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KWL mit Wärmerückgewinnung verstehen

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  •  coisarica
27.8. - 18.9.2009
14 Antworten 14
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Beim Einlesen in dieses Thema werden viele Fragen beantwortet (denke ich) jedoch entstehen dabei immer neue.
- Wird nicht bei KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] ohne Kühlwirkung im Sommer warme Außenluft in den Wohnraum gepumpt? Würde heißen Außentemp. = Innentemp.? Ich verstehe schon, dass die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] keine Klimanlage ist, aber hier wär sie ja genau das Gegenteil, nicht? Man kann das Problem wohl nur mit vorgeschaltetem Erwärmetauscher lösen oder?
- Im Winter sinkt die Luftfeuchtigkeit im Wohnraum durch erwärmen der kalten Außenluft. Abhilfe könnte eine Feuchtigkeitsrückgewinnung (Enthalpietauscher) schaffen. Würde dann aber die Luftfeuchtigkeit im Wohnraum nicht nach oben abrauschen weil die im Wohnraum produzierte Feuchtigkeit nichtmehr abgeführt wird? Wie wird das geregelt.

Wer kanns mir erklären!?

  •  Claud
27.8.2009  (#1)
du hast in der KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] ja einen Wärmetauscher der im Winter als auch im Sommer aktiv ist (normalfall) und die Frischluft +- ein, zwei, drei, Grad an die Innenraumtemp. angleicht (im Winter erwärmen im Sommer abkühlen. Ein EWT erhöht den Wirkungsgrad dahingehend das sich dort eben im Winter die Luft schon vorwärmt und im Sommer eben abkühlt - Nun könnte man mit einem Automatischen Bypass zB in der kühlen Sommernacht den Wärmetauscher der KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] umgehen und "kühlere" Luft einblasen. Abkühlen wirst du das Haus nicht können da die Luftwechselrate zu gering ist (nochdazu im Absenkbetrieb der normalerweise Nachts aktiv ist).

Der Rotationswärmetauscher ist variabel und somit lässt sich die Luftfeuchtigkeit regeln (in der Theorie zumindest)

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  •  cc9966
28.8.2009  (#2)
@coisarica - zur warmen sommer-aussenluft:
ja, es stimmt! aber es trägt nicht wesentlich zur erwärmung im haus bei. auch ein EWT hilft hier nicht so viel wie sich viele erhoffen. ideal ist es wenn man die wohnraumlüftung zeitsteuern kann, d.h. tagsüber ein minimalen luftaustausch und nachts einen hohen luftaustausch, weil nachts auch im sommer die aussenluft kühler als die innenluft ist.

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  •  gdfde
10.9.2009  (#3)
@coisarica - Im Sommer arbeitet zusätzlich noch eine kleine Wärmepumpe (Kompressor), die die Luft abkühlt (auf ca. 10 Grad), die dann ins Haus eingeblasen wird.
Funktioniert so ähnlich wie ein Kühlschrank.

Im Winter ist glaub ich ein Heizregister vorgeschalten, die die kalte Luft vorwärmt (auf ca. 40 oder 45 Grad) und dann einbläst.

Der EWT hat schon einen Vorteil, nämlich durchs Abkühlen im Sommer bzw. Vorwärmen im Winter wird weniger Energie (Strom) für die Abkühlung bzw. Erwärmung verwendet.

Im Hochsommer kommt die angesaugte Luft mit ca. 20 Grad vom EWT (vs. 30 oder 35 Grad, wenn mans normal von aussen ansaugen würde), im Winter mit ca. 10 Grad (vs. -10 oder -20 Grad).

Wir haben nur ein paar Tage während der Hitzeperiode die Wärmepumpe verwendet, damit die Luft kühler wird.
Ansonsten reichten uns auch die 20 Grad Einblastemperatur.

Klimaanlage ists ohnehin keine, dazu ist die Umwälzleistung wohl zu schwach.

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  •  Kirchilino
14.9.2009  (#4)
Temperaturen - Hallo Coisarica
Habe ca. 30m EWT.
Im Hochsommer beträgt die Temperatur vor dem Wärmetauscher (ist natürlich ausgebaut und durch eine Sommerkassette ersetzt) ca. 17°-19°. ***Egal ob Tag oder Nacht*** Jedoch erwärmt sich die Luft auf ca. 21°-22° bis sie im Haus "ausgeblasen" wird. (Die Leitungen im Haus haben ja die Umgebungstemperatur von den Wänden angenommen und diese liegen ja bei ca. 22°-23°)
Im Winter beträgt die Temperatur vor dem Wärmetauscher (ist in diesem Fall natürlich nicht ausgebaut) 5°-7° ***Egal ob Tag oder Nacht*** nach dem WT ca. 19° somit ist zumindest bei mir ein Wirkungsgrad von über 90% ausgeschlossen (entgegen den meisten Angaben)
Die "Ausblastemperatur" liegt bei 20°-21° (Erwärmung in den Leitungen)
Funktioniert eigentlich ganz gut, wenn die Leitungen für das OG nicht am Dachboden liegen würden, da die Luft dort auf dem Weg zu den Ausblasöffnungen abgekühlt wird.
WER HAT EINE BESSERE LÖSUNG?
Hoffe dir damit etwas geholfen zu haben.
Übrigens: Trockene Luft ist zumindest bei mit ein PROBLEM

