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Haus selber bauen: wirtschaftliche Betrachtung

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  •  walter123
11.10. - 15.10.2018
51 Antworten | 26 Autoren 51
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Hallo,

nach einigen Angeboten für komplett schlüsselfertige Fertighäuser und Finanzierungstermine (bekomme OK) könnte ich mein Projekt als Single dank 50% EK Quote eigentlich realisieren, doch ein Gedanke plagt mich:

Ein großer Teil der Kosten ist fremde Arbeitskraft, die zu bezahlen ist. 

-Selber tauscht man seine eigene Arbeitskraft gegen € (Job). Dafür gibts einen nicht so tollen "Wechselkurs" von 0,6 (da ~40% die Steuer auffrisst)
-Diese € tauscht man dann wieder gegen fremde Arbeitskraft. Dieser "Wechselkurs" von 0,35(?) ist gar nochmals schlechter (~65% Lohnnebenkosten) 
-Brauche ich jetzt noch Fremfinanzierung, kommt ein weiterer Wechselkurs hinzu. wieder -0,15 (Annahme die Hälfte wird fremdfinanziert)

Ich tausche schlussendlich 100h eigene Arbeitskraft gegen gerade mal 20h fremde Arbeitskraft.

--> eigentlich sollte man maximal viel selber machen!
(selbst wenn man doppelt so lange braucht wie die fremde Arbeitskraft)

Ich kenne 2 Bekannte, die wirklich sehr viel selber gemacht haben. Die haben zwar dann 2-3 Jahre gebaut, aber einer von denen behauptet ~180k (200k bezahlt statt 380k vor 8 Jahren) , der andere behauptet ~200k (400k statt 600k vor 2 Jahren) gespart zu haben. 
Wenn ich darauf noch Faktor 1,3 für Fremdfinanzierung lege, komme ich aber auf sehr saftige Jahresgehälter.

Übertreiben die beiden maßlos?

Annahme: schlüsselfertiges 140m² Holzriegel Fertighaus kostet mit allem drum und dran 350k.
Bei optimalen Bedingungen:
-man ist geschickter Handwerker
-man hat Werkzeug
-man kennt gute Handwerker für Gewerkvergabe was man nicht selber kann 
-man kann den Job so reduzieren, dass man immer wenn es nötig ist, auf der Baustelle sein kann (zbsp. 40% arbeiten)
-man kann neben der Baustelle gratis wohnen 
-lange Bauzeiten sind kein Problem
-man ist nur Durchschnittsverdiener; Jobausfall wirft einen in der Karriere nicht zurück

Wieviel k könnte man rausholen?

  •  chrismo
  •   Gold-Award
12.10.2018  (#1)
Interesante Betrachtung. Ich glaube allerdings, man kann den Wechselkurs nicht so rechnen, wie du das gemacht hast. Wenn man sein Einkommen um 60% reduziert, zahlt man zwar etwas weniger Steuern und kann am Papier die Kreditsumme und damit den Zinseszins reduzieren, aber wahrscheinlich kriegt man in der Praxis gar keinen Kredit mehr emoji

zitat..
walter123 schrieb: Übertreiben die beiden maßlos?


Wenn man grob mit 50 Eur/Std für Fremdarbeit rechnet, dann haben die beiden 3600 bzw. 4000h "gespart" in den 2-3 Jahren Bauzeit, die du angegeben hast. Wenn man mal zur Vereinfachung alles mittelt, kommt man auf 3800h in 2.5 Jahren. Bei einer Vollzeitarbeit rechnet man mit  max. 1700h im Jahr, nach Abzug von Feiertagen, Urlaub, Krankheit etc. Also hätten die beiden mehr am Haus gearbeitet, als in einem Vollzeit Job. Selbst wenn sie 365 Tage im Jahr gearbeitet hätten, wären das immer noch über 30h pro Woche. Also neben dem eigentlichen Job mMn nicht machbar über einen Zeitraum von über 2 Jahren. Wenn man Hilfe von 2-3 Verwandten und sehr guten Bekannten hat, die wirklich gratis arbeiten, dann ist es evt. machbar. Aber so Leute zu haben wäre schon ein Glücksfall.

zitat..
walter123 schrieb: Annahme: schlüsselfertiges 140m² Holzriegel Fertighaus kostet mit allem drum und dran 350k.


