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Modernes EFH, 198 m²

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  •  EinHausinWien
25.12.2022 - 12.7.2024
104 Antworten | 33 Autoren 104
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Nachdem ich hier schon sehr lange intensiv mitlese und eher weniger schreibe, habe ich mich entschlossen, unser Hausbauprojekt doch vorzustellen. Da Selmas unkonventionelles Haus hier auf sehr viel Resonanz gestoßen ist, interessiert sich vielleicht der eine oder andere auch für unser Haus - auch wenn es nicht ganz so fancy ist.

Zur Ausgangslage: Wir sind eine Familie mit zwei kleinen Kindern. Ein Grundstück mit 572 m² in Wien war bereits vorhanden und wir wohnen auch jetzt schon in auch der gleichen Straße. Die Umgebung kennen wir daher sehr gut.

Wir müssen in gekuppelter Bauweise errichten und auch ansonsten waren die Bebauungsbestimmungen etwas restriktiv. Die gesamte Einreichstory könnte einen eigenen Thread füllen, aber schlussendlich haben wir vergangen Februar nach 18 Monaten Verfahrensdauer endlich einen positiven Bescheid erhalten.

Folgende Eckpunkte waren von Anfang an gesetzt
- Holzbau mit Sichtholzdecken
- Gründach (mittlerweile auch durch Bebauungsbestimmungen vorgegeben)
- Carport, keine Garage
- Fenster Holz/Alu
- PV
- SWP mit RGK RGK [Ringgrabenkollektor]
- KWL
- KNX Bussystem
- Hinterlüftete Fassade, wenn es das Budget hergibt.
- kein Kamin

Aus budgetären Gründen haben wir folgende Punkte sehr rasch gestrichen
- Keller
- Pool
- jegliche Balkone/Dachterrassen 

Da im Vorgatenbereich absolutes Bauverbot besteht und wir im Norden an den benachbarten Altbestand ankuppeln müssen war es naheliegend, dort Technik/Stauraum und Carport unterzubringen. 

Aus diversen Gründen haben wir uns allerdings dazu entschlossen, das Obergeschoss vom Altbestand abzusetzen. Anfänglich haben wir auch ein eignes Kinderbad im OG diskutiert, uns schlussendlich aber dagegen entschieden. Die effektive Nutzungsdauer ist einfach zu kurz und
danach wirds höchstwahrscheinlich dauerhaft leer stehen. 

Insgesamt hat sich ein Entwurf mit ca. 198 m² WNF ergeben, bei dem das auskragende OG als Teil des Caports fungiert. Im EG gibt es eine große Wohnküche und ein Arbeits-/Gästezimmer mit unmittelbar daneben liegendem Bad. Im OG befinden sich zwei Kinderzimmer, das Elternschlafzimmer und ein großes Bad mit getrenntem WC. 

Die Raumaufteilung mit südseitigem Schlafzimmer bekommt zwar sicher nicht den Forumssanctus, war aber eine bewusste Entscheidung ;)


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Bestimmte optische Features wie Nurglasecken, raumhohe Fenster etc. haben wir zwar diskutiert, allerdings aus technischen und budgetären Gründen recht schnell wieder verworfen.

Einige Details wurden während der Auführungsplanung noch geändert. Die Stiege ist im Einreichplan falsch und hat mehr Stufen bekommen, Wama/Trockner sind ins EG gewandert, 
einige Türanschläge/Breiten wurden noch geändert - keine Ahnung warum die Nebeneingstür im Einreichplan nach außen öffnet. Ebenso wurden eine Fixverglasungen durch Terrassentüren ersetzt (WZ im Südosten, Arbeitszimmer im Westen). Ebenso wurde das EG Bad noch leicht vergrößert.

Die Fassade im Obergeschoss wurde schlussendlich mit Prefa Siding X ausgeführt während wir uns unten für einen Mix aus Putz und Lärchenfassade entschieden haben. Mit Ausnahmen des Nordens sind sämtliche Fenster mit Raffstores versehen (Retrolux im EG, Z-Lamelle im OG).


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Die Raumhöhen betragen 2,76 m  im EG und 2,63 m im OG.


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Als Einzugstermin ist momentan Frühjahr/Sommer 2023 angepeilt. Momentan befinden wir uns gerade beim Fußbodenaufbau.

  •  luxmoo
  •   Bronze-Award
16.1.2024  (#41)
Kann mich da nur anschließen: Sehr spannende und super lustig geschriebene Dokumentation!! Danke für die Arbeit, ich lese gespannt mit. 😁

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  •  EinHausinWien
19.1.2024  (#42)
Es freut mich, wenn ich unterhalte. Ich hoffe, dasss es für den Einen oder Anderen auch nützlich ist, einen kompletten Hausbau mit Eigenvergabe von Anfang an zu sehen. Es ist glaube ich vielen Leuten nicht bewusst, auf was Sie sich da einlassen. 😅

Weiter geht es mit Teil 4: Aus dem Holzgerippe wird langsam ein Haus mit Fenstern. 

Nachdem das Grundgerüst innerhalb von ein paar Tagen stand und mit Siga WetGuard mal provisorisch wetterfest gemacht wurde, sollte in den nächsten zwei Wochen - Liefertermin für die Fenster war der 25.7. - auch sowas wie ein Haus daraus werden.

Unser diffusionsoffner Wandaufbau ist unspektakulär und sieht von Außen nach Innen folgendermaßen aus: 

  Mineralischer Putz bzw. Hinterlüftete Fassade mit Unterspannbahn.
  6,0 cm Holzfaser Dämmplatten
  28,0 cm Holzständer mit Zellulose Einblasdämmung
  1,8 cm OSB III 
  6,0 cm Installationsebene 
  1,0 cm Fermacell 

Die Innenwände werden alle doppelt beplankt mit OSB und Fermacell ausgeführt.

In diesen zwei Wochen wurden also sehr viele OSB Platten und sehr sehr viele Rollen diverser Siga-Bänder verbaut. Ein Großteil der Holzfaserdämmplatten wurde angebracht- mal mehr, mal weniger den Verarbeitungsrichtlinen entsprechend. Risse habe ich an den verputzten Teilen der Fassade bis jetzt allerding noch keine entdeckt.

Ebenso wurde die Dampfsperre (BauderTEC KSD) auf den Decken angebracht. Von deren Kaltselbstklebekraft waren unsere Arbeiter allerdings nicht restlos überzeugt. Eine Liefertermin für die Gefälledämmung hatten wir auch und die Einblasdämmung wurde geliefert.

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Unser Spengler/Schwarzdecker besuchte ebenfalls die Baustelle um Maß für die EPDM Dachplane zu nehmen und die Ausführung der Dachdurchführungen zu besprechen. Hier möchte ich anmerken, dass dieser als Subunternehmer für die Zimmerei auftrat. Wir haben damit einen Großteil des "Rohbaus" aus einer Hand bezogen. Eine Entscheidung mit der ich sehr glücklich war und bin.

Am Montag den 25.7. stand der Katzbeck LKW dann tatsächlich da. Frisch gewaschen, glänzend. Vollgeladen mit Fenstern, die vor nicht allzulanger Zeit noch um einen Kleinwagen günstiger waren. Zwei Eingangstüren, eine Hebeschiebetür, drei Terrassentüren, fünf Fixverlgasungen, sieben Drehkipp/Fixglas-Kombinationen und ein WC Fenster, dass in der Realität leider lächerlich klein wirkt. 

