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KNV 1255-12 berechnete Vorlauftemperatur wird nicht annähernd erreicht

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  •  spenc
3.3. - 10.3.2018
21 Antworten | 10 Autoren 21
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Hallo!

Seit ein paar Tagen habe ich ein Problem mit unserer KNV Topline 1255-12. Es ist einfach sehr kalt im Haus. Die tatsächliche Vorlauftemperatur weicht sehr stark von der berechneten Vorlauftemperatur abt. Gestern zum Beispiel berechnete Vorlauftemperatur 35,2 Grad und tatsächliche Vorlauftemperatur aber nur 29,3 Grad. Heute wieder dasselbe.

Bis vor ein paar Tagen hatte ich nie Probleme. Vielleicht könnte mir ein paar Tipps geben wo es hapern könnte.

Hier ein paar Daten:
KT ein: -1,3 Grad
KT aus: -4,0 Grad
Gradminuten: -459
zulässige Verdichterfrequenz min. 30 Hz
aktuelle Verdichterfrequenz 40Hz

Sollten mehr Daten benötigt werden kann ich diese gerne von der Wärmepumpe abfotografieren.

Vielen Dank.

Lg
Patrick

  •  dyarne
  •   Gold-Award
3.3.2018  (#1)
hallo patrick,
kannst du den wert von 5.1.7 angeben? kt-aus-min
was hast du für eine quelle?
ist dein haus fertig gedämpft/verputzt?
was hast du für eine heizlast?

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  •  spenc
4.3.2018  (#2)
Hallo Arne,

vielen Dank für deine Rückmeldung. Wert von 5.1.7 ist -5,5 Grad.

Quelle sh. Bild: Ringgrabenkollektor. 2x300 Meter.


2018/20180304495735.jpg

Heizlast lt. JAZCalc Berechnung sh. Bild:


2018/20180304694240.jpg

Wir haben 50iger Ziegel und das Haus ist aber noch nicht verputzt.

Drehzahl der WPWP [Wärmepumpe] 5.1.9 ist manuell auf 75% eingestellt. Ist das ok?

Vielen Dank.

Lg
Patrick

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  •  erwinh
4.3.2018  (#3)
Also erstens ist deine Wärmepumpe überdimensioniert. Heizlast 5,3kW und 12kW Wärmepumpe. Die kleine 6er hätte wesentlich besser gepasst. Ich nehme an das hat dein Insti schlecht geplant. Hat aber mit deinem kalten Haus nicht wirklich was zu tun.

Deine Quelle scheint jedenfalls ausgelutscht zu sein. kt-aus-min steht bei -5,5, Istwert bei -4. Die Wärmepumpe regelt normalerweise bei ca. 2K über kt-aus-min kontinuierlich zurück und verhindert somit dass die KT-Temperatur noch weiter sinkt.
Möglicherweise könnte man den Wert 5.1.7 noch tiefer einstellen, aber das müssen dir die Experten hier sagen, es könnte sonst zu Hebungen beim Kollektor kommen.

Vielleicht hat dein RGK RGK [Ringgrabenkollektor] auch noch nicht die endgültige Tiefe? Soll noch was aufgeschüttet werden?

Hauptgrund für das aktuelle Problem wird der fehlende Putz sein, möglicherweise fehlt auch noch Dämmung in anderen Bereichen die erst mit der Fassade gemacht werden.
Tatsache ist dein Haus braucht derzeit (wesentlich) mehr Heizleistung als im Energieausweis angegeben und der Kollektor ist auch nicht für diesen hohen Bedarf ausgelegt.

Wurde der Estrich erst diese Saison ausgeheizt? Mit der Wärmepumpe? Wenn ja wurde durch dieses Ausheizen der Kollektor bereits sehr stark belastet was jetzt natürlich auch fehlt.

Wenn die Profis sagen dass man die kt-aus-min Begrenzung nicht mehr tiefer einstellen darf, würde nur noch der Heizstabeinsatz helfen und darauf hoffen dass es bald wärmer wird und dadurch der Heizenergiebedarf sinkt.

Achja, dass die Drehzahl der WQ-Pumpe manuell auf 75% gestellt ist, ist nicht grad optimal (Energieverschwendung), aber im aktuellen Fall kein wirklicher Nachteil. Normalerweise wäre Auto oder deltaT fest besser geeignet. Dadurch würde sich die Pumpendrehzahl selbst optimal einstellen je nach Bedarf.

