« Heizung, Lüftung, Klima  |

Solaranlage Konfig

Teilen: facebook    whatsapp    email
Zusammenfassung anzeigen (Beta)
 1  2 ... 3 
  •  dandjo
14.3.2010 - 29.3.2011
45 Antworten 45
45
Hallo liebe Leute,

beschäftige mich gerade intensiver mit der Konfiguration unserer Solaranlage. Kurz zur Dimensionierung: 5m² Flächenkollektoren mit Westausrichtung (91° Abweichung von Süden) und 25° Neigung indach, 300l Warmwasserspeicher, Marke TiSUN. Die Solaranlage heizt den unteren Bereich des Boilers, oben wird mittels Gasbrennwerttechnik auf 45°C nachgeheizt. Ich weiß, die Westausrichtung ist nicht optimal, darüber möchte ich aber bitte keine Diskussion.

Kurz angeschnitten möchte ich noch sagen, dass ich mit dieser Anlage derzeit sehr zufrieden bin. Seit etwa Anfang März erwärmt die Anlage mein Wasser bei diffusem Sonnenlicht auf etwa 30°C bis 35°C, bei direktem Sonnenlicht auf 42°C bis 47°C (abhängig von der sonstigen Außenlufttemperatur).

Da heute die Sonne scheint habe ich die Basisstation in bestimmten Zeitabständen beobachtet. Folgende Parameter sind derzeit konfiguriert:

Die Anlage beginnt zu pumpen wenn die Kollektortemperatur die Pufferspeichertemperatur um 10°C übersteigt und stoppt zu pumpen, wenn 5°C Differenz unterschritten werden. Genauer heißen die Parameter dT-max (= 10°C) und dT-min (= 5°C), um die Umschreibung abzukürzen.

Wenn nun dT gleich 10°C beträgt habe ich beim Vor- und Rücklauf eine Spreizung von rund 2°C (die Pumpe ist dabei vorher schon länger gelaufen und hat das Wasser bereits auf 42°C erhitzt, Kollektor hat in diesem Zustand 52°C).

Nun muss ich aufpassen, denn wenn es bei dT 10°C die Spreizung nur 2°C beträgt, müsste ich bei dT 5°C ja eigentlich schon wieder die Wärme vom Speicher in den Kollektor pumpen, also müsste bei dT 5°C die Spreizung quasi unter 0°C liegen, oder? Denkfehler?

Was habt ihr für Einstellungen als optimal empfunden? Wäre dankbar für jede Anregung.

LG
dandjo

  •  dandjo
  •   Gold-Award
27.3.2011  (#41)
@Electronics - Hallo Gerhard,

ich hoffe ich interpretiere deine Grafiken richtig. Du hattest am 7.3.2011 85°C am Kollektor? Ich hatte 60°C. Das kann jetzt mehrere Gründe haben. Dazu wären deine Randdaten interessant. Welche Kollektoren hast du (Vakuum-Röhre oder Flachkollektor)? Wie groß? Welche Neigung und welcher Azimuth? Es kann natürlich auch an der Steuerung liegen, denn je mehr Wasser im Umlauf ist, desto eher bleibt der Kollektor kühler, obwohl er etwa den gleichen Ertrag bringt. Kann auch an einer noch suboptimalen Regelung liegen. Am ehesten denke ich, dass bei mir die Westausrichtung und die eher flache Montage der Grund sind, die Berechnung hat 80% des Ertrages von der optimalen Südausrichtung mit 45° Neigung ergeben. Die Haupteinbußen liegen da natürlich bei noch niedrigerem Sonnenstand, so wie jetzt.

Bin aber trotzdem nicht unzufrieden, denn wir kommen mit 300l mit 45°C bei 4 Personen 1 Tag locker aus, manchmal 2 und das bringt die Anlage. Ab April heizt die Anlage schon über 55°C.

LG
dandjo

1
  •  Electronics
  •   Gold-Award
28.3.2011  (#42)
Dandjo, achtung, das im Diagramm sind keine - Temperaturen, sondern Strahlungswerte. Die vermeintlichen 85°C sind als 850 Watt/m² Globalstrahlung zu interpretieren. Die Kurve darunter ist der Sonnenstand, also knapp 30 Grad Sonnenhöhe zu Mittag. Das Pyranometer befindet sich in der Kollektorebene (45°), Ausrichtung Süd.

Da Du an Naturwissenschaften und Physik interessiert bist, wollte ich Dir die Daten einfach zur Verfügung stellen. An diesem Tag sind also 5,7 kWh/m² auf eine 45° geneigte und nach Süden ausgerichtete Fläche eingefallen. Macht 28,5 kWh auf 5 m². Wenn davon 6,18 kWh im Boiler gelandet sind, macht das knappe 22% und das erschien mir trotz flachem Anstellwinkel und Westabweichung bemerkenswert.

Sonnige Grüße

Gerhard

1
  •  dandjo
  •   Gold-Award
28.3.2011  (#43)
Hallo Gerhard, - alles klar, kenn' mich aus. Naja, anders betrachtet könntest du mit 850W/m² oder 28,5kWh ganze 613l um 40°C erwärmen (z.B. von 15 auf 55°C) oder 500l bei 80% Wirkungsgrad. Schön langsam zweifle ich auch irgendwie an den Messwerten und der Berechnung. Die Messungen scheinen ungenau zu sein, da weder Durchfluss noch Spreizung 100%ig stimmen, also könntest du doch recht haben. Naja, keine Ahnung, mir fehlen Vergleichswerte. Was wären realistische Erträge in % für solch eine Anlage? 50%?

Der Maximalwert soll laut Berechnung 23,05kWh gewesen sein, irgendwann im Juli, da hatte der Boiler 75°C.

Wie viel pumpt deine Anlage zur Zeit in den Speicher/Boiler?

1
  •  Electronics
  •   Gold-Award
29.3.2011  (#44)
Als Faustregel kann davon ausgegangen werden, - dass im März bei wolkenlosem Wetter 2-3 kWh Nettoertrag pro m² installierter Bruttofläche zu erzielen sind. Variationen nach oben und unten gibt es natürlich, bedingt durch die Anlagenart (TWW vs. HU), Anlagenstandort, Ausrichtung und Anstellwinkel. Bei TWW-Anlagen geht man etwa von 2-2,5 kWh/m² aus, bei HU-Anlagen mit NT-Heizsystemen, bedingt durch das niedrigere Temperaturniveau, von 2,5-3 kWh/m².

Zu Deiner Frage. Meine Anlage hat die 4-fache Kollektorfläche Deiner Anlage, 2x1000L Puffer sowie einen 500L WW WW [Warmwasser]-Boiler zu bedienen. Heute waren es knapp über 62 kWh oder 3,1 kWh/m². Laut Wettervorhersage soll es morgen so weiter gehen ....

Sonnige Grüße

Gerhard

1
  •  dandjo
  •   Gold-Award
29.3.2011  (#45)
Ertrag - Naja, 2,5kWh/m² wären bei optimaler Südausrichtung und 5m² 12,5kWh. Die Westausrichtung macht bei niedrigem Sonnenstand natürlich mehr Einbußen aus, als bei hohem Sonnenstand. Das "Problem" ist mit Sicherheit die Ausrichtung und die Neigung zu dieser Jahreszeit. Nichts desto trotz, zum Duschen reicht es allemal und wir haben dadurch eine merkbare Einsparung bei den Warmwasserkosten.

1
 1  2 ... 3 

Thread geschlossen Dieser Thread wurde geschlossen, es sind keine weiteren Antworten möglich.

Nächstes Thema: Nebel und KWL und Luftwärmepumpe