtkosten, zB mit dem Jannsen Fußbodenheizungssystem kostenmäßig nicht sehr unterschiedlich sein zu Varianten mit Estrich und verklebtem Parkett, das bei Schadensfällen meist komplett erneuert werden muß.

Andreas Teich 

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  •  BAULEItEr
14.12.2020  (#4)

zitat..
voitdavid schrieb: Has haltet Ihr von dem Aufbau?

Spricht nichts dagegen, bei der Steico Trittschalldämmplatte unbedingt die Datenblätter mit Steinwolleplatten (z.B Knauf TP) vergleichen.
Trittschallverbesserungsmaß und dynamische Steifigkeit beachten.

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  •  BAULEItEr
14.12.2020  (#5)

zitat..
voitdavid schrieb: Has haltet Ihr von dem Aufbau?

Spricht nichts dagegen,bei der Steico Trittschalldämmplatte unbedingt die Datenblätter mit Steinwolleplatten (z.B Knauf TP) vergleichen.
Trittschallverbesserungsmaß und dynamische Steifigkeit beachten.

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  •  voitdavid
15.12.2020  (#6)
Vielen Dank für die Antworten.

hab heute mit Janssen telefoniert und er wird mir ein Angebot erstellten.
Grundsätzlich gefällt mir das System sehr gut, auch die Möglichkeit, selbst Hand anzulegen.
Was mir nicht so gut gefällt ist der Preis, da er von ca. 30€ für die Aluverteiler + ca. 3m Kupferrohr pro qm. Da Kostet der Estrich mit 15€/qm + Kunststoffrohr deutlich weniger.

"Leider" habe ich auch die Materialpreis für Perlit + Steico Platten bekommen und ich muss leider feststellen, dass die ökologische Variante, tortz Eigenleistung um 1-2k € teuerer ist als die fertig eingebrachte gebundene, setzungssichere, feuchteunempfindliche EPS Schüttung + Fließestrich.
Die Steico Trittschalldämmplatten sind rausgenommen und durch Base 20 ersetzt worden.

Da fällt es mir schwer, mich vor dem CFO des Hauses zu rechtfertigen. Eigenleistung + teurer überwiegt den Gedanken an Ökologischem bauen.

Gruß
David 

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  •  Puitl
  •   Silber-Award
16.12.2020  (#7)
Uns gehts gerade gleich:
Ökologisch + Selber machen = gleich teuer wie "konventionell" ohne Eigenleistung

Manchmal hab ich mir schon gedacht: Sch*** drauf, sparen wir uns die Mühe und rein damit.
Liegt wahrsch. eh die nächsten 2 Generationen drin.

Im Endeffekt werden wir glaub ich aber trotzdem den Staffelboden mit Lehm-Estrich machen.
Sehr viel arbeit aber es ist dann quasi alles wieder rückbaubar und kann weiterverwendet oder gar verkauft werden (Holz).
Ich glaub genau DAS ist es was sich langsam bezüglich Kreislaufwirtschaft ändern muss.

Wir haben z.B. eine unverleimte Massivholz-Außenwand: Statt Abbruch-Kosten hinterlassen wir hier einen wertvollen Rohstoff (Altholz ist heute ca. 5x so teuer als "frisches")...

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  •  voitdavid
16.12.2020  (#8)
Hallo Puitl,

nach schweren Diskussionen mit der Freundin bin ich schön langsam auch der Meinung dass ich einfach die gebundene Styroporschüttung reingebe. und Estrich drauf gebe.
Ist für uns das einfachste und gleichzeitig günstigste System.

Und trotzdem schiele ich noch immer mit dem Janssen System, da es für mich trotzdem technisch sehr gut ist.  Einziger Kritikpunkt ist der Trittschall, da ich dabei ja unter der Holzdiele 30mm Hohlräume habe.

 Bei uns ist es auch so, dass das EG mit 50er Ziegel gemauert wurde, und das OG aus Holzriegel.
Anstatt einem 28cm Holzriegel (Eingeblasene Zellulose) + Installationseben hab ich einen 24cm Holzriegel gemacht und darauf 3x30mm Rauschalung geschossen. D.h. eine ca. 9cm dicke Massivholzwand und darin die Elektro-Installationen eingefräst. War zwar viel arbeit, aber das Gefühl einer Massiven Holzwand ist unbeschreibliich gut und noch dazu sehr günstig. Ärgere mich nun fast ein wenig, dass ich die gleich wieder hinter Rigips verstecke.

Nichtsdestotrotz komme ich beim Fußbodenaufbau an Grenzen meiner Vernunft.

