« Heizung, Lüftung, Klima  |

·Grundwissen· Hydraulischer Abgleich -> Grundlagen

   
Teilen: facebook    whatsapp    email
Zusammenfassung anzeigen (Beta)
 1  2 ... 3 ... 43  44  45  46 ... 47  48 
  •  dyarne
  •   Gold-Award
15.10.2015 - 20.5.2020
945 Antworten | 136 Autoren 945
148
1093
- was ist das?
- wo bekommt man den?
- braucht das jeder?

start der heizsaison, es häufen sich die heizungsthemen, und damit man nicht überall beim urschleim anfangen muß möchte ich hier einen faden eröffnen der sich dem 'mythos hydraulischer abgleich' widmet...

wozu das ganze?

stellen wir uns eine fbh vor, alle kreise werden am heizkreisverteiler parallel durchströmt. die kreise sind durch unterschiedliche raumgrößen und unterschiedliche raumheizlasten unterschiedlich lang.

beispielsweise liegt ein flur mit 8m² mit 35m fbh-rohr neben einem wohnzimmer mit 35m² mit 3 kreisen von 100m. ersterer hat gemäß auslegung einen verlegeabstand von 20cm, zweiterer von 10cm.

für das heizwasser bieten sich damit 4 parallele wege an, einer mit 35m und 3 mit 100m.

der kurze hat viel weniger widerstand, darum fließt das wasser viel schneller, ZUSÄTZLICH ist der weg kürzer. 3x so schnell und 3 x so kurz bedeutet daß das heizwasser den kurzen kreis fast 10-mal so schnell durchläuft wie die langen.

darum spricht man hier von thermischem kurzschluß.

die heizquelle bekommt viel zu früh wieder ihren rücklauf warm zurück und regelt ab -> es kommt zum takten.

große räume mit langen kreisen bleiben unterversorgt, weil das warme wasser bis zum abschalten bloß in die ersten schleifen gelangt.

was macht man dagegen?

wegen obiger problematik ist es vorschrift, daß jede heizanlage hydraulisch eingeregelt (abgeglichen) werden muß. dazu werden im zuge der auslegung die sollvolumenströme für jeden kreis individuell berechnet.

der kurze aus obigem beispiel würde dann vielleicht nur 0,5 l/min bekommen, die langen 1,5 l/min und sich somit gleichschnell durch ihre kreis arbeiten...

so sehen solche heizkreisauslegungen aus. hier ausgeborgt bei gdfde...


2015/20151014134090.PNG

in der letzten spalte stehen die vorgabevolumenströme der einzelnen kreise, hier von 0,4 l/min bis 'voll offen'

die längsten kreise laufen immer völlig entdrosselt, hier wird der volumenstrom grundsätzlich an der heizkreispumpe eingestellt. die kürzeren werden entsprechend der liste abgeglichen.

wie stellt man den hydraulischen abgleich ein?

dazu gibt es in den heizkreisverteilern trimmventile mit durchflußanzeige.


2015/2015101568752.JPG

in diesem fall sitzt unter den roten plastikkappen ein rändelrad mit dem der durchfluß getrimmt wird. der rote schwimmer zeigt den volumenstrom in l/min an.

das ganze funktioniert natürlich nur bei laufender heizkreispumpe.

am anderen verteilerbalken sitzen blaue kappen. das sind gewöhnliche heizkreisventile. hier kann der jeweilige kreis auf- oder zugedreht werden, so wie früher bei den heizkörpern.

wer braucht das?

jeder braucht das. außer man lebt in einem passivhaus und alle kreise sind gleich lang. dann gibts den abgleich schon von der planung her.

falls man soeben zum ersten mal vom hydraulischen abgleich erfahren hat bitte den heizungsbauer kontaktieren und nachfragen:
wurde abgeglichen?
wo sind die sollwerte?

wie kann ich den abgleich kontrollieren?

anhand der liste der sollwerte. diese müssen bei laufender heizkreispumpe an den flowmetern abzulesen sein.

einfache kontrolle:
ein nicht abgeglichenes system erkennt man daran daß die kurzen kreise wie bad, wc, flur, etc die größten durchflüsse haben und die großen räume wie eßraum, wohnzimmer die kleinsten.

im abgeglichenen system ist es genau umgekehrt...

was passiert ohne hydraulischen abgleich.

