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·gelöst· Einzelraum Heizlastberechnung notwendig?

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  •  christianb1
10.12. - 13.12.2019
29 Antworten | 10 Autoren 29
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Wir stehen mittlerweile kurz vor der Schüttung und damit Verlegung der Fußbodenheizung.
Auf Nachfrage zur Auslegung und möglichst gleich lange Heizkreise meint mein Installateur:
"Die Auslegung machen wir nach Erfahrung und Gefühl, unter Berücksichtigung von Anzahl und Positionierung der Fenster, Außenflächen, Raumgröße, Funktion des Raums usw., und so hatten wir noch nie ein Problem..."

Energieausweis mit Heizlastberechnung hab ich, allerdings noch ohne Berücksichtigung vom Keller (der zumindest tw. auch mitgeheizt werden soll - Büro).
Was ist Eure Meinung dazu? Ich habe gelesen, dass eine Berechnung nach Norm meist zu einer Überdimensionierung führt.
Ist die Vorgehensweise verwerflich, oder kann man das akzeptieren?

  •  winston
  •   Bronze-Award
10.12.2019  (#1)
Hallo,

also ich würde es nicht akzeptieren.

Habe selber optimiert verlegt, zumindest in der Planung, die Realisierung war leider nicht ganz so. Genau diese Kreise haben sich später als problematisch herausgestellt. Sanierung natürlich schwer möglich, einregulieren an den Ventilen auch mit Einschränkungen.

Ein guter Freund hat auch gerade eben eine Standardverlegung bekommen. Auf dem Papier ganz in Ordnung, nur mit den bekannten Problemen (Kinderzimmer kommt nicht auf Temperatur).

Es gibt vom Rohrhersteller normalerweise eine Berechnung. Diese würde ich anfordern, um zumindest die gröbsten Themen hinsichtlich Kreislänge und Verlegeabstände nachvollziehen zu können.

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  •  jaydee73
10.12.2019  (#2)
Eigentlich ist es auch eher umgekehrt. Bei der Pauschalierung wird üblicherweise überdimensioniert. 

Wenn du eine raumweise Berechnung hast, besteht auch gar nicht die Möglichkeit (bzw. man würde das sofort sehen), dass irgendwo "Sicherheitszuschläge" aufgeschlagen werden. Bei einer pauschalen Auslegung passiert das im Kopf des Installateurs...

Und beachte: Eine saubere Auslegung (und VERlegung) der FBH FBH [Fußbodenheizung] ist die absolut notwendige Voraussetzung dafür, dass eine Wärmepumpe effizient betrieben werden kann. Bekommst du eine WP WP [Wärmepumpe]?

Ebenfalls ist die raumweise Heizlastberechnung auch die Basis für einen vernünftigen hydraulischen Abgleich. Wie soll der denn stattfinden, wenn da vorher nix berechnet wurde?

Wir haben auch vom Rohrhersteller die raumweise HLB erhalten. Inkl. der notwendigen Durchflussmengen für die Ventile der Heizkreisverteiler (hydraulischer Abgleich).

Ich würde es nicht akzeptieren. Die Frage ist nur, ob noch genug Zeit bleibt, überhaupt eine raumweise HLB zu erstellen?!

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  •  christianb1
10.12.2019  (#3)
Danke für Eure Antworten, eigentlich hab ich eh kein gutes Gefühl dabei.

Nur was sag ich dem Installateur als Laie, was ich eigentlich genau will, und warum ich das will? Durch das Forum hier und diverse Internetrecherchen kann ich zumindest ein bisschen blöd Fragen, aber von argumentieren bin ich eigentlich noch ein Stück weg. Zumindest einige Anregungen entnehme ich euren Posts.

Zeit bleibt glaub ich schon noch, bin gerade erste bei der Elektroinstallation. Schüttung dauert sicher noch 1 Monat emoji

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  •  jaydee73
10.12.2019  (#4)
Dann lies dich mal ein emoji:

http://www.bosy-online.de/Heizlastberechnung_nach_DIN_EN_12831.htm
http://www.ibo-plan.de/heizlastberechnung.html

Du kannst mit dem Argument kommen "ist eine DIN-Norm, also vorgeschrieben". Manchmal schreckt das die Installateure schon genug ein. emoji

Baust du in Ö oder D? In D könntest du sonst noch sagen: "Ich bekomme einen KfW-Kredit, die fordern eine raumweise HLB".

