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Hohe Feuchte im Haus: Estrich ausheizen, muss ich mich sorgen?

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  •  austriansales
25.11.2019 - 4.1.2020
39 Antworten | 14 Autoren 39
39
Hallo,

wir haben die Heizung in Betrieb genommen und das Ausheizprogramm gestartet.
Innenputz: 21.08.
Estrich: Zementestrich am 15.10.

Seit der Fertigstellung des Innenputzes lüften wir täglich mind. 2x 30 min. Ich dachte, wir haben dadurch bereits viel Feuchte aus dem Haus bekommen.

Heizsystem: WP mit Tiefenbohrung. Start Ausheizprogramm am 21.11. Die WP WP [Wärmepumpe] hat einen integrierten E-Heizstab. Aktuell wird der E-Heizstab zu 100 % verwendet um die Quelle zu schonen (wurde mir so gesagt, der Installateur ist im Gesamten sehr kompetent und professionell mMn).
Wir verbraten aktuell ca. 200 kWh pro Tag, scheckt mich wirklich wenn ich daran denke, dass das Programm ca. 30 Tage laufen wird. Wenn es aber die Quelle schont, wird es sich vielleicht bezahlt machen, da kenne ich mich zu wenig aus. Ich habe zahlreiche Threads gelesen, wollte dem Installateur da aber nicht zuviel dreinreden.
Aktuell (Tag 4) haben wir eine Vorlauf-Temperatur von ca. 29 Grad erreicht, der Rücklauf berträgt 28 Grad. Quelle Eingang: 7 Grad, Quelle Ausgang: 4 Grad, Temperatur im Haus: ca. 20 Grad, Luftfeuchte bei 90 %, alle Kreise voll offen. 

Es wurde uns gesagt: GENAU 2 x 10 min täglich zu lüften. Wir machen das aktuell um 05:30 Uhr und um 18:00 Uhr. Öfter und länger sollen wir nicht lüften, damit das Haus nicht zu stark auskühlt. Von den Fenstern und Fensterbänken saugen wir die Flüssigkeit immer ab (ca. 800 ml in der Früh).

Sorgen machen mir die jetzt auftretenden feuchten Stellen im Haus (Wand & Decke). Von der (Element-)Decke (egal ob OG oder EG) tropft es in einigen Räumen sogar runter. In diesen Bereichen wischen wir auch die Decke ab. Die Decken sind bereits alle fertig gedämmt, Außenputz ist aber noch keiner angebracht. An den feuchten Ecken in den Wänden befindet sich dahinter eine betonierte Zugsäule (10 x 10 cm)


2019/20191125279709.jpg


2019/20191125951143.jpg

1) Muss ich mir was die feuchten Stellen betrifft Sorgen machen oder ist das zu dieser Jahreszeit ein völlig normaler Prozess beim Ausheizen?

2) wann sollten die feuchten Stellen sich auflösen?

3) Passt das so mit dem Lüften, oder soll ich doch etwas länger offen lassen?

4) sonstige Tipps?

  •  Blabla
  •   Bronze-Award
2.12.2019  (#21)
Ich kann dir sagen das es selbst bei 25er keine Probleme geben darf. Bei uns hatte es im november 28 grad während dem ausheizhöhepunkt und da haben wir eine Stunde am Tag gelüftet. Die Heizung muss das Packen

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  •  foobar
2.12.2019  (#22)
Was haltet ihr in dem Zusammenhang von Luftentfeuchtern (die 50l/24h Bautrockner)? Ich würde mir ja sowas reinstellen, mein Estrichleger rät aber ab. 2x täglich Lüften, pro cm Dicke eine Woche in der aktuellen Jahreszeit, dann sollte der Estrich trocken sein.

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  •  Blabla
  •   Bronze-Award
3.12.2019  (#23)
Lüften während dem Ausheizen ist ein schmaler Grad. Du willst einen Luftaustausch zusammenbringen damit die Feuchtigkeit raus geht, andererseits bedeutet Ausheizen auch Stress für dein Haus. Wenn du jetzt mit Luftentfeuchtern die Trocknung beschleunigst verstärkst du natürlich diesen Stress. Wenn du also erstens keinen Zeitstress und zweitens keine übermäßige Feuchtigkeit hast würde ich darauf verzichten. Langsame Trocknung ist schonender. Außerdem kosten die Luftentfeuchter natürlich auch Geld. Der Heizstab deiner Heizung braucht soweiso schon viel Strom, die Luftentfeuchter fressen nochmal so viel. Das wird teuer!