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  •  Puitl
  •   Silber-Award
16.12.2020  (#9)
Bei uns war die Außenwand zwar weniger Arbeit (Massivholzwand), dafür hat der zuerst ungeplante Keller einiges an Kraft verschlungen.
Eig. wäre ich jetzt auch an der Grenze der Vernunft, ganz aufgeben tun wir sie aber noch nicht 😅

Zum Janssen System: Was mir hier überhaupt nicht gefällt ist (neben dem Hohlraum) der fehlende direkte Kontakt zum Bodenbelag. Da muss halt im Endeffekt die Luft darin auch erwärmt werden.

Da würde ich Richtung Lehm-Estrich tendieren:
https://egginger-naturbaustoffe.de/ueber-uns/aktuelles/bueroneubau-schreitet-voran-teil-2

Solange uns der Lehmputz noch Kräfte übrig lässt werden wir es so wie im Link oben machen, nur mit etwas anderem Unterbau.
Ist sicher günstiger als das Janssen-System da du normale FBH FBH [Fußbodenheizung]-Rohre und günstigen Lehm verwenden kannst.

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  •  Puitl
  •   Silber-Award
16.12.2020  (#10)
Fehlende Masse ist auch ein Nachteil vom Janssen

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  •  AnTeMa
  •   Gold-Award
16.12.2020  (#11)
Fehlende Masse hat aber auch den Vorteil der schnelleren Reaktion und ist energetisch kein Nachteil.
Allenfalls beim Ausfall der Heizungsanlage ist Masse vorteilhaft.

Bei Janssen liegt in der Feldmitte die Oberkante des 18 er Cu-Rohres ca12 mm unter der Diele und nur die seitlichen Außenkanten der Wärmeverteilungsbleche berühren das Holz,
was bei direkter, vollflächiger Berührung auch viel zu warm werden würde.
Daher kann das Jansen-System auch mit höheren Vorlauftemperaturen betrieben werden in Kombination mit normalen Heizkörpern

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  •  Puitl
  •   Silber-Award
16.12.2020  (#12)
Kann oder muss?

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  •  AnTeMa
  •   Gold-Award
18.12.2020  (#13)
Wer jemand kennt der in dünne Alu- Bleche eine Rundung biegen kann wäre in der Lage, das sicher deutlich günstiger selbst zu fertigen- Musterbleche habe ich.
An 18 mm Cu-Rohr werden ca 2-2,5 lfm/m2 + Umlenkungen am Ende benötigt.
Ich werde das mit meiner Preßzange selbst verlegen
Die Heizleistung je qm wird wie immer von den Vorlauftemperaturen  bestimmt,
Berechnungen liefert die Fa. Janssen

Andreas Teich

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  •  voitdavid
22.12.2020  (#14)
Hallo, kurze Rückmeldung. Hab heute das Angebot bzw. eine Vorabplanung von Janßen erhalten. 
Wenn ich nur das Janßen System + Cu-Rohre (6€ pro Lfm) kalkuliere, hab ich noch ungefähr 8 Euro/qm für Installateur und den Unterbau zur Verfügung. Dabei ist die Hohlraumdämmung schon mit vergleisweise teurem Perlit (Alternative Zellulose) und einer Steico 20 Platte gefüllt, berechnet.
Wäre eine tatsächliche Alternative.
Ein tatsächlicher Nachteil wäre die höhere Vorlauftemperatur, mit der das System ausgelegt ist, was für mich bedeutet, dass ein zusätzlicher Heizkreis installiert werden muss.

Nach einigen Diskussionen mit verschiedenen Herstellern und Lieferanten von Estrich/Perlit,...
hab ich Perlit aufgrund der Anfälligkeit gegenüber Wasser verworfen. Im Keller daher sehr ungeeignet.

Evlt. wird nun angedacht, Das Janßen System im Wohn/Essbereich und im Schlafzimmer einzusetzen. Bin mir da aber noch nicht sicher.

Letzten Endes wird sich die Vernunft durchsetzen und es wird bei geringeren Kosten, weniger Eigenleistung und bewährtem System ein Estrich mit gebunderner Schüttung.

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  •  AnTeMa
  •   Gold-Award
23.12.2020  (#15)
wieso ist der Kellerboden stärker feuchtigkeitsgefährdet als die darüberliegenden Etagen?
Ich würde die Entscheidung mehr vom Bodenbelag abhängig machen.
Wie soll die gebundene Schüttung mit evt dichtem Belag bei Undichtigkeiten getrocknet werden?

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