Oder eben die o.g. Links durchackern, dann bist du auch kein Laie mehr. :)

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  •  berhan
  •   Gold-Award
10.12.2019  (#5)
In Österreich haben wir leider das Problem das für einen Neubau eine Raumweise Heizlast nicht möglich ist, es gibt dafür einfach keine Norm (siehe dazu https://www.pokorny-tec.at/info-haustechniknormen.html ). Einzig Phpp wäre möglich  https://passiv.de/de/04_phpp/04_phpp.htm

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  •  uzi10
  •   Gold-Award
10.12.2019  (#6)
Mein Insti hat das ganz locker gemacht..machen sogar die Systemhersteller und Grosshändler. Ansonsten weisdt nicht mal wie gross der Heizkreisverteiler ist. In heutigen Zeiten unbedingt

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  •  eggerhau
  •   Gold-Award
10.12.2019  (#7)

zitat..
berhan schrieb: In Österreich haben wir leider das Problem das für einen Neubau eine Raumweise Heizlast nicht möglich ist, es gibt dafür einfach keine Norm

Dazu braucht es doch keine zusätzliche Norm.
Der Wärmebedarf für jeden Raume ergibt sich ja aus der Heizlastberechnung.
Und die muss eben für jeden Raum einzeln gemacht werden.
Genau dieser WB pro Raum wird in die Auslegung der FBH FBH [Fußbodenheizung] übernommen.
Gruss HDE

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  •  MissT
  •   Gold-Award
10.12.2019  (#8)
@christianb1: Gratuliere, Du hast die richtige Frage gestellt - und zwar (im Unterschied zu mir und vielen anderen hier) noch rechtzeitig. Jetzt gilt es für Dich, konsequent zu bleiben. Die Aussage Deines Installateurs zeugt von einem erheblichen Mangel an Fachkompetenz, denn eine optimale Auslegung ist bloß nach Gefühl unmöglich. 

Ich würde ihm als erstes klar machen, dass es für Dich nicht damit getan ist, dass es warm ist im Haus. Du möchtest auch eine möglichst effiziente Heizung, damit die Energiekosten gering und die Lebensdauer des Wärmeerzeugers lang ist. Weiters kannst Du ihm ruhig um die Nase reiben, dass erschreckend viele Bauherrn mit der Heizung Probleme haben, weil nicht ordentlich geplant wurde, sondern nur nach Gefühl vorgegangen wurde. Diese Probleme treten aber in der Regel erst zu Tage, wenn das Haus bewohnt wird und der Installateur schon längst auf der nächsten Baustelle ist - viele Hausbesitzer werden sich eklatanter Mängel erst bewusst, wenn z. B. die Wärmepumpe nach einem Bruchteil der Lebensdauer hinüber ist oder auffällig wird, dass der Energieverbrauch zu hoch ist.

Wenn Du ihm weiter auf den Zahn fühlen bzw. klar machen willst, dass er sich nicht so leicht aus seiner Verantwortung herauswinden kann, dann stell ihm folgende Fragen:
1. Wie stellt er sicher, dass die Heizlast der Bäder ausreichend gedeckt wird? Diese sollen idR die wärmsten Räume im Haus sein, sind aber selten südseitig und haben wegen der Badewanne weniger FBH FBH [Fußbodenheizung]-Fläche.
2. Wie stellt er sicher, dass die Rücklauftemperatur der einzelnen FBH FBH [Fußbodenheizung]-Kreise möglichst gleich und die Vorlauftemperatur so niedrig wie möglich ist? Damit stößt Du ihn mit der Nase darauf, dass die Kreise möglichst ähnliche Längen haben müssen und die Durchflussraten nicht zu stark differieren dürfen. Andernfalls beginnen Wärmepumpen gerne mal zu takten (kurze Kreise haben eine zu hohe RL RL [Rücklauf]-Temperatur) und die Effizienz geht flöten (wenn Räume trotz maximalem Durchfluss zu kalt sind, muss die VL VL [Vorlauf]-Temperatur angehoben werden und zu warme Räume extrem eingedrosselt werden).
3. Wie gedenkt er den hydraulischen Abgleich der FBH FBH [Fußbodenheizung] zu machen? Lediglich einen thermischen Abgleich zu machen und halt die Vorlauftemperatur weiter anzuheben, ist zu wenig - das geht nämlich auf Deine Geldbörse.

