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Kondenswasser nach VWS

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  •  GerhardSV
19.11. - 10.12.2011
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Hallo!

Hätte mal eine Frage zu einem Thema, dass mich sehr beunruhigt!
Haben Anfang Oktober bei unserem Massivhaus (25 cm Pexider Ziegel) den VWS angebracht (18 cm Steinbacher Steinopor EPS-F plus flexx).
Alle Hohlräume zum Dachstuhl (bei den Pfetten etc.) Sind zusätzlich mit Rockwool Steinwolle zugestopft.

Seitdem der VWS angebracht ist kommt es allerdings zu Kondenswasserbildung an einigen Aussenstellen des Hauses. Innen ist alles staubtrocken. Vorallem tritt Wasser seitlich bei den Rollokâsten aus aber auch teilweise kleine, feuchte spuren bei der Verspachtelung die direkt an der Untersichtschalung ist). Aber auch nur dort, wo die Verspachtelung nicht komplett beim Kaste dabei ist. Sozusagen dort, wo kleine "Löcher" sind. Diese Wasserbildung hängt 100%ig mit dem VWS zusammen. Konnte den Effekt schön nachvollziehen, da wir am ersten Tag nur 2 Seiten des Hauses geklebt haben. Am nächsten Tag war das wasser da und es tritt bis heute noch immer aus. Meine Frage: normal (weil baurestfeuchte, kleber muss trocknen etc. Oder bedenklich?? Wenn bedenklich: Gegenmaßnahmen??? Habe Angst, dass es plötzlich in den Innenräumen auch zu Kondemswasser/Schimmel kommen kann!

Zusatzinfo: Fenster sind, soweit ich das sehe, luftdicht eingebaut (Folie/dichtband). Hinter den Rollokästen (also beim Sturz) wurde schon vorab 12 cm xps platten angebracht und eingespachtelt. Dort wo die Schalung des Dachstuhls auf das Mauerwerk trifft wurde vor anbringen der Schalung Steinwolle eingelegt.
Danke für euren fachmännischen Rat!!
Liebe Grüße
Gerhard

  •  GerhardSV
1.12.2011  (#61)
@HFB Tirol - OK, dass mit der Leiste hab ich jetzt verstanden.
Ja, so eine radikale Lösung hatte ich auch nicht vor (aus den von dir genannten Gründen). Abkleben werde ich aber (so genau wie möglich um alles einigermaßen dicht zu bekommen - und so wie du schon richtig betonst: 100% dicht geht nicht....)
Danke mal dafür!
Wegen dem VWS: leider weiss ich noch immer nicht was du meinst...
bin dafür wahrscheinlich zu blöd....
Falls du mit herunten/oben die Anbringung auf der Fassade meinst: es ist schon alles fertig geklebt und gespachtelt. Falls du damit irgendwelche Dämmstärken meinst (?!): 18cm Fassade, 16cm Dach.
Wenns ganz was anderes ist, dann entschuldige meine lange Leitung emoji
lg und Danke
Gerhard

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  •  HFB Tirol
1.12.2011  (#62)
@GerhardSV - Kein Problem! Ich glaub das waren umgangssprachliche Unstimmigkeiten meinerseits. Das VWS-Thema hat sich mittlerweile erübrigt.
Ich wünsch dir auf jeden Fall, dass sich dein Problem verbessert und du keine weiteren Probleme hast.
lg
.stephan.

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  •  GerhardSV
1.12.2011  (#63)
Danke für deine Wünsche! ich hoffe es auch bzw. glaube, dass abkleben wird einiges an Verbesserung bringen!
Trotzdem hätts mich interessiert, was du gemeint hast emoji

lg
Gerhard

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  •  dandjo
  •   Gold-Award
1.12.2011  (#64)
@HFB Tirol -

zitat..
gerade ein gemauertes Bauwerk kann gar nicht so sauber ausgeführt werden, dass es dicht ist


Natürlich kann man das, dafür gibt es bei gemauerten Bauwerken einen luftdicht abschließenden Innenputz. Luftundichtheiten im Mauerwerk selbst sind Baumängel!

zitat..
Du meinst, dass wenn ein Bauwerk sauber ausgeführt ist, kann nicht so viel Feuchtigkeit in ein Mauerwerk eindringen. Das verstehe ich nicht. Feuchtigkeit dringt immer mit der Luft in ein Mauerwerk ein, dass kann man nicht verhindern, das ist Physik. Deswegen ordnet man Dampfsperren an, dass so wenig wie möglich reinkommt.


Feuchtigkeit dringt über Dampfdruck in das Mauerwerk ein, aber nur, wenn die Sättigung im Raum höher ist als in der Wand. Dampfdruck entsteht nur, wenn ein Druckunterschied vorhanden ist. Dampfsperren im Leichtbau sind essentiell, da der Taupunkt in der Konstruktion selbst zu finden ist und dort auch fast immer höchstkapillare Materialien zum Einsatz kommen. Hier ist Tauwasser in der Konstruktion bauschädlich. Im Massivhbau hätte ich noch nirgends an der Innenseite eine Dampfsperre beobachtet, weil es schlicht nicht notwendig ist, auch nicht mit einer Styroporfassade. Die Feuchtigkeit kann problemlos nach außen diffundieren, auch wird in einem üblichen Wandaufbau mit Ziegel oder Beton und Vollwärmeschutz nirgendwo der Taupunkt unterschritten. Erst ab einer Raumluftfeuchtigkeit von über 65-70% bei 23°C Innentemperatur und -10°C Außentemperatur (fast unerreichbarer Zustand) entsteht theoretisches Kondensat in der Dämmebene.