2 negative effekte treten auf:

- wie oben beschrieben kommt durch die kurzen kreise viel zu schnell warmes wasser zum wärmeerzeuger zurück, dieser schaltet ab. es entsteht ein taktender betrieb mit viel zu häufigen starts.

- andererseits werden die wichtigen hauptkreise viel zu wenig durchströmt, der boden bleibt kühlt, es wird zuwenig wärme abgegeben; der 'puffer' estrich wird nicht geladen.
dies wird zwangsweise kompensiert indem die heizkurve zu hoch eingestellt wird um ausreichend wärme ins haus zu bekommen. dies geht natürlich auf kosten der effizienz.

von energiesparhaus, Krore, TimTonic, 2woozy, TiM, heinzi00, Schobsteer, elektrokoenig, Solarbuddys, Gschmackig, Markus83

  •  clem
12.12.2019  (#881)
Hallo!
Hätte eine Frage zur Auslegung meiner BKA BKA [Betonkernaktivierung] und hoffe das ihr mir weiterhelfen könnt.
Aufgrund der tollen Forumsbeiträge hier, habe ich mich dazu entschieden unseren Neubau (160m2 beheizte Fläche, Massiv, 5kW Heizlast) mit RGK RGK [Ringgrabenkollektor] und BKA BKA [Betonkernaktivierung]+FBH umzusetzen.
RGK und BKA BKA [Betonkernaktivierung] sind bereits verlegt.

Bei der BKA BKA [Betonkernaktivierung] wurden 6 Kreise (5x100m und 1x60m Länge) mit 20er Rohr verlegt.
FBH ist noch nicht verlegt. Geplant sind 70-85m Kreise mit 16er Rohr damit es hydraulisch halbwegs zur BKA BKA [Betonkernaktivierung] passt.

Ich denke das der 60m BKA BKA [Betonkernaktivierung]-Kreis vermutlich zu einem thermischen Kurzschluss der anderen BKA BKA [Betonkernaktivierung] Kreise sowie der beiden FBH FBH [Fußbodenheizung]-Verteiler führt?? Wäre es möglich und sinnvoll den 60m Kreis im Verteiler in Serie zu einem 100m Kreis zu schließen? Dann hätte ich einen 160m Kreis und 4 Kreise zu je 100m. Der 160m Kreis würde dann etwas weniger Heizleistung abgeben aber insgesamt würde es hydraulisch besser zur FBH FBH [Fußbodenheizung] passen.
Oder soll ich die BKA BKA [Betonkernaktivierung]-Kreise so belassen und den 60m Kreis einfach stark eindrosseln?
Was wäre die sinnvollere Variante?
Danke für eure Antworten.


1
  •  FA07
12.12.2019  (#882)
bei mir ist die aktuelle Situation gerade so, dass ich im gesamten Haus ca. die gleiche IT habe --> wenn ich jetzt aber beispielsweise das Bad etwas wärmer haben möchte, muss ich den Durchfluss für den Badkreis voll aufdrehen (dieser ist aktuell ca. 1/4 gedrosselt) richtig?

...ist das dann nicht wieder nachteilig für die Hydraulik? oder muss ich dann nochmals einen hydraulischen Abgleich durchführen mit dem Bad-Kreis als Referenz (und nicht den längsten Kreis!?)