MfG
Erwin

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  •  Becker
  •   Gold-Award
4.3.2018  (#4)
Wer plant denn den RGK RGK [Ringgrabenkollektor] und baut dann die falsche (zu große) WPWP [Wärmepumpe] ein ? ? ?

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  •  spenc
4.3.2018  (#5)
Ist es ein Nachteil, dass die Wärmepumpe laut euren Menungen überdimensioniert ist bzw. was sind die Probleme dadurch?

Der Ringgrabenkollektor liegt bereits in der richtigen Tiefe. Was stimmt ist wie gesagt, dass der Aussenputz noch nicht auf der Fassade ist.

Auch wurde der Estrich im September mit der Wärmepumpe ausgeheizt. Dies fällt im nächsten Jahr sicher weg. Aber man muss sagen, dass dieses Jahr kein sehr kalter Winter war.

To Arne: Vielleicht könntest du mir mitteilen ob ich mit kt-aus-min noch unter -5,5 Grade gehen kann.

Vielen Dank.

Lg
Patrick


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  •  Dean
  •   Gold-Award
4.3.2018  (#6)

zitat..
spenc schrieb: Ist es ein Nachteil, dass die Wärmepumpe laut euren Menungen überdimensioniert ist bzw. was sind die Probleme dadurch?


Weil größere WPWP [Wärmepumpe] mehr kW somit höherer Stromverbrauch. Wenn es dein Haus nicht bräuchte => Blöd.

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  •  Vardi17
4.3.2018  (#7)
Die 12-er moduliert ja von 3-12 kW. D. h., dass sie immer mit mindestens 3 kW aus dem Erdreich saugt. Bei -8° brauchst du schon nur mehr 4,5 kW, aber außer in dieser Woche war es in den meisten Regionen Österreichs wesentlich wärmer. 
Ich weiß nicht, ob die Heizlast im Verhältnis zur Außentemperatur linear steigt bzw. fällt; wenn ja, hättest du laut JAZcalc
3,7 kW bei -3°
2,9 kW bei +2°
2,1 kW bei +7°.
1,3 kW bei +12°

Die WPWP [Wärmepumpe] kann aber nicht weniger als 3 kW, weniger kann sie nicht aus dem Boden holen, auch wenn du weniger brauchst. 

Dazu kommt, dass die WPWP [Wärmepumpe] vermutlich irgendwo im mittleren Bereich am effizientesten läuft, zumindest bei der modulierenden 3-12kW iDM ist das so.

Dass heuer der Putz draufkommt und du außerdem nicht wieder ausheizen musst, ist sicher von Vorteil emoji

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  •  moef
  •   Silber-Award
4.3.2018  (#8)
Kannst du mal auslesen wie viel Energie du ins Haus gepumpt hast?

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  •  Becker
  •   Gold-Award
4.3.2018  (#9)
Hopfensack hat einen >10kW RGK RGK [Ringgrabenkollektor] und die F1155-6, das passt sehr gut.
Der hat wochenlang mit 6kW durchgeheizt.

Die 12kW Version hat nur Nachteile:
-12kW nicht nutzbar da RGK RGK [Ringgrabenkollektor] zu klein
-teurer
-der typische Lastbereich von 1,5-3kW nicht nutzbar, dudurch Taktbetrieb.

Einfach nur selten dämlich.

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  •  moef
  •   Silber-Award
4.3.2018  (#10)
super installateur. Mehr ist besser. Vor allem für sein börserl. Vielleicht nicht einmal das, oft einfach die angst vor unterdimensionierung.


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  •  dyarne
  •   Gold-Award
5.3.2018  (#11)
hallo patrick,
stell kt-aus-min bei DEINER anlage temporär auf -8 grad, dann kann sie aufmodulieren. zum rest später mehr...

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  •  brink
  •   Gold-Award
5.3.2018  (#12)

zitat..
spenc schrieb: Drehzahl der WPWP [Wärmepumpe] 5.1.9 ist manuell auf 75% eingestellt. Ist das ok?


nein, besser wäre auto.
du könntest aber die nächsten 2-3 wochen auf 100% gehen. damit zwingst du möglichst bessere kt aus werte, niedrigstes delta kt ein <-> kt aus.
ab wärmeren frühling solltest da aber jedenfalls auto eingestellt haben.

