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·gelöst· Hanfdämmug 50er Ziegel

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  •  Althauszt
25.8. - 6.9.2021
15 Antworten | 10 Autoren 15
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Liebe Leute, 

Uns wurde unlängst von einem Bauunternehmen nahe gelegt, sollten wir uns für den 50er Ziegel ohne Innendämmung (da preislich sehr hoch) entscheiden, es sinnvoll wäre eine 5 oder 10 cm Hanfdämmung anzubringen, als Putzträger und Vermeidung von Wärmebrücken und Rissen.

Hat jemand Erfahrung damit?
Macht dies Sinn, bringt das wirklich? Oder kostet dies nicht einfach mind soviel wie ein "normaler" vwds aus eps?
--> wobei man dann wieder den 50er in Frage stellen könnte...

Vielen Dank für eure Inputs!

  •  Kleinermuk
  •   Gold-Award
25.8.2021  (#1)

zitat..
Althauszt schrieb: wobei man dann wieder den 50er in Frage stellen könnte...

Meine persönliche Meinung dazu.  

Mich hat ein 50er Ziegel mit und ohne Innendämmung nie großartig imponiert. 
Z.B. hat der 50er Ziegel Porotherm 50-20 H.i einen Labor-u-Wert  von 0.18 W/m²K. 
In der Realität, je nach Qualität der Vermauerung  wird man eher bei 0.19-0.20 W/m²K liegen.  

Bei den beiden neueren Häusern haben wir einen Wandaufbau mit Porotherm 38 N+F (0.34  W/m²K)  und als WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] 20cm (0.22 W/m²K) Korkdämmung.  Daraus ergibt sich ein rechnerischer  u-Wert von 0.14 W/m²K). In der Realität rechne ich mit ca. 0.16 W/m²K.  Mit Innenputz wird dieser dann so um die 0.15 W/m²K liegen. Und dieser Wert ist aus meiner Sicht ein sehr guter Wert.  

Warum haben wir uns für diesen Wandaufbau entschieden.?  
Wenn man ein Haus in Eigenregie ohne Schuldenrucksack baut, dann  geht  sich das nicht mit  einer Bauzeit von 6-12 Monaten aus. Bis  zur Anbringung des WVDS sind 5 Jahre ins Land gezogen. Mit einem Wand-u-Wert von ca. 0.35 W/m²K. kann man problemlos auch ohne WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] im Haus wohnen, ohne das am Bauwerk Schäden entstehen. Und der Wohlfühlfaktor ist recht gut, und die Heizkosten halten sich in  Grenzen.  Der Vorteil eines WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] liegt darin, 
dass eine etwaigige nicht so sauber ausgeführte Vermauerung keine "Wärmebrücken" verusacht.  Und ein 50er Ziegel benötigt ja auch einen Aussenputz.  Und wenn man sich für die Variante mit einer Putzträgerplatte entscheidet, dann sind es die gleichen Arbeitsschritte (Platten kleben,  Kanten setzen,  Netzen, Spachteln, Putzauftragen) wie bei einen WDV.  Einzig das Dübeln der Platten entfällt. 

Ein Mauerwerk mit 50er Ziegel ist für Bauherrn interessant, die kein WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem], aus welchen Gründen auch immer, haben wollen.  Oft spricht ein WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] mit EPS Platten dagegen. 
Es gibt heutzutage sehr  gute Alternativen zu einem EPS-WDVS.

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  •  Althauszt
25.8.2021  (#2)
Kork scheint mir eine vernünftige Alternative zu sein.. 
Sind eben derzeit recht unschlüssig bezgl. Der optimalen Lösung..
Wie steht es um Kork so preismäßig?


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  •  Kleinermuk
  •   Gold-Award
25.8.2021  (#3)

zitat..
Althauszt schrieb: Wie steht es um Kork so preismäßig?

