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Keller womit einschottern?

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  •  asams
26.4. - 10.8.2011
19 Antworten 19
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hallo! wir haben gerade mit dem bau des Kellers für unser haus begonnen. unser boden ist ein lehmboden, extrem dicht. beim aushub hat sich die Menge vereineinhalbfacht, 2/3 sind schon verführt. nun stellt sich die frage, ob wir mit dem rest den keller nach der errichtung wieder zuschütten können. haben gehört, dass man besser mit schotter zuschüttet, wegen setzung, wasser etc.
allerdings würde das verführen & entsorgen der noch ca. 150 kubik sicherlich einiges kosten, plus dann die kosten für den schotter, der angeblich auch bei ca 16EUR /Kubik liegt.

Unser Baumeister würde diese Lehmerde verwenden und damit zuschütten. irgendwelche gegeneinwände?

danke vorab, alex

  •  mark1928
26.4.2011  (#1)
Einwände - Ich würde den Keller (!!) KEINESFALLS (!!) mit dem Lehm hinterfüllen, da ein Versickern des Oberflächenwassers dann quasi unmöglich ist. Die beste Variante ist einfach den Keller bis auf das fertige Niveau mit ca. 50 cm breit Schotter (16/32 oder 8/16 je nachdem was günstiger zu haben ist) zu hinterfüllen (zw. Erde und Schotter unbedingt Bauflies einlegen). Auch eine Kellerdrainage ist sinnvoll, aber natürlich nur dann, wenn man irgendwo mit dem Wasser hinkann (Kanal, Sickerschacht).
Natürlich ist das die teurere und kompliziertere Variante, aber dafür hast du dann eine ordentliche Lösung und das Wasser bleibt vom Haus/Keller weg!

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  •  cc9966
  •   Gold-Award
26.4.2011  (#2)
nimm schotter! - alles andere ist pfusch. wenn der baumeister lehm empfiehlt ist das zwar ein gutes zeichen, da er von der dichtheit seines kellers sehr gut überzeugt ist. aber sauber wäre schotter und drainage, welche wiederum in einem schotterkoffer mit vlies liegt.

klar kostet das einige tausend euros mehr, aber immer noch billiger als später alles aufgraben oder ein feuchtigkeitsschaden im mauerwerk. hinterfüllung mit schotter ist auch die einzige chance, einen setzungs-sicheren pflasterweg rund ums haus zu machen.

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  •  altenberg
  •   Gold-Award
26.4.2011  (#3)
uns hat man gesagt, - dass man sich mit Schotter quasi das Wasser zum Haus holt. D.h. wir haben auch kompakten Lehmboden, Dichtbetonkeller + Bitumenspachtel + XPS + Noppenbahn und dann mit Lehm zugeschüttet und verdichtet.
Oberflächlich haben wir schon einen Drainage gemacht, für die Lichtschächte und den Traufenbereich.

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  •  BachManiac
  •   Gold-Award
26.4.2011  (#4)
.wegen setzen bzw. Traufenpflaster ist das einzig Wahre: Schalsteinpfeiler zu mauern, da sich Schotter auch etwas setzen kann, und zur Rissbildung reichen ein paar Millimeter.

Das mit dem "Wasser zum Haus holen" ist bei uns auch des Öfteren gefallen. Reiner Lehm ist ja selbst so gut wie wasserdicht, wenn sich der zugeschüttete Lehm mal nach ein paar Monaten verdichtet hat, haste ohnehin kaum noch Wasser an der Kellerwand. Spar die die tausende Euro und schütte mit Lehm wieder zu. Alles mit Rollierer zuzuschütten belebt nur die Wirtschaft (das Schotterwerk).

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  •  mikee
  •   Gold-Award
26.4.2011  (#5)
.Dieser Arbeitsschritt steht bei uns auch grade auf der Tagesordnung, und wir haben uns nach langem Überlegen für eine Drainage sowie für ein Hinterfüllen auf 20cm Breite (von der Mauer weg) mit Schotter entschieden. Wir haben exakt die gleichen Gegebenheiten wie altenberg, unser Haus steht auf extrem festem Lehmboden. Würde Wasser auf Lehmboden nicht versickern wie von BachManiac beschrieben, würde unser Haus mittlerweile mehr als 1 Meter tief im Wasser stehen... Richtig ist aber, dass Lehm das Wasser langsam weitertransportiert und sich extrem ansäuft. Aus diesem Grund verfüllen wir auch seitlich die 20cm mit Schotter, damit direkt an den Mauern kein Wasser bzw, gewässerter Lehm stehen kann, sondern damit das Wasser schnell nach unten zur Drainage durchfällt und dann von dieser abgeführt wird.

