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Altbau Sanierung, Keller dämmen ja/nein?

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  •  Hauslbauer
23.8.2015 - 28.10.2016
46 Antworten 46
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Hi,

ich habe eine Frage zur Altbausanierung eines Kellers.
Es ist so ein Typischer alter Keller aus den 50ern, gut gebaut, ~2m Raumhöhe, davon zwischen 50cm und 1m über dem Boden. Also die Decke auf die das neue EG kommt befindet sich rund 1,2m über Gelände Niveau, alle Kellerfenster sind ebenfalls über Gelände Niveau.

Der Keller ist an 2 Seiten Feucht, so ca. 0,5-1m hoch.
Also abdichten ist angesagt, innen alles runter damit er austrocknen kann, außen dann komplett ums Haus auf graben und den Keller mit Bitumen abdichten,
neue Drainage legen und irgendwie noch die Wände am Boden "Abdichten" mit einer horizontal-sperre, gegen Aufsteigende Feuchtigkeit.

So weit so klar.

Aber wie gehts dann weiter, habe jetzt oft gehört das man so einen Keller außen auf keinen Fall isolieren darf/soll da er sonst nur noch feuchter/schimmliger wird.
Bzw. das es sowieso nichts bringt, da der Boden des Kellers ja nicht isoliert ist.
Eigentlich wollte ich ihn nach der Abdichtung rundherum mit 10cm XPS einpacken, jetzt bin ich mir nicht mehr sicher, und irgendwie find ich auch nichts "handfestes" zu dem Thema.

Hat jemand Erfahrung oder ein paar gute Informationen zu dem Thema?

  •  *tclm*
24.8.2015  (#1)
Dämmen von feuchten Gebäuden - wenn Du schon den Aufwand betreibst und den Keller außen komplett freilegst, dann würde ich auch gleich eine Wärmedämmung vorsehen. Auf jeden Fall solltest Du diffusionsoffene Dämmstoffe verwenden, welche die Feuchtigkeit durchlassen, sodass die Wand wieder austrocknen kann. Dämmstoffplatten würden genau das Gegeteil bewirken und die Wand würde zu schimmeln beginnen. Wichtig ist eine gut funktionierende Drainage und Hinterfüllen mit einem Material, welches keine Feuchtigkeit speichert. Ideal zur Hinterfüllen des Arbeitsgrabens ist Schaumglasschotter, weil Du Drainage und Wärmedämmung in einem Schritt erledigst.

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  •  Hauslbauer
24.8.2015  (#2)
Diffusionsoffen im Kellerbereich?
Sorry das verstehe ich nicht, wenn die Feuchtigkeit der Wand Raus kann, kann auch die Feuchtigkeit der Erde rein, Diffusion funktioniert ja in beide Richtungen oder?

was wäre ein guter Diffusionsoffener Aufbau im Kellerbereich?


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  •  dyarne
  •   Gold-Award
26.8.2015  (#3)
hallo hauslbauer.

feuchtigkeit außenwand im altbaukeller ist ein thema das sich wohl nur individuell beantworten läßt.

wir hatten ganz ähnliche voraussetzungen wie du. beim ausgraben haben wir als übeltäter den installateur gefunden, der 30 jahre zuvor böse gepfuscht hat.

wir haben dann abgedichtet, gedämmt, drainagiert und hinterfüllt.

was ich heute anders machen würde? mehr dämmen ... emoji

kleiner tipp: man kann an der dämmstärke optimieren. nach oben hin zunehmend, bsplw 8 - 10 - 14cm...

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  •  ildefonso
  •   Gold-Award
26.8.2015  (#4)

zitat..
beim ausgraben haben wir als übeltäter den installateur gefunden, der 30 jahre zuvor böse gepfuscht hat.


Das war aber eine harte Lösung wie sie damals Pfusch gerichtet haben emoji

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
26.8.2015  (#5)
emoji emoji emoji
siehst eh rundherum was rauskommt weil pfusch heute nicht mehr so konsequent geahndet wird ... emoji

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  •  carlito
27.8.2015  (#6)
Ich werde es so machen, wie es dyarne beschrieben hat. Unser Haus ist aus 1928. Kellerwand aus Stampfbeton, an ein paar Stellen ist es feucht.

Ich hoffe, dass es bei mir die verrosteten Regenabläufe(die direkt im Traufenpflaster verschwinden, vielleicht sind diese gar nicht angeschlossen), ein zum Haus hängendes Natursteinpflaster und diverse schlecht gebaute Zubauten (wie Wintergarten und Windfang) sind.
Diese werden komplett entfernt, die Grundmauern gesäubert, abgedichtet, mit einer Dämmeben versehen, am tiefsten Punkt eine Drainage legen und mit Schotter hinterfüllen.

