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Ö-Norm Montage

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  •  Manfredmw
18.5.2011
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Hallo Zusammen,

nachdem ich vergangene Woche ein Gespräch mit einem Baumeister wegen eines Fassadenangebotes hatte, stehe ich vor einem kleinen Problem bei dem ich eure Ratschläge benötige.

Wir hatten bei unserem Fensterkauf beim Beratungsgespräch als Laien von unserem Fensterberater erzählt bekommen, dass bei deren Ö-Norm Montage die Abdichtung nach Außen vom Verputzer gemacht werden soll, da wir die Fassade erst ein Jahr später machen wollen. Die Fenster wurden im April eingebaut. Nun hatten wir den Baumeister hier und der meinte, er könne die Abdichtung nicht durchführen, dass wäre eigentlich durch die Fensterfirma im Rahmen der Ö-Norm Montage zu machen gewesen. Er hat mir mitgeteilt, dass es sich andernfalls nicht um eine Ö-Norm Montage handelt, da eben diese Außenabdichtung nicht erfolgt ist.

Im Kaufvertrag steht aber drinnen Ö-Norm Montage; Außenabdichtung erfolgt durch den Verputzer. Ist das rechtens oder muss bei einer Ö-Norm Montage die Abdichtung Innen und Außen erfolgen?

Ich befürchte nun, da die Montage ja eben nicht gerade billig war und anscheinend nicht alle Fassadenfirmen die Abdichtung übernehmen wollen, einen hohen finanziellen Zusatzaufwand da ich für die Montage Innen schon € 3700 bezahlt habe. Außerdem befürchte ich, dazu gezwungen zu sein auf bestimmte Fassadenfirmen zugreifen zu müssen, die schon länger mit dieser Fensterfirma zusammenarbeiten.
Ich habe da eine bestimmte Fassadenfirma im Sinn, bei denen die Fassadenarbeiten nicht so toll sind.

Hat irgendwer eine ähnliche Situation erlebt? Ich würde gerne wissen wie ich da am besten argumentieren kann um die Zusatzkosten so gering wie möglich zu halten.

Danke

  •  Franz Lagler
18.5.2011  (#1)
ÖNORM-Montage - Tatsache ist, dass für einen vollständigen Einbau nach ÖN B 5320 (neben der Innenabdichtung und der Fugendämmung) eine schlagregendichte Abdichtung außen vorzunehmen ist (wobei Schlagregendichtheit je nach angestrebter Klasse z.B. 600 Pa, auch ein relativer Begriff ist).

Die Außenabdichtung kann auf verschiedenste Art gemacht werden,
z.B. mit:

1) einem (Klebe-)Dichtband ähnlich dem Inneren, aber diffusionsoffener.
2) einem von den Dämmstoffherstellern (Baumit etc.) entwickelten Anschlussprofil.

3) einem entsprechend ausgelegten Schaum (z.B. Harrer), der gleichzeitig die Fugendämmung übernimmt.

Welche Variante die bei einem Projekt geeignetste ist, hängt von einigen Faktoren ab (Wandsystem, Fassadensystem, Sonnenschutz, Fensterbänken ua.).

Wenn nichts anderes vereinbart ist, hat der Fenstermonteur grundsätzlich auch die Außenabdichtung zu machen, es sei denn,
es ist (wie offensichtlich im gegenständlichen Fall) ausdrücklich etwas Abweichendes vereinbart. Das kann durchaus sinnvoll sein, nämlich z.B. bei:

Variante 1) setzt i.d.R. einen Glattstrich außen voraus. Dieser und auch das Vekleben der Bänder an der Wand setzt im Obergeschoß ein Gerüst voraus, das i.d.R. der Fassadenbauer aufstellt. Der kann dann durchaus auch die Abdichtung vornehmen.

Variante 2) wird überhaupt vom Fassadenbauer zu machen sein.
Fazit:
Gemacht werden muss die Abdichtung. Wer sie macht, sollte schon in der Montageplanungsphase mit den betroffenen Firmen geklärt werden. (Wir verwenden dafür z.B. ein Einbauprotokoll, in dem alle Schritte samt Zuständigkeiten definiert sind).


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  •  topstyling
  •   Bronze-Award
18.5.2011  (#2)
Also zahlen musst Du die Abdichtung außen so und so - egal obs jetzt der Fassader macht oder die Fensterfirma.

Wenn Du eine Fassadenfirma hast die das selbst nicht macht dann kannst ja ganz einfach die mal das Gerüst aufstellen lassen und dann soll die Fensterfirma die Abdichtung außen noch machen sofern Glattstrich vorhanden.

Dein Fensterlieferant wird Dir mit Sicherheit sagen können was das kostet und dann kannst ja entscheiden obs die machen oder Du Dir nen Fassader suchster der das auch machen kann.

Wenns der Fassader macht dann muss er dass wie schon erwähnt mit ner speziellen Putzleiste machen.

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  •  Fenstermann
18.5.2011  (#3)
Bei einem Wärmedämmverbundsystem (WDVS) muss dieses schlagregendicht an die Fenster angeschlossen werden.
Eine (weitere) Abdichtung zwischen Fenster und Aussenwand ist natürlich gut, aber eigentlich doppelt und teurer.
Daher steht in der "Techn. Richtlinie Nr. 20" des ift-Rosenheim das diese (weitere) Abdichtung extra ausgeschrieben, sprich vereinbart werden muss.
Allerdings ist es nicht gut wenn das WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] erst 1 Jahr nach Fenstermontage erfolgt:
1. keine schlagregendichte Abdichtung in der Zwischenzeit
2. wenn (weitere) Abdichtung, halten die meistens nicht so lange der freien Bewitterung stand.
Mein Vorschlag: Aussenabdichtung durch WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] ist genug, aber möglichst frühzeitig nach Fenstermontage durchführen.

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