« Heizung, Lüftung, Klima  |

Hauswasserwerk mit Windkessel

Teilen: facebook    whatsapp    email
  •  jotschi
  •   Bronze-Award
29.5.2020 - 10.10.2022
16 Antworten | 7 Autoren 16
1
17
Hallo zusammen!

Aktuell betreibe ich ein kleines Hauswasserwerk (alter Schlagbrunnen im Keller) mit 25L Membrankessel. Damit wird die WC-Spülung und die Gartenleitung gespeist.
Da der Tank relativ klein ist, läuft die Pumpe ziemlich oft an, vor allem wenn wir den Garten bewässern.
Könnte ich hier z.B. einen Windkessel anstelle des kleinen Tanks verwenden, mit z.B. 150L? Die Pumpe würde dann ja wesentlich seltener laufen und der Druck wäre ein wenig konstanter.
Oder ist ein Windkessel hier das falsche dafür?
Die Pumpe hab bereits einen Druckschalter verbaut (2Bar Einschaltdruck, 4Bar Ausschaltdruck hab ich eingestellt).

Danke
lg jotschi

  •  taliesin
29.5.2020  (#1)
Bei deinem Windkessel (mit Membran) musst du dich fragen wieviel Ausgleichsvolumen bei 2bar Differenz vorhanden ist, dementsprechend läuft die Pumpe länger. Das Gefäß muss für sauerstoffreiches Wasser geeignet sein (z.B. Edelstahl, oder ev. mit Operanode (keine Ahnung ob das da üblich ist)), sonst rostet es rel. schnell durch.

Aber grundsätzlich ist die Vorgangsweise schon in Ordnung so, dein 25l 'Membrankessel' ist ja auch nichts anderes.

1
  •  jotschi
  •   Bronze-Award
29.5.2020  (#2)
Ich dachte an sowas:
Will teilen:

https://www.willhaben.at/iad/kaufen-und-verkaufen/d/membrandruckbehaelter-382932242/

Muss man hier auf das Volumen achten? Ist der Druck hier anders als beim kleinen Kessel einzustellen?
Lg

1
  • ▾ Anzeige
    Energiesparhaus.at ist Teilnehmer des Amazon-Partnerprogramms, das zur Bereitstellung eines Mediums für Webseiten konzipiert wurde, mittels dessen durch die Platzierung von Partner-Links zu Amazon.de Entgelte verdient werden können.
Hallo jotschi,
hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: Hauswasserwerk mit Windkessel

  •  taliesin
29.5.2020  (#3)
Ein paar Grundlagen zum besseren Verständnis:

* die Pumpenförderleistung hängt vom Gegendruck ab, d.h. wenn du den Windkessel zwischen 5 und 8 bar füllst, liefert die Pumpe weniger Förderstrom als bei 2 und 4 bar.
* das Volumen des Windkessels ist grundsätzlich egal, beeinflusst aber die Taktzeiten, außer die Wasserentnahme ist größer als die Pumpenleistung (dann läuft die voll).
* der Windkessel muss für den max. Druck geeignet sein.
* die Membran hat eine Vorlage, d.h. das Luftkissen (hinter der Membran) muss auf einen geeigneten Vordruck eingestellt werden und dehnt sich dann (ohne Wassergegendruck) relativ weit aus, der Wassdruck presst dann den Luftpolster zusammen (zwischen 2 und 4bar z.B. auf die Hälfte).

D.h. ich würde den Druckbereich so einstellen wie er bisher ist, das reicht offensichtlich in eurer Anwendung, weil mehr Druck weniger Förderleistung bedeutet. Zum Vordruck einstellen, kannst du https://www.hausjournal.net/hauswasserwerk-vordruck-einstellen befolgen.

Wie gesagt, kein Hexenwerk.

1


  •  jotschi
  •   Bronze-Award
29.5.2020  (#4)
Aber der Kessel aus der Anzeige wäre dafür geeignet?

1
  •  moef
  •   Gold-Award
30.5.2020  (#5)
Kenne den Kessel aus der Anzeige zu gut. Grundsätzlich ist das kein windkessel, sondern auch ein Membrankessel. Windkessel haben keine Membran. Dieser Wellmate Kessel ist aus GFK und gut bei Korrosion. Er hat aber viele Qualitätsprobleme. Würde ich nicht nehmen. 

daumen x pi
Windkessel: Nutzvolumen = Nennvolumen /3 
Membrankessel: /2

Höheres Nutzvolumen = niedrigere    Einschalthäufigkeit




1
  •  Peter2
  •   Bronze-Award
30.5.2020  (#6)
Such mal nach Ausdehnungsgefäßen. Die meisten sind aus emaillierten Stahl mit Epdm Membran. Die Kosten vielleicht die Hälfte und halten mindestens genauso gut. 
Das Gefäß sollte aber auch nicht zu groß sein wegen Stagnation (Hygiene).
Den richtigen Vordruck in der Membran einstellen ist auch sehr wichtig. Das sollte aber auch bei deinem vorhandenen 25l Gefäß MINDESTENS ein Mal im Jahr gemacht werden.
MfG 
Peter 