Ein Fertighaus ist sicher schlechter, was das Einsparungspotenzial durch Mithilfe angeht, weil man beim Rohbau ja quasi nix machen kann. Und gerade da sind die Arbeitskosten hoch im Vergleich zum Material.

zitat..
walter123 schrieb: -man ist geschickter Handwerker
-man hat Werkzeug
-man kennt gute Handwerker für Gewerkvergabe was man nicht selber kann
-man kann den Job so reduzieren, dass man immer wenn es nötig ist, auf der Baustelle sein kann (zbsp. 40% arbeiten)
-man kann neben der Baustelle gratis wohnen
-lange Bauzeiten sind kein Problem


Auf uns treffen einige der Vorraussetzungen zu (kriegen viel Werkzeug, kennen einige Handwerker, sehr flexibler Job, keine Miete), aber trotzdem sind wir weit weg von den oben genannten Zahlen von 200k Einsparung. Ich habe es nicht durchgerechnet, aber ich würde sagen, dass wir max. ein Viertel der Bausumme eingespart haben. Erstens geht sehr viel für Material drauf und zweitens - zumindest ist es bei uns so - neigt man dazu, dass eingesparte Geld in die Ausstattung zu stecken. Andererseits, hätten wir uns, ohne dem Einsatz unserer eigenen Arbeitskraft bzw. gratis Hilfe von Anderen, unser Haus in der Form sicher nicht leisten können.

1
  •  Sektionschef
  •   Gold-Award
12.10.2018  (#2)
Hallo
Was auch zu berücksichtigen ist sind die dzt. Wohnkosten.
Wenn ich selbst das Haus baue und dadurch länger brauche bis ich ins Haus einziehen kann, muss ich für diese längere Zeit mehr Miete,etc. zahlen. Je nach Wohnsituation.
mfg
Sektionschef

1
  •  massiv50er
12.10.2018  (#3)

zitat..
chrismo schrieb:

Auf uns treffen einige der Vorraussetzungen zu (kriegen viel Werkzeug, kennen einige Handwerker, sehr flexibler Job, keine Miete), aber trotzdem sind wir weit weg von den oben genannten Zahlen von 200k Einsparung. Ich habe es nicht durchgerechnet, aber ich würde sagen, dass wir max. ein Viertel der Bausumme eingespart haben. Erstens geht sehr viel für Material drauf und zweitens - zumindest ist es bei uns so - neigt man dazu, dass eingesparte Geld in die Ausstattung zu stecken. Andererseits, hätten wir uns, ohne dem Einsatz unserer eigenen Arbeitskraft bzw. gratis Hilfe von Anderen, unser Haus in der Form sicher nicht leisten können.


genau so ist es.

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  •  querty
  •   Gold-Award
12.10.2018  (#4)
Wir haben auch versucht, einiges selbst zu machen und tun das immer noch, jedoch bin ich der meinung, dass man manche sachen einfach nicht selbst machen kann wg. fehlendem werkzeug/ausstattung oder sollte wg. haftung.

Bei anderen Dingen kommt es wohl auf den Qualitätsanspruch und die Zeit an, die man investieren möchte. 