Noch einmal: Lass Dich nicht einlullen! Du hast nur jetzt die Chance sicherzustellen, dass Du eine ordentliche Heizung bekommst!

Bei der Gelegenheit rate ich Dir, das nachfolgende Best-of an weit verbreiteten Inkompetenzen der Installateursbranche anhand Deines Bauprojekts durchzugehen:
1. Welche Heizung bekommst Du? Die Klassiker: Es werden liebend gerne Luft-Wärmepumpen verkauft, wo Erdwärme- o. a. -Wärmepumpen möglich und viel effizienter wären.
2. Wärmepumpen werden gerne maßlos überdimensioniert, im blödesten Fall können sie entweder nicht modulieren (= bloße On/Off-Regelung) oder können wegen der Überdimensionierung nicht ausreichend weit hinunter modulieren. Problematisch sind nicht die handvoll wirklich kalter Tage pro Jahr, sondern die Herbst- und Frühlings-Monate, in denen der Heizbedarf zwar gegeben aber eher gering ist.
3. Problematisch ist bei den Luft-WP auch gerne mal der Aufstellungsort und die daraus (oder der Leitungsführung) resultierenden Lärmprobleme für die Besitzer und/oder Nachbarn.
4. Die FBH FBH [Fußbodenheizung] wird ungeprüft mit Leitungswasser befüllt. Minimum ist die chemische Prüfung des Leitungswassers auf Tauglichkeit - ggf. muss aufbereitet werden.
5. Wie schon oben erwähnt: Die Auslegung der FBH FBH [Fußbodenheizung] wird nicht vorab berechnet, sondern erfolgt nach Gefühl. Im besten Fall läuft die Heizung nicht so effizient wie möglich, im schlechtesten Fall - siehe oben ...
6. Es gibt große Längenunterschiede bei den FBH FBH [Fußbodenheizung]-Kreisen (Faktor 1:2 oder noch ärger) und/oder es gibt Kreise mit über deutlich über 100m Länge und/oder der FBH FBH [Fußbodenheizung]-Verteiler ist ungünstig platziert (Anbindeleitungslängen!), ggf. vielleicht auch noch ohne Flowmeter.
7. Es erfolgt kein hydraulischer Abgleich der FBH FBH [Fußbodenheizung], sondern bloß ein thermischer. Es ist nicht bekannt, wo die Kreise genau liegen, es gibt keine gesicherten Längenangaben.
8. Die Leitungsführung fürs Warmwasser ist nicht optimal - entsprechend gibt es lange Wartezeiten auf WW WW [Warmwasser] an den weiter entfernten Zapfstellen. Diese Problematik beginnt allerdings schon bei der Grundrissplanung (Anordnung der Räume).
9. Der Installateur verkauft und installiert auch Wohnraumlüftungsanlagen, ist dafür aber keineswegs kompetent: Probleme mit Lautstärke, Luftfeuchtigkeit, Leitungslängen, Einmessung etc.
(...)

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  •  berhan
  •   Gold-Award
10.12.2019  (#9)

zitat..
eggerhau schrieb: Dazu braucht es doch keine zusätzliche Norm.
Der Wärmebedarf für jeden Raume ergibt sich ja aus der Heizlastberechnung.
Und die muss eben für jeden Raum einzeln gemacht werden.
Genau dieser WB pro Raum wird in die Auslegung der FBH FBH [Fußbodenheizung] übernommen.
Gruss HDE

Wer spricht den von einer raumweisen Heizlastberechnung, es gibt allgemein keine österreichische Norm für die Heizlastberechnung bei Neubauten (Energieausweis lasse ich mal außen vor, den muss @christianb1 ja sowieso machen). Die ÖNORM H 7500-1_2015 02 15 ist dafür nicht geeignet. 