Anschliessend wird der Windfang und (statt dem Wintergarten 2,5m x 4,5) eine größere Terrasse( 4m x 4,5) neu aufgebaut.

Dann sollte hoffentlich Ruhe sein!

LG

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  •  Hauslbauer
28.8.2015  (#7)
Hi,

danke für all eure infos, also im moment bin ich auch noch auf, aufgraben, und dann abdichten und dämmen.

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  •  AnTeMa
28.8.2015  (#8)
Keller dämmen? - Die Frage ist wie es über dem Keller aussieht und was mit der Abdichtung bzw Dämmung erreicht werden soll.
Wie soll der Keller genutzt werden?
Ich würde mir sehr überlegen ob sich der ganze Aufwand lohnt und ob nicht die Ressourcen besser an anderer Stelle investiert werden können, zB Verbesserung des Wohnbereichs.
Kann Kondensfeuchte ausgeschlossen werden? Die ist häufig Ursache für hohe Wandfeuchtigkeit.
woraus besteht der Keller und wie ist der Wand- und Deckenaufbau darüber?
Woraus besteht das Verfüllmaterial?
Wie hoch ist der Grundwasserspiegel?

Andreas Teich


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  •  Hauslbauer
2.9.2015  (#9)
Also darüber kommt "alles" neu.
Keller und decke sind Beton. (1952 eben)

Der Keller soll für Werkstatt, Waschraum, Heiz/Technik-Raum und als Lager genutzt werden. (evtl mal eine Sauna falls der Keller sich eignet)

Verfüllt wurde einfach mit erde, nix spezielles, Grundwasser liegt auf alle fälle unter Keller Niveau, wie weit ist mir nicht bekannt? kann man das wo erfragen, oder geht das alles sowieso nur über Geo gutachten?

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  •  AnTeMa
2.9.2015  (#10)
Abdichtung - Abdichtung von Altbauten ist gar nicht immer klar.

Nicht alles was beim Neubau gemacht wird hilft beim Altbau oder ist dort sinnvoll.
Drainage ist bei Grundwasserstand unter Kellerbodenniveau kaum sinnvoll -wenn's auch ohne abfließen kann.

Wenn überhaupt Drainage dann richtig -mit Reinigungsmöglichkeit an Richtungsänderungen, starren Drainagerohren mit richtigem Gefälle, Wartung und zuverlässiger Versickerungsmöglichkeit - sonst bewirkt die Drainage womöglich nur die Bewässerung des Fundaments.

Wärmedämmung ist bis etwa 50 cm unter Oberkante Erdboden am sinnvollsten-
darunter sind die Temperaturen ohnehin immer höher als darüber und die Temperaturunterschiede betragen max 25 Grad
gegenüber den darüberliegenden Wänden mit Unterschieden bis 55 Grad.

Ob aufsteigende Feuchte überhaupt möglich ist und wieweit Sie aufsteigen kann hängt vom Wandmaterial ab.
Bei alten Stampfbetonkellern aber nur minimal. Bei Hohlräumen sind dünnflüssige Injektionsmaterialien kaum verwendbar.
Feuchte Kellerwände würden trotz Abdichtung ohnehin mehrere Jahre zur Austrocknung benötigen.
Bei Abdichtungsfirmen mit 2 Jahren Gewährleistung hilft das nicht weiter.

Sinnvoll wäre bei höherer Feuchtigkeit die Abdichtung des Bodens, ggf die Erhöung der Wandtemperatur besonders im Herbst und Frühjahr und richtiges Lüften bei niedrigeren Außentemperaturen gegenüber der Wandtemperatur, da anderenfalls viel mehr Kondensationsfeuchte entsteht als von anderen Quellen herrührt.

Dämmung der herausstehenden Kellerwände und des EG-Fußbodens von unten bzw von oben sind sinnvoll und unter dem Boden Feuchtigkeitssperre verlegen.

Andreas Teich

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  •  Hauslbauer
4.9.2015  (#11)
wäre es aufgrund der feuchtigkeit eigentlich eine Gute oder Blöde idee den Keller an die KLW mit an zu schliessen?

übrigens, hat jemand mal einen Link zu diesen "guten" Drain Rohren? ich find immer nur die 0815 die ich seit jeher kenne, diese geschlitzten rohre eben.

