Liebe Leser und Experten,
ich komme mit der (vermutlich oft gestellten) Frage nach der Sinnhaftigkeit von PV, Solar und Wärmepumpe hierher ...
Unsere "Daten": • 4 Personen-Familie
• Einfamilienhaus Baujahr 2013, 2 Stockwerke, freistehend, Südsüdwest-Ausrichtung
• Flachdach (Positionierung mehr oder weniger frei wählbar, Sonne Morgen bis Abend ohne Beschattung, beim Bau Leitungen vorbereitet für PV und Warmwasser-Solar)
• 400 Höhenmeter, Bodensee/Rheintal (Hochnebel in November / Dezember nicht selten)
• Bruttogeschoßfläche: 175m²
• HWB laut Energieausweis: 53kWh/m²
* • Stromverbrauch Haushalt: 2750 kwH/Jahr
• Stromverbrauch Wärmepumpe: 1900-2900 kWh/Jahr (2500kWh Schnitt über 5 Jahre)
• Strompreis Haushalt: 14,95 cent/kWh (VKW Privat Öko)
• Strompreis Wärmepumpe: 12,43 cent/kWh (VKW Wärmestrom Öko)
• (Einspeistarif wäre bei der VKW 3,5 cent/kWh bzw. unter gewissen Umständen und zeitlicher und mengenmäßiger Begrenzung 7,0 cent/kWh)
• Heizung und Warmwasser über Luftwärmepumpe (Hoval Belaria SRM 4)
• Bodenheizung-Durchlauf zwischen 25 und 30°C (macht ca. 22°C Raumtemperatur)
• Warmwasser-Temperatur über Wärmepumpe ca. 45°C (mehr geht nicht, über E-Patrone dann höher, bisher sehr selten im Einsatz)
• Warmwasser-Speicher 350 Liter (müsste der unter Umständen für Solar getauscht werden?)
* habe etwas Zweifel am Energieausweis (möglicherweise bin ich aber auch einfach nur Laie):
Absoluter Heizwärmebedarf lt. Ausweis wäre 175*53=9275kwH, und wir haben einen faktischen Pumpen-Stromverbrauch von 2500kWh. Fürs Heizen allein ergäbe sich so eine JAZ JAZ [Jahresarbeitszahl] 3,7 (was ich der Anlage eigentlich schon nicht zutraue). Wir machen aber damit auch noch das Warmwasser (was im HWB-Wert des Ausweis ja nicht rein gerechnet ist), d.h. die JAZ JAZ [Jahresarbeitszahl] läge sogar noch höher. Der Ausweis wurde möglicherweise noch für die Planung mit 2-fach-Verglasung gerechnet, letztlich haben wir 3-fach gewählt ... und wie gut/genau unser Bauleiter da war, will ich etwas in Frage stellen ... Somit zu den (üblichen) Fragen:
• bringt's für unseren Fall was?
• welche Technik bringt mehr, könnte man sogar sinnvoll kombinieren?
• Welche Anlagengröße(n) wäre(n) sinnvoll?
• durch unsere geringen Strompreise ist die Frage der Amortisation vielleicht spezieller?
• das Thema Stromspeicher/Akku scheint ja aktuell noch so eine Sache zu sein ... wird als gute Idee gepusht, aber bei den Kapazitäten und Preisen eher eine schöne Idee denn wirklich sinnvoll?
Was ich mir als Laie von der Anlage "wünsche":
• Mein kleiner Beitrag gegen Klimaerwärmung, für Autarkie und Abkehr von von Öl/Gas/...
• sekundär: eventuell höhere Warmwassertemperatur (geht zwar wie es ist, ist aber an der Untergrenze)
• sekundär: die Möglichkeit, etwas großzügiger Strom zu verbrauchen wenn er gerade "gratis" zur Verfügung steht (sowas wie Pool heizen, Haus kühlen, ...)
• Zukunftsoption wenn Überschuss vorhanden: Elektro-Auto laden (ist sowas realistisch?)
• nachrangig: Netz-Einspeisung (was halt übrig bleibt)
• kein totales Selbstzweck-Projekt: wenn es rechnerisch nur Aufwand und Sorgen bereitet, muss mein Idealismus größer werden, oder die Idee ist in Frage zu stellen.
Man bemerkt vielleicht, dass ich etwas zu PV tendiere was die Nutzungsszenarien anbelangt, bin aber für Solar offen - unser unabhängiges "Energieinstitut Vorarlberg" tendiert bei Beratungen offenbar etwas zu Warmwasser-Solar, bin da aber noch nicht für unseren konkreten Fall gewesen.
Vielen Dank für jeden Input
Thomas