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Verzweiflung pur - Details Terrassen-/Dachaufbau

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  •  unwissender2019
24.2.2021 - 28.12.2022
53 Antworten | 16 Autoren 53
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Liebe Forums-Mitglieder,

ich bin am verzweifeln, da wir bei einem essentiellen Detail unserer Planung einfach nicht weiterkommen und Statiker und Architekten uns gegenseitig ausspielen - nur Kosten anfallen, am Ende aber keine Lösung gefunden wird....

Ausgangssituation - vom 1. Architekten geplant und eingereicht:


2021/20210224862315.jpg


2021/20210224452245.jpg

Da sich in den ersten Gesprächen mit Bauträgern/Generalunternehmern statische Probleme ergaben, die unschöne Säulen an Stellen notwendig machten wo wir wie nicht vertreten konnten, und die machbarkeit der BKA BKA [Betonkernaktivierung] sowie WRL zwar zugesagt aber offenbar bei der Planungn nicht berücksichtigt wurden hat sich in der Folge das Gesprächsverhältnis zu Architekt 1 massiv verschlechtert hat. Wir haben deshalb nach Erhalt der Baugenehmigung den Architekten gewechselt.

Änderungen am Grundriss wurden zufriedenstellend gemeinsam erarbeitet. Das störende Detail des Deckensprungs / bzw. die Alternative die Decke abzuhängen und dann in EG und UG nur noch 260 Raumhöhe zu haben und keine effiziente BKA BKA [Betonkernaktivierung] umsetzen zu können sollte berücksichtigt werden.

Die Anforderungen waren klar definiert: möglichst viel Raumhöhe, EG FOK soll möglichst auf 0,00 bleiben und DOK vom EG darf gesamt auch nicht höher rauf (weil baurechtlich bei uns in der BK1 nicht mehr drinnen ist), BKA, WRL, raumhohe Fenster - zumindest im EG, lieber in allen Geschossen, und ntürlich gesamt eine funktionierende Lösung für den Sonnenschutz S/W seitig.

Rausgekommen ist jetzt folgende Variante:


2021/20210224808494.jpg


2021/20210224504195.jpg
Hier ist von der Bauphysik der Nachweis für die sommerliche Überhitzung nicht gelungen, weil wie von Architekt 2 vorgeschlagen das Vordach (1,8m) im UG nicht ausreicht für die Beschattung. Gleichzeitig wurde uns quasi erklärt, dass die Ausgangsituation nicht mehr zulässt - weil eben auch im alten Plan keine Raffstore vorgesehen waren. Das halten wir für Blödsinn -> es ist unter dem auskragenden Teil 20cm Platz.

Trotz teurerer Dämmung (PUR/PIR statt EPS+) haben wir im UG beim jetzigen Vorschlag durchgehend nur 265 Raumhöhe UND eben keinen Sonnenschutz. Um hier eine Lösung zu finden beruft sich der Architekt jetzt auf den Statiker und auf dazu fehlende Informationen. Der Statiker will zur vereinbarten Pauschale für die "Vorstatik" aber keine Details berechnen.

Bereits der mit uns vorab nicht abgesprochene Vorschlag für die OG-Terrasse (Stahlkonstruktion mit T-Profil) sei bereits 10% der Detailplanung. Er wurde bereits durchgerechnet und wir erst danach damit konfrontiert -> alerdings führt er zu einer massiven Einschränkung, da die eh schon durch das Baurecht begrenzte Terrassenfläche (wg. der Absturzsicherung, die weiter vorne über die 5m Gebäudehöhe raussschauen würde)  auf der Hälfte der Breite nochmal deutlich reduziert würde (wir haben auf der halben Breite einen Rücksprung - also eine Art Logia - die man im Schnitt nicht sieht, aber eben dadurch oben drüber die Hälfte der Terasse mit dieser Lösung nicht mehr begehbar wäre... 