@altenberg
Wofür habt ihr im Traufenbereich eine Drainage gemacht? Gefährdet ist doch der Bereich an der Fundamentsohle, dort steht der Keller (wenn schon) im Wasser - oben rinnt es ja ohnehin weg, versickert oder trocknet. Und hoffentlich habt ihr die Rohre der Lichtschächte nicht an die Drainagerohre angeschlossen emoji

Gruss
mikee

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  •  mark1928
26.4.2011  (#6)
kenne das auch - Kenne die Argumentation "mit Schotter holt man sich das Wasser zum Haus" auch. Denke aber, dass es eher so ist, wie Mikee erläutert hat. Das Wasser bleibt am Lehmboden nicht ewig stehen, sondern versickert halt sehr, sehr langsam. Der Schotter leitet es hingegen sofort in die Kellerdrainage ab.
Am besten ist es sowieso nichts auf den Schotter drauf zu legen (kein Pflaster, Weg, ...). Wir werden Betonrandsteine zw. Schotter und Erde setzen (vor dem Humusieren). So hat man eine ordentliche Trennung und tut sich auch beim Rasenmähen halbwegs leicht.

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  •  mikee
  •   Gold-Award
26.4.2011  (#7)
@mark1928 - Ja, genau so meinte ich das emoji Das Wasser am/ums Haus hat man sowieso - warum soll ich dann den Schotter nicht so einsetzen, dass er mir dabei behilflich ist, das Wasser zumindest teilweise zu kontrollieren? Der Sinn einer Drainage IST doch, mittels des Schotters das Wasser anzuziehen und zu sammeln, und dann mittels des Rohres abzuleiten. Wie soll man sonst verhindern, dass das Fundament dauerhaft im Wasser steht, gerade bei Lehmböden?

Gruss
mikee

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  •  BachManiac
  •   Gold-Award
26.4.2011  (#8)
.naja, es ist ja ein Unterschied, ob der Keller mit Wasser in Berührung kommt (wäre so bei Lehm der Fall) oder im drückenden Wasser steht (Wenn das Haus im Grundwasser steht). Vor allem für den 1. Fall ist ja der Keller abgedichtet. Klar, will man es nicht herausfordern, doch in unserem Fall haben wir rund ums Haus ein 90cm breites Traufenpflaster, also kommt direkt an der Kellerwand ohnehin kein Wasser runter. 90cm Dachvorsprung sind da auch nicht destruktiv, wobei natürlich der Regen nicht immer senkrecht herunterkommt.
Wer keinen Dachvorsprung und kein Traufenpflaster plant, und auf Nr. sicher gehen will, ist natülrich mit dem Schotter gut bedient, mich würde es jedoch höchst wundern, wenn wir mal ein Problem mit Wasser bekommen werden. An der Bodenplatte ist bei uns ohnehin drainagiert, also der Keller selbst kann nicht im Wasser stehen.

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  •  T505
26.4.2011  (#9)
Hallo ! - Wir haben ein Bodengutachten das besagt, das die Kellerhinterfüllung mit lehmig schottrigem Material zu erfolgen hat.
Wir haben sehr dichten Lehmboden in welchem Stellenweise auch weißer Ton eigelagert ist.
Die obersten 50cm sollten wir nur mit Lehm zumachen um ein weiteres eindringen von Oberflächenwasser zu vermeiden.
Wir haben also das Aushubmaterial mit Schotter vermischt.
Beim Zuschütten würde Ich auch mit einem Stampfer lagenweise verdichten.
Unter der Bodenplatte ist eine 50cm hohe Rollierung die per Drainage entwässert wird.
Oberflächlich hab Ich auch vereinzelt Stellen Drainagiert.
MfG

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  •  T505
26.4.2011  (#10)
Und - wenns schon Schotter sein soll, dann bitte Wandschotter nehmen und keinen 8/16 oder 16/32, wenn Dir Dein Geld am Herzen liegt.

