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Hausbauprojekt - wie angehen?

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  •  hausbauen2025
16.12. - 19.12.2024
27 Antworten | 18 Autoren 27
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Ich möchte im Oktober 2025 mit dem Bau eines Einfamilienhauses in Ziegelmassivbauweise starten (Erdarbeiten, Erstellung der Fundamentplatte). Da ich überhaupt nicht aus der Baubranche komme, weiß ich leider nicht, wie ich das am besten angehen soll. Bzw. dachte ich, es zu wissen, wurde jedoch etwas verunsichert:

Ich bin mit meiner fertigen Skizze zu einem Bauunternehmen gegangen. Dort wurde mir gesagt, dass mir grundsätzlich alles (Elektro, Sanitär etc.) angeboten würde, jedoch vergeben sie bis auf die Baumeistertätigkeiten (auf Nachfrage, was genau darunter zu verstehen ist: Erdarbeiten und Rohbau) alle anderen Gewerke an Subunternehmen und schlagen 15-20% drauf. Es sei meine Entscheidung, ob ich das möchte oder ob ich die einzelnen Gewerke selbst beauftragen möchte. Ist das tatsächlich übliche Praxis, oder möchte er mich nicht als Kunde?

Eigentlich hätte ich gerne eine Ansprechperson für das gesamte Projekt, sodass ich mich bei Problemen oder wenn etwas nicht normgerecht ausgeführt wird, an jemanden wenden kann. Außerdem hätte ich gerne jemanden, der das gesamte Projekt im Blick behält und die einzelnen Bauabschnitte dokumentiert. Ein Aufschlag von 15-20% auf die ohnehin schon sehr teuren Preise ist ordentlich.

Wenn dieser Aufschlag so hoch ist, stellt sich die Frage, ob es nicht sinnvoller wäre, alles einzeln zu vergeben. Allerdings habe ich etwas Bedenken, dass dann etwas übersehen wird, wenn niemand das Gesamtprojekt im Auge behält.

Wie gehe ich das am besten an?

Wenn jemand konkrete Vorschläge (Raum St. Pölten) hat, kann er diese gerne schreiben, gerne auch per PN.

  •  christoph1703
17.12.2024 15:29  (#21)

zitat..
HAR80 schrieb: Am Bau geht es leider nicht anders. Wer davon ausgeht, dass der angebliche Professionist weiß was er tut, hat schon verloren. Am Bau muss man sich über eines im Klaren sein: was man selbst nicht versteht, wird nicht gebaut.

Es gibt Ausnahmen! Wir haben eine solche für den Unterbau beauftragt. Weiß man aber leider nicht im Vorhinein.


zitat..
leitwolf schrieb: Vielleicht gibt es irgendwann ein "Energiesparhaus-Musterhaus" mit den optimierten Gewerken nach Know How des Forums als "Fertighaus" zu kaufen. Dann könnten auch die bedient werden, die den Aufwand der Selbstvergabe und Koordination der Gewerke nicht auf sich nehmen wollen.

Vielleicht wollen sich die Unternehmer (und die, die es noch werden wollen) zusammentun? 😉




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Hallo hausbauen2025,
hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: Hausbauprojekt - wie angehen?

  •  Bembel
  •   Bronze-Award
17.12.2024 16:18  (#22)

zitat..
leitwolf schrieb:

Im Grunde sind Generalunternehmer maximal unflexibel, schließlich will dieser mit minimalem Aufwand und mit seinen Subunternehmen eine Standardausführung umsetzen, die keinen zusätzlichen Mehraufwand bedeutet. 

Kann ich so nicht bestätigen. Wir haben ein frei geplantes Haus mit einem mittelständischen Bauunternehmen aus der Region als GU errichten lassen und all unsere Wünsche wurden ohne Probleme umgesetzt. Zwei große Gewerke haben wir selbst vergeben, auch hier gab es keinerlei Komplikationen.

Ursprünglich hatten wir aber mit einem bekannten Anbieter von Fertighäusern aus Betonelementen geplant, der sich als maximal unflexibel erwiesen hat. Der war unerwartet teuer und wollte nichts anfassen, was mit Ortbeton zu hatte. Aber immerhin, seine Grillpartys waren gut. 😉


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  •  Denon
18.12.2024 23:47  (#23)
Ursprünglich wollte ich einen Generalunternehmer, hab dann aber gemerkt, dass wir uns den nicht leisten können und habe dann das Glück gehabt, einen erfahrenen Baumeister zu kriegen, der sich unglaublich viel Zeit für mich genommen hat. Ist auch am Wochenende vorbeigekommen um die Arbeiten die wir selbst gemacht haben zu begutachten und ich durfte ihn zu allen anderen Gewerken um seine Meinung fragen und wenn mal ein schwieriges Gespräch zB mit dem Fenster-Unternehmen anstand war er mit dabei... 

Kurzum es geht glaub ich darum, dass du jemanden findest dem du vertrauen kannst und der auch die zeitliche Reserve hat für dich da zu sein. Das kann natürlich auch eine echte Baufaufsicht für 30T€ sein. 