Das mit dem Zentimeter ist ein guter Richtwert, bewahrt dich aber nicht vor einer Feuchtigkeitsmessung um die Belagsreife für deinen Estrich festzustellen

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  •  massiv50er
  •   Gold-Award
3.12.2019  (#24)


zitat..
Blabla schrieb: Das erreichst du doch nicht durch das bissal lüften. Die Temperatur im Haus ist im Boden und in den Wänden, das was du an Temperatur kurzzeitig über die Luft verlierst wird innerhalb kürzester Zeit wieder ausgeglichen. Du könntest sonst nie im Winter lüften weil es dann viel zu lange kalt ist. Oder machst du das Fenster 10 Minuten auf und es ist dann vier Stunden kalt bei dir?

 du verdrehst meine Aussagen. Es geht hier weder um Temperatur im Haus, noch um Temperatur in den Wänden. Es geht hier auch nicht um "normales" Heizen im Winter.

Hier geht es um bewusst überhöhte Temperaturen im Estrich. Und dieser kühlt oberflächlich aus, wenn du 20-30min geöffnet hast.


zitat..
Blabla schrieb: Wir haben mit Hygrometer gelüftet und ab dem Zeitpunkt wo die relative Feuchtigkeit am Hygro nicht mehr runter gegangen ist, wieder zu gemacht (das ist dann bei uns immer irgendwann gewesen bei 15-20 Minuten, hängt aber auch von den Außenbedinungen ab).

Komisch bei den derzeitigen Bedingungen brauch ich keine 5min bis das Hygrometer von 70% auf 40% fällt. Oder ist es bei dir noch so warm?


zitat..
Blabla schrieb: andererseits bedeutet Ausheizen auch Stress für dein Haus.

maximal Stress für den Estrich und nicht das Haus.




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  •  Stoffal02
3.12.2019  (#25)
Bei mir wurde in der KW36 (Anfang September) der Estrich eingebracht.Das ist jetzt 13 Wochen her. Es wurde 3 Wochen lang elektrisch Aufgeheizt. Aber leider ist der Estrich noch immer nicht trocken genug um den Holzboden darauf zu verlegen. Wir haben mittlerweile seit 4 Wochen entfeuchter stehen. Ebenso haben wir momentan nochmals ein Ausheizprogramm laufen um die Trocknung zu beschleunigen. Die 1 Woche 1cm mag eine guter Richtwert sein, nur leider nicht immer zu gebrauchen.

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  •  austriansales
  •   Gold-Award
3.12.2019  (#26)

zitat..
massiv50er schrieb: Komisch bei den derzeitigen Bedingungen brauch ich keine 5min bis das Hygrometer von 70% auf 40% fällt. Oder ist es bei dir noch so warm?

 bei uns geht es in 2 min von 80 auf 35 % runter...


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  •  Blabla
  •   Bronze-Award
3.12.2019  (#27)
Das habe ich an anderer Stelle geschrieben, das kommt auch auf die Außenbedingungen an. Wenn ihr derzeit bei trockenen Verhältnissen so schnell runter kommt, dann gebe ich mich geschlagen, dann sollten auch eine kürzere Lüftungsdauer reichen. Bei mir war es letztes Jahr nicht so schnell.

Und der Stress ist nicht nur im Estrich, sondern im ganzen Haus. Baufeuchte hast du überall, der Putz ist auch noch nicht trocken. Bis die Baufeuchte aus einem neuen Haus ist, dauert es bis zu 2 Jahre! Ich habe mich übrigens penibel an die Vorgaben gehalten und auch bei mir hat es leichte Schüsselungen gegeben (die man anscheinend nicht gänzlich ausschließen kann).

Zwischen Estrichlegung und Bodenreife waren bei mir 3 Monate obwohl mir alle zuerst gesagt haben nach 6 Wochen kannst legen. Da kann man auf nichts vertrauen wenn man es nicht gemessen hat.

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  •  austriansales
  •   Gold-Award
3.12.2019  (#28)
Mir ging es bei dem Start des Posts ja grundsätzlich nur um den Grad der Feuchte den wir zu diesem Zeitpunkt hatten.
Den Boden legen wir natürlich sowieso erst nach Messungen und entsprechender Trockenheit.

Zwischen Estrich und Fliesen haben wir mind. 3 Monate, zwischen Estrich und Parkett mind. 4 Monate.

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  •  massiv50er
  •   Gold-Award
3.12.2019  (#29)

zitat..
austriansales schrieb:
Zwischen Estrich und Fliesen haben wir mind. 3 Monate, zwischen Estrich und Parkett mind. 4 Monate.

 das sollte sich mit den derzeitigen Bedingungen/AT gut ausgehen. Wichtig ist halt weiterhin konsequent lüften und dabei ein Auge auf Hygrometer werfen.




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  •  Blabla
  •   Bronze-Award
3.12.2019  (#30)

zitat..
massiv50er schrieb:

austriansales schrieb:
Zwischen Estrich und Fliesen haben wir mind. 3 Monate, zwischen Estrich und Parkett mind. 4 Monate.

 das sollte sich mit den derzeitigen Bedingungen/AT gut ausgehen. Wichtig ist halt weiterhin konsequent lüften und dabei ein Auge auf Hygrometer werfen.

