« Hausbau-, Sanierung  |

Wassereintritt Keller - Folgeschäden?

Teilen: facebook    whatsapp    email
Zusammenfassung anzeigen (Beta)
  •  Nemi83
28.7. - 5.8.2016
13 Antworten 13
13
Hallo!

Unser Haus wurde 2014 gebaut, der Baumeister hat jedoch die beauftragte Rückstauklappe vergessen.
Ich wollte die eigentlich diesen Frühling noch warten (da wusste ich noch nicht, dass es scheinbar gar keine gibt), allerdings ist dann einiges dazwischen gekommen und ich habe nicht mehr daran gedacht.

Es kommt wie es muss... diesen Samstag um kurz vor Mitternacht wurde uns aufgrund von Starkregen Wasser vom Kanal über die Kanalanschlüsse im Keller (Heizung, Boiler, ...) gedrückt.

Das Wasser stand letztendlich ca. 2-3cm hoch. Die Feuerwehr war zum Glück schnell da und hat mit dem Nassauger das Wasser rausgebracht, bis ca. 4 Uhr Früh habe ich dann noch trocken gewischt. Das Wasser stand keine Stunde.

In dieser Nacht bis zum Vormittag ließ ich alle 4 Fenster unten offen damit es durchzieht, dann zu und unseren Entfeuchter aufgestellt der seit dem rund um die Uhr läuft.

Infos zur Bausubstanz:
Fussbodenaufbau -> Bodenplatte - Büscherit Bitumen - Styroporgranulatschüttung - Estrich - Fliesen
Im Keller sind Sockelfliesen, darüber ist das Wasser nicht gestiegen.
Die Zwischenwände sind verputzte Ziegelwände mit Dispersionsanstrich.

Der Keller trocknet so weit sehr gut, schon am nächsten Tag waren die Fliesen trocken, einen weiteren Tag drauf waren die Fliesenfugen auch wieder hellgrau.

Luftfeuchte derzeit ~45% bei 21 Grad und laufendem Entfeuchter, der aber in den letzten 8 Stunden keine 2 Liter mehr raus brachte.

Es müffelt nicht und die Wände scheinen trocken zu sein (bekamen ja direkt kein Wasser ab), haben auch keine Ausblühungen oder Flecken.

Am Freitag ruft mich ein SV von der Versicherung zur Terminvereinbarung zwecks Begutachtung des Kellers an.

Zur Frage:
Muss ich Erfahrungsgemäß noch mit Folgeschäden rechnen? Ich habe jetzt so "Schauergeschichten" gelesen, von wegen, dass das Wasser durch Fliesen und Estrich in die Dämmung kommt und von dort nicht mehr weg. Da soll zu Schimmelwachstum in der Dämmung führen, dass dann irgendwann nach oben durchdringt.

Gibt es dazu Erfahrungswerte? Ist es wirklich möglich, dass wenn das Wasser nur für ca. eine Stunde steht genug durch die Fliesen und den Estrich gelangt um in der Dämmung Probleme zu machen?

Was würdet ihr tun? Gibt es Indikatoren an denen ich das bemerken könnte? Geruch? Verfärbungen?

Oder geht das nur über Probebohrungen - die ich ehrlich gesagt vermeiden möchte.

Sollte der SV der Versicherung eine profunde Meinung abgeben können?

Danke fürs Lesen!

  •  Koarl
28.7.2016  (#1)
Hallo Nemi!

Wichtig wäre zu wissen, ob es in dem Bereich, wo das Wasser gestanden ist, eine Möglichkeit gibt, dass dieses ungehindert in den Bodenaufbau kann. Also entweder zwischen Estrich und Wand (offene, gerissene oder nicht vorhandene Silikonfugen zwischen Sockelfliese und Bodenfliese), im Bereich der Türzargen oder bei vertikalen Durchdringungen. Wenn dem nicht der Fall ist, dann bin ich der Ansicht, dass du das Thema sehr relaxed angehen kannst, weil das Wasser dann quasi in einer Wanne gestanden ist. Durch die Fliesenfugen mag zwar etwas Wasser durchgehen, allerdings hast du darunter dann den Estrich bzw. Fliesenkleber - und bei dem kurzen Zeitraum, in dem bei dir das Wasser gestanden ist, wird sich da nicht sehr viel angesammelt haben.

Tragisch wäre, wenn zB das Wasser irgendwo ungehindert in den Bodenaufbau kann - dann würde der von dir geschilderte Fall eintreten, dass es eine Trocknung ziemlich aufwendig werden würde. Je nachdem wo und in welchen Massen das Wasser in den Fußbodenaufbau gelangt, kann mans meistens recht gut am Innenputz ausmachen.

Ich würde noch folgendes machen/probieren: Wenn jetzt die Fugen wieder hellgrau sind, und alles trocken ist und "gut riecht", dann könntest du alle "Trocknungsmaßnahmen" mal einstellen und 1-2 Tage später prüfen, ob sich dort wieder wo feuchte oder dunkle Stellen bilden. Das würde dann darauf hindeuten, dass sich darunter noch mehr Feuchtigkeit befindet.

