Ich lese schon seit dem Hausbau mit Begeisterung in diesem Forum. Ich habe mich auch durch die hier gesammelten Informationen für eine Nibe S1155-12 mit Tiefenbohrung entschieden. Nun stehe ich vor dem Problem das mein Stromverbrauch im Gegensatz zu vergleichbaren Systemen (selbes Heizungssystem, selbe Hausgröße, selbes Baujahr bzw. Bausubstanz) beinahe um das doppelte höher ist (~11000 KWh/a gesamt //~6000kWh/a gesamt). Leider habe ich noch keinen Subzähler für meine WPWP [Wärmepumpe] angeschafft/montiert. Beim Vergleich mit dem System meines Kumpels ist aufgefallen das seine Sole Vorlauftemperaturen (01/23) fast um 6°C höher sind als meine? Auf Nachfrage beim Insta (der selbe wie bei meinem Kumpel) meinte dieser das die Bohrung womöglich zu klein ist oder der EAW falsch gerechnet wurde (Was dies auch bedeuten mag?).
Eckdaten zum Haus bzw. zur Heizung: Bj. 2021 50er Ziegel gemauert noch ohne Fassade und Teilunterkellert.
KNV S1155-12EM+ Greenwater 200/300 FMC 2x TB zu je 110m einfache U-Sonde ∅40 FBH+BKA Decke
01/23: WQM Ein: ~3.0°C WQM Aus: ~-1.0°C
Daher stellt sich mir die Frage wo ich mit der Ursachenforschung beginnen sollte bevor einmal überhaupt über eine zusätzliche TB nachgedacht wird? Hat jemand ähnliche Erfahrungen mit Tiefenbohrungen gemacht? Vielen Dank schon mal im Voraus für eure Hilfe bzw. Antworten!!!
Wie schon gesagt, stellt Heizkurve 4 eher einen Altbau dar. Wenn ein Haus sehr schlecht gedämmt ist, dann werden bei sehr kalten Temperaturen wärmere Vorlauftemperaturen (VLT) benötigt als bei einem gut gedämmten Haus. Bei dir will die WPWP [Wärmepumpe] bei tiefen AT AT [Außentemperatur] einen ziemlichen hohen VL VL [Vorlauf] fahren. Allerdings hast du ja auch BKA BKA [Betonkernaktivierung], und da sind halt keine großen (Temperatur) Sprünge drin. Vor Allem aufgrund der Wahnsinnswerte der HU oder Heizkreispumpe: Du jagst das Wasser mit 85% durch die Leitungen, im Standby (also wenn die Gradminuten wieder auf 0 abgebaut sind) sogar mit 100%! (Falls das der IBN Techniker verbrochen hat, dann bestätigt das meine Meinung dazu.)
Ab ca. 70% benötigt die HU Pumpe merklich mehr Strom. Außerdem reduziert das natürlich die Spreizung (Differenz zw. VL und RL RL [Rücklauf]). Die WPWP [Wärmepumpe] wird bei dir Vollgas laufen (keine Sperre drin), um diese "utopischen" VLT erreichen zu können, was sie aber aufgrund BKA BKA [Betonkernaktivierung] und der hohen HU Pumpendrehzahl schwer erreicht. (O.k., ich vergaß, du hast ja die starke 12er.) Ich frage mich, wie warm es bei euch im Haus war in den kalten Nächten...
Allerdings könnte auch sein, dass ein misslungener hydraulischer Abgleich die meisten Kreise eindrosselt, und du somit Vollgas mit angezogener Handbremse die Geschwindigkeit regulierst...
Für die Heizungsoptimierung ist es heuer eh schon zu spät, aber du hast da nächsten Winter einiges zu tun.
Ganz konkret würde ich nun folgendes tun:
Zuerst sicherst du deine bestehenden WPWP [Wärmepumpe] Einstellungen auf USB Stick, quasi als Beweissicherung.
Dann:
Ich würde die Heizkurve auf zumindest 3/+1 (oder meinetwegen 3/0) zurückdrehen. 7.1.2.2: Die HU Pumpe auf manuell ca. 60-65% setzen (im Heizbetrieb den Volumenstrom kontrollieren!), Standby überhaupt zurück auf z.B. 30%.
7.1.2.7: Die WQ Drehzahl bei passiver Kühlung ist mit 75% massiv überdimensioniert (kostet sinnlos Pumpenstrom), da reichen vielleicht 10% auch. Sole-Temp kontrollieren im Kühlbetrieb!