1
  •  MSC1
12.12.2019  (#883)
Genau das ist meist das Problem von kalten Bädern. Kurze Kreise mit später aber gewünschten hoher RT RT [Raumtemperatur] sind halt 2 Dinge die gegenläufig sind. Rein hydraulisch hast du den Kreis so gedrosselt, dass er keinen thermischen Kurzschluss verursacht was wiederum heißt, dass aber auch weniger thermische Energie abgegeben wird. Drehst du jetzt auf wirds wärmer aber es könnte dir passieren, dass andere Räume zu wenig abbekommen bzw. auch die WP WP [Wärmepumpe] ineffizienter läuft. Du kannst höchstens die VL VL [Vorlauf] Temp etwas hochdrehen und die anderen Räume drosseln aber effizient ist auch was anderes.

Wir haben auch 2 Bäder - ein Hauptbad im DG und ein kleines im EG. Beim kleinen haben wir auch den Fehler gemacht und keine Wandheizung verlegt. Im oberen Bad haben wir FBH FBH [Fußbodenheizung] und Wandheizung. Dort erreichen wir auch entsprechend höhere Temps aber aus heutiger Sicht würde ich noch mehr in die Wand legen damit man mit der VL VL [Vorlauf] Temp herunter kommt. Dort passt aber eher alles zusammen - sprich auch lange Kreise. Somit sind die voll aufgedreht und man richtet sich dann quasi nach diesem Raum.

1
  •  clem
15.12.2019  (#884)

zitat..
clem schrieb: Hallo!
Hätte eine Frage zur Auslegung meiner BKA BKA [Betonkernaktivierung] und hoffe das ihr mir weiterhelfen könnt.
Aufgrund der tollen Forumsbeiträge hier, habe ich mich dazu entschieden unseren Neubau (160m2 beheizte Fläche, Massiv, 5kW Heizlast) mit RGK RGK [Ringgrabenkollektor] und BKA BKA [Betonkernaktivierung]+FBH umzusetzen.
RGK und BKA BKA [Betonkernaktivierung] sind bereits verlegt.

Bei der BKA BKA [Betonkernaktivierung] wurden 6 Kreise (5x100m und 1x60m Länge) mit 20er Rohr verlegt.
FBH ist noch nicht verlegt. Geplant sind 70-85m Kreise mit 16er Rohr damit es hydraulisch halbwegs zur BKA BKA [Betonkernaktivierung] passt.

Ich denke das der 60m BKA BKA [Betonkernaktivierung]-Kreis vermutlich zu einem thermischen Kurzschluss der anderen BKA BKA [Betonkernaktivierung] Kreise sowie der beiden FBH FBH [Fußbodenheizung]-Verteiler führt?? Wäre es möglich und sinnvoll den 60m Kreis im Verteiler in Serie zu einem 100m Kreis zu schließen? Dann hätte ich einen 160m Kreis und 4 Kreise zu je 100m. Der 160m Kreis würde dann etwas weniger Heizleistung abgeben aber insgesamt würde es hydraulisch besser zur FBH FBH [Fußbodenheizung] passen.
Oder soll ich die BKA BKA [Betonkernaktivierung]-Kreise so belassen und den 60m Kreis einfach stark eindrosseln?
Was wäre die sinnvollere Variante?
Danke für eure Antworten.

 
Hallo zusammen,

ich möchte euch noch einmal um eure Meinung zu dem Thema bitten.

Würde der 60m Kreis zu einem problematischen thermischen Kurzschluss führen? Oder ist das Problem eines thermischen Kurzschlusses bei einer BKA BKA [Betonkernaktivierung] aufgrund der großen Speichermasse nicht so kritisch wie bei der FBH FBH [Fußbodenheizung]

Bei einem korrekten hydraulischen Abgleich der BKA BKA [Betonkernaktivierung] müsste man ja den 60m Kreis stark drosseln. Die Heizleistung dieses Kreises wäre dadurch stark reduziert.
Wenn man den 60m Kreis in Serie mit einem 100m Kreis schließt und die verbleibenden 4 100m Kreise voll aufgedreht lässt, würde der 160m Kreis durch die anderen Kreise kurzgeschlossen werden und würde dadurch weniger Heizleistung haben.