Ja das glaube ich auch

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  •  austriansales
  •   Gold-Award
3.12.2019  (#31)

zitat..
massiv50er schrieb: Wichtig ist halt weiterhin konsequent lüften

 ja, das machen wir, auch wenn es sehr zeitintensiv ist ;)


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  •  Casemodder
  •   Gold-Award
4.12.2019  (#32)
Hier noch zwei "Extrembeispiele" von mir. OG Betondecke war noch nicht zu 100% perfekt gedämmt. 

Wurde natürlich nachgebessert, die Tropfen haben wir mehrmals täglich abgewischt. 

Fotos wurden vor ziemlich genau zwei Jahren gemacht...


2019/20191204786900.jpg   
2019/20191204387779.jpg


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  •  Weichmann
4.12.2019  (#33)
Ui. Bei uns ist das Wasser auch die Wände runtergeronnen, hat ausgesehen wie in einem Schwimmbad. Ausheizen und Lüften waren über den Winter nicht ausreichend. Hätten 5 x am Tag 10 Min. lüften müssen. Geht natürlich nicht, wenn man arbeitet. Nach 9 Monaten war Estrich noch immer nicht trocken. Wir haben dann ein Entlüftungsgerät aufgestellt. Der Parkettfußboden konnte nicht verlegt werden ohne dass eine Probe aus dem Estrich entnommen wurde. Für Fliesen hat es ausgereicht. Günstiges Gerät haben wir auf "willhaben.at" gekauft. Stromverbrauch war im Vergleich zum Verbrauch der Luftwärmepumpe sehr viel geringer und zielführender. Denn das Wasser ist dann wirklich weg. Viel Erfolg!

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Hallo austriansales,
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  •  austriansales
  •   Gold-Award
22.12.2019  (#34)
Kurzes Update: Estrich Ausheizprogramm ist nach 30 Tagen fertig. Restfeuchte in der Luft so zwischen 50 & 60 %.
Stromverbrauch in den 30 Tagen waren schlussendlich ca. 3.600 kWh

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  •  Weichmann
3.1.2020  (#35)
Ich kann nur aus unserer  Erfahrung schreiben. Wir haben die CM-Methode für die Restfeuchtemessung durchführen lassen. Hat mit der Feuchtigkeite in der Luft nichts zu tun.
Nachdem nach der Nadelmessung der Estrich angeblich verlegereif für Fliesen war, wurden diese verlegt und haben prompt an einer Stelle geschüsselt. Für den teuren Parkettboden wollten wir das nicht riskieren.  Mit der CM-Methode (zwar aufwendig aber zielführend) waren wir auf der sicheren Seite.
Uns wurde sogar ein zweiter 30-Tage-Turnus Ausheizprogramm ( immense Stromkosten) vorgeschlagen. Was wirklich geholfen hat war ein Entfeuchtungserät.

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  •  Flipo81
3.1.2020  (#36)
Nur die CM Methode ist Aussagekräftig. Unser Parkettleger hätte zur seiner eigenen Sicherheit niemals ohne dieser Messung den Parkett verlegt

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  •  MissT
  •   Gold-Award
3.1.2020  (#37)

zitat..
Weichmann schrieb:
Nachdem nach der Nadelmessung der Estrich angeblich verlegereif für Fliesen war, wurden diese verlegt und haben prompt an einer Stelle geschüsselt.  

Das hat nichts miteinander zu tun. Der Estrich schüsselt, wenn er oberflächlich zu schnell getrocknet ist, und nicht wenn zu früh Bodenbelege verlegt werden. 


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  •  Weichmann
4.1.2020  (#38)
Ist ja egal, was die Ursache war, kann ich ja nicht beeinflussen, wie das Programm abläuft und dadürch die Oberfläche zu schnell trocknet.  Wollte nur klarstellen, dass Nadelmessung und  Luftfeuchtigkeit nicht aussagekräftig genung sind. Nach den 30 Tagen Ausheizphase wurden bei uns die Fliesen verlegt, weil die Nadelmessung angeblich verlegereif für Fliesen angab. Wie Flip0 81 schrieb, hat sich der Parkettleger nicht darauf verlassen und eine CM-Methode-Messung durchgeführt. Hätten dann entweder noch einmal 30 Tage Ausheizprogramm ! gebraucht mit viel Lüften oder eben - Entfeuchtungsgerät aufstellen und WARTEN. Die Geduld hat sich gelohnt.

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  •  MissT
  •   Gold-Award
4.1.2020  (#39)

zitat..
Weichmann schrieb: Ist ja egal, was die Ursache war, kann ich ja nicht beeinflussen, wie das Programm abläuft und dadürch die Oberfläche zu schnell trocknet. 

 Es liegt in der Regel am Lüftungsverhalten.


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