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LWP+Multisplit-Klimaanlage oder doch EWP+Deckenkühlung?

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  •  DITC101
  •   Bronze-Award
11.2. - 12.8.2018
63 Antworten | 16 Autoren 63
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Liebe Forumsgemeinde,

Als stiller Mitleser, aber in letzter Zeit auch Mitposter, steht bei mir nun die Entscheidung für das Heiz-/Kühlsystem an.

Kurz die Eckdaten unseres Hauses.

Haus wird im nördlichen Burgenland gebaut.

Neubau (KG, EG, OG). Wohnfläche 155m2 + 50m2 im Keller die auch beheizt werden.

Alle Fenster mit Raffstores (Steuerung über KNX).

KWL – Leitwolf

EA sagt 6,7kW. Heizlastberechnung von einem Installateur sagt 4,2kW + 1kW für Warmwasserbereitung.

Für einen RGK RGK [Ringgrabenkollektor] ist das Grundstück leider wirklich zu klein bzw. gibt es zu viel Baumbestand der bleiben muss. Lärm ist natürlich ein Thema, aber etwas entschärft, da der nächste Nachbar über die Straße mind. 7m entfernt ist.

Wir brauchen ein System zum Heizen im Winter und zum Kühlen im Sommer (Nordburgenland – also doch eher wärmeres Klima). D.h. in der Betrachtung der Gesamtlösung – und –kosten ist das Kühlen ein wichtiger Faktor. Wir sind hier von einer Wiener Altbauwohnung mit großen Fenstern, aber ohne Sonnenschutz vorbelastet emoji

Welche Möglichkeiten habe ich jetzt?

Auf folgendes bin ich bisher gekommen.

Variante 1

LWP zum Heizen und Kühlen (über Deckenkühlung)

+Nur ein Außenteil

- höhere Stromkosten für Kühlung da nur aktive Kühlung möglich ist.
- Lebensdauer wohl geringer, da im Sommer das Außenteil sehr lange laufen würde.

Variante 2

LWP zum Heizen und Multisplit-Klimaanlage zum Kühlen:

+schnelle Kühlung möglich

+Luft wird entfeuchtet

-Zwei Außengeräte im Garten

-zentrale Steuerung (KNX) mit Aufwand möglich, aber nicht günstig (ca. 200 Euro pro Innengerät)

-unschöne Innengeräte.

-Geringere Lebensdauer der Außengeräte im Vergleich zu EWP

Variante 3

Sole-WPWP [Wärmepumpe] zum Heizen und Kühlen (über FBH FBH [Fußbodenheizung] und/oder Deckenkühlung) mit Tiefenbohrung

+kein Außengerät

+hoffentlich deutlich längere Lebensdauer als LWP LWP [Luftwärmepumpe] und Klimaanlage (man liest hier immer was von 15 Jahren vs. 25 Jahren)

+Smart Price Adaption voll ausnützbar

+bessere Effizienz durch Tiefenbohrung
+passive Kühlung möglich

+Kühlung kann quasi 24h am Tag laufen da man sie nicht hört bzw. sie nicht unangenehm ist.

-keine Entfeuchtung – da bin ich gespannt was bei Peeedaaa bzgl. dem vorgeschalteten Entfeuchtungs KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] Gerät raus kommt.

? Flächen ausreichend? Ein Teil der Decke wird wg. KWL abgehängt.

Preislich werden Variante 2 und 3 ähnlich sein. Eine Multisplit Klimaanlage mit 4 Innengeräten kostet je nach Hersteller zwischen 7000-9000 Euro inkl. Montage. Bei der Sole-WPWP [Wärmepumpe] ist die Deckenkühlung dafür deutlich günstiger zu realisieren und die WPWP [Wärmepumpe] ist auch günstiger als eine Premium LWP LWP [Luftwärmepumpe].

Die absolute essentielle Frage

? Wird die Kühlung ausreichend sein?
? Schafft die Tiefenbohrung soetwas?
? Würde man dann nur mit der Decke oder auch der FBH FBH [Fußbodenheizung] kühlen?
? Hat hier schon mal jemand Fan Coils verwendet?

Im Nachhinein eine Multisplit Klimaanlage einbauen verursacht extra Kosten und gewinnt dann keinen Schönheitspreis (Unterputzverlegung der Leitungen dann nicht mehr möglich).


Bzgl. der LWP LWP [Luftwärmepumpe] hätte ich folgende (Premium-) Hersteller im Fokus.

KNV Greenline mit Silentium Außenteil (nicht modulierend)

Heliotherm mit Silent Source Außenteil (modulierend)

iDM iPump bzw. die neue Aero SLM (modulierend, aber sehr großer Modulationsbereich)

Preislich alle sehr ähnlich und im Außenteil sitzt nur das Notwendigste an Technik

Es dürften aber all diese LWP LWP [Luftwärmepumpe] ein Problem haben, welches die Hersteller bzw. Installateure ungern erwähnen: Sie sind mit der Kältemittelmenge über den Grenzwerten und deshalb müsste man jedes Jahr eine Überprüfung durch eine Kältetechniker durchführen lassen (F-Gase Verordnung). Das wurde mir vom Heliotherm Partner bestätigt, aber er meinte im Privathaushalt macht das niemand.