Aus meiner Sicht ist eine Korkfassadendämmung wegen der hohen Kosten nur etwas für Selbermacher.  Man findet auch wenige Firmen, die eine Korkfassade anbieten.  Und noch teurer wird es, wenn man auf Systeme setzt.  Ein Verwandter von mir, hat sich eine 18cm  Korkfassade vor ca. 4 Jahren anbieten lassen. So weit ich mich erinnern kann, lag der m2-Preis bei 320-350€. Bei ca. 280m2 für Otto Normalverdiener nicht leistbar.

Kork ist aufwändiger zu verarbeiten. Kann nur mit einer Kreissäge geschnitten werden.
Hat ein sehr hohe Masse bei der Verarbeitung. So eine Platte mit 50x100x20cm mit Kleber wiegt schon bei 20-25 KG. Weiters muss er mindestens 2 mal (besser 3 mal) gespachtelt werden.  Gedübelt mit Metall-Dämmstoffdübel.  Man muss sehr genau arbeiten - da kann man nicht einmal schnell mit einem Styroporhobel drübergehen, wenn die Kanten nicht passen. Wir sind mit dem gesamten Material in 20cm Stärke  bei ca. 130€ gelandet.
Aus meiner Sicht ist Kork die hochwertigste Wärmedämmung.  Da kommt kein anderer Dämmstoff heran.  
Und so haben wir die Dämmstoffe verglichen (Innen und Aussen).  EPS kam nie in die engere Wahl. 
In eigener Sache:  Das sind meine (unsere) privaten Vergleichsmerkmale.  Alle 3 Kork-Fassaden sind mitlerweilen fertig gestellt und leisten im Jahr das, was eine Korkfassade verspricht.  Auch wenn man noch bessere Material-Empfehlungen für eine Fassade hat, mir hilft das nicht mehr.


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  •  berhan
  •   Gold-Award
25.8.2021  (#4)

zitat..
Kleinermuk schrieb: So weit ich mich erinnern kann, lag der m2-Preis bei 320-350€. Bei ca. 280m2 für Otto Normalverdiener nicht leistbar.

Um den Preis geht sich eine hinterlüftete Fassade auch leicht aus, mit weitaus höherer Lebenszeit.

PS: Vom monolithischen Aufbau halte ich auch nichts, entweder zu teuer oder zu schlechter Dämmert.

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  •  Althauszt
26.8.2021  (#5)
Der Preis ist leider wirklich nicht ohne... aber ist dann wohl einfach die Premium Öko-Variante.
Bzgl hinterlüfteter Fassade muss ich mich noch genauer einlesen.. auch bzgl Preis und Wärmedämmung. Das Haus steht halt am Hang in einer doch stark Wetter ausgesetzten Lage...

Waren zuerst vom 50er sehr begeistert.. aber mittlerweile schwanken wir eben wieder..
...ich vermute nach vorliegen der ersten Angebote wird der Preis auch ein großer entscheidungsfaktor sein...aber eps möchten wir auch nicht drauf kleben 🤔😉

Aber danke schon mal für eure Beiträge!

Es gibt wohl beim 50er keine ganz optimale Lösung, wie schon so oft im Forum diskutiert 😉

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  •  Paul_O
26.8.2021  (#6)
Hast du überhaupt so hohe Anforderungen an den Dämmwert (Passivhaus)?
Wir haben mit normalen Eder-50er Deckelmörtel gebaut, die S1255 ist vergangenen Winter nie auf voller Leistung gelaufen (ohne Außenputz, ca 200m², viele große Glasflächen, Bezirk GR)... die Unterschiede im Uwert an zweiter Kommasteller sind meiner Meinung nach theoretischer Natur, die Kosten für eine aufwendige Fassade wie oben dargestellt wirst nie im Leben "hereinheizen".
Uns war WVDS einfach nicht sympathisch, am EPS oder XPS oder PU-Schaum kommst aber auch mit 50er bei konventieller Bauweise nicht herhum (Schüttung, Kellerdämmung), aber sowas passiert dir https://www.energiesparhaus.at/forum-2-3cm-loch-wdvs/64800 mit normalen AP eben nicht.
Mir ist schon klar das Einpacken in WVDS technisch gesehen oft die bessere Variante ist, wir haben teilweise durch den Verzicht darauf sogar höhere Kosten gehabt (> 40 lfm Isokorb). 
 

