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Richtige Rohrführung

   
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  •  MarkusO
4.11. - 14.11.2020
31 Antworten | 7 Autoren 31
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Hallo Leute

Zu Beginn der Heizperiode hab ich mal meine Heizung etwas unter die Lupe genommen und endlich den Nibe1155 -uplink erstellt.
Nebenbei ist mir aufgefallen dass die FBH FBH [Fußbodenheizung]-Rohre im Keller manchmal erstaunlich hohe Temperaturen haben. (mehr als handwarm - eben eher BW-temp.)
Das ist mir aber auch nur deswegen aufgefallen weil sie nicht isoliert sind.
(Wäre eine Isolierung Stand der Technik?)

Der sache mit der hohen Temp. bin ich mal nachgegangen und möchte euch meine Idee nicht vorenthalten:
Ich fürchte ich habe eine Verrorhrung bekommen welche zu einem "Fehlerstrom" führt.

So shaut das Schema vereinfacht aktuell bei mir aus:

2020/20201104825193.jpg
die gelben Pfeile zeigen die mögliche Flussrichtung.
Zu sehen ist dass bei BW-Vorrang aufgrund der Art der Verrohrung eine kleine Zirkulation im FBH FBH [Fußbodenheizung]-Kreis entstehen kann. ->der Effekt ist zwar aufgrund der sehr unterschielichen Rohrreibungswiederstände gering, aber eben nicht "0". -> was dazu führt dass meine VBH-Rohre aufgeheizt werden (zumindest ein stückchen weit).

richtig wäre meiner Meinung folgendes:


2020/20201104854426.jpg

Frage:
Für euch nachvollziehbar  / was haltet ihr davon ?

  •  taliesin
8.11.2020  (#21)

zitat..
berhan schrieb: Die Bastler unter uns bauen aber einen Thermosiphon ein.

Ich hab meinem Installateur eines für meine Sonnenkollektorleitung BEFOHLEN und mit GELD GEDROHT, weil ich in einem Buch über typische Solaranlagenfehler gelesen hatte, dass das sehr ratsam sei.

Und er hat
1. schließlich ja gesagt (damit ich Ruhe gebe)
2. es nicht gemacht, weil ich an dem Tag nicht da war

Darauf angesprochen ... die üblichen Begründungen ...

1. des hab wir noch nie gemacht
2. des hab wir schon immer (ohne) gemacht
3. des funktioniert, weil da ist eh ein Rückschlagventil drin

Ich hab von Anfang an mein Datenlogging am Laufen gehabt, mit der Folge, dass

1. er 2x im Laufe eines Monats angetanzt ist, weil sich in der Ventilklappe ein Lötkügelchen gefangen hat und der Kollektor um 4 Uhr morgens 25°C hatte
2. er dann das Rückschlagventil getauscht hat (das gar nichts hatte) und dabei wohl ausreichend Dreck dabei war, den er entnommen hat, sodass der wilde Fehler dann weg war.
3. er gemault hat, dass es sowas noch nie gegeben hat und ausgerechnet bei mir ... 🤣

Seither habe ich nur noch Mikrozirkulation im Vorlauf (da sitzt kein Rückschlagventil), die meinen Boiler ungefähr genauso stark entlädt wie die thermischen Verluste über die Oberfläche, aber am Kollektor fast keine Übertemperatur erkennbar ist.

Erzählung am Rande ... mein Schwager hatte auch einen Sonnenkollektor 2 Jahre zuvor installieren lassen und wurde ein wenig wuselig, weil ich gemeckert habe. Datalogging bei ihm aktiviert und ratet mal ... emoji

Aber wie gesagt, ich hab ein gestörtes Verhältnis zu Installateuren ...

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  •  Pedaaa
  •   Gold-Award
8.11.2020  (#22)
ja, wobei mich eine Zirkulation (nur) in meinem Heizungs-kreis keineswegs stören würde. Das kann von mir aus sogar ganze Zeit leicht zirkulieren und die Energie im Haus verteilen.
Auch im Sommer würd mich das nicht stören, weil ich mit der WPWP [Wärmepumpe] kühle. Das kühle Wasser darf sich ruhig verteilen.
Passiert aber eh nicht. Hab z.B. viel zu geringe Temp.-Differenzen und eine ungeeignete Verrohrung dafür.

Jegliche (ungeplante) Zirkulation im WW WW [Warmwasser]-Kreis oder aus dem Speicher ist hingegen tragisch.
Das kühlt den Speicher unnötig schnell aus, und verschiebt die, mühsam mit hoher VL VL [Vorlauf]-Temp. erzeugte, Energie in die FBH FBH [Fußbodenheizung].
Im Sommer wär das dann quasi doppelt schlimm: erhöhter Energieverbrauch und Wärmeeintrag ins Haus, obwohl eigentlich gekühlt werden sollte.