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Nachdem alles in unserer Ladezone abgeladen war, wurden die Fenster mit dem Kran unserer Zimmmerei an die jeweiligen Montagepunkte verhoben - sehr zur Freude des Montageteams. Dann geht es auch schon los. Ich schreie ein paar mal manisch das Wort "Blower Door Test" herum, damit die Burschen eh alle wissen, dass ich sie bei einem Wert > 0,6 alle bis ins Grab verfolgen werde.

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Am Mittwoch waren dann auch alle Fenster und Türen fertig eingebaut.

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Dem geneigten Forumsprofi wird vielleicht aufgefallen sein, dass die Purenitsockel der EG Elemente ein gigantische Höhe aufweisen. Das liegt an der ebenso gigantischen Schüttungshöhe, die wir vorgesehen hatten. Der erwartete Kabelsalat der Businstallation sollte so ausreichend Platz finden und es war eine einfache Möglichkeiten, den U-Wert der Bodenplatte noch etwas zu verbessern.

Zwischenzeitlich hatten wir beim üblichen Forumsguru auch die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] Planung beauftragt und hatten sowas wie eine kurze Sommerpause vor uns. Mitte August sollte es mit der Prefa-Fassade im OG und dem Dach weiter gehen.

Beim Anblick des hausähnlichen Konstrukts in der sommerlichen Abendsonne dachte ich mir damals, dass wir das Gröbste vielleicht sogar schon hinter uns hätten.

Oh Boy, was I wrong...

5
  •  EinHausinWien
24.1.2024  (#43)
Neue Woche, neuer Beitrag: Teil 5 meiner Hausbaustory - Fassade, Dach und der Schlagbohrer des Verderbens.

Vorweg ein kleiner Exkurs zu den Details unserer Hausplanung. Als wir vor einigen Jahren naiv die Anfänge des finanziellen Abenteuers Hausbau planten ("Was kann so ein Haus schon kosten, 450.000 € maximal" - HAHAHAHAHAHA 😄😅😢), wollten wir natürlich alles. 180 m² Wohnfläche, Pool, Keller, Garage, Bussystem etc.

Nach vielen Stunden in diesem Forum und etwas realitätsnäherer Kostenplanung wurden Keller, Pool & Garage sehr flott gestrichen - das Bussystem durfte allerdings bleiben. Dafür kamen natürlich andere Wünsche auf: KWL, der gelobte Ringgrabenkollektor mit einer feinen Wärmepumpe und auch eine hinterlüftete Fassade ("Was kann das schon kosten?"). 

Wie immer beim post-coronalen Hausbau ist die Antwort auf diese Frage allerdings: Viel!

Hier kommt jetzt allerdings ein Vorteil des Holzbaus zu tragen. Man kann die Fassade nicht unendlich weit aufschieben und zu Beginn des Hausbaus sitzt das Geld naturgemäß noch etwas lockerer. Weil: Was kann denn der Rest schon noch kosten? Der erfahrene Häuslbauer kennt die Antwort darauf natürlich schon, aber das redet man sich in diesem Stadium noch einfacher schön. 🙃

Nachdem ich mit meiner Frau über die würdevolle Alterung von bewitterten Holzfassaden zwar lange niveauvoll diskutieren kann ("Grau ist bäääh"), sie am Ende aber doch immer gewinnt, ist es also keine vollständige Lärchenholzfassade geworden. Für Fundermax Platten sind wir zu arm, aber Prefa wäre preislich im Rahmen - auch wenn dem Öko in mir das Herz blutet. Das Siding-X gefällt uns außerdem beiden wirklich gut und unsere Zimmerei würde es mit dem Spengler gleich mitmachen. Also haben wir schnell entschlossen fürs gesamte OG beauftragt. In ein paar witterungsgeschützten Bereichen des EG wird es dann doch geölte Lärche, dort wird's nämlich nicht so schnell bäääh.

Beim Aufmaßtermin im Juni haben wir uns gleich Muster mitbringen lassen und das ursprünglich geplante Prefa-weiß wieder verworfen, weils halt leider eher Prefa-grau ist. Geworden ist es dann Siding X in P.10 Reinweiß und Verlegeschema 2. 

Irgendwann Ende Juli wurde das Material dann geliefert und mitte August ging es mit den Arbeiten wieder los. 

Die PUR Dachdämmung, die unserem Hauptdach zu einem stolzen U-Wert von ~0,08 verhilft, wurde eingebracht, die EPDM Folie aufgelegt und die Spengler begannen mit den Verblechungen. 

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Die Zimmerer montierten die restlichen Dämmplatten und dann ging es auch schon mit Unterspannbahn und Lattung los.

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Vor Montagebeginn der Prefa Sidings habe ich mit unserem Partieleiter länger über dem Verlegeplan für die Sidings gebrütet. Nach einem Bier und etwas Grübeln waren sich dann auch alle einigermaßen sicher, wie man mit diesem Puzzle anfängt.

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Damit mir währenddessen nicht zu langweilig wird, habe ich mit reichlich Botament RD2 die Portalabdichtungen hergestellt. Nach einigen Bildern von Professionisten hier im Forum, habe ich mich mit meinem eigenen Werk wesentlich wohler gefühlt.

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Nach ca. 1,5 Wochen war dieser Bauabschnitt dann auch weitestgehend geschafft und ich war bis auf kleinere Probleme sehr zufrieden mit dem Fortschritt. Unsere Spengler verabschieden sich und die Zimmerer wollen am nächsten Tag auch nach Hause fahren.

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Ich gehe unbedarft in unseren zukünftigen Technikraum und erblicke am Boden meinen Schlagbohrer - und einen Fleck . Sieht nach Öl aus - Komisch. Aus dem Schlagbohrer?

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Fühlt sich aber nicht nach Öl an und riecht auch nicht so.

Ich blicke nach oben und der Albtraum eines jeden Holzhauses befindet sich am Unterzug über mir: Ein Wassertropfen. Und dann leider noch einer. Sollte eigentlich nicht so sein, wenn da schon ein Dach oben ist. Tatsächlich hat es vorgestern geregnet, wenn ich mich recht erinnere. 

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Ich zücke mein Mobiltelefon und rufe unsere Spenglerpartie wieder an. Ein paar Unmutsbekundungen später einigen wir uns darauf, dass wir das Dach wechselseitg fluten, um das vermutete Loch in der Dachhaut einzugrenzen bzw. zu schauen, wieviel denn da noch nachkommt. 

Hausbau macht so viel Spaß...

Next Step: Wir bekommen unseren Swimming Pool doch. Nur leider als temporäre Installation am Dach.

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  •  Akani
25.1.2024  (#44)
Oh mei. Schöne Geschichten liest sich schon witzig.
Tolle zusammenfassung

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  •  efh90
28.1.2024  (#45)
Hättest du ein paar Details zum Bodenplattenaufbau? zB. Stärke, Frostschürze, Drainage etc...? Infolge des Holzbaus vermute ich, dass es hier auf die Bodenplatte nicht so starke Punktlasten gibt? Oft tragen ja gerade die Pfeiler im Bereich langer Spannweiten bei HST HST [Hebeschiebetür]'s enorme Punktlasten des Gebäudes ab, da müsste dann die Bodenplatte schon recht dick werden um den darunterliegenden GSS nicht einfach wegzudrücken...

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  •  EinHausinWien
28.1.2024  (#46)
Die Bodenplatte ist 30 cm stark aus C25/30 B2 Beton, doppelt bewehrt mit AQ 76 Matten. Wir haben drunter lediglich das Vlies und den GSS (~35 cm, wenn ich mich recht erinnere) und haben diesen 70 cm über den Rand der Bodenplatte hinaus gezogen.

