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·gelöst· Merkwürdige Art Duplex Tiefenbohrung Anzubinden

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  •  PhilippM
10.3. - 2.5.2020
41 Antworten | 10 Autoren 41
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Hallo,
nachdem mein Installateur gerade den Anschluss meiner Tiefenbohrung ausgeführt hat wollte ich hier einmal fragen wie sehr dieses nach dem Stand der Technik geschehen ist. Die Bohrung ist als 115m Duplex Sonde ausgeführt. Ursprünglich bin ich davon ausgegangen, dass die zwei Kreise der Sonde über zwei Hosenstücke zusammengefasst werden und dann ein vor und ein Rücklauf in den Technikraum führt. Mir ist klar, dass ein Verteilerschacht die sauberere Lösung gewesen wäre, aber nachdem der Platz relativ knapp und die Kosten ja nicht unerheblich waren wäre eine solche Anbindung für mich ein gangbarer Kompromiss gewesen.

Jetzt habe ich allerdings gesehen, dass der Installateur die zwei Kreise der Sonde in serie angebunden hat (Verbindungen sind auch verschraubt und nicht verschweißt... siehe Bild). Sprich, es gibt jetzt einen 460m langen Kreis. Sind solche Kreislängen (ca 20m kommen noch durch die Technikraumanbindung hinzu) für die KNV 1155-06 noch im grünen Bereich was die Hydraulik angeht? @dyarne , der Installateur (Resch Haustechnik) vertreibt KNV/Nibe Wärmepumpen... gibt es hier von deiner Seite eventuell Erfahrungswerte mit dieser Firma? 

Ich muss zugeben, dass ich derzeit ein wenig verunsichert bin nachdem die Anbindung auf eine Art gemacht wurde, über die ich noch nichts gelesen habe.


2020/20200310663398.jpg

  •  gsilly
  •   Gold-Award
11.3.2020  (#21)
versuch halt ob du 4x32 mm durch deine einführung bringst. wenn ja dann bin ich für diese variante. die wand sollte mehr als genug platz für die soleverteiler bieten.

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  •  Pretorianer
11.3.2020  (#22)
Wenn du beim Technikraum einen Lichtschacht hast kannst du den Verteiler auch dort unterbringen und von dort nur mit zwei Leitungen in den Technikraum. Dann ist Kondensat auch kein Thema und durchs Fenster kommst bequem zum Verteiler ;)

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  •  PhilippM
11.3.2020  (#23)

zitat..
Pretorianer schrieb: Wenn du beim Technikraum einen Lichtschacht hast kannst du den Verteiler auch dort unterbringen und von dort nur mit zwei Leitungen in den Technikraum. Dann ist Kondensat auch kein Thema und durchs Fenster kommst bequem zum Verteiler ;)

Gibt keinen Keller, trotzdem danke für den Tipp :)

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  •  PhilippM
11.3.2020  (#24)
Noch eine kurze Frage um auf mein morgiges Gespräch mit dem Installateur vorbereitet zu sein. Hier ist ein Auszug aus dem Handbuch für die F1155.

2020/20200311162926.png

Kann mir eventuell jemand hier bestätigen, dass mit "Kollektorwärmeüberträger" generell ein einzelner Solekreis gemeint ist? Leider ist dieser Absatz sehr schwammig (steht nirgendes etwas von Rohrdurchmesser etc.)

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  •  JanRi
  •   Gold-Award
11.3.2020  (#25)

zitat..
PhilippM schrieb: Kann mir eventuell jemand hier bestätigen, dass mit "Kollektorwärmeüberträger" generell ein einzelner Solekreis gemeint ist?

 Zusammen mit dem Satz danach ("mehrere....") ist diese Interpretation naheliegend. 

Alternativ kannst du ihm ja die Berechnung des Druckverlustes zeigen. Wasser ist dünnflüssiger als die Sole, also ist es mit Sole schlimmer als mit Wasser. Einfach die Rechnung aus meinem Posting nehmen und ihm das Diagramm mit der Pumpenleistung zeigen.