Was wäre eurer Meinung nach die sinnvollere Variante? Installateur bevorzugt Variante 1. Laut ihm soll ich einfach den 60m Kreis drosseln.

Ich weis das mir die HFrik Tabelle wahrscheinlich die Fragen beantworten könnte. Um damit arbeiten zu können muss ich mich aber noch tiefer in die Materie einlesen.

Deshalb hoffe ich auf eure Einschätzung.

Besten Dank für eure Hilfe!




1
  •  cacer
15.12.2019  (#885)
liegt der 60m kreis eher mittig im haus, oder am rand und über/unter welchen räumen?

ich würde überlegen, wo etwas weniger heizleistung weniger stört und dann entscheiden welchen kreis ich mit dem kurzen ankoppel oder den kurzen allein lassen.

1
  •  clem
15.12.2019  (#886)
Der 60m Kreis liegt zum Glück mittig im Haus. Der Kreis liegt über dem Wohn-Essbereich und Schlafzimmer. Somit wärs eh nicht so tragisch wenn dort etwas weniger Heizleistung zu Stande kommt.

1
  •  dyarne
  •   Gold-Award
17.12.2019  (#887)
das ist ein gutes argument.

ansonsten wäre auch möglich bei dir die BKA BKA [Betonkernaktivierung] kreise auf 200m zu koppeln, dann wäre der unterschied zum 160m paar nicht mehr sehr groß...

100m Da20 ist für BKA BKA [Betonkernaktivierung] mit modulierender wp sehr auf der kurzen seite...

1
  •  clem
17.12.2019  (#888)
Ok, dann werde ich mit der Entscheidung auf die Auslegung der FBH FBH [Fußbodenheizung] warten.
Falls die FBH FBH [Fußbodenheizung]-Kreise über 100m sind, werde ich die BKA BKA [Betonkernaktivierung] auf 160m/200m Kreise zusammenfassen.
Falls sich bei der FBH FBH [Fußbodenheizung]-Auslegung kürzere Kreise (70-80m) ergeben, werde ich auf 100m/160m BKA BKA [Betonkernaktivierung] Kreise gehen, damit die BKA BKA [Betonkernaktivierung] hydraulisch besser mit der FBH FBH [Fußbodenheizung] zusammenpasst.

Danke euch für eure Einschätzung. 

1
  •  rabaum
  •   Gold-Award
22.12.2019  (#889)

2019/20191222477116.jpg

So schwer wäre ja der Abgleich gar nicht. Hab den Kleinen schon angelernt. emoji

Frohe Weihnachten schon mal! emoji

1
  •  heislplaner
  •   Gold-Award
22.12.2019  (#890)
Es gibt viele instis die haben auch nicht mehr ahnung als dein kleiner 😉

Frohe weihnachten!

1
  •  dyarne
  •   Gold-Award
22.12.2019  (#891)
großartig!

wenn der planer vorher seinen job gemacht hat ist der hydraulische abgleich ein kinderspiel...
so schließt sich der faden...

frohe weihnachten retour ... emoji

1
  •  fugo
2.1.2020  (#892)
Hallo
bei meiner Heizung wurde auch kein hydraulischer Abgleich gemacht!! Es wäre super wenn mir diesbezüglich jemand ein paar Tipps geben könnte, wie man den macht. 
Daten wie z.B Leitungslängen habe.

1
  •  heislplaner
  •   Gold-Award
2.1.2020  (#893)
bei allem respekt - lies dir die ersten seiten dieses threads durch (der wurde genau dafür aufgemacht) und du hast deine lösung

3
  •  fugo
2.1.2020  (#894)
Ok, mach ich
danke

1
  •  WPfred
9.1.2020  (#895)
Hallo zusammen, 

zunächst einmal ein Lob an diesen grandiosen Thread. Es wurde wirklich sehr viel sehr schön für den Laien erklärt!

