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Nibe 1255-6 PC - Einstellungen richtig anpassen

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  •  Andre03
11.10. - 13.10.2022
31 Antworten | 8 Autoren 31
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Hallo ins Forum,
ich lese schon eine ganze Zeit hier diverse Beiträge und versuche meine Heizung entsprechend anzupassen. Der Installateur ist leider keine Hilfe und kennt sich mit der Anlage nicht wirklich aus. Er meint in den Werkseinstellungen läuft doch alles und weil es eine Erdwärmepumpe ist verbraucht die ja eh nicht viel...

Zu den Daten: Ich habe zwei Tiefenbohrungen mit jeweils 80 Metern. Das Haus ist 1 Jahr alt und als Niedrigenergierhaus konzipiert. Es ist in Holzständerbauweise mit entsprechender Dämmung gebaut. 
Im OG haben wir 90 qm Fußbodenheizung, im EG 110 qm mit KBA.
Ein thermischer Abgleich ist laut Installateur erfolgt. Wie gut ich dem trauen kann weiß ich nicht.

Was mir auffällt: Die Anlage hat extrem viele Verdichterstarts. Sie läuft jetzt seit Januar 2022. Die Statistik hänge ich mal an. 
Ich versuche gerade die Gradminuten und die Heizkurve anzupassen. Aktuell habe ich den Verdichterstart bei -400 und ZH bei 600.

Außerdem habe ich die Heizkurve auf 2,2 eingestellt. Die stand vorher auf 6.

Die HU Pumpe steht auf Auto. Ich denke hier kann ich evtl noch optimieren. Auch insgesamt habe ich das Gefühl, dass die Anlage noch zu viel Strom verbraucht. 

Warmwasser wird mehrfach am Tag gemacht und steht aktuell auf niedrig. Das passt für uns so ganz gut. 

Wie kann ich die Anlage noch sinnvoll anpassen, um möglichst wenig Strom zu verbrauchen?

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  •  ds50
  •   Silber-Award
12.10.2022  (#21)
Die sekundäre Heizkurve steuert die HUP, wenn sie im Auto Betrieb (7.1.2.2) ist. AFAIK wird eine Spreizung zwischen 2K bei Heizstop und 7K bei NAT angestrebt (wenn im Systemeinstellungsmenü die Heizung als FBH FBH [Fußbodenheizung] ausgewählt wurde. Alternativ kann man da eine eigene dT wählen.). Zusätzlich wird die "Leistungsbedarf bei NAT" (in deinem Fall 8kW) berücksichtigt.

Was heißt das alles? Je kälter es wird, desto höher wird die VLT. Da die RLT nicht im gleichen Maße mitsteigt steigt die Spreizung - bei gleicher HUP steigt somit linear die Abgabeleistung. Damit bei wirklich kalten AT AT [Außentemperatur] die Spreizung nicht zu hoch wird kann nun die HUP entlang der soeben skizzierten sekundären Heizkurve mitmodulieren. Bei niedrigen AT AT [Außentemperatur] dreht die HUP schneller, bei warmen AT AT [Außentemperatur] langsamer.

Wenn nun deine HUP zu schnell dreht, dann weißt du jetzt deine Einflussfaktoren.

Aber am einfachsten ist es wohl, die HUP manuell auf einen fixen Wert zu setzen, um z.B. 15 l/min zu erhalten.

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  •  passra
  •   Gold-Award
12.10.2022  (#22)
15l/min für FBH FBH [Fußbodenheizung] auf 200m² ist doch deutlich zu wenig...

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  •  Andre03
12.10.2022  (#23)
Wie viel Liter würden denn Sinn machen? Die 1500 l/h? Also 25 l/min? 
Im Moment sind alle Regler so eingestellt, wie der Installateur sie nach dem hydraulischen Abgleich gelassen hat. Ich zweifle allerdings daran, dass er den richtig gemacht hat. Er schien mir doch erheblich überfordert. 
Wie würde ich denn einen thermischen Abgleicv im Winter selber machen?