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  •  Benji
15.9.2009  (#5)
Wirkungsgrad? trockene Luft - @Kircholino: Was meinst du mit "ist zumindest bei mir ein Wirkungsgrad von über 90% ausgeschlossen"?

trockene Luft: Heizt du mit der Zuluft? Wenn nciht kriegt man das Problem der trockenen Luft recht einfach durch Reduktion der Luftmenge im Winter in den Griff!


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  •  Hitcher
15.9.2009  (#6)
@gdfde - "Wir haben nur ein paar Tage während der Hitzeperiode die Wärmepumpe verwendet, damit die Luft kühler wird."

Du schreibst daß diese Kühl-WP nur wenige Tage im Einsatz ist und zur Kühlung der Umwählzeffekt zu gering ist. Ich stimme dir da zu, darf ich daher fragen wie viel diese Kühl-WP gekostet hat, hat sich der Kauf bei so wenig Gebrauch gelohnt?

Ich habe bei meiner KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] einen Sole-Wärmetauscher vorgeschaltet, ich würde mir das beim nächsten mal auch gut überlegen, denn auch der steht sehr lange Zeit im Jahr still.

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  •  Benji
15.9.2009  (#7)
Frostfreihaltung? - @Hitcher: Ist der vorgeschaltete Sole-WT nicht primär für die Frostfreihaltung im Winter zuständig? Ich denke den kann man nicht so einfach weglassen, da dir sonst der Luft-WT ziemlich einfrieren täte....


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  •  Hitcher
16.9.2009  (#8)
Schon - Genau das ist ja der Grund: Er ist tatsächlich nur fürs Frostfreihalten zuständig, die Kühlhilfe ist ja ein Werbewitz. Zwischen 3°C-21°C steht das Ding sogar still, was doch auf ordentlich viele Tage im Jahr zutrifft!

Für den Frostschutz würde auch ein vorgeschaltetes Heizregister ausreichen. Das würde gar nicht so viel Strom verbrauchen, da die Luft ja nur wenige Plusgrade haben muß um den Wärmetauscher frostfrei zu halten. Und es würde weit weniger kosten als das Eingraben von 100m-Soleleitung und der Solebox mit Umwälzpumpe, Thermostat, Sole-Wärmetauscher, Gehäuseblech, Stromanschluss, Sicherung usw. usw......

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  •  Kirchilino
16.9.2009  (#9)
@Benji - Die Wirkungsgrade der Wärmetauscher werden ja meistens übertrieben.
Jetzt habe ich mir vor kurzem sagen lassen, dass eine EWT eine Verschlechterung des Wirkungsgrades bringe.
Habe in meiner Tabelle nachgesehen und kann dir hiermit mitteilen, dass der Wirkungsrad bei mir (Viessmann Vitovent) zwischen 80 und 85% liegt.
Bezüglich "trockener Luft"
Ich habe eigentlich im Winter grundsätzlich nur den "Nachtmodus" aktiviert.
Im Jänner und Februar liegt die Luftfeuchtigkeit meistens bei nur 30% was für mich zu wenig ist. Ich heize mit einer WP WP [Wärmepumpe] und Fussbodenheizung.

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  •  Benji
17.9.2009  (#10)
@Hitcher - Du hast natürlich recht, nur für die Frostfreihaltung einen kompletten Sole-Kreis zu machen ist total übertrieben, das geht elektrisch viel einfacher. Ich dachte du hättest sowieso einen Sole-Kreis (für eine WP WP [Wärmepumpe]) und diesen "angezapft".


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  •  Benji
17.9.2009  (#11)
@Kirchilino - Man spricht bei KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] nciht von einem Wirkungsgrad, sondern vom "Wärmerückgewinnungsgrad". Dieser ist definiert als "tatsächliche Rückgewinnung / mögliche Rückgewinnung". Dieser Wert kann auch recht einfach nachgemessen werden: Die "mögliche Rückgewinnung" ermittelt sich aus Raumtemperatur minus Außentemperatur (mögliche Rückgewinnung heisst: Du entziehst der Raumluft die du absaugst die gesamte Wärme und kühlst sie bis auf Außentemperaturniveau ab). Die "tatsächliche Rückgewinnung" errechnet sich aus Zuluft-Temperatur (das was du ins Haus einbläst) minus Außentemperatur. Achtung: Man sollte die Zuluft-Temperatur direkt am Gerät messen, und nicht an den Zuluft-Ventilen, da die Luft in den Lüftungsleitungen im Estrich o.ä. noch erwärmt wird.

