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Hydraulischer Abgleich, Einzelraumregelung, Raumthermostate

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  •  derstandard
14.12. - 15.12.2019
5 Antworten | 5 Autoren 5
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Hallo

bin gerade bei der Endauswahl des Installateurs und habe mir schon einige Meinungen zum Thema Einzelraumregelung angehört. Allerdings ist mir das ganze noch nicht zu 100% klar wie das abläuft.

Der Hydraulische Abgleich ist ja dafür da, dass jeder Raum genug Wärme erhält. Dazu werden Ventile für jeden Heizkreis im Heizkreisverteiler angebracht. Diese Steuern den Durchfluss der Heizkreise. So weit so gut.

Ablauf ohne Einzelraumregelung:
Irgendwo im Haus gibt es dann einen Raumthermometer, wahrscheinlich in der WohnEssKüche. Dieses Thermostat ist praktisch die Referenz für die Allgemeine Temperatur im Haus.
Gleichzeitig gibt es einen Außenthermostat das der Wärmepumpe sagt: "Jetzt musst du heizen, weil Temperatur x unterschritten ist"
1. Frage: Benötige ich hier ein Thermostat das zu meiner KNV-Wärmepumpe passt oder könnte ich hier auch einen KNX-Raumtemperaturfühler verwenden oder muss die Wärmepumpe dann auch KNX können?
2. Frage: Beachtet die Heizung das Innenthermostat eigentlich? Also fällt die Temperatur unter einen bestimmten wert, fängt die Wärmepumpe dann an zu heizen oder richtet sich diese nur nach dem Außenthermostat bzw irgendwelchen Zeiteinstellungen.
3. Frage: Die Ventilpositionen für den hydraulischen Abgleich werden verändert, sobald man zb einen Raum kühler haben möchte. Bringt man dadurch nicht den kompletten Abgleich durcheinander und hat dann das komplette Temperaturchaos?

Mit Einzelraumregelung:
Frage 4: Jeder Raum der eine gesteuerte Temperaturregelung haben soll, muss eigentlich einen Raumthermostat haben?
Frage 5: Auf den Ventilen für den hydraulsichen Abgleich werden Stellmotoren befestigt die bei erreichen der Soll-Raumtemperatur schließen? Die Ist-Temperatur kommt vom jewiligen Raumthermostat? 
Frage 6: Wird der Hydraulische Abgleich nicht jedes mal "zerstört" wenn die Einzelraumregelung ein Ventil verstellt?

Wir werden in gewissen Räumen eine Betonkeraktivierte Decke erhalten und einen KNV Greenwater Speicher. Nun frage ich mich wie das genau abläuft:

Frage 7: Es gibt zwischen oder in der Wärmepumpe und Greenwaterspeicher ein Ventil das zwischen Heizen/Kühlen und Warmwasserbetieb umschaltet? Denn die Warmwasser und Heizen haben ja unterschiedliche Vorlauftemperaturen

Frage 8: Zwischen Winter und Sommerbetrieb, also Heizen und Kühlen gibt es eigentlich keinen Unterschied oder? Dort wird ebenso einfach das Ventil zwischen Heizen/Kühlen und Warmwasser umgeschaltet?

Frage 9: Da wir im Sommer keine kalten Füße haben wollen, muss es ja noch ein Ventil geben, das den Durchfluss in die Decke oder den Fußboden steuert? Das heißt ich müsste im Sommer den Durchfluss der Decke auf 80% erhöhen und den Fußboden auf 20% drosseln. Im winterlichen Heizbetrieb dann umgekehrt?

Das ist ja jetzt eine Wand voller Fragen geworden, aber ich würde das ganze Thema wirklich gerne verstehen emoji
Danke!!

LG

  •  Flipo81
14.12.2019  (#1)
Kann dir nicht alles beantworten jedoch

1) Schätze du meinst die Tastsensoren, die mit Tempmessung ausgestattet sind. Gut für KNX oder für die Anzeige, jedoch kann deine Heizung kein KNX. 
Zur Doku mit Nibe uplink würde ich diesen von der Heizung ausführen.

2) ich fahr komplett Außenfühler gesteuert, da Wohnraum sehr große Fensteflächen hat und hier bei Sonnenschein die Heizung getrosselt werden würde - Nachteilig für Bad und andere Räume. Gibt hier jedoch genügend Beiträge
3) nicht pauschal beantwortbar -gibt hier jedoch Abhilfe
4) Ergibt bei FBH FBH [Fußbodenheizung] keinen Sinn, da sehr Träge, würde ich auch nicht machen.