Architekt sagt, dass es natürlich teure Speziallösungen gäbe, die allerdings der Statiker ausrechnen muss. Der Statiker sagt, dass das natürlich extra kostet, wir po Terrasse mit 20k Mehrkosten für die Errichtung rechnen müssen und wir's doch bleiben lassen sollen. So lange es nur die OG-Terrasse betroffen hätte, waren wir sogar dazu geneigt das so zu machen - jetzt wo aber die EG-Terasse das gleiche Problem hat (wir brauchen eben doch, anders als vom Architekten vermutet unbedingt einen außenliegenden Sonnenschutz) ist das kein gangbarer Weg und wir sind am verzweifeln.

Darauf angesprochen, warum denn das "Hochspringen" mit der Auskragung (aus V1) nicht auch anders umgesetzt werden könnte (ohne Deckensprung) bekamen wir vom Architekt 2 die Antwort, dass 15cm Beton nicht reichen würden, das auch wieder der Statiker teuer im Detail berechnen müsste....

Wir hätten mit allen uns vorliegenden Infos jetzt folgende Idee, aber natürlich keine Ahnung ob das Sinn macht. Bevor wir Architekt oder Statik damit konfrontieren würden wir natürlich gern hier Gedanken zu der ganzen Misere sammeln.


2021/20210224559800.jpg

Aufbau-Details analog der 1. Version - ggf. kann man aber auch auf PUR/PIR gehen, wenn die 10cm über dem Sprung der Decke nach oben ein Problem darstellen (mit EPS+ zu wenig sind). der gesamte Fußbodenaufbau würde um 15 cm dicker werden -> da wir jetzt aber eine assymetrissche Stiege hätten, wer das mit einer Stufe mehr in beiden Geschoßen lösbar. Den FB im UG müssten wir natürlich etwas runter setzen - das wäre aber denke ich kein Problem. Die problematische Ecke in Bezug auf das Baurecht (5m Höhe - Gebäudefront - max, Umriss) könnte man auflösen indem wir ein paar cm nach hinten rücken - das würde dem Grundriss überhaupt nicht wehtun.

Offen Fragen die dabei bleiben sind aber naürlich:

1.) Kosten für dickeren FB-Aufbau / mehr Aushub / mehr "Haus" im allgemeinen....
2.) Statik - reichen 15cm für den auskragenden Teil wirklich nicht?
3.) Dämmung - sind 10 cm über dem hochspringenden Teil aureichend?
4.) Reichen die 20cm für den Raffstorekasten? Wie würde man diesen zur Betondecke hin dämmen? oder stellt dieses Detail sowieso ein anderes Problem dar?

Es gibt noch weitere Unklarheiten bei dem Thema: der Aufbau alt hätte 8,5 cm Schüttung - wir brauchen lt. HKLE-Planer 14cm wg. der WRL - das würde sich im 2. Vorschlag ausgehen. in unserem sind es dann aber nochmal mehr. Ist das ein Problem?

Andererseits ist in Vorschlag 2 nur mehr Platz für 2 cm Plattenbelag über der Kies-Schüttung auf der Terrase. Im alten waren es 4cm - wieviel brauchen wir um einen Holzboden zu machen - wird beides zu wenig sein, oder?

Innen das gleiche: Alt sagt 7cm Heizestrich + 1,5 cm Bodenbelag - neu 6cm Estrich und 2 cm Belag... Gibt's doch nicht, dass es da keinen Standard gibt, wo man sich in dieser Phase noch nicht festlegen muss und sich später entscheiden kann, welchen Bodenbelag man will, oder?

ich bin wirklich für jede Hilfe und Ideen dankbar. furchtbar mühsam alles....

ich habe noch meine Fragen zum Dachaufbau ergänzt:
v1 mit attika und EPS-Dämmung
V2 ohne Attika und düner mit PUR/PIR (obwohl aus baurechtlicher Sicht hier noch Platz wäre für einen dickeren Aufbau)

V1

2021/20210224878330.jpg

V2

2021/20210224397480.jpg

Auf den ersten Blick fehlt mir die Dämmung an der Stirnseite der Betondecke - oder ist hier der Raffstore-Kasten ausreichend?
Was spricht für das Weglassen der Attika? Was dagegen?
macht der Aufbau Sinn?