1
  •  Glenfiddich01
  •   Bronze-Award
30.5.2020  (#7)
Alternativ gibts für entsprechendes Kleingeld auch Frequenzgeregelte Hauswasserautomaten (Espa Speedrive, DAB, Wilo...). Diese haben meist nur  kleine Ausdehnungsgefäße und springen damit auch oft an, aber mit Rampe und laufen dann eben nur mit jener Frequenz, was gerade notwendig ist. 
In meinem Wochenendhaus habe ich mich aus Hygienischen gründen für so einen Pumpe entschieden (kein stehendes Wasser in einem Ausdehnungsgefäß)


1
  •  taliesin
30.5.2020  (#8)
Macht euch wegen der Hygiene keinen Kopf, lt. OP für 'Garten und WC'

Ich würde auch keinen GFK-Behälter nehmen, zuviel Angst bei 4bar emoji

zitat..
moef schrieb: Windkessel: Nutzvolumen = Nennvolumen /3


Windkessel 'ohne Mebran' ... welchen Sinn soll das ergeben? Wasser ist inkompressibel, d.h. ohne Luftpolster schaltet die Pumpe ständig aus und wieder ein (also bei der Entnahme).

Thermische Ausgleichsgefäße sind für Trinkwasser normal nicht geeignet (Korrosion)!

1
  •  Kleinermuk
  •   Gold-Award
30.5.2020  (#9)

zitat..
jotschi schrieb: Aber der Kessel aus der Anzeige wäre dafür geeignet?

 Im Grunde gibt es 2 Varianten von Druckkesseln.

Variante A :  Bei diesen Kesseln ist eine Luftzelle (Membran) im Kessel.  Die Luftzelle hat einen
                   Vordruck von ca. 1.6 Bar. 
Vorteil:  Ist einfach aufgebaut.  Recht einfache Installation.

Nachteil:  Wichtig ist, dass der Vordruck der Luftzelle  ca. alle 4 Monate überprüft werden muss.  Wenn dass nicht regelmässig gemacht wird, kann es passieren, dass die Membran
beschädigt wird, wenn der Vordruck stark absinkt.

Variante B:  Windkessel ohne Membran.   Bei diesen Kesseln wird ein Luftpolster im Kessel
                  genutzt. 
Vorteil:  Ist im Betrieb fast wartungsfrei.

Nachteil:  Die Installation ist ein wenig aufwendiger.  Bei einem Windkessel, ist ein automatisches  Belüftungsventil  Voraussetzung. Dieses verhindert, dass sich der Kessel komplett mit Wasser füllt. 

Der Kessel von Willhaben ist die Variante mit einer Luftzelle (Membran).  Bis 4-4.5 Bar Wasserdruck geht der schon (max. Betriebsdruck = 8.5Bar). Über die Qualität kann ich nichts sagen, da ich diesen nicht kenne.


2020/20200530802524.jpg

Gruß

2
  •  taliesin
30.5.2020  (#10)
Wieder was dazugelernt, die Belüftervariante kann ich nicht.

1
  •  Peter2
  •   Bronze-Award
31.5.2020  (#11)
Bei Verwendung von Tiefbrunnenpumpen ist die Version mit Windkessel meist nicht möglich. Der Belüfter braucht Unterdruck auf der Saugleitung welche bei Tiefbrunnenpumpen ja nicht vorhanden ist. Dieses System mit Windkessel hat Vogel verbaut. Die Pumpen sind sehr zuverlässig aber recht teuer.
MfG 
Peter 

1
  •  Kleinermuk
  •   Gold-Award
31.5.2020  (#12)

zitat..
Peter2 schrieb: Bei Verwendung von Tiefbrunnenpumpen ist die Version mit Windkessel meist nicht möglich.

Ja, es ist diese Version von Belüftungsventil nicht möglich.
Es gibt eine andere Version von Be-/Entlüftungsventil. 
Beim TE gehe ich aber davon aus, dass er zu Zeit ein kleines Hauswasserwerk mit einer Saugleitung mit Fußventil hat.  Diese können ja so bis ca. 6-6.5M Tiefe ansaugen.  
Ich glaube auch nicht, dass er sich diesen Aufwand für eine Gartenbewässerung und WC-Spülung antut. 


2020/20200531526058.jpg


Wenn die Luftzelle (Membran) noch gut in Schuss ist, dann würde der verlinkte Kessel
für die Anwendung vom TE schon gut passen. Und die empfohlene Druckprüfung von
ca. 2 mal im Jahr ist ja auch nicht aufwendig. Kessel drucklos machen und Druck in der Membrane prüfen. Alle andere Varianten sind ja 4 stellige Investkosten.