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  •  brink
  •   Gold-Award
5.3.2018  (#13)

zitat..
Vardi17 schrieb: Dazu kommt, dass die WPWP [Wärmepumpe] vermutlich irgendwo im mittleren Bereich am effizientesten läuft, zumindest bei der modulierenden 3-12kW iDM ist das so.


hm.. hast du werte von der idm zu verschiedenen arbeitspunkten? würde mich sehr interessieren.

bei der nibe habe ich den eindruck, dass der verdichter gleich effizient bei unterschiedlichen frequenzen läuft. einflussfaktoren auf die wp gesamteffizienz sind dann nur mehr die umwälzpumpen - druckverluste in rohrsystemen - und sich daraus ergebende deltas auf quelle und senke seitigen wärmetauschern - druck im kältemittelkreis ..

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
5.3.2018  (#14)
die RGK RGK [Ringgrabenkollektor] planung kommt mir sehr bekannt vor, ich erkenne die handschrift.

der reihe nach zu den themen...

1) gedrosselte wp,
das kommt von

zitat..
spenc schrieb: Wir haben 50iger Ziegel und das Haus ist aber noch nicht verputzt...

viele glauben ein 50-er rohbau ist energetisch fertig - mitnichten.
die ziegel werden trocken gestoßen mit typisch 5mm fuge.
wären da nicht nut&feder im weg würde man mit freiem auge von außen den innenputz sehen. es liegt außenluft am innenputz an. darum ist ein solcher rohbau auch schwer gemütlich zu bekommen, oft werden 5° höhere vl-temperaturen benötigt, das sind welten.

rechnen wir einmal mit 50m umfang, gibt 200 steine in 10 scharen, gibt 2000 stoßfugen, jede ist 5mm x 25cm -> 12,5cm²
gibt 50.000cm² -> 500dm² -> 5m²
dh 2 fenster im haus sind permanent offen

noch fragen?

-

dadurch läuft die wp über den winter in den begrenzer (kollektorschutz)
wenn der garten noch nicht angelegt ist können wir jetzt für diese einmalige situation mehr leistung freigeben...

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
5.3.2018  (#15)
hab jetzt nach rücksprache aufklärende infos zu dem thema

2)dimensionierung,
hier war der wunsch den keller mitbeheizen zu können. dieser war nicht im EA EA [Energieausweis], daher die diskrepanz bei der heizlast.
darum hat der installateur - einer der besten mit denen ich zusammenarbeiten darf - die größere wp eingesetzt.

ich habe diese schwierige situation - leider - sehr häufig.
die baufirma bietet den keller 'ungedämmt' an, aus kostengründen mit minimalausstattung.
beim ausreden mit dem installateur kommt dann der wunsch nach einem - zeitweise - beheizbaren keller auf.

da ist für den planer quasi der worst-case. hier kommt (zu) knappe dämmung mit massivem beton und aufheizlast zusammen.

wenn hier nichts weiter ausgemacht wird und der keller dann nicht auf wunsch plötzlich 24° erreicht ist der installateur drann.

dazu kommt noch daß viele bauherren meinen 'ich heize ja eh nur 1 oder 2 räume im keller'. nur das geht bauphysikalisch ja gar nicht.
wärme ist nicht wie licht das man anknipst.

für uns ist die innenwand im keller ein hindernis, für den wärmestrom nicht...

ich empfehle immer als ausweg aus der sackgasse hier eine knappe einfache vereinbarung, bsplw daß der keller die kältesten 3 wochen im jahr nicht beheizt wird.

eigentlich müßte die beratung hier viel früher bei der thermischen hülle ansetzen. doch das ist nicht thema des installateurs, sondern von planer, architekt, baufirma, baumeister...

leider sind nicht alle bauherren und baufrauen so aufgeklärt wie die die hier länger unterwegs sind, jeder heizungsbauer hat sich schon einmal die finger verbrannt und es gibt kunden die einen nur ins messer laufen lassen...

durch diese schwierige konstellation enstehen dann solche kompromisse...

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  •  spenc
5.3.2018  (#16)
Hallo Arne!

Vielen vielen Dank für deine Erläuterungen und Bemühungen.

Ich denke mir ist jetzt alles klar. Da wir mit der Wärmepumpe den Estrich ausgeheizt haben und noch keinen Aussenputz haben ist der Engpass verständlich.

