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Nach 10 aufeinanderfolgenden Zinserhöhungen hielt die EZB bei der gestrigen Sitzung "die Füße still": Hauprefinanzierungssatz (= Leitzinssatz) bei 4,5%, Einlagenzinssatz bei 4% und Spitzenrefinanzierungssatz 4,75%. Die zentrale Aussage war, dass das derzeitige Level „auf einem Niveau liegen wird, das, wenn es über einen ausreichend langen Zeitraum beibehalten wird, einen wesentlichen Beitrag“ zur Erreichung des Inflationsziels leistet. PEPP-Reinvestitionen sollen bis Ende 2024 weiterlaufen, das APP-Portfolio soll schrittweise sinken und die Bilanzsumme weiter reduzieren. Der Zinsmarkt preist (über die Overnight Index Swaps) eine erste "zarte" Senkung im April ein. |
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Hallo LiConsult, kostenlos und unverbildlich kann man Kredite auf durchblicker.at vergleichen, das hilft auch das Angebot der Hausbank besser einschätzen zu können. | ||
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Das habe ich dann ja recht gut getroffen😉 |
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zum allgemeinen Verständnis: der Overnight Index Swap bildet die derzeitige Marktmeinung ab. EZB-seitig war gestern folgende Aussage von Lagarde unmissverständlich: "Rate cuts weren't discussed, would be totally premature." |
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hoffnungsvolle Inflationsdaten aus Deutschland: im Jahresvergleich September zu Oktober ging die Headline-Inflationsrate von 4,5% auf 3,8% zurück (erwartet waren 4%). Auch die Kerninflationsrate mit 4,3% auf dem Rückzug. anders sieht die Inflationsentwicklung in der EUR-Zone aus. Zwar reduzierte sich die Headline-Inflation im Oktober vor allem durch die Verbilligung im Energiesektor auf 2,9% (erwartet 3,1%), jedoch reduzierte sich die Kerninflation deutlich langsamer von 4,5% auf 4,2% und liegt damit weiter deutlich höher. ... Inflation auf Dienstleistungen ist kaum gesunken - aktuell 4,6%, September 4,7%. |
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Die Veranlagungsrenditen heimischer Haushalte in Zahlen gegossen hat aktuell Raiffeisen-Research. In der Zeitspanne zwischen 2013 und 2022 konnten Privathaushalte aller westeuropäischen Länder zum Teil deutlich höhere Veranlagungsergebnisse erzielen als jene hierzulande - nominal, viel stärker jedoch real. Grund dafür ist der oben erwähnte Hang zu risikoarmen Veranlagungen (in Ö werden derzeit knapp 5% der Ersparnisse in Aktien gehalten, währenddessen diese Quote z.B. in Finnland etwa 30% beträgt). Bei etwas mehr an Risikfreude (ähnlich zu Holland, Frankreich oder Griechenland) hätten sich die heimischen Haushalte demnach über in Summe EUR 76 Mrd. bzw. etwa EUR 19.500 an zusätzlichen Erträgen freuen können. |
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Die OECD hat neue Zahlen veröffentlicht. Demnach sanken im Quartal 2/23 das verfügbare Nettohaushaltseinkommen in Österreich um 2,8% pro Kopf. Eigentlich bis auf Polen liegen alle besser, teils deutlich. |
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Ja wir haben einfach hohe Inflation und hohe Abgaben / Steuerlast. |
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Die österreichische Strategie der letzten zwei Jahre kann nur aufgehen wenn die Lohnabschlüsse im Herbst ordentlich mitziehen und die Inflation im internationalen Umfeld wie erwartet zurückgeht. Dann ist das (erhoffte) Reallohnplus im nächsten Jahr nämlich tatsächlich kräftig. Wenn Metaller/Handel/Öffentlicher Dienst/etc.. aber deutlich unter der Inflation der letzten 12 Monate abschließen, dann würde eine der größten privaten Vermögensverluste der letzten Jahrzehnte stattfinden mit einer starken Erosion der Mittelschicht. |
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Ich weiß jetzt mache ich mich unbeliebt aber da ich die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen habe, freue ich mich natürlich gerne über eine entsprechende Erklärung, aber... Wer soll diese Löhne bitte bezahlen? Der Markt wird die dann weiterzugebenden Kosten nicht annehmen und es kommt womöglich zu vielen Insolvenzen (Firmen). |
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Versuchen wir's mit dem Arbeitgeber 😉 Ernsthaft, 2 Szenarien:
Alles sehr vereinfacht, da ich auch kein Ökonom oder Volkswirt bin, aber was wäre dir denn lieber? |