Ich hätte auch nochmal eine Rückfrage, muss dafür aber ganz kurz ausholen. 
Wir haben einen Neubau bezogen und leider mit unserem Bauträger Schiffbruch erlitten. Für uns war der Schaden überschaubar, aber es gibt absolut niemanden, der nun mehr für unsere WP WP [Wärmepumpe] und Fußbodenheizung verantwortlich zeichnet. So habe ich mich etwas mit diesen Themen beschäftigt und auch schon einiges getan. 
Meine WP WP [Wärmepumpe] ist ganz vernünftig eingestellt, meine FBH FBH [Fußbodenheizung] allerdings nicht, weil alle Kreise in irgendeiner Form am HKV eingebremst sind. Das Ziel ist also klar, es muss ein hydr. Abeich her. Eine grobe HLB besteht, die Berechnung zum hydr. Abgleich faktisch jedoch nicht, weil ich Gott sei Dank eingegriffen und die Kreise einigermaßen vernünftig gestaltet habe. 
Kein Beinbruch, ich weiß, lässt sich auch mit etwas Aufwand alles händisch und sogar genauer nachträglich einstellen. 

An dieser Stelle sei gesagt, dass unser Haus schon warm wird und die WP WP [Wärmepumpe] läuft auch, nach allem, was ich gelesen habe, recht effizient. Aber man sagte mir auch, dass ich Potential verschenke, wenn wirklich ALLE Kreise eingebremst sind. Um das herauszufinden und ggfs zu korrigieren, bin ich nun hier.

Mir ist die Vorgehensweise beim hydr. Abgleich grundsätzlich bekannt. Ich habe nur folgendes Problem: Meine WP WP [Wärmepumpe] (lwz504) ist ein echtes Tier in unserem kleinen und sparsamen Einfamilienhaus, welches von seinen Werten sehr dicht am Passivhaus liegt (ich meine Heizlast ca. 3,3 kW). Meine WP WP [Wärmepumpe] sollte schön modulieren, taktet aber, was sich schlussendlich auch nicht verhindern lässt, es sei denn es wird irgendwann nochmal richtig kalt in Norddeutschland. Mein Ziel ist es, die Takte sparsamer und länger einzustellen - durch einen hydraulisch-thermischen Abgleich.
Nun haben wir diese große Pumpe und ein vergleichsweise kleines "Netz" an Heizkreise, also auch nicht wahnsinnig viel Volumen.
Bei meiner jetzigen Einstellung habe ich im Mittel eine Spreizung von 4K und bei 0° AT und eine VLT von 29°, Volumenstrom ca. 1000l/h.
Die Empfehlung zum hydr. Abgleich sieht vor, dass die Uwp auf Max gestellt wird und alle Kreise ganz geöffnet. Durch einen Versuch weiß ich, dass bei Erhöhung des Volumenstroms meine Spreizung gegen 1-2K geht, wenn ich alles aufreißen würde. Vom dann einsetzenden Takten gar nicht zu sprechen. In meinem Augen macht es daher keinen Sinn, die Pumpe auf max zu stellen, ich vermute eher, dass es in Richtung 800-900 l/h geht, ich jetzt die Kreise öffne und erreichen möchte, dass ich die Spreizung von ca. 4K beibehalte. Viel größer kann sie nicht werden, da wir muckelige 22° im Hause haben und die RLT hier natürlich ihre Grenze findet. Ich habe übrigens nicht die Möglichkeit die Pumpe mit einer Konstantdrucklinie zu fahren. 

Was denkt ihr nach meiner Schilderung über das Thema mit der Pumpe? Bin ich gedanklich auf dem richtigen Weg? Oder gibt es noch Parameter, die ich augenscheinlich nicht beachtet habe? 
Glaubt ihr da lässt sich überhaupt noch mehr einsparen/optimieren, als der Verbrauch der UWP? 

