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Innenputz, aber welchen?

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  •  Hatschkatsch
14.2. - 21.11.2016
39 Antworten 39
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Liebes Forum,

wir stehen gerade vor der sich sehr schwierig gestaltenden Frage, welchen Innenputz wir verwenden sollen. Ich weiß, es gibt schon zig Beiträge zu diesem Thema, aber irgendwie bin ich trotzdem noch nicht ganz schlau geworden.
Wichtig ist uns ein gesundes/gutes Raumklima, feuchtigkeitsregulierende Eigenschaften (wir bekommen KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung], weiß nicht ob sich dadurch was ändert...), natürliche/ökologische Inhaltsstoffe und natürlich der Preis (sonst würden wir uns wahrscheinlich für einen Lehmputz entscheiden).

Letzte Woche hatten wir zwei (unabhängige) Putzer auf der Baustelle, die uns Kalkzementputz fürs ganze Haus empfohlen haben, nämlich den Quarzolit GZ31. Aber ich check da was nicht... heißt GZ nicht Gipszement (ist auch die Bezeichnung auf der homepage)? Und ist dann im GZ31 überhaupt Kalk drinnen? Lt. Putzer ist der GZ31 mit geringem Gipsanteil (heißt was?)???

Ein Freund hat uns einen Moldan Kalkzementputz (mit geringem Gipsanteil) empfohlen, weil da natürlicher Gips verwendet wird.

Puh, wir stehen an :(
Vielleicht kann uns jemand von euch etwas Licht in den seeehr finsteren/undurchsichtigen Tunnel bringen. DANKE

  •  muehlviertler
15.2.2016  (#21)
Ich habe den gz31. Für passt der am besten. Und ich wollte auch überall den gleichen putz

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  •  Ziegelrot
15.2.2016  (#22)
Für uns ist es eine Frage der Materialwahl.
Beim Hausbau stehst du immer vor dieser Frage. Holzriegel oder Ziegel, Prefa oder Tondach, Holzdiele oder Vinyl usw...., beim Putz gehts halt um Gips oder Kalk. Ich sehe das emotionslos.




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  •  melly210
  •   Bronze-Award
15.2.2016  (#23)

zitat..
BAU2014 schrieb: ich hab auch noch nie einen raum betreten und sofort gemerkt was für einen tollen, atmungsaktiven, biologischen,..... woswasi putz dort an der wand ist. auch einen unterschied welche farbe drauf geklatscht wurde konnte ich noch nie "spüren".
jetzt mag es vielleicht sein, dass ich zu unsensibel bin und es anderen sofort die zehennägel aufrollt wenn sie einen so ungesunden raum mit einfachem zementputz und stinknormaler dispersion an der wand betreten.
daher sehe ich das völlig so wie gudrun und speeeedcat: so groß sind die unterschiede wahrscheinlich nicht.
was nutzt es wenn meine wände gesünder sind als ich. jeden tag ein wenig sport ist sicher wertvoller.


Ja. Wir hatten ursprünglich vor einen Tonputz und drauf Minerafarbe zu machen. Nur, wir haben wenn wir in Häusern mit "Ökoputzen" bzw "Ökofarben" waren nie einen Unterschied gemerkt (im Gegensatz zu KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] ja oder nein, das merkt man sofort)...Das Einzige was uns aufgefallen ist war daß die Ökoputze erheblich mehr bröckeln.
Im Endeffekt haben wir uns dann für Gips/Zement/Kalkputz entschieden und darauf eine sehr hochwertige, nicht ausdünstende und für eine Dispersion auch sehr diffusionsfähige Dispersion entschieden (Caparol Indeko plus). So haben wir nicht bröckelnde Wände die trotzdem relativ diffusionsoffen sind erreicht. Die Verarbeitung war natürlich auch viel einfacher und schneller. Nachdem wir sowieso auch eine KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] haben reicht uns das.

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  •  mila80
15.2.2016  (#24)
Ich seh es so, wie Ziegelrot bereits schrieb. Beim Hausbau steht man ständig vor einer Materialauswahl.
Plastik Boden oder Parkett (geölt oder lackiert), welcher Parkettkleber (lösemittelfrei oder eh wurscht), kalkputz oder gipsputz, Dispersion oder emissionsarme Mineralfarbe.

Meine Meinung: Je dichter man baut, umso wichtiger wird es welche Materialien man in sein Haus gibt!