Und ich möchte auch nochmals klar stellen das der Installateur wirklich top war.

Eine Frage hätte ich noch Arne.

Wenn ich auf einem kleinen Teil des Grundstücks über dem RGK RGK [Ringgrabenkollektor] eine Sandsteinmauer setze (Fundament 25cm breit + 60cm tief). Geht das oder macht dies Probleme?

Vielen vielen Dank nochmals.

Lg
Patrick

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
5.3.2018  (#17)
hallo patrick,

energetisch ist dies sicher kein problem. wichtig ist wo die mauer kommen soll, am warmen ende wenig einschränkung, am kalten muß man aufpaßen.

nur darf man fundamente eigentlich nur auf gewachsenen boden setzen, denn ausschließlich hier ist gesichert daß es keine setzungen gibt.

wenn der boden schon länger liegt und gut verdichtet wird kann man das schon kalkuliert angehen. wichtig wäre hier absprache mit baumeister/tiefbauer oder wer auch immer bei der mauer involviert ist...

zitat..
spenc schrieb: Engpass...

du hast wie gesagt meine freigabe und kannst die nächsten wochen mehr leistung aktivieren.
wohnst du schon im haus?
wenn nicht würde ich es nicht machen, ansonsten schon...


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  •  spenc
5.3.2018  (#18)
Hallo Arne,

Mauer würde eh nur teilweise über RGK RGK [Ringgrabenkollektor] gehen. Aber schon im Norden dort wo das Kalte Ende endet (dort wo die blauen Schlingen weit auseinander verlegt sind). Warum kann über dem kalten Ende ein Problem entstehen?

Ja wir wohnen schon im Haus deswegen werde ich die nächsten Wochen mehr Leistung aktivieren.

Danke.

Lg
Patrick

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  •  rocco81
  •   Gold-Award
6.3.2018  (#19)

zitat..
dyarne schrieb: viele glauben ein 50-er rohbau ist energetisch fertig - mitnichten.
die ziegel werden trocken gestoßen mit typisch 5mm fuge.
wären da nicht nut&feder im weg würde man mit freiem auge von außen den innenputz sehen. es liegt außenluft am innenputz an. darum ist ein solcher rohbau auch schwer gemütlich zu bekommen, oft werden 5° höhere vl-temperaturen benötigt, das sind welten.


Das kann ich bei unserem 50er Ziegelbau nicht bestätigen.
Wir haben den ersten Winter 16/17 ohne Aussenputz und den zweiten 17/18 mit AP nicht wirklich einen Unterscheid im Verbrauch.
Letzter Winter war es lange sehr kalt bei uns, heuer war es bloß 1Wo wirklich kalt. Dafür war im letzten Winter mehr Sonne.
Einstellung der Heizkurve war beide Winter gleich, hydr. Abgleich auch.

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  •  spenc
9.3.2018  (#20)
Hallo,

Arne kannst du mir vielleicht bitte noch folgendes beantworten

Mauer würde eh nur teilweise über RGK RGK [Ringgrabenkollektor] gehen. Aber schon im Norden dort wo das Kalte Ende endet (dort wo die blauen Schlingen weit auseinander verlegt sind). Warum kann über dem kalten Ende ein Problem entstehen?

Oder weiß das sonst wer?

Vielen Dank.

Lg
Patrick

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  •  brink
  •   Gold-Award
9.3.2018  (#21)

zitat..
spenc schrieb: Warum kann über dem kalten Ende ein Problem entstehen?


wenn vereisungen und hebungen entstehen, dann am kalten anfang. einfach deshalb, weil dort die kälterträgerflüssigkeit gerade am kältesten ist. wird der kollektor "überfahren" kommen dort bspw -5° raus. -> rohr -> erdreich ~ -3° .. es gefriert. wenn lange die belastung ansteht, bildet sich rund ums rohr eine eishülle, die mehr volumen einnimmt als da "war". es drückt das erdreich weg. nach oben gibts normalerweise den niedrigsten widerstand, also hebt es dort die erde. millimeter anfangs und dann mehr und mehr wenn der eisblock sich weiter ausbildet.
wird der kollektor normal betrieben, kommt es nie zu großvolumigen vereisungen. dafür sorgt der ständige nachschub an wärme aus umgebung. deshalb sind ja auch am anfang die abstände der slinkies so groß.

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