2021/20210224390830.jpg

  •  BAULEItEr
25.2.2021  (#21)
Wenn Raffstore gewünscht ist, dann müsste man mit Vakkumplatten arbeiten,


2021/20210225715405.png
die würde man aber nur im Bereich des Überzuges benötigen.
0,5m2/lfm = ca 200€/lfm !!

1
  •  Hobbyplaner
  •   Silber-Award
25.2.2021  (#22)
Die Ansätze vom BAULEItEr finde ich schon sehr gut. Wobei man noch ein paar cm gewinnen kann, in dem man die Deckenstärke der Auskragung auf das absolute minimum reduziert, und eventuell die Oberkante bereits im Gefälle betoniert.

Am Besten wendest du dich an einen (sehr bekannten) Isokorbhersteller. Die produzieren sogar Sonderkörbe um eine brauchbare Lösung anzubieten.

1
  •  taliesin
  •   Gold-Award
25.2.2021  (#23)
Da braucht es für die Bewehrung der Anschlussstelle vom Isokorb in etwa soviel Eisen wie wenn man gleich die Auskragung mit Stahlprofilen macht. Die nach innen laufende Abdichtung ist auch so eine Sache mit der Entwässerung ... wo soll die hingehen, wenn die Platte 10m lang ist.

Vakkuumdämmung unter der Abdichtung ist wie eine schlafende Ratte in der Unterhose (auch schön warm emoji ).

Soll nicht heißen, dass das nicht funktioniert, aber ein bisserl gruselt es mir da schon.

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  •  BAULEItEr
25.2.2021  (#24)

zitat..
taliesin schrieb: Da braucht es für die Bewehrung der Anschlussstelle vom Isokorb in etwa soviel Eisen wie wenn man gleich die Auskragung mit Stahlprofilen macht.

Der Träger oder Deckenrand wird, egal ob eine Betondecke oder eine Stahkonstruktion drauf geschraubt wird, immer annähernd die gleichen Lasten kriegen und daher immer annähernd die gleiche Bewehrung benötigen.

zitat..
taliesin schrieb: Vakkuumdämmung unter der Abdichtung ist wie eine schlafende Ratte in der Unterhose (auch schön warm ).

Das verstehe ich jetzt nicht ganz.

zitat..
taliesin schrieb: Soll nicht heißen, dass das nicht funktioniert, aber ein bisserl gruselt es mir da schon.

Das mit dem Gruseln von Architektenideen hab ich schon hinter mir.
Mach mir da gar keine Gedanken mehr, was geht geht und was net geht wird halt so lange hin und her gerechnet bis  es geht.
Irgendeine Firma findest immer die den Wahnsinn mitmacht und ein Statiker der dir das rechnet ist auch nicht das Problemm.
Meistens ist  nur der der es bezahlen muss der Spaßverderber 😂
Baufirmen und Statiker leben von solchen Gruselein.




1
  •  Hobbyplaner
  •   Silber-Award
25.2.2021  (#25)

zitat..
taliesin schrieb: Da braucht es für die Bewehrung der Anschlussstelle vom Isokorb in etwa soviel Eisen wie wenn man gleich die Auskragung mit Stahlprofilen macht

Wie kommst du darauf? 

Die Isokörbe selbst sind sicher nicht billig, aber mehr Eisen braucht man dafür nicht.

Balkonseitig bedarf es keiner zusätzlichen Bewehrung und deckenseitig ist sowieso ein Träger erforderlich. Wer oder was sollte sonst die Decke nach oben halten?

1
  •  taliesin
  •   Gold-Award
25.2.2021  (#26)
Alleine die Betonplatte nach vorne raus hat mit 20cm Dicke ~450kg/m², das entspricht bereits fast der gesamten Auflast (private Nutzung). Nimmt man eine Leichtkonstruktion auf Stahlträgern, ist das (je nach Bodenbelag) ein Bruchteil.

zitat..
BAULEItEr schrieb: Das verstehe ich jetzt nicht ganz.

Sie beißt dich (wird undicht), wenn du es am wenigsten erwartest (mitten im wildesten Winter), an der schlechtest möglichen Stelle (Kondensat am darunterliegenden Holzfensterrahmen), mit nahezu keiner Möglichkeit etwas dagegen zu tun (weil unter der Abdichtung).