Die größten Punktlasten treten laut Lastenplan unter dem Nord-Süd Unterzug in der Wohnküche auf. Dieser liegt an zwei Stellen auf recht massiven Leimbindern auf und dort haben wir Punktlasten von 180-200 kN. Die Bewehrung wurde an diesen Stellen auch verstärkt.

Die Punktlasten bei den großen Verglasungen liegen bei 50-100 kN. 

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  •  EinHausinWien
  •   Bronze-Award
31.1.2024  (#47)
Für meine drei Fans - Teil 6: Der Dachpool und die Putzfassade.

Ende August 2022. Unsere Spenglerin kommt vorbei und bringt uns ein paar aufblasbare Stopfen für die Gullys und freundlicherweise auch eine Tauchpumpe, um das Wasser auch wieder geordnet vom Dach zu bekommen. Vorausgesetzt, es landet nicht ohnehin alles im Haus.😅

Seitdem wir den Wassereintritt bemerkt haben sind ein paar Tage vergangen und ich habe Wetter und Wassereintritt brav in einem Excel dokumentiert. Der Wasser tritt immer nur an der gleichen Stelle ein und die Mengen halten sich in Grenzen. Es hat aber doch einigermaßen konstant getropft.

Wir beginnen also damit, das EG Dach über dem Lager/Technikraum komplett zu fluten. Wasser marsch!

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Es zeigt sich schnell, dass sich am Tropfverhalten nicht viel ändert. Groß kann das Loch nicht sein, da ist ja doch einiges an Wasser am Dach. 

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Bis 5.9. tropft es immer wieder mal vom Unterzug. Ich verfluche langsam das Dach und habe im Hinterkopf schon die hämischen Kommentare der "Mach ein echtes Dach"-Fraktion aus der Verwandschaft.

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Da der Scheitelpunkt der Gefälledämmung ziemlich genau über der betroffenen Stelle liegt, entschließen wir uns dazu, das Dach wechselweise zu fluten. Siehe da, es tropft nicht mehr. Dann muss es wohl die andere Seite sein. Es tropft jedoch auch hier nicht mehr.

Jackpot! Wahrscheinlich ein Loch genau am Scheitelpunkt - wir fluten noch einmal das gesamte Dach. Kein Tropfen weit und breit. Irgendwann gehe ich meine Excel Liste durch und sehe, dass unabhängig von Wetter oder Dachflutung seit 5.9. kein Tropfen mehr zu sehen war.

Um die Story abzukürzen: Die Dachfolie war und ist dicht.

Working Theory: Am Wochenende bevor die Fassade im OG aufgebracht wurde, ging ein starkes Gewitter nieder. Der Schlagregen dürfte sich bei den noch nicht fertig abgedichteten Fensteranschlüssen der Nordseite seinen Weg in die Holzfaserdämmplatten gesucht haben und dieses Restwasser hat dann durch die Stöße der Elementdecke seinen Weg ins EG gefunden. Den ganzen Stress hättten wir uns also sparen können...🙃

Damit jedoch unsere Holzfaserplatten am restlichen Haus nicht bald das Zeitliche segnen, müssen wir uns außerdem um die Fassade im EG kümmern. Die bewitterten Teile des EG werden mit einer herkömmlichen Putzfassade versehen. Damit wir für unsere diffusionsoffene Wand auch einen passenden Abschluss finden, lesen wir wieder mal fleißig im Forum und lassen uns auch einen Herstellervertreter kommen. Am Ende steht fest, dass es ein mineralischer Putz werden soll. Wir entscheiden uns für Röfix Unistar Light Armierspachtel mit Röfix 715 Edelputz.

Wir besprechen mit den Fassadenschurken, welche Wände geputzt werden sollen und ich verlasse die Baustelle. Natürlich habens dann doch eine Wand mehr gespachtelt.🙄

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Ein wiederkehrendes Thema im ESH ESH [Energiesparhaus] Forum und beim Herrn Nussbaum erreicht uns in diesem Baustadium auch: Der korrekte Einbau der Fensterbänke. Was ich schon weiß: Die Fassadenschurken lässt man da besser nicht ran. Bei meinen Schwiegereltern hat es da vor ein paar Jahren auch Brösel gegeben, deswegen bin ich auf das Thema sensibilisiert. 

Bei uns sollens Helopal/Fenorm Slide Alu werden. Die Montage seitens des Herstellers kostet auch nicht die Welt, aber nachdem im Jahr 2022 leider noch halb Östterreich baut, ist der nächste verfügbare Termin in ferner Zukunft. Da bekommt man vorher vielleicht noch eher eine Wärmepumpe.

Also bestelle ich die Dinger einfach und lese mir das notwendige Wissen selber an. Wird schon nicht so kompliziert sein. Zweite Dichtebene, Fugendichtband, Wannenausbildung - Vielleicht hätten wir doch einen GU nehmen sollen.😅

Die Anleitung von Helopal ist zum Glück sehr brauchbar.

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Da die Sonne mittlerweile leider schon schneller hinter dem Horizont verschwindet und es schon ein bisschen pressiert, stellen wir die zweite Dichtebene nach der Arbeit im romantischen Baustrahlerschein her. Die XPS Keile für die Überdämmung der Purenitsockel hat uns dankenswerterweise unser Fassader zugeschnitten.

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Die Fensterbänke habe ich dann am nächsten Tag eingebaut - hoffentlich einigermaßen korrekt. Als Versicherung sind Tonnen an Rekativabdichtung drunter.

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Insgesamt funktioniert dann eigentlich alles ganz gut. Die Schichtdicken passen, genetzt haben sie auch vernünftig. Die Wand vom angrenzenden Altbestand wurde auch gleich mitgemacht und am Ende sieht unsere bescheidene Hütte zum ersten mal im Ansatz so aus, wie wir uns das vorgestellt haben.

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Next Step: Elektro, Installateurszeug und die Frage der Flämmung.

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Hallo EinHausinWien, kostenlos und unverbildlich kann man das auf durchblicker.at vergleichen, geht schnell und spart viel Geld.
  •  Deep
31.1.2024  (#48)

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Das ist jetzt der korrekte Anschluss der Fensterbankabschlüsse an die Fassade?


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  •  EinHausinWien
  •   Bronze-Award
31.1.2024  (#49)
Das Foto ist nach dem ersten Spachtelgang entstanden. Das ist nacher natürlich noch drübergespachtelt und geputzt worden. 

Ich hab den Anschluss an die Fassade damals der Montageanleitung entnommen:

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Die Richtlinie Fensterbankeinbau hab ich damals auch gelesen und habe mich so gut wie möglich daran gehalten. Perfekt geworden ist es aber auch nicht.

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  •  Deep
1.2.2024  (#50)
Kannst du ev. ein aktuelles Foto machen :)?
Das Dichtband UNTER der Fensterbank kann ich nicht ganz nachvollziehen. Sollte es wirklich zu Wasser unter der Fensterbank kommen, kann die ja gar nicht raus oder?


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  •  EinHausinWien
  •   Bronze-Award
1.2.2024  (#51)
Ein aktuelles Foto habe ich leider momentan nicht bei der Hand. Ich mach am Wochenende eines.