Die genannten Einsparungen halte ich nicht für realistisch...aber ja, man hat ein gutes Gefühl, wenn man seit 2 Jahren jeden Tag auf der Baustelle steht, wenn man sich dann sagen kann "ich hab 100k€ gespart" ;)

1
  •  rabaum
  •   Gold-Award
12.10.2018  (#5)
Hallo Walter,

ich habe vor einiger Zeit mal den rechnerischen Beweis antreten wollen, dass es mehr Sinn macht, eine Tätigkeit auf der Baustelle selbst zu erbringen, als in der Zwischenzeit im Büro Überstunden zu machen. Das ist nämlich eine weit verbreitete Aussage. 

Natürlich unter den Voraussetzungen:
* man hat die Zeit dafür
* man hat das Geschick
* man hat das Werkzeug

Damit man einem Hilfsarbeiter (offiziell) 50 EUR brutto zahlen kann, muss man schon ein paar Stunden dafür arbeiten. Ich hab mal ein Verhältnis von 1:4 überschlagen bei einem halbwegs jungen Häuslbauer ohne Topgehalt. 

Mein Baggerfahrer hat sowas für sein Haus gemacht. Er hat ein Jahr mehr oder weniger nur geringfügig gearbeitet, dass er versichert war und hat sonst nur seiner Baustelle gedient. Wenn man einen Arbeitgeber findet der mitspielt und eine Bank die das trotzdem finanziert, geht die Rechnung schon auf.

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  •  Innuendo
  •   Gold-Award
12.10.2018  (#6)
Ich bin eigentlich ein echter Selfman und hab auch so einiges drummherum. (Wer hat schon ne kleine Schmiede zuhaus, von der Schlosser und Tischlerei red ich noch gar nicht emoji) und ich arbeit auch gern auf der Baustelle.
Aaaaaber richtig gespart hab ich nicht durch meine Arbeitskraft. Wie schon mehrmals erwähnt, Eigenvergabe der Gewerke+Koordination, vergleichen, verhandeln, sich mit der Materie beschäftigen und vorab planen, planen, planen.
Ich wage zu behaupten dass, wenn du deine Zeit in diese Dinge steckst, du dir mehr ersparst als jede Stunde die du auf der Baustelle verbringst und noch das Optimale aus dem Projekt+Budget heraussholst. 
Dort wo ich wusste dass ich mindestens genauso gut und schnell bin als jeder externe hab ich natürlich selbst Hand angelegt. Und auch dort wos Spass gemacht hat hab ich zumindest geholfen. ;)

Deine Bekannten verwischen sicher ihre Zahlen oder haben die schon vorab gleich 600k Projektosten schon bei der Finanzierung angegeben und 200k nun übrig?emoji Selber machen heisst bei  denen dann auch oft nicht über offizielle Firmen das ganze zu regeln und den Pfuschern halt die Sachen zutragen. So halt eher dir Realität... Die Kunst ist ja passend zu Finanzieren und sein Budget dann einzuhalten. 

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  •  Jelly
  •   Gold-Award
12.10.2018  (#7)
was hier, meiner meinung nach, ganz vergessen wird, ist die tatsache, dass man bei eigenleistungen keine gewehrleistungsanschrüche geltend machen kann. wo gehobelt wird, fallen nun mal späne, und wenn die arbeiten von halb-profis gemacht wird fallen da eher mehr, als weniger späne emoji

und bei einem klassischen ziegelhaus, sind die kosten für den reinen rohbau, wo man eventuell nicht SO viel schaden anrichten kann (obwohl das bei den vielen 50er ziegelbauten in anbedracht auf kältebrücken gar nicht mehr so 100% zutriff) in hinblick auf das gesamtbudget eher überschaubar

die heiklen gewerke (fenster, heizung, wasser, dach, schüttung und estrich) machen da preistechnisch oft mehr aus als der reine rohbau

und dann auch bei der innenausstattung (belagsfertig -> schlüsselfertig)

wenn mir der fliesenleger eine fliese schief verbaut, kann er die von mir aus 20 mal neu setzen, bis es eben passt, selbst kann man das auch machen, aber eben auf eigene kosten



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  •  Landei
  •   Bronze-Award
12.10.2018  (#8)

zitat..
Innuendo schrieb: Aaaaaber richtig gespart hab ich nicht durch meine Arbeitskraft.