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  •  ds50
  •   Bronze-Award
26.2.2021  (#27)

zitat..
taliesin schrieb:

Sie beißt dich (wird undicht), wenn du es am wenigsten erwartest (mitten im wildesten Winter), an der schlechtest möglichen Stelle (Kondensat am darunterliegenden Holzfensterrahmen), mit nahezu keiner Möglichkeit etwas dagegen zu tun (weil unter der Abdichtung).

Tja. Schönheit muß leiden.
(SCNR)


1
  •  Hobbyplaner
  •   Silber-Award
26.2.2021  (#28)
@­taliesin:
Eine Lösung ohne deckenseitigen Träger wird nicht möglich sein. Eine Unterzug mit abgehängter Decke wird nicht gewünscht.
Also bleibt nur der Überzug bei dem das Problem mit der Entwässerung trotzdem besteht.
Wegen der fehlenden Höhe kann man auch keine Stahlträger einfach so oben darauf schrauben. Da wären auch spezielle Anschlüsse erforderlich.

1
  •  precision
26.2.2021  (#29)

zitat..
vespa1947 schrieb: Ich habe folgendes gelernt bei einem ähnlich komplexen Bauprojekt mit vielen auskragenden/überlappenden Baukörpern:
 • Mit einer Einreichplanung ist man bei komplizierten Bauwerken noch meilenweit von einer Umsetzung entfernt
 • Wenn ein Architekt eine Detailplanung anbietet/macht, heisst das noch lange nicht dass er befähigt ist sämliche Bau-Details rauszuzeichnen wo es um die Wurst geht
 • Auskragungen, Überlappungen, Splitlevel Geschosse oder Splitlevel-Keller usw... DAS KOSTET EINFACH RICHTIG ASCHE und das braucht ausschließlich Profis am Werke samt einem erfahrenen Bauleiter in der Mitte (da hilft dir auch kein ISOKORB am Ende )
 • Architekten machen schöne Räume. Der Statiker "rechnet nur" was er auf den Tisch bekommt, hier sind keine großen Lösungskompetenzen zu erwarten, ausser dass sie immer mit Säulen um die Ecke kommen
 • Die wenigsten Architekten können solch kniffelige Details rauszeichnen (schon gar nicht junge Leute aus der FH raus)
 • Desto mehr Fach-Planer am Tisch sitzen, desto komplizierter wirds da jeder sein Gewerk verteidigt und nicht über den Tellerrand schaut. Da braucht es einen "Erfahrenen" in der Mitte der sagt wo es lang geht, am besten eben einen guten Bauleiter der Ahnung hat
Das hilft dir nur nicht weiter ich weiß, aber wo baust du wenn ich Fragen darf? Ich hatte die selben Herausforderungen, alledings ohne deine Probleme: Hatte einen fähigen Mann als unabhängigen Bauleiter (der meine Interessen vertreten musste) in der Mitte sitzen, ohne dem wäre das Projekt nicht möglich gewesen.

von ManuelV, Puitl

Gut zusammengefasst! Kann ich zu 100% unterschreiben!

zitat..
taliesin schrieb: Da braucht es für die Bewehrung der Anschlussstelle vom Isokorb in etwa soviel Eisen wie wenn man gleich die Auskragung mit Stahlprofilen macht. Die nach innen laufende Abdichtung ist auch so eine Sache mit der Entwässerung ... wo soll die hingehen, wenn die Platte 10m lang ist.

Vakkuumdämmung unter der Abdichtung ist wie eine schlafende Ratte in der Unterhose (auch schön warm ).

Soll nicht heißen, dass das nicht funktioniert, aber ein bisserl gruselt es mir da schon.

Das sehe ich genauso.
Vakkuumdämmung sollte meiner Meinung nach nur dann eingesetzt werden, wenn es wirklich gar nicht mehr anders geht (z.B. bei der Ausführung geht etwas schief). 
Ich finde es eine Unart der heutigen Zeit Vakkuumdämmung als Allheimittel in der Planung einzubeziehen.
Probleme in der Planung sollten sich auch mit konventioneller XPS/EPS-Dämmung lösen lassen.
Ansonsten ist dann gar keine Reserve mehr da und dann wird es richtig, richtig teuer.