http://www.u-wert.net/berechnung/u-wert-rechner/index.php?cid=10000NEW&&d0=0.3&mid0=74&d1=20&mid1=10&d2=30&mid2=15&name2=Hartschaum,%20EPS&l2=0.032&&d3=0.5&mid3=909&bt=0&T_i=20&RH_i=50&T_e=-10&RH_e=80&outside=0

Fachwerkhäuser sind eine eigene Wissenschaft und hier ist EPS auch nicht zu empfehlen, da der Diffusionswiderstand für die relativ feuchten Wände problematisch ist. Hier entsteht die Feuchtigkeit in der Wand jedoch nicht durch die Raumluft, sondern durch die kapillare Wirkung aus dem Boden (die Mauerwerke stehen direkt auf feuchtem Boden). Deshalb ist beim thermischen Sanieren von alten Gebäuden mit feuchtem Mauerwerk Vorsicht angesagt. Hier greift man in der Tat fast ausschließlich zu sehr diffusionsoffenen Methoden, da nicht anders möglich.

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  •  hiddenmaxx
1.12.2011  (#65)
@dandjo: wieso sind -10 grad draußen - und +23 grad innen ein fast unerreichbarer zustand?

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  •  GerhardSV
1.12.2011  (#66)
jep, das frag ich mich jetzt auch - hatten vergangenes Jahr -20 außen und da hab ich schon gern, wenns drinnen 23 hat....

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  •  dandjo
  •   Gold-Award
1.12.2011  (#67)
Missverständnis - 23°C innen bei 65-70% relativer Luftfeuchtigkeit und -10°C außen. Entscheidend für die Überlegung ist ja der Dampfdruck (die relative Luftfeuchtigkeit innen).

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  •  coisarica
  •   Bronze-Award
1.12.2011  (#68)
ich hab das mit dem Grundsatz "nach außen hin diffusionsoffener" in Verbindung mit EPS eh nie ganz verstanden. Welche Alternativen gibts da?

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  •  dandjo
  •   Gold-Award
1.12.2011  (#69)
@coisarica - Dieser Grundsatz ist sicher richtig, er muss jedoch individuell ausgelegt werden. Bei einem trockenen Mauerwerk wie im Neubau, muss genau die Feuchtigkeit aus dem Mauerwerk diffundieren können, die innen durch den Dampfdruck in das Mauerwerk entsteht. Das ist die erste Grundregel. Die zweite Grundregel besagt, dass der Taupunkt in der Konstruktion nicht unterschritten werden darf. Wenn beide Grundsätze eingehalten werden, entstehen keine Probleme.

Hier eine Studie für Altbauten. Punkt 3 erklärt genau das, was ich schon geschrieben habe.

http://www.ibp.fraunhofer.de/Images/variable_dampfbremse_fallbeispiele_tcm45-34976.pdf

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  •  HFB Tirol
2.12.2011  (#70)
ein letzter Erklärungsversuch - @dandjo
Bei 20° Innentemperatur und 60% Luftfeuchtigkeit (absolut realistisch) befinden sich in 1 m³ Luft 10,7g Wasser. Am Weg nach aussen (durch die Wand oder der Weg des Geringsten Widerstandes) kühlt die Luft ab (Annahme Aussentemperatur -10° ist auch durchaus realistisch).
Bei 12° kann die Luft maximal 10,7g aufnehmen, d.h. die Luftfeuchte beträgt 100%. Bei einem weiteren Abkühlen der Luft kann sie das Wasser nicht mehr speichern und muss es abgeben. Das ist der gefürchtete Taupunkt.
In deinem Beispiel aus dem U-Wert.net-Rechner befindet sich der Taupunkt bei 9,3°. Wenn du dir den Temperaturverlauf ansiehst wird diese Temperatur in der Wärmedämmung unterschritten. In deinem Beispiel gibt es keinen Feuchtigkeitsausfall, was schlicht und einfach nicht stimmt.


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  •  dandjo
  •   Gold-Award
2.12.2011  (#71)
@HFB Tirol - Du gehst davon aus, dass die gesamten 10,7g Wasser durch eine Ziegelwand und zusätzlich, wie du selbst sagst, durch eine EPS-Platte mit hohem Diffusionswiderstand (obwohl EPS nicht mehr sperrt als Vollholz) diffundieren. Das ist jedoch niemals der Fall! Niemals! Innen liegt (in einem Haus ohne KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]) ein Dampfdruck an, der das Bestreben hat nach außen zu entweichen. Da du ja vom Fach zu sein scheinst, kannst du dir ja selbst ausrechnen, welcher Dampfdruck anliegen müsste, um die gesamte Wassersättigung der Luft bei 20°C und 60% relativer Luftfeuchtigkeit durch eine Wand zu "drücken". Wie und warum ein Taupunkt entsteht weiß ich selbst. Wenn jemand 23°C und 65-70% relative Luftfeuchtigkeit bei -10°C Außentemperatur im Wohnraum vorfindet, hat er entweder schon eine Woche lang nicht gelüftet oder wohnt in einem feuchten Altbau mit neuen luftdichten Fenstern.

Würde dort, wo du sagst, Tauwasser ausfallen, hätte unser Haus bereits massive Probleme mit einer durchnässten Dämmung, ist aber nicht der Fall. Deshalb gibt es Tauwasserberechnungen und die Systeme am Markt.

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  •  Passivbau
10.12.2011  (#72)
Kondenswasserbildung-Problemlösung? - @GerhardSV
Ich möchte einmal nachfragen wie du das Problem mit der Kondenswasserbildung gelöst hast, bzw. wie der Stand der Dinge jetzt ist?

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