Zustimmung.

Diese Denke "Eigenleistung auf Baustelle = Geld sparen" kommt noch aus Opas Zeiten. Ist zwar nicht grundlegend falsch aber heute hat man zusätzlich viel mehr Möglichkeiten Geld zu sparen als nur die reine Mithilfe auf der eigenen Baustelle. Früher zB hatte man oft nicht die Möglichkeit mehrere Angebote einzuholen und diese zu vergleichen, sich im Internet zu erkundingen, Bauseminare zu besuchen, zu planen, usw... Diese Möglichkeiten muss man heutzutage einfach nutzen.

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  •  massiv50er
12.10.2018  (#9)

zitat..
Innuendo schrieb: 
Aaaaaber richtig gespart hab ich nicht durch meine Arbeitskraft. Wie schon mehrmals erwähnt, Eigenvergabe der Gewerke+Koordination, vergleichen, verhandeln, sich mit der Materie beschäftigen und vorab planen, planen, planen.
Ich wage zu behaupten dass, wenn du deine Zeit in diese Dinge steckst, du dir mehr ersparst als jede Stunde die du auf der Baustelle verbringst und noch das Optimale aus dem Projekt+Budget heraussholst.  


ich stimme den bedingt zu... Wenn einer ein wirkliches Verhandlungsgeschick hat, dann ja!
Aber nicht ein jeder kann gut und hart verhandeln, und jemanden beauftragen, der für einen solche Sachen ausschreibt und ausverhandelt, kostet auch gleich wieder eine Stange Geld.



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  •  Jelly
  •   Gold-Award
12.10.2018  (#10)

zitat..
massiv50er schrieb: Wenn einer ein wirkliches Verhandlungsgeschick hat, dann ja!


das hat meiner meinung nach nur bedingt was mit verhandlungsgeschick zu tun

was hier (leider) viel mehr zu tragen kommt ist, dass man sich als bauherr in jedes gewerk gründlich einlesen muss, wenn ich da nur an die 98% der installateure/heizungsbauer denke die sich da draußen herumtreiben, die so arbeiten wie vor 30 jahren

ich will nicht wissen, wieviele unwissende häuslbauer eine 12kW therme im haus stehen haben, wo eigentlich eine 6kW therme völlig ausreichend gewesen wäre...

oder wo teure motorstellventile für die einzelraumregelung verbaut werden, die eigentlich nix nutzt

leider wird man oft genug über den tisch gezogen, wenn man fachlich nicht halbwegs auf augenhöhe verhandeln kann

oder wenn ich hier oft lese, dass der BAUHERR eine bankgarantie liefern muss?!!?  wo gibts denn sowas?
es gibt einen vertrag, und somit hat der bauherr zu zahlen wenn die leistung erbracht wurde, egal wie er das macht, ob er das geld unter dem kopfpolster liegen hat, zu einer bank geht und sich einen kredit nimmt, oder zu bank geht, und diese ausraubt
es ist doch eher so, dass der auftragnehmer eine bankgarantie liefern muss, und auch wenn die potenziellen auftragnehmer das wort "haftrücklass" hören, wissen sie zumindest, dass der bauherr kein vollkommener nasenbohrer ist auf diesem gebiet!!!

ein weiterer guter tipp ist natürlich das a-saisonale bauen!
bei jedem gewerk gibt es sogenannte "saure gurken"-zeiten!
und es ist klar, dass ein maurer in der hochsaison teurer ist als im herbst und frühjahr