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  •  coisarica
  •   Gold-Award
26.8.2021  (#7)

zitat..
Althauszt schrieb: Waren zuerst vom 50er sehr begeistert.. aber mittlerweile schwanken wir eben wieder..
...ich vermute nach vorliegen der ersten Angebote wird der Preis auch ein großer entscheidungsfaktor sein...aber eps möchten wir auch nicht drauf kleben 🤔😉

und darum wird eben gerne auch mit holz gebaut. ein ordentlicher zimmermannsgefertigter holzbau ist qualitativ mindestens ganauso hochwertig wie ein massivbau.
ich versteh's ehrlich gesagt überhaupt nicht warum man sich heute noch ziegel antut - bei allem respekt.


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  •  Althauszt
26.8.2021  (#8)
Beim Holzwandaufbau waren wir auch schon.. aber bei den gängigen fertiganbietern wird ja auch wieder eps drauf gepackt..also egal was ich damit einpacke..

Die Öko-Dämmung kostet wohl bei ziegel als auch holzriegel das gleich.. so grob gesprochen, oder irre ich? Gleichzeitig ist mir Schallschutz auch sehr wichtig, da das Haus auf eine eher exponierte Lage kommt.. holz habe ich meine Bedenken bzgl Wasserschäden, Dampfsperre etc..

Aber möchte hier jetzt nicht die nächste ziegel/holz Diskussion starten..
😉
 Eine Überlegung von uns war noch eine Hybride-Bauweise, innen ziegel, also massiver Kern, aussen holz.. aber glaube damit wird alles komplizierter und teurer 🤣

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  •  mattmein
  •   Silber-Award
26.8.2021  (#9)
Massivbau ist eindeutig die falsche Wahl, wenn man ökologisch bauen will.

In diesem Beitrag hab ich die Ökoindizes von diversen Wandaufbauten gerechnet (je höher desto schlechter):

https://www.energiesparhaus.at/forum-efh-160m2-ohne-keller-grundriss-rohbauangebot/64081_2#609694

TLDR:
 • 50er HLZ: stattliche 109 Punkte
 • 25er + 30cm EPS WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem]: 73 Punkte
 • optimierter Stroh/Holz/Lehm Ökonerdaufbau mit hinterlüfteter Fassade: -5 Punkte

Weil für den Thread relevant auch noch  25er + 20cmHanfWDVS

2021/20210826456129.jpg
OI3 von 59

Und 25er+ 20cm KorkWDVS

2021/20210826383184.jpg
OI3 von 52

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  •  coisarica
  •   Gold-Award
1.9.2021  (#10)

zitat..
Althauszt schrieb: möchte hier jetzt nicht die nächste ziegel/holz Diskussion starten


alles klar - aber folgendes sollte nicht unkommentiert bleiben:

zitat..
Althauszt schrieb: bei den gängigen fertiganbietern wird ja auch wieder eps drauf gepackt

bei div. fth-anbeitern vielleicht schon. Aber ordentlich geplant und vom ZM gebaut wird überhaupt kein eps verwendet - auch keine dampfsperre.

zitat..
Althauszt schrieb: Eine Überlegung von uns war noch eine Hybride-Bauweise, innen ziegel, also massiver Kern, aussen holz..

bei uns hieß das mischbauweise. sämtliche erdberührte wände, die zwischendecke und die tragenden innenwände sind aus beton - die außenhülle ist aus holzrigel.
die kosten dafür liegen in der planung - die ausführung ist sicherlich nicht teurer als ein ziegelbau.