2019/20191210857086.png
Den Neubauten mit einem mittleren U-Wert >= 0,5 W/(m²K) dürfen lt OIB-Richtlinie nicht gebaut werden. Und die ÖNorm H 12831-1:2018 01 15 wurde zurückgezogen.


2019/20191210574979.png

Wenn also der Insti ein Heizlastberechnung machen lässt, dann meist nach der H7500-1. Die ist dann für einen Neubau leider falsch. Es mag vielleicht Ausnahmen geben die nach phpp rechnen, meist aber nur für Passivhäuser.

@eggerhau wenn dir eine andere Sachlage bekannt ist, nur her damit. 

1
  •  JanRi
  •   Gold-Award
10.12.2019  (#10)
Hallo,

zitat..
christianb1 schrieb: und so hatten wir noch nie ein Problem..."


Bei den Worten "haben wir schon immer so gemacht" sollte man bei fast jedem Handwerker die Flucht ergreifen, zumindest aber sehr aufmerksam werden.

Die Heizlast nach der betreffenden DIN berechnen (die zugrundeliegende Physik gilt auch in AT AT [Außentemperatur]) ist kein grosses Hexenwerk... mit den Daten aus dem deutschen Energieausweis zum Wandaufbau bekommt man das mit viel Zeit auch selbst hin (zumindest die Heizlast, für die Auslegung muss man dann noch mehr wissen). Im HTD bietet einer der Nutzer das als gewerblichen Service an, aber der dürfte komplett überlastet sein, weil viele von da und hier das bei ihm machen lassen (unsere ist auch von ihm). 

Ansonsten kannst auch auch einfach einen TGA-Planer beauftragen und dem HB hinterher den Plan auf den Tisch knallen. Das fand unser sogar sehr gut, weil er sich nicht drum kümmern musste.

Viele Grüße,

Jan

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  •  berhan
  •   Gold-Award
10.12.2019  (#11)

zitat..
JanRi schrieb: Die Heizlast nach der betreffenden DIN berechnen (die zugrundeliegende Physik gilt auch in AT AT [Außentemperatur]) ist kein grosses Hexenwerk... mit den Daten aus dem deutschen Energieausweis zum Wandaufbau bekommt man das mit viel Zeit auch selbst hin (zumindest die Heizlast, für die Auslegung muss man dann noch mehr wissen)


Die Heizlast ist im österreichischen Energieausweis eh drinnen, jedoch nicht raumweise wie von christianb1 im Eingangspost gefordert. Das wäre halt mit der H7500-1 bzw. die H12831-1 möglich, jedoch ist die eine nicht geeignet und die andere wurde zurückgezogen. Die Instis legen halt die Heizlast mit der H7500-1 aus bzw. deren Planungssoftware und dann kommt leider eine überdimensioniert WP WP [Wärmepumpe] heraus, eine überdimensionierte Senke ist ja bis auf die leicht höheren Investkosten ja nicht schlecht.

Ich habe jetzt die Heizlastberechnung eines Installateurs (welche der Großhändler für ihn durchgeführt hatte) für mein Haus nochmals rausgesucht. Diese erfolgte nach H7500-1 und die Heizlast lag bei 8.856‬ Watt, nicht schlecht für ein Passivhaus mit einer Heizlast von ca. 3000 Watt gemäß Energieausweis. Die FBH FBH [Fußbodenheizung]-Auslegung dazu ist ein Paradebeispiel wie man es nicht machen sollte. Seitdem habe habe ich keinen Insti mehr.

In Österreich wird es wahrscheinlich schwierig jemanden zu finden der nach DIN rechnet, nach phpp wäre aber selber möglich und die Software kostet ja nicht so viel. Die Frage ist jetzt ob eine raumweise Berechnung der Heizlast bei einem Neubau überhaupt notwendig ist. Die Heizleistungen der Flächenheizungen können wir ja leicht berechnen. Und in Räumen mit geringer Heizleistung ergänze ich halt mit mehr Fläche. Hier bietet sich halt die BKA BKA [Betonkernaktivierung] und die WH WH [Wandheizung] an. Für @christianb1  dürfte der Zug für die BKA BKA [Betonkernaktivierung] leider schon abgefahren sein, vielleicht wäre aber noch eine WH WH [Wandheizung] möglich.