Ich hab einen Klimaputz genommen, in der Hoffnung, dass die Luft beim schlafen nicht mehr so trocken wird, wie es in unserer jetztigen Wohnsituation der Fall ist.
Mal schauen wie es wird wenn wir dann drin wohnen emoji




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  •  gudrun
  •   Silber-Award
15.2.2016  (#25)

zitat..
Ich hab einen Klimaputz genommen, in der Hoffnung, dass die Luft beim schlafen nicht mehr so trocken wird, wie es in unserer jetztigen Wohnsituation der Fall ist.
Mal schauen wie es wird wenn wir dann drin wohnen


Hoffe für dich, dass die Luft jetzt nicht mehr so trocken wird. Ich gehe aber davon aus, dass du enttäuscht wirst. Ich gehe aber auch davon aus dass du es dir nicht eingestehen wirst.

zitat..
Meine Meinung: Je dichter man baut, umso wichtiger wird es welche Materialien man in sein Haus gibt!


würd ich umformulieren, ....umso wichtiger wäre eine KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]

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  •  Executer
  •   Gold-Award
15.2.2016  (#26)
Stehe auch gerade vor dem Innenputz, GZ31 oder MPI26 sind offensichtlich die Quahl der Wahl im mittleren Preisbereich der Mischputze.

Erkennbarer Unterschied wäre Druckfestigkeit (MPI26 >3,0N/mm², GZ31 >2,5N/mm²). Ob in der Praxis ein Unterschied ist - keine Ahnung.

http://www.quarzolith.at/fileadmin/user_upload/quarzolith.at/downloads/Produkte/01_Putze/01-1_innenputze/tm/Quarzolith_TM_GZ31.pdf
http://www.baumit.at/pimdam/AT/pdb/PDBL_MPI_26.pdf

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  •  Ziegelrot
15.2.2016  (#27)
@Executer
Ich nehme an, umso größer die Druckfestigkeit, dementsprechend höher die Zementmenge. Bei hohem Zementanteil ergibt sich eine harte glasartige Oberfläche. Dementsprechend geringer die Feuchtigkeitsaufnahme und auch eine schlechtere Akustik (harte Oberfläche).
Putze für Handmörtel enthielten daher früher viel Kalk und nur ganz wenig Zement. Die alten Mauerer wussten darüber genau Bescheid. Meist wurde nur eine Mörtelpfanne Zement für eine Mischmaschine verwendet, aus Gründen der Wohnbehaglichkeit.
Heute geht alles ums Geld. Zement ist billiger und auch schwerer wie Kalk.
Weiters muß heute die Putzaufbringung einfach und schnell möglich sien.
Die Handputze wurden früher immer 2-lagig ausgeführt.
Soweit ich herausgefunden habe sollen die heutigen Klimaputze auch 2-lagig verarbeitet werden.

Zwei Außendienstmitarbeiter von großen Putzfirmen haben gesagt, in ihren Privathäusern würden sie nie einen Gipsputz anbringen.
Der Gipsputz wird in erster Linie wegen seiner einfachen Verarbeitungsweise so häufig eingesetzt.

Die Entscheidung ist nicht leicht. Derzeit liegt meine Preferenz beim Klimaputz bzw. KlimaputzS bzw. Speziputz.

Interessanter Thread:
http://www.energiesparhaus.at/forum/30089
@whitesheep hat eine Eigenmischung verwendet



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  •  Executer
  •   Gold-Award
15.2.2016  (#28)
Was kostet der Klimaputz bzw. Klimaputz S pro m2?

Der reine Kalk-Zement Putz (2-lagig) würde knapp 4€/m2 Netto mehr kosten. Ist halt aufs ganze Haus doch eine schöne Summe.

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  •  Ziegelrot
15.2.2016  (#29)
Der Kostentreiber beim Kalk-Zement ist mMn die aufwedigere Betonflächenvorbehandlung mittels Haftspachtelung.
Beim Klimaputz kommt dann noch ggf. die 2-lagige Verarbeitung dazu.

Ich denke bei Klimaputz S, wenn die halbe Fläche aus Betonwänden und Betondecken besteht, würde ich von ca. € 6-8.- Mehrkosten pro m² ausgehen.

Wobei normaler Kalk-Zement Putz normalerweise einlagig aufgebracht wird. Allerdings auch Haftspachtelung wie bei Klimaputz nötig. Beim Gipsputz nur Haftanstrich ausreichend. Soweit mein Wissensstand.

Mancher Putzer weigern sich auch Kalk-Zementputz an Betondecken aufzubringen. Zu aufwendig, hab ich gehört.




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  •  Ziegelrot
15.2.2016  (#30)
@speeedcat @gudrun
Auszug aus Wikipedia, hier steht nichts von Marketingschmähs:
Kalkputz

zitat..
Kalkputz stellte bis zum Anfang der 1980er Jahre einen wichtigen Bestandteil im Baueinsatz dar. Das resultiert aus seinen hervorragenden wohnhygienischen Eigenschaften. Durch seine Nachteile, das vergleichsweise langsame Abbinden und die Notwendigkeit ihn in zwei Lagen mit einer dazwischenliegenden Standzeit (Abbinden der ersten Lage) aufzutragen, wurde er durch das verstärkte Aufkommen der Maschinenputze verdrängt. Er gewinnt allerdings in zunehmendem Maße wieder an Bedeutung.