Das Dichtband unter der Fensterbank hab ich ebenfalls nicht umgesetzt. Das wäre bei der im Holzbau vorgeschriebenen, zweiten wasserführenden Ebene natürlich kontraproduktiv. Da habe ich mit den Fassadern damals sogar diskutieren müssen. Die waren nämlich schnell dabei, beim Badezimmerfenster im EG (PH ~180 cm) den Spalt zu verspachteln, damit man den von unten nicht sieht...

Das ist übrigens der Ausschnitt aus der Richtline Fensterbank. 

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  •  Innuendo
  •   Gold-Award
1.2.2024  (#52)
Wie cool ist denn der Altbestand! Gehört der auch euch? Ergibt ja zusammen ein sehr spannendes Bild und könnte man mit der bestehenden Architektur spektakulär in Szene setzen.😀

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  •  EinHausinWien
  •   Bronze-Award
1.2.2024  (#53)
Nein, auf unserem Grundstück befand sich der andere Teil dieser Doppelhaushälfte. Das war mit ein Grund für die langwierige Einreichphase und ich will darauf in einem öffentlichen Forum eher nicht eingehen. 

Der Altbestand in der Umgebung stammt aus der Spätphase der Wiener Siedlerbewegung in den 30er Jahren. Historisch sehr interessant, aber leider ist die Bausubstanz qualitativ sehr bescheiden.

Wir haben zu Beginn auch überlegt, den Bestand in unser Neubauprojekt einzubinden und/oder mit dem Neubau architektonisch stärker auf den Altbestand einzugehen.

Schlussendlich haben wir den Gedanken aber aus diversen Gründen verworfen. Es gibt noch ein paar Häuser in der Umgebung, die eingermaßen originalgetreu erhalten sind, der Großteil wurde jedoch zur Unkenntlichkeit umgebaut und erweitert oder abgerissen. Momentan tut sich da auch wieder viel. In unserer Straße wurden innerhalb der letzten 18 Monaten drei Neubauten errichtet. 

Ich bin der Meinung, dass mittelfristig von den Häusern dieser Periode nicht viel übrig bleiben wird.

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  •  EinHausinWien
  •   Bronze-Award
13.5.2024  (#54)
So, nach längerer Pause kann ich mich mal wieder aufraffen, diesen Thread fortzusetzen.

Teil 7: Elektro, Die Frage der Flämmung und "Termine sind Schall und Rauch."

Nachdem unsere Hütte vor dem Herbst außen mal wetterfest war ging es daran, auch innen weiterzukommen. Der Installateur war damals sehr gut ausgelastet, konnte uns allerdings immerhin einen Termin nennen, der für uns aktzeptabel war. Falls sich früher ein Zeitfenster auftut, würde er sich selbstverständlich zeitgerecht melden. Beim erfahrenen Häuslbauer sollten da natürlich alle Alarmglocken schrillen. Leider war ich damals noch ein Novize.

Die Elektrik war von Anfang an mit hohem Eigenleistungsanteil geplant, da hier familiär zumindest know-how vorliegt. Anfang Oktober habe ich also eine Ausflug zum Großhändler meines Vertrauens unternommen und ein bisschen Material gekauft. Trotz der stattlichen Mengen in Kofferraum und Anhänger war es schlussendlich übrigens zu wenig.

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Wie bereits eingangs erwähnt, war von Anfang an ein KNX Bussystem geplant. Wenn schon denn schon, hab ich mir damals gedacht: Also haben wir den Großteil der Beleuchtung auch gleich mit DALI konzipiert. Kosten? Pfff... wird sich schon ausgehen.

Aus diesem Grund sind alle Leitungen gleich mit 5x1,5 oder 5x2,5 mm2 ausgeführt worden. Über den Sinn und Unsinn von schaltbaren Steckdosen kann man zwar formidabel diskutieren, aber ich wollte mir die Option offen halten und nicht zu viel unterschiedliches Material vorhalten. 

Irgendwann im Oktober 2022 nahm ich mir also Urlaub und verpflichte ein paar Zwangsarbeiter aus dem familiären Umfeld. Der Arbeitsablauf der kommenden Tage war einer der wenigen richtigen *zensiert*-ups bei unserem Hausbau.

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Wie auf den Fotos ersichtlich, hatten wir die Bodenplatte noch nicht geflämmt. Der Zimmerer hatte uns im Vorfeld davon abgeraten ("Die ruinieren meine Burschen fix, mochts des nochher!") und überhaupt haben mir ein paar andere Leute vom Fach eingeredet, dass man das ja eh nicht braucht. Ich habe mich jedenfalls hier im Forum damals davon überzeugen lassen es doch zu machen. Allerdings erst nachdem die ersten Leerrohre schon gelegt waren.

Naja, kein großes Drama. Wir haben das Zeug ja noch nicht am Boden fixiert und im Holzhaus werf ich den Flämmer eh nicht an. Also Kaltselbstklebebahn mit Alueinlage (absolut nicht normgerecht!).  Machen wir am Wochenende.

Ding Dong, Ding Dong, wer steht da vor der Tür? Es ist der Installateur und bringt den Kummer mir. Natürlich hat sich keiner gemeldet und die Burschen sind zwei Wochen früher als vereinbart aufgetaucht. Naja, kein großes Drama. Ich sag noch dazu, dass sie mir die Leitungen bitte noch nicht am Boden befestigen sollen, weil ja noch die KSK Bahnen am Wochende draufkommen. Am Wochenende durfte allerdings trotzdem einen Haufen fixpins wieder aus der Bodenplatte entfernen. Danke für Nichts.

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Über die nächsten Tage haben wir das mit der Elektroleerverorhrung und dem Kabeleinziehen jedenenfalls ganz gut hinbekommen und der Insti hat mal die Sanitärrohinstallation und die Anbindeleitungen für die Heizkreisverteiler gelegt. 

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Nächste Aufgabe: Wände & Installationsebene verplanken. Von dem Gedanken noch vor Weihnachten noch den Estrich zu machen, haben wir uns damals schon lange verabschiedet. Der Zimmerer ist - wie alle Gewerke im Jahr 2022 -sehr gut ausgelastet hat ohnehin erst im Dezember wieder Zeit. Wir wollen bis dahin schon mal die Innenwände dämmen.

Unserer Zimmerer hatte im Sommer auch etliche Rollen Mineralwolle für die Dämmung der Innenwände geliefert. Nachdem es aber kein Problem war, diese wieder zu retournieren, entscheiden wir uns kurzfristig doch für Holzfaser. Wegen der Schalldämmung und dem Öko und was weiß ich. Außerdem ist zum Verarbeiten sehr angenehm und wird habens schlussendlich alleine ziemlich flott hinbekommen. 


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Mitte Dezember kommt dann tatsächlich der Zimmerer. Ich nehme mir wieder Urlaub und helfe mit. Die Woche startet. so gut, wie sie zu Ende gehen sollte. Der Drucklufttacker ist kaputt und wir können gleich mal um Ersatz fahren, die Fermacell-Platten kommen zu spät und noch dazu ist ausnahmsweise so kalt, dass der Kompressor uns beim ersten Anlaufen andauernd den LS reißt. Nach den Anlaufschschwierigkeiten gehts wenigstens zügig voran. Do Mittag ruft mich der Kindergarten an. Einer der Fortpflanze hat sehr plötzlich hohes Fieber bekommen. Ich fahr los um das arme Kind zu holen. Meine Frau sagt noch "Morgen bleib ich zuhause, dann kannst du auf die Baustelle". Ich lege am Abend einen kleinen Powernap ein und wache ebenfalls mit 39,5 Grad Körpertemperatur wieder auf. Am Wochenende haben schließlich 3/4 der Familie die Grippe.