5) Hatte ich im OG in den Schlafräumen damals angedacht ( je 2 Kühldeckenkreise pro Schlafraum). Hiermit könnte ich die doch relativ schnell regelnde Deckenkühlung per KNX Regelung zu oder abschalten  - falls dies nicht gewünscht wäre. Ob dies kommt werden die nächsten Sommer zeigen. Die Tastsensoren wurden alle mit Temp-Messung und Regler bereits montiert und Leerschläuche zu den FBH FBH [Fußbodenheizung] Verteiler gelegt.
6) wie 3
7) Natürlich
8) Wie 7

9) Bei uns wurden in den Decken OG Trockenbaukühlelemente verbaut. Im EG wurde die Decke mit massiv Wandheizung versehen.
Damit ich dies ev. mit KNX steuern kann wurden im Keller bei der Heizung im Vorlauf 2 elektroventile montiert ( auch manuell schaltbar)
Hier kann Deckenheizung/Kühlung (2 Verteiler) und FBH FBH [Fußbodenheizung] (3 Verteiler) weg geschalten werden.
Bei mir läuft jedoch alles, da es merklich die Vorlauftemperatur beim Heizen senkt und dies auch sehr angenehm empfunden wird.
Hierfür wurden jedoch eigene FBH FBH [Fußbodenheizung] Verteiler, die den Volumenstrom konstant halten eingebaut, damit eben der Hydr. Abgleich beim wegschalten von 2 oder 3 Verteilern nicht geändert wird und der eingestellte Volumenstrom nicht überschritten wird. Ob dies jedoch so klappt, kann dich nicht genau sagen. Durchflussänderungen beim Wegschalten von 1 oder 2 Verteilern konnte ich an den restlichen aber mal nicht feststellen.

Bezweifle jedoch dass ich einen Kreis weg schalten werde. Maximal die Badezimmer beim Kühlen im Sommer.


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  •  heislplaner
  •   Gold-Award
14.12.2019  (#2)
einzelraumregelung macht in modernen häusern und mit fbh überhaupt keinen sinn mehr - huer verdient nur der installateur.
bei einem halbwegs gut gedämmten haus schaffst du keine großartig unterschiedlichen raumtems mehr - ausser bei massivermauslegung wie im bad.
ebenso ist innenraumtemperaturgeführte steuerung nicht sinnvoll wie flipo schon geschrieben hat.
les dich zu diesem thema quer durch dieses forum (va dyarne) - da findest du genug antworten auf deine fragen. der allgemeine tenor ist halt, wenn dir der insti einzelraumregelung verkaufen möchte wäre ich sehr sehr vorsichtig

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Hallo derstandard,
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  •  uzi10
  •   Gold-Award
14.12.2019  (#3)
Oder der Elektriker.. im dt. KNX Forum stehens sichs auch noch die meisten drauf wegen den immensen Energieeinsparungen und von andren bei Baufirmen hör i a so was 🤣

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  •  JanRi
  •   Gold-Award
15.12.2019  (#4)
Hi,

zu 2: Wenn du einen Innenfühler dran hast (bei uns hängt der in der Abluftsammelleitung und erfasst damit schön die Lufttemperatur als Durchschnitt des Hauses), dann kannst du den "Fühlereinfluss" einstellen. Default ist 0, dann wird einfach nur angezeigt und er hat keinen Einfluss. Wenn du ihn auf 1 stellst, dann bewirkt eine Abweichung von 1K nach unten oder oben eine Änderung des VL VL [Vorlauf]-Soll um diesen Wert in die andere Richtung. Wir haben aktuell 1,2 und fahren damit unsere Innentemperatur zusammen mit einer noch nicht 100% fertig optimierten Heizkurve im Bereich Soll +-0,2K, also schon sehr genau.

ERR macht in den meisten Fällen keinen Sinn! Bei vielen Kreisen kann das auch leicht an einer ganz anderen Stelle nach hinten losgehen, denn üblicherweise sind dies thermoelektrische Stellelemente, die bestromt offen sind. Dann frisst jedes davon 2W im Heizbetrieb. Wir haben derzeit 28 Kreise... das wären 56W. Aktuell bei 3,7C sieht das so aus:

Spreizung: 2.6 P_th: 2631 W
P_ko: 390.8 W P_pu: 29.4 P_el 420.2 AZ: 6.261

Wenn man da 56W draufrechnen würde, wäre die AZ statt bei 6,26 nur noch bei 5,52, also deutlich schlechter. Im Übergang, wenn mit noch weniger Heizleistung geheizt wird, ist das dann noch übler. Also... wenn elektrische Ventile, dann solche, die in einer länger aktiven Stellung keinen Strom verschwenden.

9: Mache ich derzeit manuell. Im Bad wollen wir keinen kalten Fußboden, also drehe ich die Bodenheizung dort über den RL RL [Rücklauf] (da, wo normalerweise der Stellantrieb sitzen würde) ab. Ebenso ändere ich die Aufteilung leicht... momentan einfach über notierte Halbdrehungen der Ventile.

Viele Grüße,

Jan

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  •  berhan
  •   Gold-Award
15.12.2019  (#5)

zitat..
derstandard schrieb: Frage 9: Da wir im Sommer keine kalten Füße haben wollen, muss es ja noch ein Ventil geben, das den Durchfluss in die Decke oder den Fußboden steuert? Das heißt ich müsste im Sommer den Durchfluss der Decke auf 80% erhöhen und den Fußboden auf 20% drosseln. Im winterlichen Heizbetrieb dann umgekehrt?

FBH im Sommer abdrehen verstehe ich ja noch, aber warum willst du den die BKA BKA [Betonkernaktivierung] im Winter deaktivieren?

Die FBH FBH [Fußbodenheizung] und die BKA BKA [Betonkernaktivierung] würde jeweils auf einzelne HKV legen, dann kannst du im Sommer den HKV für die FBH FBH [Fußbodenheizung] drosseln. Wobei das vermutlich nicht erforderlich ist, aufgrund der BKA BKA [Betonkernaktivierung] wird die Vorlauftemperatur sowieso nicht so niedrig sein.

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