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  •  christianb1
11.12.2019  (#12)
Danke Euch allen für die ausführlichen Antworten, ums ausführliche Einlesen komm ich eh nicht herum.

Der Reihe nach:
@jaydee73 wir bauen in NÖ, St. Valentin
@­MissT rechtzeitig vielleicht nicht ganz, die Heizkreisverteiler sind schon montiert, d.h. die Kreise sind jetzt bei mir auf 7 pro Geschoß limitiert, bei ca. 70m² Wohnfläche.
Vorlauf und Rücklauf ist ebenfalls bis zum Tecnikraum gemacht, aber halt die Kreise noch nicht gelegt, also vielleicht noch nicht ganz zu spät.
und @­MissT danke für deine Anregungen für Fragen, werde ich mir definitiv notieren.

Bezügl. Wärmepumpe: Wir haben lange hin und herüberlegt, bis wir bei der Luftwärmepumpe angelangt sind (ev. auch mit Beeinflussung vom Installateur, aber egal - das ist jetzt gegeben). Habe mich jedoch einige Zeit damit befasst, und mit der Junkers Bosch CW7000 haben wir glaube ich zumindest nicht die schlechteste Wahl getroffen, moduliert und ist am Papier eine der leistesten.

@­berhan Heizlastberechnung wurde natürlich im Energieausweis durchgeführt, aber wie du sagst halt nicht raumweise, sondern mit Geometriedaten, Fenstergrößen...
BKA und WH WH [Wandheizung] (sofern Betonkernaktivierung und Wandheizung gemeint sind) ist bei mir zu spät

Ganz klar ist mir jetzt noch nicht, ob jetzt eine raumweise Auslegung nach welcher Norm auch immer zielführend ist, es wird sehr oft Überdimensionierung erwähnt. Besonders, wenn ich meinem Installateur das ganze irgendwie aufzwinge.
Was allerdings sicher ist, dass ich mich selbst ausführlich damit beschäftigen muss, damit zumindest die Verlegung der FBH FBH [Fußbodenheizung]-Verrohrung zur möglichst effizienten Heizung führt. Werde mich spätestens über die Feiertage schlau machen (müssen)...

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  •  Puitl
11.12.2019  (#13)

zitat..
berhan schrieb:
__________________
nach phpp wäre aber selber möglich und die Software kostet ja nicht so viel. Die Frage ist jetzt ob eine raumweise Berechnung der Heizlast bei einem Neubau überhaupt notwendig ist.
...Die Heizleistungen der Flächenheizungen können wir ja leicht berechnen. Und in Räumen mit geringer Heizleistung ergänze ich halt mit mehr Fläche.

Heißt das mit dem phpp Programm "bilde" ich den Aufbau meines Hauses nach und bekomme eine Raumweise Heizlast ausgespuckt?

Zum zweiten Punkt: Dazu muss ich aber ja auch wissen wie viel Leistung ich überhaupt einbringen muss oder?
Bei mir wärs z.B. eh recht einfach: Bungalow mit allen Räumen an Außenwänden bis auf den Flur der mittig im Haus auf den offenen Wohnbereich übergeht.
Wenn ich überall gleiche Temperaturen haben will dann beeinflussen doch nur mehr die Außenwand- & Fensterflächen meine benötigte Raum-Leistung.
Reicht es hier dann einfach quasi eine Gleichung aufzustellen damit das ganze "ausgewogen" wird?
Wie hoch dann der tatsächliche Vorlauf wird bestimmt dann im Endeffekt eh der ganze Aufbau der Hüllen...