Ich habe dann dank diesem Forum mein Herz für Gebäudetechnik entdeckt und mich bei bei Heizung, Sanitär so eingelesen, dass ich ein sehr komplizierter Kunde wurde. Hat aber auch dazu geführt, dass alle meine Angebote gehalten haben und ich alles was ich im Vorfeld besprochen hatte mir auch schriftlich geben lassen habe. Einzige größere Preis-änderungen hatte ich als meine Frau 5 vor 12 doch noch alle Armaturen in Schwarz genommen hat :) 

Natürlich gab es auch auf meiner Baustelle Themen die zu klären waren, aber es waren keine groben Schnitzer dabei, da ich während der Rohbauphase einen super Polier hier hatte, der mir täglich 30 Fotos geschickt hatte und auch Fotos von den anderen Gewerken, wenn er meinte ich soll mir das mal ansehen. Ich hab dann teilweise sogar den Bagger und das Dixi-Klo selbst gemietet und nicht den vom Baumeister genommen um überall wo es nicht sein musste Geld zu sparen.

Bei manchen Gewerken hat mich richtig der Ehrgeiz gepackt - zB wollte ich eine Tiefenbohrung und alle lokalen Installateure mit denen ich gesprochen hatte (7 Firmen) haben mit einem Unternehmen zusammengearbeitet - am Ende hab ich ein lokales Unternehmen gefunden, dass 10.000 Euro günstiger war und es hat auch alles gepasst - die waren sogar 3 Monate schneller fertig und ich konnte Estrich schon mit Wärmepumpe ausheizen...

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  •  hausbauen2025
19.12.2024 7:16  (#24)
Vielen Dank für die vielen Antworten. Das verschafft auf jeden Fall schon einmal einen besseren Einblick in die Sache.

Liege ich richtig in der Annahme, dass es tendenziell am naheliegendsten ist, den Plan von der Firma zeichnen zu lassen, die den Bau dann auch ausführt? Ich verstehe, dass ein reiner Planzeichner sich auf das Planen spezialisiert hat, jedoch bringt ein innovativ geplanter Plan wenig, wenn dieser später nur schwer realisierbar ist.

Mit einer Baufirma, mit der ich bereits in Kontakt war, habe ich erfahren, dass sie ausschließlich Erdarbeiten, Rohbau, Estrich und Verputzen übernimmt. Wer ist dann eigentlich der Bauleiter, wenn sich die Arbeiten aus vielen verschiedenen Unternehmen zusammensetzen? Ist es der, der den Rohbau erstellt? Der Bauleiter übernimmt doch auch die Fertigstellungsanzeige, oder?

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  •  ds50
  •   Gold-Award
19.12.2024 7:22  (#25)

zitat..
hausbauen2025 schrieb: Ich verstehe, dass ein reiner Planzeichner sich auf das Planen spezialisiert hat, jedoch bringt ein innovativ geplanter Plan wenig, wenn dieser später nur schwer realisierbar ist.

Ich gebe nur zu bedenken: Umgekehrt wird ein reiner Planzeichner auch keine Innovation in den Grundriss bringen. Vielleicht spart ein guter Planer 5 m² ohne Komforteinbußen ein - dann hat er sich schon abgezahlt. 😉

Meine größte Schwierigkeit war einen guten Planer zu finden, aber das ist eine andere Geschichte.


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  •  Melmar
  •   Silber-Award
19.12.2024 8:12  (#26)
Wir hatten Glück mit dem Planer. Er war damals fast 70 Jahre alt und hatte viel Erfahrung (no na in diesem Alter). Unser Plan war sein letztes Projekt. Gezeichnet wurde mit Bleistift auf Papier. Digitalisiert wurde der Plan dann durch die Baufirma, für die er tätig war, jedoch nicht mit dieser gebaut. Kosten damals 3k.

Er hatte für den Rohbau (all in) 100k veranschlagt. Bezahlt haben wir ca. 94k. Sprach für seine Erfahrung damals.

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  •  Vizovi19
19.12.2024 8:53  (#27)

zitat..
hausbauen2025 schrieb:

Liege ich richtig in der Annahme, dass es tendenziell am naheliegendsten ist, den Plan von der Firma zeichnen zu lassen, die den Bau dann auch ausführt? Ich verstehe, dass ein reiner Planzeichner sich auf das Planen spezialisiert hat, jedoch bringt ein innovativ geplanter Plan wenig, wenn dieser später nur schwer realisierbar ist.

Naheliegend ja, ob es klug ist eher fraglich.
Verhandlungstechnisch gesehen ist es am besten du lässt dir von einem Planer das Haus nach deinen Wünschen zeichnen, kannst damit dann bei mehreren Baumeistern anklopfen und um ein Angebot bitten. Wichtig ist, je nach Lage und Risikobereitschaft, auch schon vor Angebotseinholung ein Bodengutachten. In weiterer Folge wird der Ausführungsplan auch vom selben Planer, jedoch in Kooperation mit der Baufirma, oder direkt von der Baufirma gezeichnet.
Die Umsetzbarkeit sollte bereits im Entwurfsplan berücksichtigt sein, und sollte auch ein Planer können. Wichtig ist, dass Ihr vorab auch ein Budget definiert. Damit kann er gleich mal div. Erschwernisse=Zusatzkosten ausschließen zB Ober- Unterzüge, zusätzliche Stb Säulen etc.,..


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