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  •  arnobau
  •   Silber-Award
26.4.2011  (#11)
@ all - Als erstes ist einmal wichtig zu wissen, ob die Drainage auch entwässert werden kann - sprich ob die Drainagewässer in einem Sickerkoffer auch wirklich innerhalb einer angemessenen Zeit versickern oder eben nicht.

Dann kann man die Hinterfüllung festlegen. Meistens empfiehlt es sich über der fliesummantelten Drainage bei Lehmboden mit dem Aushubmaterial zu hinterfüllen.

lg

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  •  mark1928
26.4.2011  (#12)
@T505 - "Die obersten 50cm sollten wir nur mit Lehm zumachen um ein weiteres eindringen von Oberflächenwasser zu vermeiden."

Und wo soll das Oberflächenwasser dann hin? Schon klar, vom Haus wegleiten, aber gerade bei Hanglagen ist das ja nicht immer so einfach.

Ich find einzig und allein die Hinterfüllung mit Schotter garantiert mir eben, dass das Wasser vom Keller (von der Mauer) wegbleibt.
Aber wie die sehr konträren Standpunkte zeigen, ist wohl, wie sovieles am Bau, eine Glaubensfrage! emoji

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  •  arnobau
  •   Silber-Award
26.4.2011  (#13)
@mark1928 - Üblicherweise nimmt die Rasennarbe die Oberflächenwässer auf, wenn nicht rinnt das Wasser oberflächlich ab. Durch den Hausbau und die in einen Pufferschacht und Schotterkoffer entwässerten Oberflächenwässer aller versiegelten Flächen (Dach-, Terrassen- und Einfahrt usw.) kommt ja aliquot nicht mehr Wasser auf die (verbliebene) Grünfläche als vor dem Bau. Also verändert sich die Entwässerung im Verhältnis zum Urzustand nicht - wo ist es vorher versickert???

Gerade bei ebenen lehmigen Grundstücken hast du bei der Hinterfüllung mit Rollierung den Effekt, das alle Oberflächenwässer (Wasser sucht sich immer den leichtesten Weg) zum Haus und in den ehemaligen Arbeitsgraben fließen. Wenn dann die Drainageentwässerung nicht funktioniert (oder langsam) dann hast du auch ohne Grundwasser Druckwasser auf die Kelleraussenwand und -platte.

lg

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  •  manni25
27.4.2011  (#14)
@arnobau - du schreibst:
".... Dann kann man die Hinterfüllung festlegen. Meistens empfiehlt es sich über der fliesummantelten Drainage bei Lehmboden mit dem Aushubmaterial zu hinterfüllen."

wenn ich jetzt auf Niveau der Kellerbodenplatte eine Drainage habe und dann mit Lehm wieder zuschütte, besteht dann nicht die Gefahr dass das Vlies bzw. die Drainage irgendwann zumacht? Kann man das noch spülen?
Dann wäre ja die Drainage irgendwann mal für die Katz, oder täusch ich mich da?

lg,
Manni

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  •  mark1928
27.4.2011  (#15)
@manni25 - Praktisch wird die Drainage in einen Schotterkoffer gelegt, d.h. einfach eine gewisse Höhe (z.B. 50 cm) über der Drainage geschottert. Dieser Schotterkoffer wird in ein Vlies gelegt, das dann auch darüber geschlagen wird. Dann kommt der Lehm whatever drauf. Das Vlies sollte das Eindringen von Erde, Sand, Lehm in den Schotterkoffer verhindern und nur das Wasser durchlassen.

Ich verstehe die Argumentation von Arno durchaus, zweifle aber daran, dass es so optimal ist, wenn (ständig) feuchter Lehm an der Noppenfolie/Isiolierung/Kellerwand liegt. Wenn vollständig rausgeschottert ist, sickert das Wasser sofort in Richtung Drainage. Natürlich ist auch klar, dass wenn die Drainage nicht (mehr) funktionieren sollte, dann das Wasser u.U. lange stehen bleibt. Aber dann hab ich ja eh ein generelles Problem, nicht nur mit den Oberflächenwässern.