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  •  eggerhau
  •   Gold-Award
11.12.2019  (#14)
Hallo @­berhan - DIN EN 12831
Hallo @MissT 
Wenn Du mich schon erwähnst...
Dein Hauptthema "Bashing" gegen ein Berufsgruppe ist einfach unterirdisch und extrem unfair. Wenn Du ein Problem mit Handwerkern hast – geh zur Handwerkskammer und beschwere Dich. Wenn`s ein Pfuscher war mach`s nicht.
Zu Thema hier: Die Berechnungsprogramme, die ich kenne, orientieren sich an der DIN EN 12831. Und da ja Österreich (noch 😉) in der EU ist, wird das ja hier gelten.
Aber, wie schon gesagt, es ist einfach nur logisch.
Norm hin oder her. Für die Auslegung der Heizfläche (egal ob FBH FBH [Fußbodenheizung] oder Heizkörper) ist der HWB des jeweiligen Raumes entscheidend. Und der ist, je nach Lage, Temperaturvorgabe und Himmelsrichtung, unterschiedlich.
Gruss HDE

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  •  MissT
  •   Gold-Award
11.12.2019  (#15)

Die Krux an den diversen Berechnungen ist, dass die Ergebnisse nur so gut und genau sind, wie die Daten, die für die Berechnungen herangezogen werden. 

Die Heizlastberechnung des Energieausweises liefert Dir einen eher nur groben Anhaltspunkt über den Energiebedarf Deines Hauses. Diese Kennzahl wird gerne als Grundlage für die Dimensionierung der Wärmepumpe genommen. Wenn man jedoch genauer nachrechnet, dann stellt sich meinem Forums-Eindruck nach bei vielen heraus, dass es auch kleiner geht bzw. das sogar vorteilhaft wäre. Es scheint so, dass viele Installateure aus ihren Schulungen die Angst mitbekommen haben, dass die WP WP [Wärmepumpe] zu schwach sein könnte und bei tieferen Minustemperaturen der E-Heizstab (mit COP 1) ständig im Einsatz sein muss und für hohe Zusatzkosten sorgt - also nehmen sie vorsorglich lieber das nächstgrößere Modell. Bei diesem ist zwar der Einsatz des E-Heizstabes seltener nötig. Dafür muss die Kiste aber 2/3 der Heizsaison immer wieder in den On/Off-Betrieb wechseln, weil sie nicht so weit hinunter modulieren kann, wie sie sollte bzw. müsste. Und damit hast Du erst recht wieder deutlich erhöhte Energiekosten und als Draufgabe noch eine verkürzte Lebensdauer.

Auch die Berechnungen der FBH FBH [Fußbodenheizung]-Rohrhersteller für die Auslegung sowie den hydraulischen und thermischen Abgleich sind mit Vorsicht zu genießen. Die Ergebnisse sind auch stark davon abhängig, dass alle Einflussfaktoren (U-Werte der Außenmauern, Fenster, Türen, Ausrichtung, innere Gewinne, gewünschte Raumtemperaturen etc.) so genau wie möglich berücksichtigt werden. Und doch liegen diesen Berechnungen meist noch veraltete Energiestandards zu Grunde. Nichts desto trotz kommst Du damit schon ein gutes Stück ran an die realen Verhältnisse in Deinem Haus, bekommst eine Berechnung des hydraulischen und des thermischen Abgleichs mitgeliefert und wirst im Vorhinein darauf aufmerksam, wenn es Räume gibt, deren Heizlast sich nicht decken lässt! Du kannst dann noch Zusatzmaßnahmen (z. B. Wandheizung) treffen.

Am besten wäre vermutlich die Berechnung mittels phpp oder die Konsultierung eines auf solche Berechnungen spezialisierten Technikers. Wenn das nicht möglich ist, dann hol Dir zumindest die Berechnung des FBH FBH [Fußbodenheizung]-Rohr-Herstellers.

Wenn ich mich richtig erinnere, hast Du geschrieben, dass in einem Monat die Schüttung kommt. Ich würde deshalb keinesfalls mehr weiter warten sondern sofort aktiv werden. Von 24.12. bis 06.01. erreichst Du nämlich nichts und niemanden. Die bereits verbauten Verteiler sollten Dich auch von nichts abhalten, denn so ein Verteiler ist schnell ausgebaut und ein größerer eingesetzt. Mit 7 Kreisen pro 70m2 hast Du jedenfalls nicht wirklich Spielraum. Rechne mit 9-10m pro m2 bei 10cm Verlegeabstand. Da bist Du bei vielen Kreisen gleich mal bei an die 100m. Die Platzierung des Verteilers und die resultierenden Anbindeleitungen können dann bereits ein kritischer Faktor werden.