Schwerkraftzirkulation (also Zirku trotz stehender Pumpe) im WW WW [Warmwasser]-Kreis kann z.B. passieren, 
- wenn an den warmen Speicher-Anschlüssen keine Thermosiphons ausgeführt sind
- wenn das 3-Wege WW WW [Warmwasser]-Umschaltventil bei ruhender Heizung in Richtung WW WW [Warmwasser]-Speicher zeigt.

zweiteres ist bei der Nibe zum Glück nicht der Fall. Einige Gasthermen machen das aber z.B. so. Da reicht dann teilweise nichtmal mehr ein Thermosiphon-Anschluss aus, sondern muss auch ein zusätzliches federbelastetes Rückschlagventil gesetzt werden.
Abhängig von Speicher-Aufstellhöhe und Verrohrung zirkuliert es sonst im WW WW [Warmwasser]-Kreis trotz stehender Pumpen ordentlich und kühlt den Speicher aus.

aber auch die andere Ventil-Ansteuerungs-Variante kann ein Problem sein.
Ist die Heizung aus, und das 3Wegeventil verschließt den WW WW [Warmwasser]-Kreis und macht den Weg zu den Heizkreisen frei, kann es dort Schwerkraftzirkulation geben.
Sehr schlimm z.B. bei Heizkesseln mit größerem Wasserinhalt und hoher Temp.
Da werden gerne mal die Heizkörper im Sommer warm. Daher ist auch in dem Fall eine Schwerkraftbremse zu setzen.

ist aber ein anderes Problem, als was bei dir vorherrscht. Deine falsche Zirkulation tritt ja nur bei laufender Pumpe durch die abenteuerliche Verrohrung auf.
oder hast du auch bei stehender Pumpe Leitungen die warm werden, obwohl sie das nicht sollten?!

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  •  berhan
  •   Gold-Award
8.11.2020  (#23)

zitat..
taliesin schrieb: Aber wie gesagt, ich hab ein gestörtes Verhältnis zu Installateuren ...

Das habe ich mir, bis auf einen kleinen Ausflug, gleich mal gespart und vor zwei Jahren den Entschluss gefasst mein Haus ohne Insti zu bauen. Mit viel Forumshilfe und viel Literatur (beim lesen des Recknagel mit seinen fast 3000 Seiten kommen einem dann doch Zweifel, Bernd Glück fällt ja eher unter Liebhaberei) läuft jetzt schon fast alles zu meiner vollsten Zufriedenheit (KWL fehlt noch). Mit Insti wäre das nie gegangen und um die gesparten 50-60 k€ gab es noch eine schöne Fassade oben drauf. Im übrigen bist du der Grund das ich meinen kurzen Ausflug zum Schlosser beendet habe und mir die DC-Variante deines WIG-Gerätes natürlich inkl. Literatur beschafft habe. Sonnenbrand hatte ich auch schon 🤭. Sonst wird mir vielleicht noch fad. 

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  •  taliesin
9.11.2020  (#24)
Autsch ... Leg dir in jedem Fall einen ordentlichen automatischen Helm zu und man schweißt nicht im T-shirt, auch wenn's mit all den Tatoos cool ausschaut 😉

2020/20201109559315.png
(https://unsplash.com/photos/sdNgxf7itHU)

Für die Schlosserarbeiten bin ich eher MAG-mäßig unterwegs, mit WIG dauert das ziemlich ewig und Gas brauchst auch extrem viel.

Happy wigging. (This usually happens with the use of drugs especially marijuana, LSD and mushrooms. However, this can happen to some people without the use of drugs. ... 'urban dictionary')

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  •  berhan
  •   Gold-Award
9.11.2020  (#25)

zitat..
taliesin schrieb: Leg dir in jedem Fall einen ordentlichen automatischen Helm zu und man schweißt nicht im T-shirt, auch wenn's mit all den Tatoos cool ausschaut

Habe eh einen automatischen Helm (eine super Sache, wenn ich an früher mit den Klapbrillen denke) , Schweißschürze und auch Handschuhe bis zu den Ellbogen, aber es gab halt ein paar unbedeckte Stellen. Streifenhörnchen halt. 

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  •  MarkusO
13.11.2020  (#26)
@berhan  & @­taliesin : danke für eure Erklärungen zur "Thermobremse" (Mikrozirkulation)

zitat..
Pedaaa schrieb: Schwerkraftzirkulation (also Zirku trotz stehender Pumpe) im WW WW [Warmwasser]-Kreis kann z.B. passieren,
- wenn an den warmen Speicher-Anschlüssen keine Thermosiphons ausgeführt sind

Die Thermosiphons sind wohl nur zur Verhinderung der Zirkulatiom im Rohr (an den Wänden schweereres Medium als in der warmen Mitte). Was aber auch nur bei großen Reynoldszahlen (großer Rohrdurchmesser & geringe viskosität) eine Rolle spielt.
Dort wo Zirkulation der gesamten Rohrstrecke aufgrund Differenzdruck durch Dichteunterschied (temp) & Höhe zw.  zustande kommt wird ein "siphonchen" wohl nicht viel mehr bringen als etwas Erhöhung des Zeta werts.