Frohe Weihnachten! Der Hausbau geht in den Winterschlaf.

Positiv hervorzuheben: Irgendwann am Ende des Sommers bekam ich ein Anruf von einer mir unbekannten Nummer. Am anderen Ende ist unser Wärmepumpenhersteller - mir schwant übles. Tatsächlich ist unsere Wärmpumpe schon da, sie lieferns mal zum Großhändler. Halleluja.

Achja, irgendwann im Herbst hat unser Haus auch seine endgültige Farbe bekommen.

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Next Step: Den Sauhaufen aufräumen und ab zum Fußbodenaufbau.

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Hallo EinHausinWien,
hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: Modernes EFH, 198 m²

  •  Deep
14.5.2024  (#55)

zitat..
EinHausinWien schrieb:

Aus diesem Grund sind alle Leitungen gleich mit 5x1,5 oder 5x2,5 mm2 ausgeführt worden.

🤑
Nicht mal Einzeladern 😁?


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  •  EinHausinWien
  •   Bronze-Award
15.5.2024  (#56)

zitat..
Deep schrieb: 🤑
Nicht mal Einzeladern 😁?

So teuer wars eigentlich nicht. Einzeladern laufen momentan nur zum Außentemperatursensor der Wärmepumpe. 😁

Teil 8: Fertig beplanken, Bändigung der Elektrik und der Fußbodenaufbau.

Nachdem die vorweihnachtlich Grippe überwunden ist, wage ich wieder einen Besuch in unserem Millionengrab. Unsere Arbeiter wollten anscheined auch schnell in die Winterpause, es sieht folglich katastrophal aus. Ich beginne mit den Aufräumarbeiten, bei denen mir meine Schwiegereltern dankenswerterweise zur Seite stehen.

Der Zimmerer ist mit dem Beplanken natürlich nicht ganz fertig geworden und bei der Elektrik gibt es auch noch ein paar Baustellen. Der Plan ist, diese beiden Punkte bis Ende Jänner abzuschließen, damit wir mit dem Fußbodenaufbau beginnen können. Die Vorherbilder unseres Lehrrohrsalats poste ich hier nicht, da ich mir die üble Nachrede ersparen will. Am Ende sieht aber alles ganz ordentlich aus.


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Ende Jänner kommen dann auch nochmal unsere Arbeiter vorbei, um die Fensterlaibungen und die restlichen Wände zu beplanken und den nächsten Arbeitsschritten steht nun nichts mehr im Wege.

Das Thema Fußbodenaufbau ist bei uns ein ein bisschen speziell. Wir hatten folgende Kriterien:

- Wenig Feuchteintrag.
- Einigermaßen ökolgisch.
- Vernünftige Dämmwerte wegen der Auskragungen.

Ganz ohne Kunsstoffe, Mineralwolle & co geht es beim Hausbau nicht, aber Styroporkugerl wollten wir nicht. Baumit MinAir o.ä. hatten wir überlegt, aber die Trocknungszeit war bei unseren Dicken relativ lange und die Dämmeigentschaften waren auch nicht optimal.

Schlussendlich haben wir uns für Perlit entschieden. Das wollte uns allerdings niemand verarbeiten und ich habe von den Estrichfirmen alle möglichen Argumente gehört, warums ein Schas ist. Zwei Firmen, die hier im Forum oft empfohlen werden, wollten den Estrich nur machen, wenn wir einen Haftungssauschluss unterzeichnen ("wegen den Setzungen mit dem Perlit warats"). Ich habe mich damals ziemlich geärgert und habe dann beschlossen, das Zeug wieder einmal selber zu machen.

Hätte mir im Vorfeld des Hausbaus jemand gesagt, was wir alles selber machen werden, ich hätte ihn einfach ausgelacht.

Wir sind also mal wieder beim Baustoffdealer unseres Vertrauens vorstellig geworden und haben nachgefragt, wie wir das am besten angehen. Wenig später stehe ich also mit ein paar Sackerl Europerl Thermo-Floor auf der Baustelle und ein Herstellervertreter erklärt uns, wie man das Perlit vernünftig einbringt und verarbeitet. Im Gepäck hat er auch 2 Paar Schuhe zum Verdichten. Die Einschulung ist gut verständlich und ich bin zuversichtlich, dass wir das auch hinbekommen.

Mitte Februar 2023 gehts los. Unser Lieblings LKW-Fahrer bringt uns Unmengen Perlit, Holzfaserabdeckplatten und Trittschalldämmung.

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Ursprünglich wollten wir bei der Trittschalldämmung nur auf Holzfaser setzen, wegen der besseren Schalleigenschaften ist es dann allerdings doch Isover TDPT geworden. So soll der gesamte Fußbodenaufbau am Ende aussehen:
   EG OG
Parkett 15 mm 15 mm
Estrich 70 mm 70 mm
FBH Träger 6 mm 6 mm
Trittschalldämmung 35 mm 35 mm
Holzfaserplatten 10 mm 10 mm
Schüttung 172 mm 75 mm

Warum soviel Schüttung im EG? Bedingt durch die die Sichtholzdecken und die etwas ungünstige Position des Verteilerschrankes laufen bei uns einfach sehr viele Leerrohre im Boden, wie man an den obenstehenden Fotos unschwer erkennen kann. 

Wir beginnen also im OG mit dem Perlit. Anfangs bin ich etwas verzweifelt, wie das je fertig werden soll. Nach ein paar Stunden geht die ganze Angelegenheit dann aber schon recht souverän von der Hand (oder den Füßen 😅).

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Meine Mutter, die sich hier höchstwahrscheinlich fragt, wo sie da reingeraten ist.

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Im EG ist die Angelegenheit bedingt durch die Höhe der Schüttung aber doch recht anstregend. Hier ein homogenes Niveau herzustellen ist ziemlich viel Arbeit. Glücklicherweise haben wir keinen übermäßigen Stress. Den Estrich haben wir frühestens für Mitte März vorgesehen.

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Drei Wochenenden später ist das Werk dann vollbracht. Schüttung, Trittschalldämmung und Randstreifen sind drinnen und wir haben zum ersten mal eine Vorstellung, wie der endgültige Raumeindruck sein wird. Außerdem finde ich noch immer in jedem Kleidungsstück Perlitbrösel. Hausbau fördert eindeutig die Resilienz.😐

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Die Badewanne habe ich mit Ytong geschalt, da der Wannenträger nachher unter dem Estrichniveau aufliegt. Die Duschen sind ebenfalls ausgespart, da Fließestrich vorgesehen ist und ich das Gefälle im Nachgang selber herstellen werde. Ein Trockenbausystem für eine Wandheizung im Bad haben wir ebenfalls noch eingebaut, damit wir im Forum keine auf den Deckel bekommen.

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Was ich nach heutigem Stand sagen kann: Ich verstehe, warum die Firmen nicht mit Perlit arbeiten wollen. Es ist einfach sehr aufwendig und soweit ich informiert bin nicht normgerecht, weil ungebunden. Wenn man das Material vernünftig verdichtet setzt sich allerdings absolut nichts und das Perlit umschließt unseren Rohr-wirrwarr perfekt.

Was ist sonst noch passiert? Die Holzfassade im EG wurde montiert und die Fliesen bestellt. Die Badewanne inkl. Träger haben wir uns auch gleich liefern lassen, damit wir nach dem Estrich keine böse Überraschung erleben. Die Position des Heizkreisverteilers im EG haben wir in letzter Minute auch noch geändert, da die ursprünglich Position im Technikraum einfach ein Käse war. Ich weiß bis heute nicht, was uns da geritten hat.