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  •  pali
12.10.2018  (#11)
Der einzige Faktor der eigentlich zählt ist ZEIT! Die Woche hat doch mehr als 40h ... D.h. es liegt an dir wieviele Stunden pro Woche du außerhalb deines Jobs auf der Baustelle verbringen willst! (Aufs Geld verdienen wird ja wahrscheinlich niemand verzichten können!)
Beispiel: Ausschalnen der Erdgeschossdecke auf der Baustelle
 => Beauftragst du das Bauunternehmen bezahlst du ca. 50€/h pro Mann. Bei einem Aufwand von sagen wir 20h wären das 1000€.
=> Machst du die Arbeit selbst, z.b. verteilt auf 2 Wochenenden, da du als Laie allein 30h dafür benötigst, so ersparst du dir Netto die 1000€!! ALLERDINGS verzögerst du damit eventuell den Baufortschritt auf deiner Baustelle, da in der Zwischenzeit nicht weitergearbeitet werden kann.
D.h. meist sind Einsparungen durch Eigenleistung, welche durchaus erheblich sein können, immer mit einem Verlust an Zeit verbunden.

Es liegt nur an dir, wie es mit deinen zeitlichen, finanziellen und handwerklichen Fähigkeiten steht! Bist du handwerklich begabt und willst bzw. kannst durch Eigenleistung sehr viel einsparen, so wird der Hausbau sehr wahrscheinlich um einiges länger dauern ...




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  •  GeorgL
  •   Silber-Award
12.10.2018  (#12)

zitat..
chrismo schrieb: Also hätten die beiden mehr am Haus gearbeitet, als in einem Vollzeit Job


Naja, das ist ja nicht unmögliich. Ein Volzeitjob hat 40h, eine Woche 168h. wenn man täglich 8h Schlaf und 3h sonstige Nichtarbeitstätigkeiten (Essen, Waschen, Wegzeiten) einrechnet bleiben immer noch 50h übrig.

Ich hab bei meinem Hausbau von Anfang Dezember 15 (Rodung/Baufreimachung und Abbruch Bestand) bis Ende Februar 17 (Malen, Bodenlegen) gesamt 1270 Stunden geleistet (Ohne Planung, Besprechungen oder Verhandlungen oder Nachdenkpausen). Das kann ich mit detaillierten Stundenaufzeichnungen belegen. Das sind pro Monat 84h bzw 24h pro Woche. (also für einen Wiener Bürgermeister nicht viel mehr als eineinhalb Arbeitstage, inkl. Spritzerpausen...) Ca. dasselbe kommt nochmal an Helferstunden durch Verwandte und Freunde dazu. Es waren aber Wochen dabei wo ich jeden Tag 12h auf der Baustelle war (Urlaub) oder welche wo gar nichts geschehen ist weil ich Arbeitsbedingt keine Zeit hatte.

Erleichternd bei mir waren folgende Punkte:

   •  Weg Arbeit - Baustelle: 4min zu Fuss
   •  Weg Wohnort - Baustelle: 8km
   •  Ich bin gelernter Zimmerer, und die sind bekanntlich zu allem fähig :) dh ich hab bei kaum einer Arbeit einen Lernprozess vor mir gehabt sondern habs einfach gemacht. Als Laie hat man da womöglich bei vielen Arbeiten gewisse Startschwierigkeiten. Deshalb setze ich meine Arbeitszeit voll als Ersparnis ein, ich wusste auch für welche Arbeiten ich welche Helfer einsetze, jeder nach seinem Können. (Ich hab mir auch immer Tagesziele gesetzt und die auch meistens erreicht)
   •  Ich hab einen halbwegs brauchbaren Werkzeugpark und musste nicht erst mal durch die Baumärkte gondeln.
   •  Fuhrparkmäßig war von Vorteil dass mein Großvater Landwirt war und ich für die Abbrucharbeiten und Transporttätigkeiten auf Radlader, Traktor und eine Forstausrüstung zurückgreifen konnte.
   •  Die Schwiemu ist pünktlich mit dem Essen dagestanden.
   •  Ich hatte kein Problem damit meine Freizeitaktivitäten dem Hausbau komplett unterzuordnen. Dh wenn ich nicht auf der Baustelle gearbeitet habe hab ich mir Gedanken gemacht was die nächsten Schritte sind, was oder wen ich dazu brauche.
   •  Meine Freundin hatte sowieso keine Zeit für mich da sie in der Endphase ihres Studiums war.