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  •  ds50
  •   Silber-Award
12.10.2022  (#24)

zitat..
passra schrieb:

15l/min für FBH FBH [Fußbodenheizung] auf 200m² ist doch deutlich zu wenig...

Gibt's eine Begründung dafür?

Ich hab 14,7 l/min für FBH FBH [Fußbodenheizung] + BKA, fast 250m²... Bei den Tacosetter seh ich gar keinen Durchfluss. Wird trotzdem warm.


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  •  rabaum
  •   Gold-Award
12.10.2022  (#25)

zitat..
passra schrieb: 15l/min für FBH FBH [Fußbodenheizung] auf 200m² ist doch deutlich zu wenig...

Das kann man doch so gar nicht sagen. 

Wenn sich je nach Heizlast eine brauchbare Spreizung einstellt, bist du gut dabei. Ich fahre bei 180 m² unter 15 Litern. 

Spreizungen:
bei Teillast an der Heizgrenze 3-4K 
bei Halblast am typischen 80% Wintertag 3-5K 
bei Vollast an extrem kalten Tagen 5-7K 

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  •  Laengsdenker
  •   Bronze-Award
13.10.2022  (#26)
Finde die 15l/min ohne BKA BKA [Betonkernaktivierung] auch voll in Ordnung. Fahre selber 1000l/h (55% HUP) mit 2 BKA BKA [Betonkernaktivierung] und 2 FBH FBH [Fußbodenheizung] auf ~170m² Wohnfläche.

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  •  Andre03
13.10.2022  (#27)
Wenn ich mir die Daten der letzten Woche anschaue, dann komme ich sehr selten auf 3-4K Spreizung. Ich liege in der Regel bei 2K. Aktuell habe ich 17,2 l/m bei 67%. 

Die Temperatur im Haus ist aber so in Ordnung. Würde ein höherer Durchfluss mehr Wärme ins Haus bringen?

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  •  passra
  •   Gold-Award
13.10.2022  (#28)
Mehr Durchfluss bringt mehr Wärme -> Vorlauf absenken.

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  •  Andre03
13.10.2022  (#29)
Macht es dann aktuell Sinn, dass ich alle Durchflussbegrenzer an den Heizkreisverteilern aufdrehe und dann ggf. die einzelnen Räume anpassen, wenn sie zu warm werden?

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  •  ds50
  •   Silber-Award
13.10.2022  (#30)

zitat..
Andre03 schrieb: Die Temperatur im Haus ist aber so in Ordnung. Würde ein höherer Durchfluss mehr Wärme ins Haus bringen?

Vorsicht. Spreizung und Durchfluss sind nicht getrennt zu sehen. Verringerst du den Durchfluss, dann erhöht sich die Spreizung = gleiche Wärmeleistung. (P = Spreizung x Durchfluss x 60 x 1,161)

Wenn du allerdings, v.a. in der Übergangszeit, die HUP etwas absenkst, dann verringerst du deren Stromverbrauch. Ich würde deswegen schon ein bisserl vom Gas zurückgehen.

Bzgl. hydraulischem und thermischen Abgleich empfehle ich folgende Lektüre:

https://www.energiesparhaus.at/forum-hydraulischer-abgleich-grundlagen/39756




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  •  ds50
  •   Silber-Award
13.10.2022  (#31)

zitat..
Andre03 schrieb:

Macht es dann aktuell Sinn, dass ich alle Durchflussbegrenzer an den Heizkreisverteilern aufdrehe und dann ggf. die einzelnen Räume anpassen, wenn sie zu warm werden?

Prinzipiell Ja - außer du hast im Verhältnis sehr kurze Kreise. Zur Vermeidung eines thermischen Kurzschlusses müssen die auch eingedrosselt werden.

Wenn alles zu warm wird, dann kannst die Heizkurve nach unten verschieben. Solange, bis der "kühlste" Raum genau noch passt. Dann kannst die zu warmen Räume zurückregeln.

Geht halt erst wirklich gut bei kalten ATs.


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