Next Step: Fußbodenheizung und Estrich.

5
  •  Deep
16.5.2024  (#57)
Alter Schwede, Respekt, dass ihr euch das mit dem Perlit angetan habt. Kurz hatte ich damals auch überlegt, aber die Preise haben mich damals doch ordentlich abgeschreckt. Was hat euch die Schüttung gekostet?

1
  •  EinHausinWien
  •   Bronze-Award
16.5.2024  (#58)
Damals war ich mitten im Wahnsinn drinnen und hab nicht allzuviel darüber nachgedacht.😅

Kosten für die Schüttung lagen bei knapp über 5k inkl.

1
  •  EinHausinWien
  •   Bronze-Award
16.5.2024  (#59)
Teil 9: FBH & Estrich

Mitte März nähern wir uns dem großen Meilenstein: Der Estrich soll endlich rein. Nachdem wir keine Estrichfirma gefunden hatten, die auf Perlit arbeiten will, haben wir wieder einmal die Schwarmintelligenz der Verwandtschaft aus der Baubranche bemüht.

Ich hatte mich damals schon in die Unterschiede zwischen den verschiedenen Estrichvarianten eingelesen und weil ich ein fauler Hund bin, war mir von Anfang an Fließestrich sehr sympathisch. Röfix hätte da den ZS20 im Programm, ein Zement-Sulfat-Fließestrich. Was Röfix außerdem auch anbietet: Einen Factory-Estrichservice. Man zahlt eine Pauschale für Lieferung und beigestellten Techniker und stellt selber Manpower. Schlauch halten bekommen wir hin! Nachdem die Kostenseite auch attraktiv war, haben wir kurzentschlossen bestellt.

Bis dahin muss allerdings noch die FBH FBH [Fußbodenheizung] gemacht werden. Mein Vertrauen in die Branche ist nach hunderten Stunden im ESH ESH [Energiesparhaus] Forum natürlich stark angeschlagen, die Auslegung mache ich also selber. Mittels Berhan Tabelle und LoopCad bekomme ich einen ganz brauchbaren Entwurf hin.

So oder so ähnlich soll die FBH FBH [Fußbodenheizung] später einmal aussehen:

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Die Kreislängen sind ok und ich komme auf maximale Vorlauftemperaturen von unter 30 °C. Im KiZi über dem Carport habe ich etwas dichtere Verlegung vorgesehen, um die hohe Außenwandfläche etwas zu kompensieren. Die Anbindeleitungen hätten etwas mehr Durchmesser aufweisen können. Auf diesen Punkt habe ich im Herbst leider nicht geachtet, es dürfte aber auch nicht so tragisch sein. Die Arbeit kann also beginnen. 

Ich habe mich damals für ein Klettsystem entschieden und die Arbeitsschritte sind folgendermaßen geplant: 

  • Gewissenhaft PE Folie auslegen, damit uns der Estrich nicht durch die Fugen der Decke tropft (so ein Bild hab ich hier im Forum mal gesehen und wollte mir selbiges unbedingt ersparen).
  • Klettfolie auslegen.
  • FBH total schnell auslegen.

Zu diesem Zeitpunkt haben wir schon ein bisschen Stress, weil ein Termin für den Estrich avisiert wurde. Der Part mit der Folie funktioniert überraschend gut. Meine Frau, mein Bruder und ich sind ziemlich flott fertig und haben alles abgeklebt.


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Die Klettfolie dauert schon etwas länger und beim Ausrollen stellt sich mir zum ersten mal die Frage: Stellt es uns da eh nicht die Rohre auf? Vielleicht wären steifere Platte doch besser gewesen.

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Mo 13.3.2023: In genau einer Woche kommt der Estrich. Sollte sich locker ausgehen, denke ich damals noch. Ich beginne abends nach der Arbeit alleine mit dem Projekt FBH FBH [Fußbodenheizung] Verlegung. Das 16 mm Alu-Verbundrohr ist ziemlich bockig und man muss exakt abrollen, damit es die Klettmatten nicht an manchen Stellen hochhebt.

Alleine ist es außerdem eine eine ziemlich ineffiziente und zache Angelegenheit. Ich wünsche mir einen Abrollhelfer. Bis Samstag bin ich allerdings alleine und die Urlaubstage muss ich mir mittlerweile wohlüberlegt einteilen, deswegen wird nur abends gearbeitet. Zum Glück wohnen wir neben der Baustelle. Oder ich neben unserem damaligen Zuhause. So genau weiß ich das zu diesem Zeitpunkt nicht mehr. Meine Frau redet ständig was von "...alleinerziehender Mutter."

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Do 16.3.2023: Um 8:00 kommt der Silo. Der LKW Fahrer erfreut sich mit mir wieder mal an unserer Freileitung und rangiert ewig herum. Irgendwie hat er es dann zum Glück nach einigen nicht sehr StVO konformen Manövern hinbekommen: Das Ding steht in unserem Vorgarten!

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Sa 19.3.2023: Mein Bruder hilft mir. Im Laufe des Tages zeichnet sich ab, dass das eine eher knappe Angelegenheit wird. Eigentlich wollte ich zu diesem Zeitpunkt schon gerne fertig sein und @­MalcolmX bei seiner KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] helfen. In meiner Verzweiflung rufe ich ihn an, ob er morgen Zeit hätte, mir zur helfen. Der ist einfach ein klasser Kerl und sagt zu.

So 20.3.2023: Wir legen wieder zu zweit und es ist Licht am Ende des Tunnels. Sehr spät am Abend sind wir endlich fertig und schließen an die HK Verteiler an. Noch sehr viel später schaffen wir es auch noch mit Leitungswasser abzudrücken. Alles dicht. Wir sind ready. Ich notiere mir noch alle Kreislängen: 60-83 m. Bis auf einen etwas kurzen Kreis im OG Bad ist es ziemlich nahe an der Planung. Zufrieden und erschöpft liege ich irgendwann nach 1:00 endlich im Bett. Um 7:00 muss ich wieder auf der Baustelle sein. Oh Boy...

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Mo 21.3.2023: ES IST E-DAY!!! Der Techniker ist pünktlich da und von den Klettfolien auch nicht begeistert. Sind wir wenigstens schon zu zweit. Wir arbeiten so gut wie möglich nach und um 9:00 geh es los. Meine Schwager, mein Vater und meine Frau stehen als Hilfsarbeiter zur Seite. 

(Bilder kreativ anonymisiert, die hatten eh einen Kopf!)

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Anfangs läuft alles sehr gut und meine Sorgen schwinden. Bis wir zum HK Verteiler im OG kommen. Dort haben wir natürlich fleißig isoliert, damit uns die Galerie nicht überhitzt. Tja, befestigt haben wir aber nicht, also schwimmt dort alles fröhlich auf. Die pragmatische Lösung: Estrichgitter draufwerfen und mit einer Latte an der Decke verspreizen. Ich laufe ins EG um dieses Drama dort zu vermeiden.

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Um 12:30 ist unsere neue Bleibe gut mit Estrichsuppe gefüllt. Bis Mittwoch sollen wir die Füße stillhalten, erklärt mir der Techniker noch. Ich mache ein Abschlussfoto und verschließe die Tür. Mir fällt ein Stein vom Herzen und nach dem Saubermachen lasse ich mich mit einer Dose Bier auf den Boden fallen. Es ist vollbracht.