Und vor allem bei der Ausführung wird es spannend wenn Manfred der Plattenleger mit 125kg Körpermasse ein Steinchen im Schuhprofil hat. Oder wenn dem nervösen Ivan nach 5 Redbull beim Gerüstaufstellen der Hammer aus der Hand fällt...
Von den paar Zentimetern Vakkuumdämmung bleibt dann nicht viel übrig.

Abgesehen davon: wie wird eigentlich die Abdichtungsebene über den Isokorb gelöst? Stichwort Ausdehnungsverhalten durch Temperatur. Das muss man auch eine saubere Lösung finden, sonst kann es Probleme geben.

Zum Thema allgemein:
"...hat sich in der Folge das Gesprächsverhältnis zu Architekt 1 massiv verschlechtert hat. Wir haben deshalb nach Erhalt der Baugenehmigung den Architekten gewechselt."
Oh, ein Künstler!! Diese Kategorie der Architekten lieb ich besonders. emoji
Kennt ihr den Trick, wie man einen Künstler-Architekten bei einer Besprechung ausser Gefecht setzt, damit man vorankommt? Man drückt ihm einen Farbfächer in die Hand.
Bisher hat das immer funktioniert. emoji

Ich kenne jetzt nicht den Grundriss, aber aufgrund der Planungsgeschichte scheint ihr statisch schon ziemlich an Limit gehen zu wollen.
Und dabei noch die letzten Reserven auszureizen ist keine besonders gute Idee.
Beispiel: Spannrichtung der Elementdecke mit riesengrosser Spannweite wird im letzten Moment umgedreht (warum, weiss keiner mehr so genau), Decke hängt durch, bodentiefe Schiebetüren klemmen und lassen sich nicht mehr öffnen... 

Ich würde aus dem Grund empfehlen einen erfahrenen (!), unabhängigen Planer mit dem Problem zu konfrontieren. Ich würde damit aber nicht unbedingt zu einem Architekten, sondern eher einem Baumeister gehen, der auch Erfahrung mit moderner Architektur hat.

1
  •  BAULEItEr
26.2.2021  (#30)

zitat..
taliesin schrieb: Vakkuumdämmung unter der Abdichtung ist wie eine schlafende Ratte in der Unterhose (auc

zitat..
BAULEItEr schrieb: Das verstehe ich jetzt nicht ganz.

zitat..
taliesin schrieb: Sie beißt dich (wird undicht), wenn du es am wenigsten erwartest (mitten im wildesten Winter), an der schlechtest möglichen Stelle (Kondensat am darunterliegenden Holzfensterrahmen), mit nahezu keiner Möglichkeit etwas dagegen zu tun (weil unter der Abdichtung).

Ich habs noch immer nicht verstanden.
Könntest das mal aufklären, was der Unterschied zwischen einer EPS,XPS,PIR oder eben Vakuum-Dämmung unter der Folie ist.


zitat..
taliesin schrieb: Da braucht es für die Bewehrung der Anschlussstelle vom Isokorb in etwa soviel Eisen wie wenn man gleich die Auskragung mit Stahlprofilen macht.

precision schrieb: Das sehe ich genauso.
Solche Aussagen sind natürlich fürn Hugo, weil du im Träger garnicht so viel Eisen unterkriegen wirst wie die Stahlkonstruktion benötigt.
Soll aber nicht heißen, dass man eine Stahlkonstruktion nicht Andenken sollte, aber wenn man so etwas is den Raum wirft wäre eine Skizze wie man sich das so vorstellt sehr hilfreich, dann könnte wir darüber diskutieren.


zitat..
precision schrieb: Und vor allem bei der Ausführung wird es spannend wenn Manfred der Plattenleger mit 125kg Körpermasse ein Steinchen im Schuhprofil hat. Oder wenn dem nervösen Ivan nach 5 Redbull beim Gerüstaufstellen der Hammer aus der Hand fällt...

Dir ist schon klar dass die Vakuumdämmung unter der Abdichtung liegt und wenn dem Ivan der Hammmer aus der Hand fällt er erstmals die Abdichtung zerstören wird, das wäre eher meine Sorge.