Beispiel: Draußen hats -5°, im Haus hats 20°, und die Zuluft hat 18°. Der Wärmerückgewinnungsgrad wäre also (18 - -5) / (20 - -5) = 92%

Diese Betrachtungsweise ist aber noch vereinfacht, streng genommen darf man nicht nur die Temperatur ansetzen, sondern die "Enthalpie", hier geht dann auch noch die Luftfeuchtigkeit ein.

Ich kann mir nicht vorstellen dass ein EWT den Wärmerückgewinnungsgrad verschlechtern sollte....

Zu deiner trockenen Luft: "Nachtmodus" alleine sagt zu wenig. Interessant ist die tatsächlich eingestellte Luftmenge. Diese kannst du im Winter auf ein sinnvolles Minimum reduzieren.

Generell kann man sagen dass die meisten installierten KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]'s mit zu hohen Luftmengen arbeiten, weil sich kaum jemand damit auseinandersetzt.



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  •  Hitcher
17.9.2009  (#12)
@Benji - Hmmm, ja ich habe Solekreise für meine Heiz-WP und zusätzlich auch noch 100m rund ums Haus eingegraben. Die getrennten Solekreise erschienen mir schon nötig, in strengen Wintern kann die WP WP [Wärmepumpe]-Sole recht kalt werden, das würde mir dann beim Frostfreihalten evtl. nicht helfen. Außerdem hätte die Solebox-Steuerung dann mit der WP WP [Wärmepumpe]-Sole-Pumpe verbunden werden müssen. Ich wollte in diesem Fall aber die Lüftungsfirma nicht an die Installationen des Heizungsbauers ranlassen, sonst schieben die sich im Problemfall den Schwarzen Peter hin und her.

Diese zusätzliche Sole-Leitung alleine war auch nicht so schlimm, die habe ich ja selbst einfach beim Arbeitsgraben-zuschütten in die richtige Position gebracht, das teure war sicher die Solebox selbst. Leider habe ich keinen Einzelpreis von dem Ding...

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  •  Kirchilino
17.9.2009  (#13)
@benji - Sollte beim Beispiel nicht 86% raauskommen?
Es dürfte stimmen, dass sich der Wikungs.... Rückgewinnungsgrad doch "verschlechtert" wenn man einen EWT hat, da ja die Luft "vorgewärmt" zum WT kommt. Die Temperatur der Außenluft ist in diesem Fall ja dann nebensächlich.
Somit ergibt sich dann ein ganz frisch abgelesener Wert. (20:45 Uhr)
Zuluft 20,7° / Abluft 21,6° / Fortluft 19,0° /
Außenluft 18,6°(durch EWT)
WRG= (Zu-Au) / (Ab-Au) x100 = 70%
Alle Werte direkt am Gerät gemessen!

Mit Aussentemperatur 16,3° (ohne EWT)sieht es dann wie folgt aus.
(20,7-16,3) / (21,6-16,3) = 83%
Bitte mal überprüfen ob dies so stimmt!?

Bezüglich Luftwechselrate muss ich noch die "Jumper" überprüfen, aber es müssten 100m³/h sein.
Welcher ist eigentlich der kleinst mögliche aber noch sinnvolle Wert für einen 3 Personen Haushalt (125m²)
75m³ sind min. mögich!!



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  •  Benji
18.9.2009  (#14)
@Kirchilino - Rechenfehler? Schaun wir mal: AUL=-5° ABL=20° ZUL=18° ZUL-AUL=23K ABL-AUL=25K 23/25 = 0,92 = 92%

Mit deinen gemessenen Werten wirst du momentan keinen sinnvollen WRG ermitteln können, da die Temperaturen viel zu knapp beieinander liegen, und der Einfluß von Meßfehlern viel zu groß ist. Schon ein Meßfehler von 0,1° ändert den WRG um fast 3%.

Interessant ist sowieso immer das "Gesamtsystem" inkl. EWT. Ohne EWT kannst du die Messung ja schlecht durchführen, da du diesen nicht überbrücken kannst. Aber in deinem Fall ist es sicher so dass der EWT den WRG positiv beeinflusst.

Luftwechselrate: Da gibts mehrere Ansätze. Entweder du gehst von einer Luftwechselrate pro Person aus (den Wert habe ich jetzt nicht im Kopf) und multiplizierst den mit 3 Personen, oder vom Volumen (125m² * 2m60 = 325m³) und reduzierst den Luftwechsel mit 0,3, da käme ich auf ~95m³

Am einfachsten für den Winterluftwechsel ist aber "ausprobieren". Der kritischste Raum ist im Normalfall das Elternschlafzimmer. Einfach ( so wie ich) um 4 Uhr aufstehen, an die frische Luft (z.B. eine rauchen emoji und nach 15 Minuten an der frischen Luft leise ins Schlafzimmer zurück. Wenns dich umwirft hast du zuwenig Luftwechsel emoji

Setzt natürlich voraus dass die Luftwechselraten für die einzelnen Räume auch korrekt dimensioniert und dann auch eingestellt wurden.


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