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  •  Hauslbauer
8.9.2015  (#12)
Hi,

eine weitere Frage noch zur kellersanierung .... eigentlich sehe ich immer nur das der keller komplett rundherum aufgegraben wird, und alles wände auf einmal saniert werden, bzw. die drainage leitung komplett verlegt wird.

ich hab aber schon öfter gelesen das man immer nur eine seite machen soll um die statik nicht zu gefährden.
Gibts hier erfahrungswerte, oder kann einem das sowieso nur der statiker sagen?

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  •  AnTeMa
8.9.2015  (#13)
Drainage verlegen? - Drainagen sind nur sinnvoll wenn nicht versickerungsfähiger Baugrund vorliegt und ohne Drainage kurz- oder längerfristig drückendes Wasser an den Kellerwänden anliegt.

Bei nicht korrekt ausgeführter Drainage oder Rückstau oder bei mangelnder Wartung setzt du mit der Drainage die Kellerwände unter Wasser und die Situaion verschlimmert sich.

Bei versickerungsfähiger Baugrund verschwindet das Wasser unter dem Gebäude wohin ohnehin das gesamte Oberflächenwasser geht.
Wenn ohnehin nur der Lastfall "Bodenfeuchtigkeit vorliegt genügen die üblichen Abdichtungsmaßnahmen vollkommen-
die Bodenqualität läßt sich beim Aufgraben überprüfen und dann entscheiden wie vorgegangen wird.

Drainagen sind keine generelle Notwendigkeit und nur in speziellen Fällen sinn- und wirkungsvoll.

Den Fußpunkt außen- Übergang Bodenplatte zur Wand mit Kehle/Abschrägung versehen,
dann Feuchtigkeitssperre, Dämmung, Noppenfolie.
Spritzwasserbereich schützen
Innen auf dem Fußboden Feuchtigkeitssperre und Dämmung aufbringen
Dann Trockner aufstellen oder entsprechend feuchtegesteuert lüften- das wird mit der allgemeinen Lüftungsanlage nicht möglich sein.
Ob sich der Aufwand lohnt bei der Raumhöhe ist fraglich aber wenn nichts anderes zu tun ist...

Andreas Teich



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  •  dyarne
  •   Gold-Award
8.9.2015  (#14)

zitat..
Hauslbauer schrieb: das man immer nur eine seite machen soll um die statik nicht zu gefährden...

das ist sicher individuell zu sehen (boden, fundament, etc...)

wir stehen im ganz festen lehm, keine versickerung möglich.

wir haben runtergegraben um unser fundament zu suchen - nur da kam keines. irgendwann konnte ich mit der hand unters haus greifen...

dort haben wir dann aufgehört zu graben ... emoji

an einer seite war die angeschüttete lehmterasse, die hat am meisten wasser ins haus gebracht. wir haben sie durch einen garagenzubau ersetzt. der mußte einen halben meter tiefer als das bestehende haus.

dazu war eine abschnittsweise unterfangung des bestands nötig, dabei wird 1m aufgegraben, abgeschalt, ausbetoniert, 2m frei gelassen wieder abgegraben, usw...

im zweiten durchlauf der jeweils zweite meter, im dritten der dritte...

so endet unser mauerwerk...


2015/20150908315273.JPG

und so geht abschnittsweise unterfangung
oben beim trichterbrett wird der beton eingefüllt...


2015/20150908933024.JPG



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  •  Hauslbauer
8.9.2015  (#15)
schaut nach nicht gerade wenig aufwand aus :D sozusagen Fundament im nachhinein giessen :D

na dann freu mich mich schon aufs erste wirklich tiefe aufgraben :/

zitat..
Ob sich der Aufwand lohnt bei der Raumhöhe ist fraglich aber wenn nichts anderes zu tun ist...


Wie meinst du das? wieso sollte sich der Aufwand nicht lohnen? wer will schon einen feuchten keller und damit potentiell Schimmel im haus?

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  •  Hauslbauer
  •   Bronze-Award
30.10.2015  (#16)
Hi,

so nochmal zu meinem Keller zurück ;)

Die Keller Aussenwand ist sehr unebener alter Beton, und muss also zuerst verputzt werden bevor ich die Flämmbahnen aufbringen kann.
Aber Womit?
Dichtputz ... teuer ... und wozu? dicht soll doch Flämmbahn sein, nicht der putz.
Sanierputz (diffusions offen und kann salze aufnehmen) ... teuer ... und wozu diffusionoffen wenn die eine seite sowieso dann dicht geflämmt wird?

Womit verputzt man eine keller aussenwand im normalfall richtig?

