« Hausbau-, Sanierung  |

Granit auf Betonplatte Aussenbereich

Teilen: facebook    whatsapp    email
Zusammenfassung anzeigen (Beta)
  •  Leon
3.3. - 9.3.2020
18 Antworten | 7 Autoren 18
18
Wir wollen im Aussenbereich auf der Terrasse inkl. Poolumrandung 2cm dicke Granitplatten 60x40 verlegen. Unterbau ist eine ca. 20cm dicke Betonplatte, darauf kommen ca. 5cm Trassbeton (2-4mm Kantkorn mit Zement). Manche Plattenverkäufer empfehlen vor Verlegung eine Dichtschlämme auf die Betonplatte aufzutragen. Unter der Betonplatte wurde eine Plastikfolie eingebracht. Argument ist: gegen aufsteigende Feuchtigkeit ....ist das wirklich sinnvoll und notwendig? Gibt es Empfehlungen für guten Natursteinkleber für unser Vorhaben ? Verkäufer empfiehlt jeder etwas anderes, praktische Erfahrungen wären hilfreich.

  •  taliesin
3.3.2020  (#1)
Der Beton zieht aus dem Boden Wasser (Diffusion, ev. sogar kapillar), die gelösten Salze können dann auf der obersten Schicht ausblühen (Wasser verdunstet, Mineralien bleiben zurück), mit der Abdichtung (negativ, daher Dichtschlämme) bleibt nur noch der Trassbeton als Salzlieferant, der genau deswegen Trass ist, damit das wenig ist (https://de.wikipedia.org/wiki/Trass_(Gestein)).
Ob die Folie unterhalb wirklich dicht ist, würde ich bezweifeln und seitlich ist vermutlich auch Erdreich.
Also ganz unsinnig erscheint die Abdichtung nicht, fasle hier aber nur theoretisch herum, gesehen hab ich so eine Abdichtung noch nie.

Ich würde dir grundsätzlich vom Verkleben bei freier Bewitterung abraten. Ich kenne 2 Fälle wo geklebte Natursteinplatten nach ein paar Jahren vereinzelt trotz Drainmörtel ausgefroren sind (also wackelten), ev. auch ein Verarbeitungsfehler.

Alternativ könntest du Plattenlager verwenden, dann ist die Abdichtung auch nicht erforderlich.

1
  •  Leon
4.3.2020  (#2)
Danke Dir für die Infos!

1
  •  MissT
  •   Gold-Award
4.3.2020  (#3)
Ich sehe keinerlei Grund für das Auftragen einer Dichtschlämme. Was von oben kommt, muss auch so wegrinnen können (Gefälle!). Was von unten kommen kann, ist so wenig, dass es keine Rolle spielen darf.

Wir haben selber letztes Jahr eine Menge Granit verlegt. Wichtig sind folgende Punkte:
1. Die Betonplatte darunter ist im Gefälle betoniert, sodass alles, was durch den Granit oder die Fugen durch kommt, darunter wegrinnen kann. Wichtig: Das Gefälle darf auch nicht am Ende durch eine Abschlussleiste o. ä. abgesperrt sein, sonst kann das Wasser nicht weg und staut sich zurück.
2. Für die notwendige Haftung zwischen Belag und Drainagebeton ist ein Natursteinkleber auf Trasszementbasis aufzutragen - und zwar nicht zu sparsam!
3. Der Drainagebeton ist aus Trasszement und hat bei der Verarbeitung die richtige Feuchte: Zu trocken hält schlecht zusammen, zu feucht lässt die Zementmilch wegsickern.
4. Unterschätze auch nicht die Wichtigkeit des Verfugens. Damit verbinden sich die Platten besser untereinander.

Wenn es zu Ausblühungen kommt, dann liegt das idR an folgenden Ursachen:
1. Es wurden Produkte mit normalem Zement statt Trasszement verwendet.
2. Das Wasser in der Drainageschicht kann nicht weg und staut sich zurück.

Wenn es zu losen Platten kommt, dann liegt das idR an folgenden Ursachen:
1. Es wurde kein oder zu wenig Natursteinkleber verwendet.
2. Bei der Verlegung sind Hohlstellen entstanden - hört man beim Klopfen! -, die nicht korrigiert wurden.
3. Der Drainagebeton hält wegen Verarbeitungsfehlern (siehe oben) nicht richtig zusammen.
4. Es wurde nicht verfugt.

Was die erwähnte Poolumrandung betrifft: Soll diese auch aus 2cm starken Platten bestehen? Überstände kann ich mir dann nicht vorstellen, denn diese eher dünnen Platten brechen recht leicht. Bei Treppen-Trittstufen nimmt man aus diesem Grund auch 3cm starke Platten.

1


  •  Kleinermuk
  •   Gold-Award
4.3.2020  (#4)
Hallo,
beim "Steineklopfen" bin ich schon Weltmeister emoji .  Kriegst Muskel an den Oberarmen wie beim
Handeltraining. Als Zement musst Trasszement nehmen.  Ich hab dann noch Glasfasern
dazu gemischt - nach dem Motto "Hilft´s nicht, so schadet´s nicht".

https://www.energiesparhaus.at/forum-entwaesserung-terasse/54605

https://www.energiesparhaus.at/forum-terrasse-pflastern/45880_3#453537httpshttps:

https://www.energiesparhaus.at/forum-terrassen-und-traufen-betonieren-aber-wie/46400


https://www.energiesparhaus.at/forum-terrasse-pflastern/45880_3#453537https


1
  •  Leon
5.3.2020  (#5)
@­MissT
Danke, so hätte ich mir als Laie das auch vorgestellt. Gefälle ist vorhanden mit 2%, Poolrandplatten haben 3cm. Für die Drainageschicht werde ich 2-4mm Kantkorn mit Zement mischen. Mit Rücksichtnahme auf Trasszement, das hätte ich so nicht beachtet und hat mein Plattenleger auch nicht erwähnt, Danke. Meine größten Bedenken habe ich wegen Flecken.....