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Schon einmal von den Unternehmen gehört, "heuer war es nicht so gut, aber wir haben beste Auftragslage für nächstes Jahr, deswegen können wir zusätzlich zur Inflation 4% drauf zahlen"? Klingt absurd und ist es auch, warum? >> Lohnverhandlungen behandeln das vergangene Jahr. Wer diese Löhne zahlen soll? Genau die gleichen die heuer (und es waren für viele Firmen hervorragende Zeiten) hohe Dividenden und Boni ausbezahlt haben. Nicht falsch verstehen, mir sind die Prognosen und Auftragsrückgänge in der Industrie durchaus bekannt. Aber wenn Solidarität gefordert wird, dann kann das keine Einbahn sein und nur auf dem Rücken der Arbeitnehmer ausgetragen werden. Nicht umsonst waren die Wirtschaftsforscher bei der Präsentation der Forderung der Metaller (+11,6%) überrascht und hätte eine höhere Forderung erwartet. Und der angesprochene Markt regelt eben nicht alles. Gerade in Österreich nicht wo es Oligopole z.B. im Lebensmittelhandel gibt. Wer soll den die Produkte kaufen nächstes Jahr wenn es weitere Reallohnverluste gibt? 4 |
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Hallo apollo00, hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: Variabler Kredit erhöht sich extrem. |
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@Gemeinderat: Ich sehe mich hier ebenfalls nicht qualifiziert genug, daber im Eigentumswohnungsthread schreibst du die Reichen machen es sich immer mehr unter sich aus, und hier fragst du wer das Lohnsteigerungen zahlen soll? Geld ist genug da, aber die Verteilung kippt immer mehr, wenn hier nun deutlich unter der Inflation der letzten 12 Monate abgeschlossen wird, wird diese Entwicklung nochmal deutlich beschleunigt. Eine Erhöhung von 10% bildet ja nicht die Zukunft ab, sondern nur all das, was wir im letzten Jahr bereits mehr ausgegeben haben. Die "Geschenke" der Regierung nach dem Gießkannenprinzip sehe ich in dem Zusammenhang aber auch sehr schwierig und populistisch, wenn der Kanzler dann hinter "verschlossener" Tür offen zu gibt sich für geringere Abschlusse eingesetzt zu haben. Außerdem liest es sich oft so, dass eine Anpassung um 10% sich 1:1 auf die Preis niederschlagen müssten, aber die Lohnkosten sind je nach Branche doch nur ein Teil der Kalkulation. |
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Benya Formel: rollierende Inflation + Anteil am Produktivitätszuwachs. Die Gewerkschaft war, nimmt man diese Formel, die letzten 3 Jahrzehnte zu zurückhaltend. Nimmt man die Argumente vom Finanzminister, Wirtschaftsminister, Agenda Austria, ... deren Aussage eine defakto Abkehr von der Benya Formel ist, dann hätten die Gewerkschaften letztes Jahr nicht die rollierende Inflation einfordern müssen, sondern die aktuelle. Dann hätte es letztes Jahr eine um mehrere Prozentpunkte höhere Lohnerhöhung gegeben. Oder wir machen es wie die Amis. Arbeitsniederlegung und Streiks. Arbeiter am Fließband bei Ford erkämpften 11% sofortige Erhöhung, 25-33% Erhöhung insgesamt (längere Vertragslaufzeit) auf 40 Dollar pro Stunde am Fließband ... oder die Beschäftigten in Hollywood die weltweit die Veröffentlichung von Kinofilmen um mehrere Monate ausfallen lassen haben. Das ist die Alternative, falls die Öst. Unternehmen eine Abkehr der bisherigen Verhandlungsprinzipien möchten. Dann heißt es Vorsorgen zu treffen für teils wochenlangen Produktionsausfall wegen Streiks. Wer soll es bezahlen? Gemäß bisherigem Verhandlungsprinzip haben die Kunden das bereits, man verhandelt ja die Vergangenheit ... Aber viel wichtiger, was wäre das Volkswirtschaftliche Ergebnis, wenn die Löhne nicht die Kaufkraft erhöhen? Sinkende Ausgaben für PV Anlagen, nur mehr alle 3 Monate zum Friseur, statt alle 1-2 Monate, nur mehr 2* im Jahr zum Wirtn, statt unterwegs gschwind beim Vorbeigehen einen Snack beim Würstlstandl, kein Skifahren mehr, ... Die Folge nennt man dann fette Rezession. Deutlich mehr Konkurse, wie wenn die Löhne erhöht werden. 4 |
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Darum fragte ich ja. Ich lasse mir das gerne sinnvoll erklären, ich gönne jedem (!) gerne mehr Gehalt (auch mir selbst) und ich glaube auch ungeschaut, dass viele große Unternehmen und Industriebetriebe auch fett kassiert haben. Aber was ist mit den EPUs, KMUs... die können sich ihre Leute dann immer schwerer leisten. Ich spreche ncht von mir - wir sind ja im PV-Sektor / Energiesektor und das läuft ja nach wie vor (noch). |