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  •  BAU2014
  •   Bronze-Award
30.10.2015  (#17)

zitat..
Hauslbauer schrieb: Wie meinst du das? wieso sollte sich der Aufwand nicht lohnen? wer will schon einen feuchten keller und damit potentiell Schimmel im haus?


da darf ich so frech sein und für andreas antworten: ob sich der aufwand lohnt, wenn man dafür einen niedrigen halbfertigen teuren und nicht optimalen keller bekommt. die alternativen sind keller abtragen und nach heutigem wissen neu bauen oder verfüllen und darauf ohne keller bauen.

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  •  Hauslbauer
  •   Bronze-Award
2.11.2015  (#18)
wieso halbfertig?
Wieso teuer?

Ich finde immer man sollte seine Aussagen schon auch etwas untermauern und nicht einfach so in die Welt stellen.
Ich lasse mich gerne überzeugen, aber bis jetzt hat mich noch nichts davon überzeugt. Ich will gar keinen Wohnkeller, ein 2m hoher Keller in dem ich die gesamte Technik, Lager und einen Waschraum unterbringe ist mir an sich genug.

und was die kosten angeht
da stehen unter 10k der Keller Sanierung 50-60k des Keller Neubaus gegenüber .... und da sind noch nicht die Folgekosten eingerechnet die entstehen dadurch das ich das Haus über dem Keller ja auch abtragen und neu bauen muss, da ich ja schlecht das Haus über dem Keller nur sanieren kann wenn ich den Keller darunter abbreche ;)

BTW.: Neubau ohne Keller ist keine Option, ich bin weder Single noch dinky.



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  •  BAU2014
  •   Bronze-Award
2.11.2015  (#19)
also ansich hat genau das andreas bereits erklärt und damit untermauert: hablfertig weil du nie die qualität eines neuen kellers erreichst. z.b. kannst du unter der BoPl keine Dämmung oder abdichtung anbringen. besonders wenn du nur weniger als 10k in die sanierung steckst produzierst du einen kompromis. die eingeschränkte nutzung aufgrund der raumhöhe ist ebenfalls bereits gesagt und von dir als akzeptabel bestätigt worden.

wenn der keller vollwertig saniert werden soll, kostet es definitiv mehr als ein neubau. kostenschätzungen werde ich dir dafür keine liefern können, dafür zahlst du mir nichts emoji.
möchtest du nur ein wenig was machen, ist das deine entscheidung und sicher entsprechend billiger.
das darüber ein haus bestehen bleibt, hab ich überlesen. da hast du natürlich recht, abbrechen könnte schwierig werden. emoji
eine vollwertige sanierung und gleichzeitige modernisierung ist bei jeder älteren bausubstanz teurer als ein neubau. der vorteil ist, das man ein haus mit geschichte oder charakter hat. auch kann man selbst entscheiden wie weit die sanierung geht. ist (noch)kein geld da kann man stück für stück sanieren. beim keller ist das allerdings schwierig.
und damit zurück tum thema: du hast zwei feuchte wände. da ist zu klären wo das wasser her kommt. erst mit dem wissen kannst du die feuchte wegarbeiten. dämmen macht nur sinn wenn du eine energetische verbesserung planst. so oder so, und das ist mit der lüftung gemeint, solltest du die feuchte der luft im keller abtransportieren. stichwort: sommerkonvektion

aber möglicherweise hilft dir ein leitfaden ein wenig mehr, den bekannte von mir geschrieben haben:
http://www.aee-now.at/cms/fileadmin/downloads/projekte/Homepageuploads/NeSt_Sanierungsleitfaden.pdf
ist zwar schon ein wenig älter aber gut durchdacht.

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  •  Hauslbauer
  •   Bronze-Award
2.11.2015  (#20)
nur weil ich nicht die Qualität eines neuen Kellers erreiche bedeutet das nicht das er halb fertig ist.
Wie gesagt ich brauche keinen Wohnkeller, keine 2,5m räume und keine Fussbodenheizung.

Aber alles geht an meiner eigentlichen Frage vorbei .... womit verputzt man die zerklüftete Beton Oberfläche außen um einen ebenen Untergrund für die Flämmpappe zu erhalten?


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  •  Hauslbauer
  •   Bronze-Award
2.11.2015  (#21)

zitat..
BAU2014 schrieb: eine vollwertige sanierung und gleichzeitige modernisierung ist bei jeder älteren bausubstanz teurer als ein neubau.


ein klares Jein ....klar wenn ich alles machen lasse und teure Handwerker dafür zahle alle Leitungen, Wände, Putz, .... zu entfernen dann klar, aber eine Kernsanierung ist auch mit Abstand die "Bauart" bei der am meisten Eigenleistung möglich ist.
Weiters ist die Sanierung im Moment auch die "Bauart" mit der höchst möglichen Förderung durch den Staat.

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