KNV F2120 – gleiche Regelung wie die 1155 bzw. 1255 – nur leider sitzen hier alle Teile im Außenteil (nur die Regelung ist innen – zb SMO20 oder SMO40) – das wird für die Lebensdauer wohl nicht förderlich sein.

Bei den EWP ist die große Preisfrage ob modulierend oder nicht.

Modulierend: KNV, iDM, Heliotherm

Nicht-modulierend: Vaillant, Weider

Freue mich auf Euer Feedback!

DITC101

  •  mrtmed
12.8.2018  (#61)
Hervorragender Thread.

Einen Kommentar wollte ich zu Fan Coil-Geräten (Gebläsekonvektoren) hinzufügen, da im sehr umfangreichen Eingangsvergleich (gefühlt) ein relativ alter Wissensstand für Fan Coil herangezogen wurde.

Die Regelung kann mit stetigen Ventilen und bspw. 4-Rohr-Geräten wesentlich genauer als selber bei Inverter-Klimageräten gestaltet werden. Häufig werden aber nur Zweipunkt-Regler eingesetzt, weil dies i. d. R. reicht. Es gibt von vielen Herstellern sowohl sehr genaue Regelventile (3-Punkt Antriebe, stetige thermische Antriebe) und Regler, die entsprechend genau regeln (3-Punkt-Signal, 0-10 V, 4-20 mA usw.). Heute üblich dürfte ModBus oder KNX als Bus-System sein. 

Lauter als Klimageräte sind diese per se nicht, wenn man die gleiche Kühlleistung vergleicht. Die Sole-Temperatur liegt aber meistens oberhalb der Verdampfungstemperatur von Kältemittel, weswegen Gebläsekonvektoren bei gleicher Kühlleistung grösser sind. Dagegen sind sie sehr haltbar und werden für Standzeiten > 20 Jahre gebaut. Bei Defekten sind sie gut reparierbar, während Klimageräte meistens ausgetauscht werden müssen zw. werden, alleine schon wegen der exorbitanten Reparaturkosten, wenn alles Kältemittel evakuiert und ersetzt werden muss. 

Split-Klimasysteme sind nach mehreren Jahren meistens schwer reparierbar. Oft muss die ganze Anlage getauscht werden, wenn mehrere Innengeräte mit einem Aussenteil zusammenhängen, weil die Kommunikationsmodule nicht mehr verfügbar sind, sich Kältemittel verändert haben, die Drücke und Leistungen nicht mehr passen usw. Ich habe dies in mehreren Immobilien schon erlebt, als die Geräte die Zeit von 10 Jahren überschritten hatten. Tendenziell stimmt, was weiter oben erwähnt wurde, dass Split-Klimageräte und bauähnliche Luft-WPWP [Wärmepumpe] eher nur 15 Jahre halten, wären Erdwärmepumpen stabiler ausgelegt sind und eher 25 Jahre halten. Dafür gibt es in Verbrauchsdatenbanken genug Beispiele. 

Es gibt daher kein so klares Pro und Contra. Es kommt immer auf den Anwendungsfall an. Wassergestützte Systeme sind jederzeit leicht erweiterbar, jeder Handwerker kann dies machen. Es gibt keinen "Lock-In Effekt", durch den nur bestimmte Geräte miteinander funktionieren (Innengeräte von Split-Klimageräten benötigen bestimmtes Aussenteil usw.). 



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  •  Pedaaa
  •   Gold-Award
12.8.2018  (#62)
Wenn eine Wärmepumpe mit aktiver Kühlung zur Verfügung steht, wären FanCoils sicher eine sehr interessante Alternative zur Split Klima, stimmt.
Wenns mittlerweile gute, leise Geräte gibt, umso besser.

Großes Augenmerk muss dabei aber auf Diffusiondichte Dämmung der Kaltwasserleitungen gelegt werden.
Die ganzen Kondenswasserabläufe sollten auch gut durchdacht werden.
Da die 90% des Jahres trocken sind, würd ich die z.B. keinesfalls am Kanal anschließen


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  •  uzi10
12.8.2018  (#63)
Hmm hoff es gibt langsam formschöne. Die Wolf Klimatruhen waren dazumals scho recht ok aber schönheitswettbewerb tätens keinen gwinnen...
Naja kondensat is so wie überall. Musst halt aus 4 90er ecken im keller an siphon basteln oder an kugelsiphon nehmen. Zu allen gibts a lösung. Mach i ja im Technikraum bei mir bei der WPWP [Wärmepumpe], beim Rückspülfilter, bei den KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] Feuchtigskeits und Kondensatabläufn a net andrrs

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