7.1.3.1: Nachdem du eh eine überdimensionierte WPWP [Wärmepumpe] hast würde ich den oberen Bereich etwas limitieren, das schont nämlich auch die Quelle und hilft der Arbeitszahl. Was weiß ich, z.B. alles ab 80Hz sperren.
7.1.5.1: Nachdem du eh eine überdimensionierte WPWP [Wärmepumpe] hast benötigst du den Heizstab im Normalfall NIE. Also würde ich dafür Sorge tragen, dass der sicher ausgeschalten ist. Hier könntest du die Stromleistung zur Sicherheit auf 0 kW reduzieren.
7.1.10.2: Der Heizstopp bei 17°C kommt mir schon seehr hoch vor. Da du ein Massivhaus mit BKA BKA [Betonkernaktivierung] hast würde ich die Filterzeit auf mind. 24h (oder sogar 48h) setzen, denn das Haus ist nach 12h sicher noch nicht ausgekühlt. Heizstopp hab ich aktuell bei 14°C. Das heißt: Hat es über 24h im Schnitt unter 14°C AT AT [Außentemperatur], dann geht die Heizung im Auto Modus (4.1) auf Heizbetrieb, und die HU läuft auf Standbydrehzahl (7.1.2.2) an, um den Vorlauf (= bei stehendem Verdichter gleich der Rücklauf) deiner FBH FBH [Fußbodenheizung] und BKA BKA [Betonkernaktivierung] zu messen. Je nachdem, wie sehr er vom errechneten VL VL [Vorlauf] abweicht (siehe 3.1.3 Infomenü), werden die Gradminuten (GM) pro Minuten Abweichung addiert oder subtrahiert, von 0 ausgehend. Sobald der "Verdichterstart" unter 7.1.10.3 erreicht wird fährt die Pumpe an. Sie versucht die GM auf diesen Wert zu halten. Würde also der Wert weiter sinken, da die errechnete VLT (welche von der Heizkurve abgeleitet wird) höher als die aktuelle ist, dann würde der Verdichter etwas mehr Gas geben. Wenn sie auf Standgas läuft, also 20 Hz, und die tatsächliche VLT ist höher als die errechnete, da die WPWP [Wärmepumpe] zuviel Leistung als gewünscht produziert, dann laufen die GM gegen 0. Wenn sie 0 erreicht, dann schaltet die WPWP [Wärmepumpe] ab - aber vorher schaut sie noch nach, ob noch WW WW [Warmwasser] zu bereiten ist. Dadurch erspart sie sich womöglich einen Takt. Schlau, oder?
Bevor wir zum nächsten gehen: "Stopp Zusatzheizung" in 7.1.10.2 sagt, ab wann der Heizstab "scharf" geschalten werden soll, um bei Bedarf zugeschalten zu werden. Da das mit deiner überdimensionierten (Sorry, ich hör schon auf ) WPWP [Wärmepumpe] eher nie passieren wird kannst du den Wert sicher auf sibirische -15°C oder kälter einstellen.
Und weiter:
7.1.10.3: Der Verdichterstart mit -200 ist mit deiner aggressiven Heizkurve in der Übergangszeit sicher schnell erreicht. Außerdem hast du wie schon gesagt ein massives Haus, da kann die WPWP [Wärmepumpe] schon ein bisschen träger agieren. Bei -400 wäre das Regelverhalten sicher entspannter.
Warmwasser ---------- Als ersters bitte unbedingt 7.1.10.1 den Automatikmodus ausschalten, der ist leider grottig. Und dann bei Brauchwasser 180 und bei Heizung 0 eingeben. Warum das? Falls zwei Anforderungen sind, und im Winter hast du immer Heizung, dann unterbricht er den Heizbetrieb und macht solange WW WW [Warmwasser], bis der Boiler endlich voll ist.
7.1.1.2: Die Methode ist Ziel-Temperatur für deinen Greenwater. Delta ist leider nicht günstig dafür.
Grundsätzlich hast du einen Doppelmantelspeicher, welcher dank der großen Tauscherfläche perfekt für die WPWP [Wärmepumpe] geeignet ist. Alledings lebt dieser von Schichtung (oben heiß, unten kalt). Wenn aber nun die HU Pumpe mit Schmackes reinballert (und das tut sie bei "Delta"), dann ist überall lauwarm - und damit kannst du nicht gescheit WW WW [Warmwasser] machen. Das wichtigste ist also, dass die HU Pumpe eher so langsam wie möglich läuft. Du könntest statt "Auto" in 7.1.2.2 die HU Pumpe auch fix auf einen niedrigen Wert stellen. Ich hab hier z.B. 4% drin stehen. (Dann greift übrigens das Delta bzw. Ziel in 7.1.1.2 nicht). Das geht allerdings nur, wenn in deiner Hydraulik kein Rückschlagventil im Rücklauf irgendwo eingebaut ist. Dieses benötigt nämlich einen Mindestdruck, damit es aufgeht. Sonst bleibt es zu und deine WPWP [Wärmepumpe] steigt mit "Hochdruckfehler" aus. Ich hab meines vom Insti übrigens genau deswegen wieder ausbauen lassen. Vorher musste ich auch mindestens HU von 22% fahren...