@berhan 
@ds50 
@­Hobbyplaner 
@ManuelV 
@mattmein 
@mhlmaj92 
@nOerkH 
@@precision 
@Schelm 
@­taliesin 
@ich

zitat..
unwissender2019 schrieb: ffen Fragen die dabei bleiben sind aber naürlich:

1.) Kosten für dickeren FB-Aufbau / mehr Aushub / mehr "Haus" im allgemeinen....
2.) Statik - reichen 15cm für den auskragenden Teil wirklich nicht?
3.) Dämmung - sind 10 cm über dem hochspringenden Teil aureichend?
4.) Reichen die 20cm für den Raffstorekasten? Wie würde man diesen zur Betondecke hin dämmen? oder stellt dieses Detail sowieso ein anderes Problem dar?

Vielleicht sollten wir uns wieder der Grundsatzfrage des TE widmen.
Wenn wir es schaffen diese  Fragn zu beantworten und sich herausstellt das es nicht möglich oder nur durch unverhältnismäßig hohen Kosten ausführbar ist sollte man dem TE eine Alternative mit Stahl-oder Holzkonstruktion vorschlagen.




1
  •  precision
26.2.2021  (#31)

zitat..
BAULEItEr schrieb: Dir ist schon klar dass die Vakuumdämmung unter der Abdichtung liegt und wenn dem Ivan der Hammmer aus der Hand fällt er erstmals die Abdichtung zerstören wird, das wäre eher meine Sorge.

Genau aus dem Grund bin ich ein Fan des Umkehrdachs mit einer schönen Schicht XPS.
Aber meine Kernaussage ist die Warnung ans Limit zu gehen.


1
  •  taliesin
  •   Gold-Award
26.2.2021  (#32)
Man sollte das mit den @@@@@@@@@@@ vermutlich nicht übertreiben.
Forumsbuschtrommel emoji

zitat..
BAULEItEr schrieb: Könntest das mal aufklären, was der Unterschied zwischen einer EPS,XPS,PIR oder eben Vakuum-Dämmung unter der Folie ist.


Die Empfindlichkeit einer Vakuumdämmung ist einfach nicht mit PUR/PIR/XPS vergleichbar, die Lebensdauer zumindest weitgehend unklar, weil das auch 'keiner' hernimmt (statistisch gesehen). Bei Beschädigung fällt sie VOLLKOMMEN aus, das ist bei keiner anderen Variante der Fall, eine Vorschädigung (Hammer fällt drauf und es ist nicht gleich undicht) ist baupraktisch nicht feststellbar. Und vermutlich noch 10 andere Gründe ...

Ich persönlich halte die Konstruktion mit Hochzug+Isokorb für problematisch, weil da einfach zuviele Faktoren zwicken. Mich würde echt die (gerechnete) Auslegung der Bewehrung für den Hochzug interessieren, vielleicht fühlt sich einer der anwesenden Statiker berufen. Die Ausführung des Isokorbanschlusse ums Eck einer freitragenden Platte  habe ich noch nie gesehen, da wäre ich für ein Bild (vor dem Betonieren) dankbar.

Die Fragen des OP wurden bereits beantwortet, teils mehrfach. Meinen Konstruktionsvorschlag hab' ich ausreichend genau beschrieben, wurde ja auch nichts nachgefragt. Zeichnen darf wer mag.

Man darf mein persönliches Empfinden zu besagter Konstruktion gerne ignorieren, wat mut dat mut ...

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  •  taliesin
  •   Gold-Award
28.2.2021  (#33)
Hat mir natürlich keine Ruhe gelassen und ich hab die Durchbiegung mal vergleichsweise gerechnet, zwar nicht für Gleichlasten, sondern für eine Einzellast (F) am Ende der Auskragung (l), der Einfachheit halber und weil es auch nichts an der Aussage ändert.

1. Fall: einseitig eingespannter Balken (gerader Isokorb)

2021/2021022879783.png

2. Fall: eingespannter Winkel (am Fußpunkt des Höhenversatzes (h)):

2021/20210228136921.png

bei l=1.8m und h=0.1m ist die Durchbiegung im 2. Fall um 16% höher, bei h=0.2m um 32% höher (für die Mittellinie, weil ich Stäbe in der Rechnung angenommen habe).