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Next Step: Das Tropenhaus lüften, Spachteln & Ausmalen.

4
  •  EinHausinWien
  •   Bronze-Award
19.5.2024  (#60)
Teil 10: Lüften, Spachteln, Ausmalen

Es ist Mittwoch Abend. Die Sperrfrist ist vorbei und wir wagen uns zum ersten mal wieder ins Haus. Ich öffne die Tür und ein Schwall feuchtwarmer Luft schlägt mir entgegen. Es hat 28,5 °C bei 90% Luftfeuchtigkeit. Da wird beim Abbinden anscheinend ganz schön Energie frei. Die nächsten Wochen werde ich damit verbringen 3 x am Tag zu lüften. Der Estrich sieht jedenfalls sehr gut aus und auf den Fenstern steht weniger Wasser, als ich befürchtet habe und auch unsere Lattenkonstruktion auf der Galerie hat gehalten.

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Gefühlt hätten wir im EG vom Niveau eine bisserl höher landen können, aber es schlimm ist es nicht. Wir rücken mal mit den ersten Parkettmustern an. Langsam sieht das hier ja wirklich nach bewohnbarem Haus aus.

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Sobald der Estrich es zulässt, soll der Spachtler anrücken. Wir haben alles mit Fermacell beplankt und wollen dieses vollflächig verspachteln lassen. Empfehlung für Firmen gibts wieder aus der Verwandtschaft beim Baustoffhändler. Wir entscheiden uns für eine aus dieser Vorauswahl.

Als der "beste Spachtler den ich je hatte" (Zitat vom Chef) vorbeikommt, ist dieser nicht begeistert. Die Platten sind zu dicht aneinander, einige zu spärlich getackert und überhaupt hätte er einiges anders gemacht. Das kommt davon, wenn der Bauherr einmal die Verarbeitungsrichtlinien nicht durchliest.

Das mit dem Tackern stellt kein großes Problem da. Wir haben noch mehr als 10.000 Klammern und die Pistole ist auch noch da. Kompressor hab ich auch und das macht ja sogar Spaß. Pfft pfft pfft. Mario, unser König der Spachtler, hat ziemlich Temperament. Nachdem er sich fertig ausgekotzt hat, ist er zuversichtlich, dass er alles ohne Probleme hinbekommen wird. Die Übergänge der Platten wird er mit Glasfaser bandagieren. Wir vereinbaren, dass er Mitte/Ende April startet.

Bis dahin möchte ich wenn möglich auch noch alle Dosen einbauen - und das sind doch einige. Der Verteiler sollte irgendwann auch gebaut werden und die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] ist auch schon bestellt. Dem Installateur hab ich auch einen Zeitrahmen für die Einbringung der Wärmepumpe vorgegeben. Genug Arbeit also. Für die Haustechnik gibt es nachher aber noch eigene Posts.

Nachdem sich die tropischen Zustände im Haus wieder beruhigt haben, starte ich Anfang April damit, das ganze mühsam ausgeräumte Zeug wieder ins Haus zu schaffen. Das mit den Dosen geht recht gut voran. Wir haben meistens rech präzise gebohrt und meine einigermaßen gute Dokumentation führt auch dazu, dass ich alle Leerrohre wieder finde.

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In der dritten Aprilwoche starten wir dann mit der Spachtlerei. Um ein bisschen Zeit und Geld zu sparen, klebe ich viel schon im Vorfeld selber ab. Mario sieht mir beim hampeln auf der Leiter ein bisschen mitleidig zu. Nach ein paar "Junge, so machst du das. Schau!" kann ich das jetzt zumindest auch einigermaßen.

Unser Spachtlerkönig muss leider alleine loslegen, weil sein Kollege krankheitsbedingt ausfällt. Ob er das dann auch in der vorgesehenen Zeit schafft, frage ich ihn. Am Abend sind die Zweifel ausgeräumt. Der Bua ist schnell und gut. 

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Während Mario am Spachteln ist, ruft mich mein liebster Baustoffhandel wieder einmal an: Die Wärmepumpe nimmt Platz im Lager weg. Die muss jetzt endlich zu uns. Ein paar Tage später steht das gte Stück dann auch schon bei uns im Technikraum. Mario freut sich ungemein, über die anderen Leute, die im Weg herumstehen. Trotz aller Suderei ist er in der veranschlagten Zeit fertig (wovon ich nachhaltig beeindruckt bin) und das Ergebnis sieht sehr gut aus.

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In der letzten Maiwoche beginnt dann der Maler mit der Arbeit. Bei der Wandfarbe sind wir sehr klassisch unterwegs: Die Wand kann jede Farbe haben, solange es weiß ist. Wir entscheiden uns für Sefra Biomin Silikatfarbe.

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Unser Nachwuchs darf sich ein bisschen kreativer austoben und entscheidet sich für je eine gelbe und lila Wand. Soll mir recht sein. Auch unser Maler ist überraschend schnell fertig und hat für mein Begriffe sehr sauber gearbeitet. Trotz seines jugendlichen Aussehens ist er allerdings schon ein sehr weiser Mann: "Mach ein Foto und freu dich. Du hast kleine Kinder,
wird nie wieder so aussehen!". Danke für die Warnung.

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Was haben wir sonst noch so aufgeführt? Wir haben mit Schnellestrich das Gefälle in den Duschen hergestellt. Das war wesentlich mehr Arbeit, als ich dachte.

Nachdem ich das Zeug der Anleitung entsprechend angerührt habe bin ich von der Konsistenz nicht sonderlich überzeugt. Nachdem mir aber alle Leute, die bereits damit gearbeitet haben, bestätigen, dass das Zeug einfach so aussieht, nehme ich es hin. 

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Den Wannenträger bauen wir auch ein. Ich kaufe dazu einen sündhaft teuren Schaum. Das Geld hätte ich mir allerdings sparen können. Ich weiß bis heute nicht, ob es an mir gelegen hat, oder das Produkt einfach unbrauchbar ist: Das Zeug härtet schnell aus, jedoch ohne eine Verbindung zu Wannenträger oder dem darunterliegeden Porenbeton einzugehen. Wenigstens ist es kein Problem die Reste wieder abzukratzen.

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Der zweite Anlauf mit Fliesenkleber ist erfolgreicher. Wenig später ist die Wanne eingebaut und ich habe eine Ablagefläche aus Ytong dahinter aufgemauert.

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Next Step: Ein Exkurs in die Haustechnik und die Inbetriebnahme aus der Hölle.

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  •  EinHausinWien
  •   Bronze-Award
20.5.2024  (#61)
Teil 11: Haustechnik - die Wärmepumpe (oder wie verschwende ich einen ganzen Tag mit Schwachsinn)

Ende April 2023 steht das Objekt der Begierde also endlich in unserem Technikraum. Eine Stiebel-Eltron WPE-i 6 HK 230 Premium inkl. SBB302 WPWP [Wärmepumpe]. Wir haben damals auch noch kurzentschlossen Podeste gekauft. Da der Fliesenleger erst später anrücken sollte, erschien mir das sehr praktikabel und ein bisschen zusätzliche Entkopplung kann nicht schaden.

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Der Installateur beginnt auch sogleich damit, die Anlage aufzubauen und montiert auch gleich den Druckminderer für den Wasseranschluss. Unser Anlagenschema ist recht simpel: Natürlich kein Puffer und keine Zirkulationsleitung. Wir haben hier ja im Vorfeld viel gelesen.