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  •  manni25
27.4.2011  (#16)
@mark1928 - Vielen Dank! Jetzt verstehe ich das. War nämlich der Meinung das Vlies käme um das Drainagerohr.

lg,
Manni

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  •  2xU
27.4.2011  (#17)
Aspekt Wärmedämmung - ist der Keller nicht besser wärmegedämmt wenn die Hinterfüllung mit Aushubmaterial (Lehm, Erde) gemacht wird als mit Schotter?

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  •  altenberg
  •   Gold-Award
27.4.2011  (#18)
@mikee - "Wofür habt ihr im Traufenbereich eine Drainage gemacht?"
-> damit das Oberflächenwasser nicht zum Haus zuwierinnt.

"Gefährdet ist doch der Bereich an der Fundamentsohle, dort steht der Keller (wenn schon) im Wasser - oben rinnt es ja ohnehin weg, versickert oder trocknet"
-> bei uns eben nicht, da sehr kompakter Lehmboden, da versickert nix

"Und hoffentlich habt ihr die Rohre der Lichtschächte nicht an die Drainagerohre angeschlossen emoji"
-> führen in einen eigenen Sickerschacht (der war schon vorhanden)

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  •  mgaugusch
10.8.2011  (#19)
Selbes Problem - Hallo Leute!

Ist zwar schon ein älterer Thread, aber ich hab fast exakt das selbe Problem :)
Also: Altbau (1970er), Keller an sich dicht und trocken, Hanglage (8% Gefälle entlang vom Haus an der Nordseite, etwa 3-5% an der Westseite, höchster Punkt im Nordwesten, tiefster Punkt im Südosten). 2,5m vor der Westseite ist eine Laubbaum Hecke, Boden ist dort immer recht trocken. Ansonsten ist der Boden recht lehmig.

Ich habe einen VWS machen lassen und dazu ca. 50 cm tief aufgegraben. Die XPS Platten wurden dann 20-30cm tief unter die Oberfläche verlegt, schräg abgeschnitten und mit wasserabweisender Spachtelmasse und Gitter verspachtelt. Alte Wand: Teerpappe (oder was auch immer das schwarze zeug ist), davor 10cm "schutzmauer" unter der erde, damit die pappe nicht so schnell kaputt wird.
Vorher waren Waschbetonplatten in Sandbett verlegt, die aber immer ein wenig nachgesunken sind, weil sich der Sand ausgewaschen hat.
Jetzt will ich es natürlich möglichst ordentlich machen. Tip von einem alten Maurer: Dichtes Traufenpflaster, 1m breit. Also haben wir das auf 1m verbreitert, 45cm tief. Eine Lage drainage-Schotter liegt schon drin (10cm).
Dann kam (von wem anderen) Einwand: Bei Lehm Drainagerohr nehmen! Ich könnte das jetzt noch versenken ohne all zu viel Schaufelei, aber wenn ich das mit gutem Gewissen und technisch richtig mache, ist es natürlich besser :)

Meine Meinung nach dem Lesen dieses Threads (und der Tips auf http://www.noe-gestalten.at/tipps/fehler_vermeiden.htm#trauf):

* Westseite wird durch das relativ weit vorhängende Dach und die Laubbaum-Hecke gut geschützt. Außerdem ist der Bereich fast eben, ich habe auch keine gute Möglichkeit für eine Sickergrube. Daher mache ich dort mit Schotter voll, evtl. Folie zwischen Lehm und Schotter, dann 10cm Dichtbeton mit Baustahlgitter und drauf die Platten mit Fliesenkleber oder Mörtelbett. Der Schotter verhindert eigentlich nur, daß mir der Beton auffrieren kann, mehr nicht.

* Nordseite liegt mehr im Hang, das Wasser wird aber eher entlang vom Haus rinnen als drauf zu drücken. Daher dort gelochtes (schwarzes) Drainage Rohr und Vlies zwischen Erde und Schotter. Oben kommt wieder 10cm Dichtbeton + Baustahlgitter und die Platten wie gehabt.
Am Ende (=Nord-Ost Ecke) habe ich die Möglichkeit eine Sickergrube zu machen bzw. das Sickerwasser von meinem Grundstück abzuleiten (dahinter: Wiese/Feld).
Danke an alle, die bis hier her gelesen haben, und vielleicht kann mir noch jemand sagen ob das ok so ist :)

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