LG

1
  •  Nemi83
28.7.2016  (#2)
Soweit ich das beurteilen kann, sind die Silikonfugen in Ordnung... sind ja auch noch relativ neu und auch sauber um die Zargen, die komischerweise gar nicht aufgequollen sind - nur die Türblätter marginal.

Eine Durchdringung ist vorhanden - Hauptwasseranschluss

Anbei zwei Fotos:

2016/20160728763606.JPG

2016/20160728822520.PNG



1
  •  dast
28.7.2016  (#3)
Wir haben aktuell einen ähnlichen Fall: Durch einen vermutlichen Materialfehler ist der Wasseranschluss in der Armatur abgebrochen und hat ca. 2h Wasser ins Bad/Zimmer fließen lassen.

Wir haben dann sofort die Versicherung kontaktiert. Daraufhin hat sich ein SV der Versicherung gemeldet, dem ich das ganze geschildert habe. Der hat dann sofort eine Sanierungsfirma geschickt. Der Techniker der Sanierungsfirma ist dann auch gleich gekommen und hat mal ein paar Randleisten entfernt und ist da mit so einem Stäbchen runtergefahren, um zu sehen wie feucht es unter der Schüttung ist.

Jetzt haben wir etliche Löcher im Boden und einige Trocknungsgeräte stehen.
Wird zwar alles von der Versicherung gedeckt aber doch nervig emoji.

Lass dir auf jeden Fall mal nachschauen, ob Wasser im Fußbodenaufbau ist!

PS: Ach ja, die Jungs von der Sanierungsfirma haben sicher über 20 Löcher gebort und kein einziges Fußbodenheizungsrohr getroffen! Die waren bisher echt super!

1
  • ▾ Anzeige
    Energiesparhaus.at ist Teilnehmer des durchblicker-Partnerprogramms.
Hallo dast, kostenlos und unverbildlich kann man das auf durchblicker.at vergleichen, geht schnell und spart viel Geld.


  •  MinMax
  •   Gold-Award
28.7.2016  (#4)

zitat..
dast schrieb: die Jungs von der Sanierungsfirma haben sicher über 20 Löcher gebort und kein einziges Fußbodenheizungsrohr getroffen!

wie werden die Löcher in den Fliesen wieder verschlossen?

1
  •  dast
28.7.2016  (#5)
Die angeborten Fliesen werden getauscht, ebenso wie die Randleisten.

1
  •  Innuendo
  •   Gold-Award
28.7.2016  (#6)
Löcher in den Boden/Wnad bohren ohne FBH FBH [Fußbodenheizung]/WH zu beschädigen ist kein Glücksspiel. ;) Dafür gibt es Ortungsgeräte bzw. Thermofolie. emoji Wär ja russisches Roulette sonst. emoji

1
  •  Nemi83
2.8.2016  (#7)
Trocknungsfirma war heute da... Normwert in der Schüttung wäre 20... bei uns sinds 60. Die Schüttung muss getrocknet werden.

1
  •  dast
2.8.2016  (#8)
Übernimmt das jetzt auch die Versicherung?

1
  •  Nemi83
2.8.2016  (#9)
Prinzipiell ja, die müssen aber vorher noch ein Angebot legen, dieses muss dann von der Versicherung abgesegnet werden.

1
  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
4.8.2016  (#10)

zitat..
Nemi83 schrieb: Prinzipiell ja, die müssen aber vorher noch ein Angebot legen, dieses muss dann von der Versicherung abgesegnet werden


meine HW-Schäden sind bereits alle abgerechnet - und die müssen noch Angebote legen? *tzzz*

1
  •  Nemi83
4.8.2016  (#11)
Ja..... nachdem ich eine Firma für die Messung beauftragt hatte, kommt dann die Rückmeldung vom SV, dass die Firma dafür bekannt ist sehr hochpreisig zu sein und womöglich von der Versicherung nicht übernommen werden könnte... somit wollten die vorher ein Angebot haben... sagen die einem natürlich im Nachhinein...

Trocknungsfirma meinte heute sie fangen im Laufe der nächsten Woche an, derzeit haben sie schon Mangel an Trocknungsgeräten aufgrund der vielen Unwetter.

Ich kann mal hoffen, dass derweil nichts in der Schüttung wächst...

1
  •  gdfde
  •   Gold-Award
4.8.2016  (#12)

zitat..
Nemi83 schrieb: Ich kann mal hoffen, dass derweil nichts in der Schüttung wächst...


So schnell wächst dort nix...
Nicht vergessen, auch die Stromkosten über die Versicherung abzurechnen (Zählerstand notieren)..das läppert sich zusammen und kann schon ein paar hundert € ausmachen.

1
  •  Nemi83
5.8.2016  (#13)
Danke für den Tipp bezüglich Stromkosten, hatte ich eh vor.

1

Thread geschlossen Dieser Thread wurde geschlossen, es sind keine weiteren Antworten möglich.

Nächstes Thema: Innenputz - was muss ich beachten?