Ich bin gespannt, ob ihr noch Anregungen habt :) 

Schöne Grüße fred


1
  •  Christiano
  •   Silber-Award
10.1.2020  (#896)

zitat..
WPfred schrieb: Die Empfehlung zum hydr. Abgleich sieht vor, dass die Uwp auf Max gestellt wird und alle Kreise ganz geöffnet. Durch einen Versuch weiß ich, dass bei Erhöhung des Volumenstroms meine Spreizung gegen 1-2K geht, wenn ich alles aufreißen würde

Eine Spreizung von 1-2° wird in der Regel unrentabel da im Verhältnis hier auch der Pumpenstrom überproportinal ansteigt. Es dürfte dir bekannt sein das 1° Verringerung der Vorlauftemperatur 2,5% Einsparungspotenional hat. Bei euch mit 29° VL und 4° Spreizung
dürfte noch was zu holen sein. Hier ist der Mittelwert maßgebend, also 27° ermöglichen 22° Raumtemperatur also eine Differenz von 5°. Nur zum Vergleich wir haben etwas über 27° Vorlauf bei 4° Speizung und auch um 22°, einige sind darüber und andere darunter. Sogar bei uns müsste noch etwas zu holen sein, 0,5°-1° dürften noch machbar sein. 
Die Geisha LWP LWP [Luftwärmepumpe] erreicht sehr hohe AZ, diese laufen in der Regel meist mit 3° Spreizung und hierzu benötigt man entsprechend offene Heizkreise.
Man kann sich dies auch errechnen, schreibe auf welche Energiemenge bei 0° Außentemp. sowie 4° Spreizung für euer Haus benötigt werden. Die selbe Energiemenge muss anschließend mit 3° Spreizung durchs vorhandene Leitungsnetz gebracht werden. 
Notiere von allen deinen Topmetern die Positionen, öffne diese und prüfe ob der Volumenstrom überhaupt realisierbar wäre. 
Wenn möglich kann man weiter machen... 

Wolfgang




1
  •  WPfred
10.1.2020  (#897)
1-2° Spreizung ist absolut nicht mein Ziel. Das führt bei mir zwangsläufig zum hydr. Kurzschluss. Schon als ich die Spreizung etwas verringert hatte (indem ich den Durchfluss um ca. 100l über die UWP erhöht habe) hatte ich auf einem 5 kleine Takte innerhalb von 24h. Das waren 3 mehr als zuvor. Somit glaube ich, stand jetzt, dass das weitere Aufdrehen meiner UWP zu keinen besseren Ergebnissen führen kann. Macht auch irgendwie Sinn wenn man bedenkt, dass mal mit der lwz 504 eigentlich deutlich größere Hause beheizt. Grundsätzlich würde ich also schon gern bei einer Speizung von Mind. 4K bleiben wollen. 
Aber ich lasse mich auch vom Gegenteil überzeugen, wenn jemand die Argumente auf seiner Seite sieht!

Ein anderes "Problem" ist, dass aktuell der maximale Durchfluss am unteren HKV an den Kreisen ca. 2,5l/min, an den oberen Kreisen 1,6l/min ist. Wie ich das verändere bzw. Ob ich es überhaupt ändern sollte, weiß ich nicht. Das aufdrehen der UWP ändert daran jedenfalls nur im Promillebereich etwas. Die Lösung, falls es einer bedarf, muss also woanders liegen. 