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Stand schon oben: Pleiten gibzs soundso, egal ob beim 3 % oder beim 10 % Szenario. Also ja, Manche werden straucheln. Das wäre nur zu verhindern gewesen wenn bei uns so wie in den meisten anderen EU-Staaten frühzeitig in die Energiepreise eingegriffen worden wäre, damit sich die Inflation nicht durch alle Bereiche frisst. |
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Ja, aber dass damit ein Abgang von Produktionskapazitäten und Know-how einhergeht, ist hoffentlich allen auch bewusst. Die Firmen werden halt woanders weitermachen. |
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Gehen wir ein wenig tiefer... Diejenigen, die aus den vorgenannten Gründen die Pforten schließen, wären sowieso bereits Jahre lang nicht selbst überlebensfähig - oder werden bewusst in den Konkurs geschickt (ohne dies explizit jemandem vorzuwerfen hab ich das schon offensiv von Unternehmern angekündigt bekommen und bei der Umsetzung zuschauen müssen). Die Zeiten der Förderungswelle des Staates sind vorbei, eventuell müssen diese teilweise retourniert werden. Genau diese Fördergelder haben bereits marode Betriebe künstlich am Leben erhalten, ohne diesem unverzinsten Kredit wären die schon lang vorher in die Pleite geschlittert. Aber genau diese Unternehmen verlassen ständig den Markt und werden regelmäßig wieder durch ähnliche ersetzt. Wer kennt nicht den x-ten Dönerstand in der Umgebung, welcher bereits den siebten Besitzer hat (und der glaubwürdig versichert, er macht alles besser als die anderen)? Oder die immense Zahl an Ramschmärkten a la Act.on, T.di und P.pco (natürlich nicht diese Ketten, sondern privat geführte Pendants dazu)? Genau die werden bei meinem Szenario 2 (9,5% Anpassungen inkl Teuerungen der Wirtschaft) eher in Schieflage geraten... denn wenn das Geld bewusster ausgegeben wird werden die "guten" Firmen mit Qualität im Sortiment weiter besucht werden, die unnötigen siebt der Markt aus (da man gutes Geld üblicherweise nur für gute Ware ausgibt 😉). Dieser Prozess ist aber normal und sollte jedes Jahr zur Stabilisierung der Volkswirtschaft dienlich sein, indem die Käuferseite flüssig bleibt und die Verkäuferseite sich weiter entwickeln darf. 1 |
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Bin echt gespannt was da heuer bei uns(Metaller) so raus kommt, ohne Vollstreik wirds wohl nicht gehen heuer, btw. meine Firma hatte letztes Jahr das beste Ergebnis in ihrer Geschichte und Lohnkosten machen auch nur ca 20% aus. Beim Handel wird es erst interessant: wenn ich dort der Arbeitgeber wäre würde ich es wohl richtig drauf ankommen lassen bei so wenig Gewerkschaftsmitglieder(nur 20%?) dürfte der Druck bezüglich Streiks auch nicht gar groß werden? |
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Du widersprichst dich, ich dachte die EPUs sind das Problem? Die werden wohl kaum auswandern oder? Die großen Unternehmen schätzen unseren Standort sonst wären längst alle weg. Unsere Arbeitskräfte sind gut ausgebildet und höchst produktiv. Dazu Sicherheit, Stabilität und gute Infrastruktur - den österreichischen Standort braucht man nicht schlecht reden 1 |
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Die Aussage bezog sich auf die Tatsache, dass die großen Konzerne viele / satte Gewinne erwirtschaftet haben. Aber die treffen auch bestimmte Kostenfaktoren evtl nicht so hart (Steueransässigkeit) wie kleinere Unternehmen. Ja erzähl mir bitte von den großen Konzernen, der Automobil-, Flugzeug,- Consumer Electronics- uns Pharmaindustrie, die so zahlreich noch bei uns sind. Ist nicht schnippisch gemeint, aber den bevorstehenden Wohlstandsverlust würde ich nicht übersehen... Die fleißigen Ein-Mann-Gesellschaften sind sicher nicht das Problem. Die legen eh Länge mal Breite ab. |
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1.293 Unternehmen in Österreich haben (Stand Ende 2022) mehr als 250 Mitarbeiter und zählen daher zu den Großunternehmen. Diese beschäftigen 1.028.427 unselbständig Beschäftigte. Also soll ich dir von denen jetzt erzählen oder was soll die Frage? Wohlstandsverlust droht wenn die Leute auf breiter Front mit Reallohnverlusten da stehen. Thema EPUs dagegen hier eine Themenverfehlung da diese (außer dem eigenen) keine Löhne zahlen |
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