2020/20200531173590.jpg

Gruß

1
  •  moef
  •   Gold-Award
31.5.2020  (#13)

zitat..
Glenfiddich01 schrieb: Alternativ gibts für entsprechendes Kleingeld auch Frequenzgeregelte Hauswasserautomaten

 Grundfos Scala ist ne coole Sache. 


zitat..
Kleinermuk schrieb: Über die Qualität kann ich nichts sagen, da ich diesen nicht kenne.

Der EU Importeur (Made in China) schafft es seit Jahren nicht die CE Zetrtifizierung zu machen. Also in Wirklichkeit nicht zugelassen. Es liegen massenhaft defekte in einer Firmain Österreich. Die Anschlüße sind aus Kunststoff und brechen oft, die Nähte reisen auf,...  Ich kenne nur den einen Hersteller. Deswegen dürften die sich so verhalten. Aber alles hat ein Ablaufdatum...

Eine Eigenheit hat dieser GFK Kessel - hier ist das Wasser zwischen GFK Schale und Membrane. Beim normaln Stahl Windkessel ist das Wasser in der Membrane. Beim Membrankessel ist der Korrosions-Schwachpunkt der Flansch. 

Zu den Windkesseln: Die Belüftung ist manchmal fast wartungsfrei, manchmal spinnt sie aber auch gerne. Für die Kombination Tauchpumpen + Windkessel gibt es sogenannte "Belüftungs-Rückschlagventile". Die werden über dem Wasserspiegel gesetzt und versorgen den Windkessel mit ausreichend Luft.  Das mit dem roten Pfeil im Bild von Kleiner muk ist der Luftwart. Der sorgt dafür, dass überschüssige Luft abgelassen wird. Man benötigt also eine Einrichtung, dass genügend Luft reinkommt und etwas damit nicht zu viel drinnen ist. 

Für die meisten Anwendungen sind normale Stahl-Membrankessel mit (Edelstahl-flansch) die besten und günstigste Lösung. 

Die neuen HW-Werke wie die Grundfos Scala finde ich schon toll. Wird da heuer noch andere, günstigere Varianten ohne Drehzahlregelung geben. 




1
  •  Kleinermuk
  •   Gold-Award
1.6.2020  (#14)

zitat..
moef schrieb: Das mit dem roten Pfeil im Bild von Kleiner muk ist der Luftwart. Der sorgt dafür, dass überschüssige Luft abgelassen wird. Man benötigt also eine Einrichtung, dass genügend Luft reinkommt und etwas damit nicht zu viel drinnen ist.

Danke für den Hinweis.  Damit es fachlich wieder stimmt, ein aktualisiertes Bild emoji .


2020/20200601591054.jpg

1
  •  moef
  •   Gold-Award
1.6.2020  (#15)
Super. Jetzt auch mit dem Schnüffelventil (saugt bei jedem Einschalten der Pumpe Luft aus der Umgebung an, die im Windkessel landet) + Rückschlagventil. Bei dieser Anordnung muss man dafür sorgen, dass das Schnüffelventil nie unter Wasser steht. 

1
  •  littlepyro
  •   Bronze-Award
10.10.2022  (#16)
Damit ich keinen neuen Thread eröffnen muss, stelle ich meine Frage hier, da sie dazu passt.

Ich habe jetzt ein Brunnentechnik Angebot bekommen, das mir nicht "gut bekommt" :_D (7k inkl. Montage Exkl. Brunnenbohrung)
geplant ist ein windkessel 150l mit rückschlagventil, druckschalter, motorschutzschalter, elektrodensteuerrelais und div zubehör (kabel, leitungen usw)

eig wollte ich nur 250 m2 garten mit dem wasser bewässern, habe mich aber dazu entschieden mir eine technische möglichkeit vorzubereiten, falls mal die versorgung mit ortswasser schwer wird. (sollte in wien nicht so schnell gehen, aber wenn ich schon neu baue, dann will ich in diesen zeiten eine alternative haben)

daher meine frage, ist ein windkessel mit 150l dafür geeignet, 200m2 wohnraum (nutzfläche) für 5 bis 8 personen bereitzustellen inkl. gartenbewässerung? ich denke dabei an waschen, duschen, baden in kurzen abständen bis hin zu gleichzeitig.
ist ein windkessel oder druckbehälter mit membran besser geeignet bei viel entnahme vom wasserwerk? ev eine eher "unterdimensionierte" anlage, da ja anfangs nur der garten damit bewässert wird und wenn wirklich mal die wasserversorgung eng wird, dann müssen wir eben notgedrungen keine vollbäder nehmen und alle wasserentnahmestellen gleichzeitig nutzen.
ich hoffe, ihr versteht was ich meine.

bin dankbar für jeden tipp.
PS: falls das von relevanz ist. geplant ist ein bohrbrunnen mit 273 mm Rohrdurchmesser in einem 350mm Bohrloch. Brunnenrohr 5" PVC.
 

1


Beitrag schreiben oder Werbung ausblenden?
Einloggen

 Kostenlos registrieren [Mehr Infos]

Nächstes Thema: Sole-WP / Außensensor ungünstig gesetzt / Empfehlungen?