Jedenfalls: Du solltest bei der Verlegung der FBH FBH [Fußbodenheizung] unbedingt die ganze Zeit anwesend sein! Fotografiere alles! Skizziere in einer Plankopie den Verlauf der Kreise. Notiere selber alle Kreislängen - das Rohr hat eine Kilometrierung aufgedruckt, fotografiere und notiere diese! 


1
  •  MissT
  •   Gold-Award
11.12.2019  (#16)

zitat..
eggerhau schrieb: 
Hallo @MissT 
Wenn Du mich schon erwähnst...
Dein Hauptthema "Bashing" gegen ein Berufsgruppe ist einfach unterirdisch und extrem unfair. Wenn Du ein Problem mit Handwerkern hast – geh zur Handwerkskammer und beschwere Dich. Wenn`s ein Pfuscher war mach`s nicht.

Ich bin erstaunt darüber, dass Du Dich von mir angegriffen fühlst? Das war gewiss nicht meine Intention, denn Du beweist ja mit Deinen Beiträgen hier Forum laufend, dass Du von Deinem Handwerk etwas verstehst. Wenn man hier Forum unterwegs ist, dann merkt man aber, dass ein sehr großer Teil der Bauherrn gewaltige Probleme mit inkompetenten Installateuren hat und viele sehr damit zu kämpfen haben, um an einen Betrieb zu kommen, der auf dem aktuellen Stand der Technik arbeitet. Das, was ich unter der Überschrift „Best-of an weitverbreiteten Inkompetenzen der Installateursbranche“ aufzähle, betrifft so viele Bauherrn, dass es mMn mehr als angebracht ist, allgemein kritische Töne dieser Berufsgruppe gegenüber anzuschlagen. Ein Hoch auf alle Installateure, die nicht so arbeiten - hoffentlich werden diese bald mehr.

Bei Deinem Hinweis auf die Handwerkskammer kann ich nur den Kopf schütteln. Du kennst ja sicher das Sprichwort: „Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus.“ Wenn Du Dich als Bauherr mit Mängeln bei einem Gewerk herumschlagen musst, dann kommst Du ziemlich schnell drauf: Wie gravierend diese auch immer sein mögen, es ist egal, wenn Du konsultierst, ob jetzt Handwerkskammer, Konsumentenschutz, Sachverständige, Anwalt - es ist alles darauf ausgelegt, dass am Ende in 9 von 10 Fälle immer Du überbleibst.


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  •  heislplaner
  •   Gold-Award
11.12.2019  (#17)
@eggerhau
es muss ja auch in deinem interesse sein, die scharzen schafe aus deiner berufsgruppe zu minimieren. 
leider sind nämlich die schwarzen schafe in massiver überzahl und das kann nicht im interesse der guten sein
hinweise auf handwerkskammer ist ein schlechter scherz - hab ich am eigenen leibe verspürt.
teilweise sitzen dort auch noch so richtig inkompetente selbstdarsteller - am eigenen leibe verspürt

1
  •  eggerhau
  •   Gold-Award
12.12.2019  (#18)

zitat..
heislplaner schrieb: @eggerhau
es muss ja auch in deinem interesse sein, die scharzen schafe aus deiner berufsgruppe zu minimieren.

Das ist ja gar keine Frage. Du kannst ja in meinem Profil nachlesen warum ich hier mitmache.
Was ich nicht in Ordnung finde ist diese Hatterei gegen ganze Berufsgruppen. Das ist einfach nicht in Ordnung.

zitat..
MissT schrieb: Ich bin erstaunt darüber, dass Du Dich von mir angegriffen fühlst? Das war gewiss nicht meine Intention, denn Du beweist ja mit Deinen Beiträgen hier Forum laufend, dass Du von Deinem Handwerk etwas verstehst.