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  •  chrismo
  •   Gold-Award
1.9.2021  (#11)

zitat..
coisarica schrieb: bei uns hieß das mischbauweise.

zitat..
coisarica schrieb: die ausführung ist sicherlich nicht teurer als ein ziegelbau.

Wir haben uns unser Haus sowohl in Massiv+Holzbauweise und nur Massivbau anbieten lassen. Holz war etwas teurer und aufgrund der Hanglage und daher einiger Übergänge zwischen den beiden Gewerken auch nicht so ohne. Also bei uns wäre die Ausführung definitiv teurer geworden.

Heißt nicht so, dass es immer so ist. Aber sicher ist es nicht, dass Holz billiger ist. Und bei den derzeitigen Holzpreisen eher unwahrscheinlich.

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  •  505ps505
  •   Silber-Award
2.9.2021  (#12)
Ich habe 4cm Steinwolle und alle 2x  mit Sto gewebe gegittert 
War auch nicht wirklich teuer finde ich 


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  •  Althauszt
3.9.2021  (#13)
Nach Gesprächen mit erfahrenen Planern und Braumeistern werden wir uns wohl den 50er mit zusätzlichen 4/5 cm putzträger anbieten lassen. Sei es jetzt Hanf oder Steinwolle. Hätten auch 10er Platten überlegt, aber das sprengt wohl das Budget 😀

Begründet hauptsächlich mit der längeren Haltbarkeit des Putzes und Vorbeugen von Rissen und Wärmebrücken.

Aber natürlich wird die finale Entscheidung erst nach der Info bzgl. Kosten getroffen.

Vielen Dank für eure Beiträge!

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  •  baustoff
  •   Bronze-Award
3.9.2021  (#14)
Ich schreibe nicht gerne was zu Wandaufbauten, weil es immer in Glaubenskriegen ausartet. Aber in diesem Fall kann ich es mir nicht verkneifen. 😉

Habe schon öfters gelesen und auch im Bekanntenkreis live gesehen, dass Leute so einen unglaublich dämlichen Wandaufbau machen. Einen 50er Ziegel mit Mini-Vollwärmeschutz. Was soll das werden? Die schlechten Eigenschaften der beiden Varianten mischen?

Mach bitte entweder rein monolitisch oder Vollwärmeschutz (mit welchem Dämmmaterial auch immer). Oder von mir aus auch Holz.

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  •  Deep
6.9.2021  (#15)

zitat..
Althauszt schrieb:

Nach Gesprächen mit erfahrenen Planern und Braumeistern werden wir uns wohl den 50er mit zusätzlichen 4/5 cm putzträger anbieten lassen. Sei es jetzt Hanf oder Steinwolle. Hätten auch 10er Platten überlegt, aber das sprengt wohl das Budget 😀

Begründet hauptsächlich mit der längeren Haltbarkeit des Putzes und Vorbeugen von Rissen und Wärmebrücken.

Aber natürlich wird die finale Entscheidung erst nach der Info bzgl. Kosten getroffen.

Vielen Dank für eure Beiträge!

Was für einen U-Wert erwartest du dir dadurch?

Also der Ziegel von Eder hat zum Beispiel einen U-Wert von 0,16 und mit zusätzlichem Dämmputz kommst wahrscheinlich auf 0,14 runter.

Ich war in einer ähnlichen Situation wie du. Leider muss man ab einem gewissen Punkt einsehen, dass preis/leistung bei Massivbauweise am Besten ist, für den Fall, dass man ordentlich mithelfen kann.
Das eingesparte Geld lieber in vernüftige Fenster/Heizung und PV investieren. Damit ist schon viel geholfen.

Leider kenne ich keine Preise, aber ev. ist das hier für dich noch eine Lösung: https://www.meissnitzer.at/de/massiv-holz-mauer/

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