Wenn ich die Maschinen und Werzeuge hätte mieten/kaufen müssen sowie die 2500 h Arbeitszeit von mir und meinen Helfern bezahlen, hätte mich das Bauen gut 150.000€ mehr gekostet. Ich hätte wesentlich mehr sparen können, hab aber zB Elektrik und Installationen komplett machen lassen. Da wäre zumindest Leerrohre legen, Kabelziehen, Lüftung verlegen möglich gewesen.

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Hallo walter123,
hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: Haus selber bauen: wirtschaftliche Betrachtung

  •  massiv50er
12.10.2018  (#13)

zitat..

zitat..
GeorgL schrieb:
__________________
Wenn ich die Maschinen und Werzeuge hätte mieten/kaufen müssen sowie die 2500 h Arbeitszeit von mir und meinen Helfern bezahlen, hätte mich das Bauen gut 150.000€ mehr gekostet. 


aber das Werkzeug hast ja davor schon gekauft, also darfst es ja jetzt nicht direkt in die Ersparnis rechnen?



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  •  walter123
12.10.2018  (#14)
Als erstes bedanke ich mich schon mal für die rege Teilnahmeemoji

 

Viele gehen hier vom Klassiker aus:
-Ausbauhaus vom Fertighausanbieter selber fertig stellen
-dabei werden einfach die meisten Gewerke selber vergeben
-die Sachen, die man wirklich zum großen Teil selber macht sind aber meist realtiv wenig:  Böden, spachteln, malen, Küche aufstellen etc

Daneben wird Vollzeit gearbeitet, sind zwar stressige 15 Monate, aber das geht. So hat man aber auch keine Chance oben genannte Beträge einzusparen.

 

 

Vom ersten Bekannten weiß ich genaueres, er hat da viel mehr selber gemacht:
- Pläne selber in CAD gezeichnet (O-Ton: "Architekt? Abzocker, der mir sagen will, was ich will. Ich weiß was ich will. 20k gespart")
- Mit den Plänen ist er dann zum Zimmerer und ließ sich nur die Riegel+Dach aufstellen. Isolierung, Beplankung, Dampfsperre --> alles in Eigenleistung 
- Bodenplatte hat er auch alles selber gemacht inklusive Bagger ausgeliehen. Er meinte, er habe da gerade mal 6k gebraucht für den angelieferten Beton+sonstiges Material.
- Elektrik, alles selber verrohrt und eingezogen. 
- usw. 

In den zwei Jahren hat er nur 30% gearbeitet. Er hatte die 200k angespart --> keinen Kredit, keine Bank im Grundbuch.

Natürlich, wo er pfuschte, konnte er meist nur sich selber die Schuld geben. Erhöhtes Risiko ist da.

Aber zu fast jedem Schritt im Hausbau meinte er: "xyz, alles kein Hexenwerk, kann man selber machen" 




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  •  GeorgL
  •   Silber-Award
12.10.2018  (#15)
massiv50er schrieb: aber das Werkzeug hast ja davor schon gekauft, also darfst es ja jetzt nicht direkt in die Ersparnis rechnen?

Jein. Ich war leidenschaftlicher Nachbarschaftshelfer, da hat sich vieles schon doppelt und dreifach bezahlt gemacht.

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  •  Landei
  •   Bronze-Award
12.10.2018  (#16)

zitat..
GeorgL schrieb: Wenn ich die Maschinen und Werzeuge hätte mieten/kaufen müssen sowie die 2500 h Arbeitszeit von mir und meinen Helfern bezahlen, hätte mich das Bauen gut 150.000€ mehr gekostet.