Mach Dir keine Sorgen um mich.
Ich denke in Österreich gibt es Rechte und Pflichten. Für Handwerker aber auch für Bauherren. Und die gilt es durchzusetzen.
Nur hier, notabene anonym, gegen ganze Berufsgruppen pauschale Schlechtmacherei zu betreiben, bringt uns @christianb1 und nicht weiter.
Nur zur Erinnerung.
@christianb1 hatte Fragen zum Thema FBH FBH [Fußbodenheizung] und Heizlast.
Ich habe fertig....emoji
Gruss HDE




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  •  christianb1
12.12.2019  (#19)
@eggerhau 
@berhan 
@­MissT
Danke trotzdem euch allen für die Anregungen, pauschale Aussagen sind immer gefährlich - aber so wars vielleicht eh garnicht gemeint... Ich habe mich auch schon über den einen oder anderen Handwerker sehr ärgern müssen (konkret: Fenstermonteur), weil ich mich drauf verlassen habe dass alles so gemacht wird wies sein sollte, und auch die jahrelange Erfahrung da war.

Drum bin ich diesmal schon vorher aktiv, wenn mein Techniker-Hausverstand bei etwas ein bisserl Bedenken hat. Die Erfahrung bis jetzt zeigt, dass ein zu großer Vertrauensvorschuss ab und zu nach hinten losgeht. Auch wenn das bedeutet, dass man sich in jedes einzelne Gewerk gut einlesen muss, und noch besser zusätzlcih die Meinung Erfahrener dazu einholen emoji

1
  •  christianb1
12.12.2019  (#20)
So, nach meinem Verständnis beeinflussen folgende Faktoren die Wärmeabgabe
- Leitungslänge des Kreises
- Pumpenleistung pro Verteiler
- Durchflußmenge (am FBH FBH [Fußbodenheizung]-Verteiler eingestellt)
- aktuelle Temperatur im Raum
- Bodenbelag
- Beschaffenheit der Wände (Dämmung, Außen/Innenwand, Kellerwand mit Kontakt zum Erdreich)
- Fenster und deren Ausrichtung
- Verlegeabstand

Dann habe ich noch eine Beeinflussung zwischen den Geschoßen im Stiegenhaus (in meinem Fall ist zwischen KG und EG eine Tür, Keller ist aber beheizt, und zwischen EG und OG offen).

Angenommen ich will im gesamten Haus zwischen 20 und 21° erreichen, im Bad etwas wärmer, im Keller in manchen Räumen etwas kühler. Für mich sieht das nach sehr vielen tw. komplexen Zusammenhängen aus, die sich alle gegenseitig beeinflussen.

Kann ich das dann in die phpp software alles eingeben mit Geometrie, Ausrichtung, ... und bekomme eine einigermaßen sinnvolle Berechnung? Ich bin unsicher, ob das Ergebnis dann repräsentativ ist? Oder ist auch ein Ansatz, wie ihn @Puitl geschrieben hat praktikabel:

zitat..
Puitl schrieb:

Wenn ich überall gleiche Temperaturen haben will dann beeinflussen doch nur mehr die Außenwand- & Fensterflächen meine benötigte Raum-Leistung.
Reicht es hier dann einfach quasi eine Gleichung aufzustellen damit das ganze "ausgewogen" wird?
Wie hoch dann der tatsächliche Vorlauf wird bestimmt dann im Endeffekt eh der ganze Aufbau der Hüllen...

 
Anders gesagt: Wenn ich gleichen Verlegeabstand bei halbwegs gleichen Heizkreis-Längen zusammenbringe (sagen wir Abweichung <20%), sind dann Eurer Einschätzung nach die Ungenauigkeiten ohne detaillierte Planung nicht ähnlich groß als die Ungenauigkeiten durch Annahmen, die trotz genauer Berechnung immer noch vorliegen?
Und ein weiterer Faktor beeinflusst das ganze ja noch maßgeblich, die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]. Also große Temperaturunterschiede zwischen den Räumen werden da ja sowieso ausgeglichen..

1
  •  heislplaner
  •   Gold-Award
12.12.2019  (#21)
übrigens sind das keine pauschalierungen gegen eine berufsgruppe sondern bildet die realität ab. die meisten die sich hier negativ äussern haben negative erfahrungen gemacht. und hier im forum sind sehr engagierte und kritische (meine ich positiv) menschen unterwegs - dh diese negativen erfahrungen sind nur die spitze des eisberges. die meisten geben sich doch ahnungslos mit "haben wir immer schon so gemacht", "vertrauen sie auf unsere erfahrung", "glauben sie ois wos im internet geschrieben wird" und "hauptsache es wird überall warm" aus gutgläubigkeit zufrieden

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