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Dem aufmerksamen Leser wird auffallen, dass hier ein Ende des Kollektors fehlt. Auch der Druckminderer wartet auf diesen Fotos noch auf seine Zuleitung. Als wir vor fast einem Jahr gebaggert haben, wurden wir durch den Baumeister darauf hingewiesen, dass es zu Problemen kommen könnte, wenn wir da in 8 Wochen mit dem Kranwagen stehen wollen. Nachdem wir den Gehsteig nicht dauerhaft sperren dürfen, stellt dies nämlich die einzige Möglichkeit dar. Wir haben uns damals also dazu entschlossen, die Zuleitung für Wasser, Strom und das warme Ende des RGK RGK [Ringgrabenkollektor] erst zu einem späteren Zeitpunkt zu legen.

Retrospektiv betrachtet war es wahrscheinlich eine gute Entscheidung. Die Abstützungen des Kranwagens haben sich auch in den ungestörten Mutterboden noch tief genug eingestempelt. Was allerdings eine nicht ganz so gute Entscheidung war: Die Verlegung nicht zum ehestmöglichen Zeitpunkt nachzuholen. Es war es beim Aufstellen des Silos für den Estrich und diversen Lieferungen ein Riesenstress dauernd auf das RGK RGK [Ringgrabenkollektor] Ende aufzupassen und 2023 war das Frühjahr leider extrem verregnet und wir konnten lange nicht baggern. Zeitlich ist es dann schon richtig eng geworden. Wir hatten bereits Termine für den Boden- und Fliesenleger und zumindest Funktionsheizen wollte ich den Estrich dann doch noch. Achja, die Inbetriebnahme der Wärmepumpe war auch schon terminisiert.

Im Juni haben wir es dann endlich geschafft den RGK RGK [Ringgrabenkollektor] und die Wasserleitung ins Haus zu legen und ein Leerrohr zum Zählerkasten herzustellen. Bei der Gelegenheit haben wir auch endlich alle Fallrohre an die Sickerschächte angeschlossen. Das war tatsächlich Just-in-time Management. Donnerstag um 9:00 beginnen wir aufzugraben, um 13:00 steht der Installateur da und zieht mir das warme Ende des RGK RGK [Ringgrabenkollektor] ins Haus, um 14:30 befüllen wir das Teil auch schon und der Baggerfahrer schüttet alles wieder zu. Ich altere an diesem Vormittag um 5 Jahre.

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Montags kommt der Installateur nochmal zum spülen und ich schließe am Abend die Wärmepumpe an den Baustrom an. Am Dienstag findet die Inbetriebnahme statt. Dieser Tag sollte sehr sehr lange werden.

Irgendwann zeitig in der Früh ist der Techniker da. Wunderbar, da komme ich nur etwas später ins Büro und brauche keinen Urlaubstag. Der Techniker ist zwar sehr freundlich aber eröffnet mir, dass dies die Erste SWP ist, die er in Betrieb nimmt. Aja, die Formulare sind eigentlich alle für LWP LWP [Luftwärmepumpe] geschrieben, aber sie ergänzen das einfach. Sehr professioniell.🙄

Wir kontrollieren alles und schließen noch schnell Außentemperatursensor und Bedieneinheit an. Ich lege den LS-Schalter um und die Pumpe erwacht zum ersten Mal zum Leben. Nachdem wir alle Grundeinstellungen vorgenommen haben wollen wir das Ausheizprogramm starten. Die Wärmepumpe springt an, der Verdichter läuft!

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.... und stellt nach weniger als einer Minute wieder den Betrieb ein. Wunderbar. 😐

Wir kontrollieren noch mal die HK Verteiler - alle Tacosetter sind voll offen. Der Techniker öffnet die Pumpe und kontrolliert ein paar Dinge. Wir starten erneut. Selbes Ergebnis. Nach kurzer Zeit stellt die Pumpe den Betrieb ein. Der Techniker ist mittlerweile davon überzeugt, dass das irgendwo Luft im System ist. Ich rufe unseren Installateur an und er verspricht mir, dass seine Burschen irgendann zu Mittag zu uns kommen. Der Techniker von Stiebel verabschiedet sich nur nächsten Inbetriebnahme im Bezirk und will wiederkommen, sobald der Installateur da ist.

Wunderbar. Also doch wieder ein Urlaubstag. Meine Frau ruft mich an und fragt, wie es läuft. Wir haben um 18:00 einen Kochkurs. Bis dahin sind wir ja hoffentlich fertig, scherze ich...

Irgendwann am frühen Nachmittag stehen wir zu viert im Technikraum. Der Stiebel-Techniker, die beiden Burschen vom Installateur und ein mittlerweile etwas grantiger Bauherr. Wir spülen sowohl den RGK RGK [Ringgrabenkollektor] als auch die FBH FBH [Fußbodenheizung] noch einmal. Ich hab den Burschen dabei schon letzte Woche zugesehen und glaube ehrlich gesagt nicht, dass es daran liegt. 

Irgendwann stelle ich meine Laienmeinung in den Raum: Ist da irgendwo vielleicht ein Ventil geschlossen, dass offen sein müsste? Ich frag ja nur. 6 Augen starren mich etwas abwertend an aber man macht wie gefragt und sieht noch einmal nach. Tja, 5 min später läuft das Ding. Irgendwas an der Befülleinheit war geschlossen. Peinliches Schweigen. Ich bedanke mich bei den Jungs vom Installateur und diese ziehen ab. Wir starten mal das Warmwasser-Programm - es läuft tatsächlich 20 Minuten durch. Wir starten abermals das Ausheizprogramm. Nach 15 Minuten steht das Ding wieder. Der Volumenstrom bricht außederm auch immer flott ein. Irgendwann höre ich wieder "DA MUSS IRGENDWO LUFT DRINNEN SEIN".

Ich will jemanden anschreien. Der Techniker sagt, wenn er morgen noch einmal kommen muss, werden wir die Inbetriebnahme noch einmal bezahlen müssen. Mein Bedürfnis jemanden anzuschreien wird stärker und ich bringe dies wohl klar zum Ausdruck. 🤬

Er ruft einen Kollegen an, der ihm empfiehlt ein paar Parameter zu ändern. Er tut dies und das Ding läuft mal über 20 min. Der Techniker verabschiedet sich. Ich soll mich melden, wenns nochmal stehen bleibt. Ich verlange den Servicecode für das Gerät, um mir die Parameter mal selber anzusehen und warte ab. Natürlich steht das Teil nach weniger als einer Stunde wieder. Es ist mittlerweile 16:30. Mit dem Kochkurs wird es natürlich nix mehr, an dem erfreuen sich stattdessen meine Eltern.

Ich wühle mich durch die Einstellungen. Spreizung VL VL [Vorlauf]/RL fix bei 6K. Das erklärt mal, warum der Volumenstrom sofort einbricht. Die Sockeltemperatur des Ausheizprogramms liegt außerdem unter der aktuellen Außen- und Innentemperatur von 25,7 °C. Ich stelle auf Pumpenregelung um und passe den Sockel um 2,5 K nach oben an. Die Pumpe läuft und stoppt auch nicht mehr, der Volumenstrom geht auch auch nicht mehr in die Knie.

Da war heute die geballte Kompetenz unterwegs... Das hätte ich selber mit einer Anleitung besser hinbekommen.

Bedingt durch die sommerlichen Temperaturen strengt sich die Wärmepumpe auch die kommenden Tage nicht sonderlich an. Wir heizen bis ca. 33 Grad aus und lassens dann bleiben. 

Next Step: KWL

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