Wenn du die HU so langsam betreiben kannst, dann ändern sich deine Start- und Stopptemperaturen in 7.1.1.1 massivst! Nur zur Info: Ich hab den großen Greenwater 450/300, aber meine Start- und Stopptemps liegen bei so 30-40°C. Zwischen 15h und 12h (also außerhalb des Mittagfensters wegen PV) liegt die Starttemperatur sogar bei nur 23°C! Trotzdem geht sich mit dem warmen Wasser (welches im Gegensatz zum BT6 Brauchwasserfühler ja oben im Kessel ist) noch eine Dusche aus...
Zusammengefasst hier: Starte einmal einen WW WW [Warmwasser] Takt und stelle währenddessen die HU Pumpe in 7.1.2.2 graduell von z.B. 30% runter, so weit es geht. Lies dann die Werte in 3.1.3 ab. Dann können wir da abhängig von deiner Hydraulik weitersehen.
Ach ja, bzgl Hydraulik: Ich hab dir ganz oben die Grundlagen des hydraulischen Abgleichs geschickt. Bitte lies dir das wirklich durch, denn nächsten Winter wirst du das benötigen. ;
Danke für die rasche Antwort bzw. den Link zum Thread. Hätte nicht gedacht das 4cm Aussenputz so viel ausmacht 😮. Jedoch hat das Vergleichshaus auch noch keine Fassade drauf was mir ja den Anstoss gab die Auslegung meiner Anlage zu hinterfragen!
11000kWh Strom braucht dein Haus insgesamt pro Jahr? Also Haushalt + Heizen + Warmwasser? Welche Wärmemenge (Heizen + WW) hat die WPWP [Wärmepumpe] erzeugt?
Wieso hast du die S1155-12 und nicht die 6er genommen? Die WPWP [Wärmepumpe] ist etwas überdimensioniert, würde ich sagen, und das trotz Ptot von 9,7 kW.
Warum ich das sage? Weil ich ein fast ähnliches Haus habe. Zwar etwas mehr Fläche, aber wohl etwas besseres A/V Verhältnis. Hier ebenfalls 50er Ziegel, noch unverputzt.
Aber meine S1155-6 kam bis aufs Estrich heizen noch nie an ihr Limit, da sie trotz offizieller Unterdimensionierung perfekt passt.
Ohne Sub-Zähler ist es etwas schwer, die WPWP [Wärmepumpe] als alleinige Ursache für den Stromverbrauch zu beschuldigen. Es könnte ja auch eine unbemerkt defekte Zisternenpumpe sein. 😉
Ich kam heuer übrigens auf einen WPWP [Wärmepumpe] Verbrauch von ca. 3500kWh inkl. WW, nur so zur Einordnung.
Hilfreich für eine Ursachenforschung wäre mal als erster Schritt das posten der Statistik Seite (3.1.12). Weiters schadet es nicht, falls noch nicht geschehen, den Premium Zugang für myuplink (History) für ein Jahr zu kaufen.
Und natürlich die Beantwortung der grundlegenden Fragen:
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11000kWh Strom braucht dein Haus insgesamt pro Jahr? Also Haushalt + Heizen + Warmwasser? Welche Wärmemenge (Heizen + WW) hat die WPWP [Wärmepumpe] erzeugt?
Hallo mike,
Die 11000 KWh ist der gesamte Stromverbrauch des Gebäudes mit allen Nebengeräuschen da ich leider noch keinen Subzähler für meine WPWP [Wärmepumpe] besitze. Ich habe jedoch letztes Jahr im Oktober eine PV Anlage installiert über die ich zumindest ein bisschen reporten kann. Ich habe heuer im Jänner nach erhalt der Stromrechnung die Hzg. im KG abgedreht und die BKA BKA [Betonkernaktivierung] im EG dafür eingeschalten da ich hierbei offensichtlich mit der VL VL [Vorlauf] Temp. runterkomme.
Du bist da ja fast 10000 kWh thermisch höher als der angenommene Jahresverbrauch im EA EA [Energieausweis], der normalerweise schon recht gut passt. Aber ein unverputzter Ziegelbau kann im ersten Winter auch aufgrund Baufeuchte schon mal bis zu 50% mehr benötigen.
