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Wo befindet sich das Problem? Das warme Verteilungssystem ist das große Problem. Darüber hinaus, selten benutzte Stichleitungen und parallele Stränge. Wachstum bzw. Vermehrung von Legionellen Das Hauptwachstum ist zwischen 35 und 40 °C. Darüber nimmt die Vermehrungsfähigkeit stark ab. Ab 60 °C praktisch kein Wachstum mehr. Thermische Desinfektion benötigt 70 °C. Generell gilt: Kaltes Wasser ist zu warm - warmes Wasser ist zu kalt. Speichergröße Ein größeres Speichervolumen fördert nicht automatisch das Legionellenwachstum. Zirkulation Eine Zirkulationsleitung im EFH erhöht das Legionellenrisiko. Eine stillgelegte Zirkulationsleitung erhöht das Legionellenrisiko. Eine Unterbrechung der Zirkulation erhöht das Risiko nicht weiter. Anlagen ohne Zirkulation mit Speicher über 50 °C waren praktisch nie betroffen. Frischwassermodul Anlagen mit Frischwassermodul sind nicht per se sicherer, da das Hauptproblem die warme Verteilung ist - siehe oben (Stichleitungen, kaum genutzte Stränge). Temperaturen Speicherzonen, die dauerhaft unter 50 °C betrieben werden sind kritisch. Anmerkung: Hier stellt sich aber für mich die Frage, wie kritisch das bei kleinen Speichern ist, die ständig umgewälzt werden. Legionellenprogramm ist weder hygienisch noch energetisch sinnvoll. Periodisch, kurz und nicht hoch genug aufheizen bewirkt eher das Gegenteil, nämlich dass die Legionellengefahr zunimmt. Dies hängt auch damit zusammen, dass der Speicher selbst der am wenigsten betroffene Bereich ist und eine Erhöhung der Temperatur meist nicht mit einer Spülung des ganzen Systems einhergeht. Zusammenfassende Aussagen Wasserleitungen gehören gut geplant: kurze Leitungen und diese häufig verwenden. Problematisch: selten genutzte Dusche im Keller oder Gästebad. Einfamilienhäuser sind viel weniger von Legionellen betroffen als größere Objekte. Praktisch nie betroffen ohne Zirkulation, wenn die Speichertemperatur >50 °C ist (siehe oben). 18 |
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danke dir! das sollte als masterfaden künftig verlinkt werden. hier meine folien zum thema... die fachforen gehen mittlerweile ziemlich hart mit dem legionellenprogramm ins gericht: https://tga.at/errichten/wasserschaeden-durch-periodische-desinfektionsmassnahmen/ |
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ich frage in den schulungen immer die installateure ob sie erfahrungen mit legionellen im kundenbereich haben. an 3 berichte von erkrankten kunden kann ich mich erinnern. einmal kam nach untersuchung heraus daß die krankheit von einer amerikareise mitgebracht wurde - vermutlich aus dem hotelzimmer. einmal kam nach untersuchung heraus daß der gartenschlauch nach der winterpause der übeltäter war... einmal war es der whirlpool auf der terasse... im efh bereich kenne ich fälle nur aus gebäuden mit zirkulation. diese dient leider oft als planungs placebo genauso wie der pufferspeicher... plan-A → speicher nahe zu zapfstellen - es würde ja auch niemand das wc woanders als die strangentlüftung setzen. hier ein beispiel wie man es besser als mit zirku löst wenn der grundriß eine große distanz von speicher zu küche aufwirft... https://www.energiesparhaus.at/forum-elektronisch-geregelter-durchlauferhitzer-kueche/47257 edit: beispiele ergänzt... |
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Hier noch ein interessanter Artikel: https://tga.at/wassertechnik-hygiene/periodische-desinfektionsmassnahmen-ein-spiel-mit-dem-feuer/ |
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Die Ringleitung fehlt mir in den bisher getätigten Darstellungen. https://www.haustec.de/sanitaer/installationstechnik/so-funktionieren-ringleitungen |
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In einem jüngst besuchten Vortrag über Trinkwasserinstallationen wurde Neues aus der Welt der Normen thematisiert. Die ÖNORM B 1921:2023 hat unter anderem die notwendigen Mindesttemperaturen für eine hygienische Trinkwassererwärmung gesenkt. Für diesen Thread aber weit wichtiger: Endlich wurde das Aus des unsinnigen Legionellen(förder)programms in der Norm niedergeschrieben. Es ist ausdrücklich KEINE Maßnahme für einen sicheren Betrieb der Anlage! 1 |
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Was ich vor kurzem erst wieder diskutieren durfte. Die Lösung oder das Problem "Thermische Desinfektion" zu Ende gedacht, sieht man auch schnell, dass es eine Maßnahme fürs gute Gefühl ist, mehr aber nicht. Selbst wenn man den Speicher auf 65 °C erhitzt und ein paar Minuten konsequent durchspülen würde, scheitert dies am Verbrühungsschutz der Armaturen. Man bekommt die Temperatur erst wieder nicht durchs ganze System, es endet vor dem Mischer. Lässt man den Brauseschlauch über Jahre ungewechselt, hat man dort auch den besten Biofilm. Viel viel mehr, als jemals in einem metallischen Speicher entstehen könnte, den viele aber krampfhaft entkeimen möchten. |
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