@Kleinermuk
Danke !

1
  •  Ziegelrot
  •   Gold-Award
5.3.2020  (#6)

zitat..
Leon schrieb: Für die Drainageschicht werde ich 2-4mm Kantkorn

 Splitt sollte ohne Kalkanteil sein, z.B. Quarzsplitt. 


1
  •  Leon
5.3.2020  (#7)
Lagerhaus empfiehlt für meine Anwendung QUARZOLITH Steinkleber (ca. 17EUR/25kg).
Ist Trasshältig und für Natursteine geeignet laut Hersteller. Die meisten Natursteinkleber kosten so 30EUR/25kg..... will da jetzt nicht ev. am falschen Platz sparen, hat ev. jemand Erfahrungen mit diesem Kleber ?

1
  •  MissT
  •   Gold-Award
5.3.2020  (#8)
Das ist kein ungewöhnlicher Preis. Der Baumit Natursteinkleber kostet beim H*rnbach ähnlich viel. Ich habe letztes Jahr vom Lagerhaus deren Eigenmarke „Meister“ angeboten bekommen und auch bezogen - keine Beanstandungen soweit.

1
  •  massiv50er
  •   Gold-Award
5.3.2020  (#9)

zitat..
taliesin schrieb: Der Beton zieht aus dem Boden Wasser (Diffusion, ev. sogar kapillar), die gelösten Salze können dann auf der obersten Schicht ausblühen (Wasser verdunstet, Mineralien bleiben zurück), mit der Abdichtung (negativ, daher Dichtschlämme)

und wem stören ausblühungen zwischen Drainbeton und Betonplatte? Sieht ja sowieso keiner.
Jedenfalls kein Argument für eine Abdichtung.

1
  •  Leon
5.3.2020  (#10)
@­MissT
Genau, den BAUMIT habe ich auch gesehen. Mit selben Eigenschaften.
Wüsste jetzt auch nichts was dagegen spricht. Langsam verschwinden die Ängste etwas falsches zu besorgen. Habe aber im gesamten Hausbau selten etwas erlebt wo man vom Fachhandel dermassen unterschiedlich beraten wird.....

@massiv50er
Stimmt, da unten wärens mir auch ziemlich egal.....

Zusammenfassend habe ich folgendes mitgenommen:
Kleber -> Natursteinkleber für Aussenbereich mit Trass
Zement -> Trasszement
Kies -> geringer Kalkanteil
Trass ist das Zauberwort, weil es Kalk bindet und damit Ausblühungen vermindert.

Danke allen !

1
  •  MissT
  •   Gold-Award
5.3.2020  (#11)

zitat..
Leon schrieb:
Trass ist das Zauberwort, weil es Kalk bindet und damit Ausblühungen vermindert.

Ja - aber nur, wenn Du Staunässe von unten verhinderst!


1
  •  Leon
5.3.2020  (#12)
Ja okay, nachdem Betonplatte 2% Gefälle hat sollte das (hoffentlich) kein Thema sein.

1
  •  Ziegelrot
  •   Gold-Award
5.3.2020  (#13)
Kennt jemand einen Lieferanten für Quarzsplitt?

1
  •  MissT
  •   Gold-Award
5.3.2020  (#14)
Wie viel brauchst Du denn? Frag am besten bei den Schotterwerken in Deiner Gegend nach.

1
  •  taliesin
6.3.2020  (#15)

zitat..
massiv50er schrieb: und wem stören ausblühungen zwischen Drainbeton und Betonplatte? Sieht ja sowieso keiner.
Jedenfalls kein Argument für eine Abdichtung.

Warum sollte das Wasser am Drainbeton verdampfen? Zieht weiter bis durch die Platte und verdampft an deren Oberseite. Ob das ein Problem darstellt oder nicht, kann ich nicht sagen, keine Erfahrung.

1
  •  MissT
  •   Gold-Award
6.3.2020  (#16)
Von Verdampfen kann hier sowieso keine Rede sein. Wenn, dann wird das Wasser durch Kapillarwirkung hochgezogen, was aber der Drainagebeton verhindert.

1
  •  taliesin
8.3.2020  (#17)
Ja natürlich kapillar und Drainagebeton ist, nur weil da ein paar Löcher drin sind, keine Kapillarsperre. Die Verdampfung findet erst an der Oberfläche statt (oben auf den Natursteinplatten). Über die Wassermengen kann ich nichts sagen.

1
  •  AnTeMa
  •   Gold-Award
9.3.2020  (#18)
Ob auf Jahrzehnte eine dünne Drainbetonschicht durchlässig bleibt und nicht durch Schmutz, Feinbestandteile, Mikroorganismen etc nicht zugesetzt wird wage ich doch zu bezweifeln.

Da würde ich doch eher ein auf ein leicht korrigierbares System wie Stelzlager setzen oder nur Splitt verwenden- vor allem wenn's dann noch leicht selbst ausgeführt werden kann und günstiger ist- besonders bei Reparaturen.

Andreas Teich

1

Thread geschlossen Dieser Thread wurde geschlossen, es sind keine weiteren Antworten möglich.

Nächstes Thema: Gartenhaus Flachdach und Holzfassade