Stellt sich aber die Frage: Welche Werte hat da dein Nachbar? 😉
Wieso hast du die S1155-12 und nicht die 6er genommen? Die WPWP [Wärmepumpe] ist etwas überdimensioniert, würde ich sagen, und das trotz Ptot von 9,7 kW.
Das habe ich mir ehrlich gesagt nicht ausgesucht sondern wurde durch meinen Insta. für gut befunden und daher bestellt?
.. ds50 schrieb: Ich kam heuer übrigens auf einen WPWP [Wärmepumpe] Verbrauch von ca. 3500kWh inkl. WW, nur so zur Einordnung.
Schön zu lesen das es bei einem ähnlichen Gebäude auch "effizient" laufen kann. Das gibt mir Hoffnung das dies bei mir auch so sein könnte/muss😀
Zirkulationsleitung vorhanden?--> Nein Pufferspeicher?-->Greenwater 300/200 FMC ERR?--> Nein Hydraulischer Abgleich gemacht?--> Ja aber mit bedenken ob richtig (alles auf annähernd gleiche Durchflussmenge stellen????) Heizkreislängen? (Kürzeste vs. Längste)--> 13m/ 93m
Aktuelles Highlight von einem sehr großen Installationsbetrieb der bei den Standard-Häusern Dafür hat das Bad mit massiver Unterdeckung einen ganz langen Kreis bekommen...
najo, du hast fast 27000 kwh/Jahr verbraucht, das ist echt viel. Mit einer JAZ JAZ [Jahresarbeitszahl] von zb. 5 kommst du damit auf ca. 5500 kwh Stromverbrauch alleine für die WPWP [Wärmepumpe]. Deine WW WW [Warmwasser] Bereitungsstrategie hat auch Optimierungspotential, wenn die so nervös paar mal innerhalb kurzer Zeit loslegt.
Das habe ich mir ehrlich gesagt nicht ausgesucht sondern wurde durch meinen Insta. für gut befunden und daher bestellt?
Gesunder Geschäftssinn, der Autohändler verkauft auch lieber ein goßes als ein kleines Auto, wieviel das verbraucht und die Folgekosten sind nicht sein Problem bzw. sein Gewinn Zum Vergleich, ich habe 100m² mehr beheizt und nen 42er Ziegel und die 6er spielt sich...
Irgendwas ist doch auch mit der Quelle komisch, du schreibst 220m auf 9kW Heizlast?
.. rph91 schrieb: Hätte nicht gedacht das 4cm Aussenputz so viel ausmacht 😮
die dicke ist da egal. die undichtigkeit ist das problem. unverputzt ist das nicht winddicht.
ich versteh zwar nicht, was man mit so ner riesen hütte zu zweit machen will, außer putzen, aber jeder wie er mag und wie dick die geldbörse halt is...
wir fahren unsere kleine, fast 100jährige hütte mit ein bisschen innendämmung mit der 6er mit 1670 kWh strom im jahr, bei gesamtverbrauch von unter 4300kWh.
deine WW WW [Warmwasser]-strategie ist vielleicht noch nicht perfekt, aber hier wohl nicht das problem. grundsätzliche parametrierung, wie von DS50 angefragt, bringt vielleicht mehr ans licht.
auch wenn die quelle etwas einbricht, wird sie nicht das problem sein. vielleicht noch ne beheizte garage dabei? pool?
.. Andreas90 schrieb: Zum Vergleich, ich habe 100m² mehr beheizt und nen 42er Ziegel und die 6er spielt sich...
Wir haben ähnliche EAW Werte und 300 m2 beheizt und die 6er passt sehr gut dazu und war noch nie am Limit (hab sie auf 80 Hz beschränkt). Aber dafür ist´s jetzt eh zu spät für den TE.
.. Andreas90 schrieb: Irgendwas ist doch auch mit der Quelle komisch, du schreibst 220m auf 9kW Heizlast?
Auch überdimensioniert m.E.
Der Fall hier hat leider wieder einmal ein bisl den Touch, dass man an allen Ecken und Enden aufgerundet hat und zum Schluß noch die größere WPWP [Wärmepumpe] genommen hat, weil die 2- 3000 € Aufpreis dann auch schon wurscht sind.
Also die WW WW [Warmwasser] Einstellungen tun schon ziemlich weh. Sonst schaut es eigentlich - bis auf die Heizkurve, 4 ist eigentlich für Altbau geeignet! - gar nicht so übel aus. Ich bin heut schon zu müde, morgen früh gibt's mehr. 😉💤