Heute werden bereits moderne Kalkinnenputze (MG P Ic) angeboten, die maschinell und damit wirtschaftlich verarbeitet werden können, über eine den baulichen Notwendigkeiten angepasste Abbindezeit verfügen und auch einlagig aufgetragen werden können.

Ein bedeutender Vorteil des Kalkputzes ist es, dass mit der Verarbeitung deutlich weniger Feuchtigkeit eingebracht wird, die dann wieder aus dem Mauerwerk trocknen müsste. Kalkputze benötigen nur etwa 180 l Anmachwasser bezogen auf eine Tonne Trockenmörtel. Die deutliche schnellere Austrocknung wirkt sich feuchteregulierend auf das gesamte Mauerwerk aus und auf Grund seiner hohen Alkalität verhindert er auch weitgehend die Sporenbildung (etwa Schimmel).



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  •  AnTeMa
15.2.2016  (#31)
Innenputz - Normalerweise wurde bei Beton oder sonstigen Untergründen ein Vorspritz als Haftbrücke aufgetragen.
Mit der Putzmaschine geht das ja sehr schnell.
Anschließend kann Kalkputz einlagig aufgetragen werden- je nach optischen Anforderungen
.
Lehmputz sollte auf gemauerten Wänden einlagig möglich sein.
Der ist natürlich weicher, was aber auch Vorteile hat.

Zudem läßt sich jede Beschädigung leicht ausbessern.

Hohe Zementanteile machen den Putz zwar stabil aber viel zu starr, sodass Putzrisse wesentlich leichter auftreten.
Da genügt ein kleines Erdbeben, ein Überschallknall, Gebäudesetzungen etc

Andreas Teich

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  •  gudrun
  •   Silber-Award
15.2.2016  (#32)
@Ziegelrot
Marketingschmähs werden in der Regel von der Marketingabteilung nicht als solche bezeichnet. Ich hoffe du lässt dich nicht bei allen Materialentscheidungen dermaßen beeinflussen wie beim Putz. 1 Jahr nach dem Einzug wirst du wissen dass die Grüblerei umsonst war, niemanden wirds mehr kümmern was unter der Wandfarbe ist.

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  •  mila80
16.2.2016  (#33)
@ gudrun

Na ja, die positiven Eigenschaften von Kalk sind ja nicht erst seit heute bekannt. Im Gegenzug, kann Gips gar nichts.
Ob das Raumklima deshalb merklich anders sein wird, kann ich noch nicht beurteilen und sei deshalb auch mal so dahingestellt. Wenn nicht, dann halt nicht. Werds mir dann aber auch eingestehn können.
Dann bin ich wenigstens beim zweiten Haus schlauer emoji
Meine Preise:
MPI 26 12E inklusive
Klimaputz 19E inklusive (normalerweise teurer, hab aber mitgeholfen)

@ Ziegelrot
Wir haben die Decken vollflächig gespachtelt, gegittert und mit der Renovierspachtel W von Baumit verrieben. Dadurch haben auf der Decke die gleiche Struktur wie beim Klimaputz.

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  •  Ziegelrot
16.2.2016  (#34)
@gudrun
Kannst du mir bitte deinen Verarbeiter nennen. Danke!


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  •  gudrun
  •   Silber-Award
16.2.2016  (#35)
Meine Putzer sind ein 4-Mann-Familienbetrieb, geniessen den besten Ruf im Bezirk, fürs heurige Jahr bereits voll ausgebucht und ich bin mir nicht sicher ob sie namentlich im Netz genannt werden möchten. 9 von 10 EFH werden mit Gips-Zement-Putz GZ31 gemacht.

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  •  Ziegelrot
16.2.2016  (#36)
Verarbeiter Klimaputz - Kennt jemand einen guten Verarbeiter von Klimaputz?

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  •  Executer
  •   Gold-Award
26.2.2016  (#37)
Hallo Leute,

ich hätte noch zwei Fragen:

Habt ihr in der Garage auch einen Mischputz (GZ31/MPI26) verwendet, oder reinen Kalk-Zement?

Mir wurde gesagt das der Kellenschnitt zwischen Wand/Decke nur bei Flachdach notwendig ist. Wenn ein normaler Dachstuhl vorhanden ist, ist kein Kellenschnitt notwendig (anscheinend geht’s um Decke belastet/unbelastet). Stimmt das?


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  •  attnanger
3.3.2016  (#38)
da häng ich mich gleich an bzgl. dem Kellenschnitt, wir haben auch Walmdach. Hat die Dachform wirklich was mit der Ausführung des Kellenschnitts zu tun oder empfiehlt sich das generell immer, Decke+Wand gemeinsam verputzt werden (ich weiß Frage hab ich in parallelem Thread schon gestellt, aber möglich dass in diesem Thread weitere Erfahrungen/Meinungen kursieren). Danke!

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  •  Stefan86
  •   Gold-Award
21.11.2016  (#39)
kann man den gz31 auch in der garage verwenden?

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