Ich hatte, ehrlich gesagt, mehr erwartet. Es bleibt die Aussage: Der Höhenversatz hat eine Auswirkung auf die Statik und ...

zitat..
Hobbyplaner schrieb: Die Isokörbe selbst sind sicher nicht billig, aber mehr Eisen braucht man dafür nicht.

stimmt so nicht zu 100%!

Wie relevant der Unterschied ist, kann ich aufgrund der doch rel. vereinfachten Annahme nicht sagen .. Annahme gleichmäßiges E-Modul und gleiche Querschnitte.

1
  •  Hobbyplaner
  •   Silber-Award
28.2.2021  (#34)
@unwissender2019

Wei ich nicht sicher bin ob ich alle Angaben richtig verstanden habe, möchte ich nachfragen ob die folgende Variante (mit 20 cm Decke ohne Träger) von euch so gewollt wird, und auch vom Statiker für herstellbar befunden wurde?

2021/20210228359228.png

Die dazu gültigen Grundrisse mit den erforderlichen/möglichen/erlaubten Säulen würden mich auch interessieren.

1
  •  BAULEItEr
1.3.2021  (#35)
Kopfzerbrechen für nix, irgendwie net lustig.👼
hab kein richtiges Emoji gefunden für meine Gefühle.😛

1
  •  taliesin
  •   Gold-Award
1.3.2021  (#36)
Man muss das, glaube ich, auch positiv sehen ... wir lernen ja auch immer wieder was dazu, also mir geht es zumindest so. Ich weiß jetzt z.B. wie man einen eingespannten Winkel rechnet emoji

1
  •  BAULEItEr
1.3.2021  (#37)
Hast eh recht wenn man sich nicht selbst fordern würde und dadurch  wissen auffrischt und sogar zulegt wärs net lustig.
Manche glauben aber, kommt mir halt so vor, dass man das eh alles außen Armel schüttelt.
Aber es freut einen halt doch wenn man hier und da einen helfen kann.🙂


1
  •  littlemisterhappy
25.12.2022  (#38)
Vielen Dank für diesen Thread! Habe ziemlich genau dieses Problem (raumhohe Fenster, 2m Terrassenauskrakung mit Isokorb darüber.) und mir gefühlt schon Wochen darüber den Kopf zerbrochen, wie eine Außenverschattung hierbei stattfinden kann.

Durch die Hilfe dieses Threads ist mir nun klar, dass ich das statisch wohl nicht angreifen werde. Dem TE geht es ebenso wohl eher darum, Überhitzung zu vermeiden als Sichtschutz zu etablieren. Darum folgende andere Lösungen die wohl weit billiger bis teilw. gleich teuer sind, die ich bis jetzt recherchiert habe:

1. Sonnenschutzglas + ggf. Sichtschutz innen (bspw. Vertikal-Lamellenvorhang):
Aufpreis ~60€/m2 Glasfläche.
Vorteile: Bei neuen Varianten Sicht quasi ungetrübt und die Möglichkeit im Sommer ohne Verschattung den Ausblick genießen zu können (was bringen mir raumhohe Fenster, wenn ich nicht durch sehen kann wegen Erhitzung?).
Nachteil: geringere solare Erträge im Winter.

2. Schaltbares Glas (Smart Glass, siehe auch https://www.baunetzwissen.de/glas/fachwissen/funktionsglaeser/schaltbares-glas-159117) + ggf. Sichtschutz innen (bspw. Vertikal-Lamellenvorhang):
Wie 1. jedoch je nach Typ selbst wählbar per Knopfdruck andere Lichtbrechung im Glas und damit Sonnenschutz. Hebt den Nachteil von Sonnenschutzglas im Winter auf. Jedoch ziemlich teuer.

3. Schiebeläden außen:
Sehr geringe Einbauhöhe. Auch elektrische Führung möglich, jedoch müsste ggf. eine Bastellösung mit Servomotor und Laufrad im jeweiligen Schiebeladen erstellt werden, um zu hohe Führungsschienen zu vermeiden.
Nachteil: Benötigt horizontalen Platz als Puffer für die Leerstellung.