1
  •  MissT
  •   Gold-Award
10.1.2020  (#898)
Aus meinen Erfahrungswerten - die Fachmänner mögen mich bitte korrigieren, falls etwas falsch ist:
1. Deine Spreizung von 4K ist gut, daran würde ich nichts ändern. Wie Du richtig schreibst, würde eine Erhöhung des Volumenstroms eine Reduktion der Spreizung mit sich bringen. Die Aussage "Ziel = UWP auf Maximum" ist nicht richtig.
2. Eine Reduktion der VL VL [Vorlauf]-Temperatur könnte möglich sein, falls die FBH FBH [Fußbodenheizung] nicht gut abgeglichen wurde.
3. Wenn Deine WP WP [Wärmepumpe] tatsächlich überdimensioniert ist und im Großteil der Heizsaison taktet, weil sie nicht so tief hinunter modulieren kann: Du könntest Dich beim Hersteller erkundigen, ob es eine Drossel o. ä. gibt, mit der die Leistung abgesenkt werden könnte. Ich weiß leider nicht, ob das über die Soft- oder Hardware passiert. An die Fachmänner hier: Macht so etwas Sinn oder gibt es versteckte Nachteile? Bei meiner verpfuschten Heizung wurde mir das nämlich vom Hersteller (Mitsubishi) angeboten.
4. Welche Daten liegen Dir über die FBH FBH [Fußbodenheizung] vor? > Länge der einzelnen Kreise, Energieausweis? raumweise Heizlastberechnung? Berechnung des hydraulischen Abgleichs, Berechnung des thermischen Abgleichs? Sind diese auch nachvollziehbar richtig? Auch ohne gesicherte Daten und auch ohne Berechnungen kannst Du mit einem gewissen Aufwand und einem Infrarothermometer einen hydraulischen Abgleich machen, in weiterer Folge dann auch einen thermischen Abgleich. Ich habe das z. B. hier beschrieben: https://www.energiesparhaus.at/forum-verstaendnisfragen-zu-fbh-durchflussmenge/56173_2#535868

1
  •  WPfred
10.1.2020  (#899)
Hallo 
und vielen Dank für deine Einlassung!
Zu 1.) mit der Aussage bestätigst du schon einmal meine Annahmen.
Zu 2.) das wäre natürlich super, das kann dann aber tatsächlich auch nur der praktische Versuch zeigen, wenn es wieder etwas kälter wird
Zu 3.) die Idee ist gut, ich habe allerdings noch nie etwas davon gehört. Ich kann mir nicht vorstellen, dass stiebel eltron da zugänglich ist. Übrigens hat auch jede andere Lwz von denen den gleichen minimalen Volumenstrom, auch die die besser in unser Haus passen sollten. Es scheint so, dass die mit ihren Maschinen einfach nicht tiefer können. Das Problem ist wie gesagt auch die sehr niedrige Heizlast unseres Hauses, die aber leider dafür sorgt, dass wir in unserer Konstellation eine nicht ganz reibungslose Übergangszeit haben.
Zu 4.) Wie das mit dem hyde. Abgleich funktioniert, weiß ich wie gesagt. Da haben sich schon Leute Mühe gegeben, es gut zu beschreiben. Grundsätzlich habe ich alle Berechnungen, die Stimmen aber nur teilweise. Also die raumweise HLB ist okay, die des hydr. Abgleichs ist schon für die Tonne. Energieausweis liegt vor, ebenso wie die exakten Längen der Heizkreise.

Ich werde da denke ich auch nochmal etwas herumrechnen. Aber ich weiß nicht, ob der praktische Abgleich nicht ohnehin präziser ist, als eine theoretische Berechnung!? 

1
  •  brink
  •   Gold-Award
10.1.2020  (#900)

zitat..
WPfred schrieb: ich meine Heizlast ca. 3,3 kW

welche heizleast ergibt sich bei dir bei bspw 0° aussentemp?
welche heizleistung liefert deine heizung heizung bei 0° aussentemp?

1
  •  WPfred
11.1.2020  (#901)
Wenn ich es richtig verstanden habe, bezieht sich die HLB ja immer auf die Auslegungstemp von bei uns - 10°, richtig. Das haben wir in dieser Saison ja noch nicht einmal ansatzweise erreicht. Was für eine Heizlast dann bei 0° vorliegt, habe ich keine Idee.
Was meinst du genau mit Heizleistung bei 0°? Ich habe einen Datenlogger, der mir täglich die Heiztakte und kurven visuell aufzeichnet, aber das ist glaube ich nicht, was du meinst... Gib mal bitte ein Beispiel, was du erwartest. 

1

Thread geschlossen Dieser Thread wurde geschlossen, es sind keine weiteren Antworten möglich.


next