Aber ja, diese Effekte hab ich noch garnicht zusätzlich bedacht -> Danke für den Hinweis !!

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  •  Pedaaa
  •   Gold-Award
13.11.2020  (#27)

zitat..
MarkusO schrieb: Die Thermosiphons sind wohl nur zur Verhinderung der Zirkulatiom im Rohr

jein,
so ein Thermosiphon kann schon auch Schwerkraftzirkulation verhindern.
Ist aber kein Allheilmittel.
In meinem alten Haus bei der Gastherme hat der Thermosiphon alleine nicht gereicht und ich hab zusätzlich ein federbelastetes Rückschlagventil setzen müssen, sonst ist mir der Speicher immer sehr schnell ausgekühlt. Danach war Ruhe.

Aber da waren Speicher und Therme in unterschiedlichen Geschossen, das Umschaltventil immer in "falscher" Stellung und die Temperaturen ganz andere (viel mehr Dichte-Unterschied)

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  •  uzi10
  •   Gold-Award
13.11.2020  (#28)
Welche Verschlechterungen verursachen ein Rückschlagventil??
Ausser minimalen Druckverlust

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  •  taliesin
14.11.2020  (#29)
Der Druckverlust ist wohl meist verschmerzbar, das stimmt.

Aber sie suggerieren eben auch Zirkulationssicherheit. Das kann daneben gehen, weil wenn sich Schmutz in der Leitung befindet, bleibt der gerne genau im dünnen Spalt des teiloffenen Ventils hängen (am Abend wenn die Sonne langsam weniger wird) und haftet da wohl auch mal an. Und Mikrozirkulation (in einem Rohr) könnte man eben nur unterbinden, wenn auf allen senkrechten Rohren so ein Ventil sitzt (die bei Stillstand warmes Wasser sehen).

Ich hatte mal eine Quelle, die über diese Ventile als eine der wahrscheinlichen Probleme bei Solarthermieanlage berichtet hat, finde die aber partout nicht mehr (20 Jahre her ...)

Und manchmal bleibt so ein Ventil auch kleben oder verklemmt sich. Thermosiphons sind low-tech und funktionieren normal ... auch nicht immer ganz ohne Wenn und Aber wie Pedaaa schon geschrieben hat.

Im WW WW [Warmwasser]-Bereich werden die auch nicht verwendet, denke ich?! Warum genau weiß ich nicht, Kalk? Ein Siphon am Boiler-WW-Abgang wäre aber wohl auch sinnvoll.

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  •  MarkusO
14.11.2020  (#30)

zitat..
taliesin schrieb: Deine 'wilde' Anordnung von Rohren, bei der auch eine Dämmung nur noch mit Aufwand machbar ist, ist recht typisch (wieder meine kleine Stichprobe) und fordert solche Problemchen heraus.

Tja, bei der Planungsphase hätte ich meinen Installatuer gerne dazu gedrängt einen Rohrplan für den Technikraum zu erstellen. Dann hätte der Profi wohl etwas Hirnschmalz reingesteckt (und ich kontrolliert) und nicht alles der kreativität der "Handwerker" vor Ort überlassen.
Leider hat er mir schon damals gesagt, dass ein Rohrplan overkill (Kosten&Zeit) wäre und er sich da auf seine Truppe verlässt. ->was soll ich sagen außer ..schade...
Man muss natürlich auch erwähnen dass die Rechnung bei 95% der Kunden aufgeht, -nach dem Motto -> solangs warm is passts. -> kann man ja prinzipiell viel schmarrn verkaufen.
Ich muss aber meinen Installatuer auchmal in Schutz nehmen. Er selbst ist technisch gut drauf (im Vergleich zu manch anderen), 
Nur als häuslbauer hat man eben noch andere Sachen im Kopf, und muss sich hin und wieder auf externe verlassen, ...hilft nix. 
Eigentlich bräuchte man die Möglichkeit für anonym-öffentlich zugängliches Feedback zu den einzelnen Fachkräften -oder gibts sowas vielleicht schon?

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Hallo MarkusO,
hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: Richtige Rohrführung

  •  taliesin
14.11.2020  (#31)

zitat..
MarkusO schrieb: Eigentlich bräuchte man die Möglichkeit für anonym-öffentlich zugängliches Feedback zu den einzelnen Fachkräften -oder gibts sowas vielleicht schon?

Hilft auch nicht wirklich, denke ich. Weil, wie du selber geschrieben hast, es passt ja für 95% der Kunden, die den Murks eben nicht erkennen.

Je mehr man weiß, desto mehr leidet man emoji

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