4. Vertikal Markise:
Vorteil von wesentlich schmäleren Kästen, wie bspw. 7,3cm (siehe https://www.aussenrollo.de/Sonderloesungen/mini-Aussenrollo/Senkrechtmarkise-73-Schienenfuehrung.html). Hier könnte man überlegen, ob dies damit in Ordnung ist, vor raumhohe Fenster auf der Stahlbeton Auskragung (Decke) aufzuschrauben. Vor allem wenn die Fenster noch einen kleinen Rahmen haben, wohl nicht so tragisch.

5. Horizontal Markise:
Sehr schmale Schienenführung, Hohe Längen möglich. Bspw.: https://www.aussenrollo.de/Sonderloesungen/XXL-Aussenrollo/Seitenmarkise-XXL.html
Kasten wird hierbei horizontal neben dem Fenster montiert. Leider sehr teuer.

Ich tendiere jedenfalls gerade zu Punkt 1 (Sonnenschutzglas), da sehr geringer Aufpreis zu regulärem Glas und gleichzeitig die Möglichkeit auch im Hochsommer immer den Ausblick genießen zu können, ohne fürchten zu müssen, dem Hitzetod in der Nacht erliegen zu müssen emoji
Zusätzlich prüfe ich gerade, ob die 2m Auskragung nicht eh schon ausreichend ist, die Überhitzung zu vermeiden (ggf. mit Innensichtschutz. Zusätzlich habe ich immer noch die Möglichkeit, Schiebeläden im Nachhinein zu installieren, da ich den Platz (Puffer) habe.

Viel Spaß noch!

2
  •  taliesin
  •   Gold-Award
25.12.2022  (#39)

zitat..
littlemisterhappy schrieb: Durch die Hilfe dieses Threads ist mir nun klar, dass ich das statisch wohl nicht angreifen werde.

Dann hat die Diskussion von vor fast 2 Jahren doch noch etwas Gutes hervorgebracht emoji

Ich persönlich fange mit solchen Konstruktion gar nichts an, weil ich ein Verfechter von 'design follows function' bin, zumindest bei Dingen, die man langfristig nur schwer ändern kann.

Zumindest sollte man die Lebensdauer der eingesetzten Produkte hinterfragen und auch etwas über die Instandsetzung bei solchen Konstruktionen nachdenken, so hübsch viele Dinge anfangs sind, so ärgerlich kann es bei der Reparatur oder beim Austausch werden.

2
  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
25.12.2022  (#40)
Man könnte auch einfach bei den betroffenen Fenstern auf nicht-raumhoch gehen und das Styling hintanstellen...

1
  •  littlemisterhappy
26.12.2022  (#41)
@­taliesin (bzw. @all emoji ) würdet ihr bei der in den Bildern ersichtliche Konstruktion im OG (zusätzlich zu Rollos/Raffstores) und ggf. auch EG Sonnenschutzglas empfehlen, vor allem wenn nicht immer die Außen-Raffstores/Rollos (im OG) heruntergelassen sein sollen um den Ausblick genießen zu können? Reicht im EG die Auskragung + Innenverschattung aus, um eine Erhitzung zu vermeiden?

Danke euch!

Schnitt von Westen

2022/20221226856654.jpg

EG

2022/2022122612602.png

OG

2022/20221226536358.png

3D

2022/20221226838383.png

Info zur Konstruktion: Fensterseite ist Südseite; Hauptgebäude + Garage/Nebengebäude in einer Einheit; energetisch ist das Hauptgebäude ein Quader der in sich geschlossen ist und außen mit 50er Ziegel ausgeführt wird. Die Terrassenauskragung im OG ist 2m breit; über der Terrasse im EG entsprechend mehr. Die Fenster im EG und OG sind raumhoch; im OG ist die komplette Südseite verglast. Im OG sind Raffstores/Rolläden außen ohne Probleme möglich, da keine Auskragung. Im EG soll die Auskragung über die Stahlbetondecke via Isokorb gelöst werden. Die Bilder sind der erste Entwurf vom Architekten/Planer.

1


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