Das Zeug muss ja vorher jemand gekauft haben?
2500h hast DU gebraucht. Ein Profi hätte (vielleicht?) weniger gebraucht...

Trotzdem, Hut ab vor deiner Eigenleistung emoji

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  •  coisarica
  •   Gold-Award
12.10.2018  (#17)
ob man überhaupt von selberbauen reden kann ist in erster linie eine frage der komplexität des gebäudes.
der klassische selberbauer von früher: halber keller mit schalsteinen, EG mit vier ziegelaußenwänden, ein dachgeschoss zum späteren ausbau mit satteldach, ziegeleinhängdecken mit aufbeton. die rudimentäre haustechnik wurde sowieso planlos irgedwie reingebastelt.
das ist alles ohne großen maschinenaufwand bzw. bautechn. wissen zu bewerkstelligen. jeder hat irgendwo einen verwandten oder bekannten der schon mal gemauert od. betoniert hat.

wenn man aber heute ein haus nach den gebotenen energietechnischen standards und mit einem modernen wohnkonzept bauen will, kommt man als ambitionierter heimwerker oft nicht weit. da beschränkt sich die eigenleistung oft nur auf hilfsarbeiten und da läßt sich sicherlich was hohlen, aber nicht in den größenordungen wie oft behauptet wird.

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  •  heinzi
  •   Gold-Award
12.10.2018  (#18)
Die Rechnung ist interessannt! 100 Stunden musst du arbeiten dass du 20 Stunden bezahlen kannst? 

Ein Beispiel: Ein Standard Einfamilienhaus mit 13 Löcher (1 Hebeschiebe Türe 4 x 2.3 m, 1 Haustüre, 11 Fenster) montiere ich als geübtes Team samt abkleben und Aussenfensterbänke in ca. 20 Stunden (1 Tag a 8 Stunden zu zweit, und noch 4 Stunden Restarbeiten) Alles ist immer im Bus, sämtliches Werkzeug (z.b.12 Hiltikoffer) und Montagematerial. Wenn du keine Übung in der Fenstermontage hast, wie lange brauchst du da mit deinen Helfer? 100 Stunden?

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  •  walter123
12.10.2018  (#19)
Selbstverständlich sieht das bei anspruchsvollen Arbeiten anders aus!

Wenn ich für etwas weit mehr als doppelt so langsam wäre, dann vergibt man das dann halt an Profis wie heinzi.

Allerdings würde ich schauen, dass ich einen Profi finde, der bereit wäre, seinen Lakkaien daheim zu lassen und es mit mir montiert oder mir zumindest die Möglichkeit gibt, mich sonst irgendwie einzubringen, damit es günstiger kommt.  

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  •  heislplaner
  •   Gold-Award
12.10.2018  (#20)
was mir in euren rechnungen fehlt: habt ihr kinder?
wir haben einen nachbarn, der arbeitet schon das 4. jahr an seinem haus - tag und nacht quasi - macht wirklich fast alles selbst. er hat eine elfjährige tochter und einen 4,5jährigen sohn. beide massivst verhaltensauffällig, werden meistens von ihren schwerhörigen 85jährigen großeltern beaufsichtigt.
wenn ich die schönste zeit in meinem leben - die zeig mit meinen kindern quasi veräume - pfeif ich drauf. deswegen ist es bei uns ein (tolles) eckreihenhaus geworden, in das immer noch genug zeit reingeflossen ist.
 

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  •  walter123
12.10.2018  (#21)
@heislplaner:
sehe ich genauso, mit Kindern unmöglich. Die Rahmenbedingungen müssen innsgesamt passen.
In der Nähe gratis wohnen meiner Meinung nach auch ein Muss.
Einen rüstigen Vater zu haben, der gerade pensioniert wird, ist sicher auch kein Fehler.


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