Wenn das auf seinen anderen Baustellen bisher funktioniert hat, dann liefen die Dinger bei Vollast dann wohl mit 100% und einer sehr großen Spreizung. Das wiederum ist bei einer TB nicht ganz ungefährlich, weil es ein sehr niedriges Sole_aus mit sich bringt (Vereisungsgefahr).


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  •  Pedaaa
  •   Gold-Award
11.3.2020  (#26)
ja, damit ist 1 Solekreis gemeint.

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
12.3.2020  (#27)
hallo Philipp,

bin da zufällig drüber gestolpert.
habe gerade 9 messen hinter mir und kaum zeit fürs forum gefunden.

ich versuch mal der reihe nach ein paar kommentare zu schreiben, ergänzend zu den kollegen die bereits alle gut beraten haben:

zitat..
PhilippM schrieb: .........dass der Installateur die zwei Kreise der Sonde in serie angebunden hat ...
...Sprich, es gibt jetzt einen 460m langen Kreis. Sind solche Kreislängen (ca 20m kommen noch durch die Technikraumanbindung hinzu) für die KNV 1155-06 noch im grünen Bereich was die Hydraulik angeht?

 nein, sind sie nicht.
das hat gar nix mit der 1155 zu tun, sondern mit den richtlinien und den regeln der technik.

hier ein auszug aus der aktuellen VDI4640...


2020/20200312810228.jpg
darauf werden auch die eingebauten soleumwälzpumpen von allen wp-herstellern ausgelegt...

bei dir wäre der druckverlust ein vielfaches davon, das 3-4-fache, jenseits von 1000mbar.
da brauchen wir nicht weiterzureden, das würde nichtmal bei Da40 funktionieren...

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
12.3.2020  (#28)

zitat..
PhilippM schrieb: Ich soll noch einen Anruf von KNV bekommen der mir Bestätigt dass diese Kreislänge kein Problem darstellt...

 den wird es sicher nicht geben, weil das so hydraulisch bei weitem nicht paßt...


zitat..
PhilippM schrieb: Ich bin derzeit am Überlegen, ob ich in den sauren Apfel beißen sollte und mir einen Zusammenführungsschacht hier anbieten lassen sollte.

entweder das...
oder

zitat..
gsilly schrieb: ist es nicht möglich beide kreise in den technikraum zu führen?

so...


zitat..
PhilippM schrieb: Die Hosenstückvariante will er nicht umsetzen

da hat er recht, so etwas ist immer kritisch bzgl entlüften. es gibt da draußen eine große dunkelziffer an sonden bei denen nicht alle kreise laufen. du siehst auf deinem bild hier wie leicht sich ein luftsack an der rohrführung ausbildet. beim spülen von parallelen kreisen wird dann zuerst ein kreis durchgedrückt und bildet kaum mehr widerstand, der luftpfropfen im zweiten bleibt stecken...


zitat..
PhilippM schrieb: Alle vier Kreise in den TR bekommen wird schwierig weil nur ein 15er Rohr vorhanden ist (wollte der insti auch extra vermeiden wegen Kondensatproblemen am Verteiler).

gegen kondensatprobleme gibt es mehrschalige kunststoffverteiler - hat KNV im programm. einfach keinen metallverteiler einsetzen, enstprechen bei sole nicht den regeln der technik

als kompromiß wäre hier vielleicht möglich ein ende der duplex-sonde per hosenrohr auf Da40 zu verteilen und mit den beiden 32-ern gemeinsam durchs 150-er zu fahren?.

das sollte man je nach eingesetzten bögen durchbringen...

ansonsten gibt es schlanke anbauverteiler für die außenwand, ähnlich lichtschächten.


2020/20200312610101.jpg


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  •  dyarne
  •   Gold-Award
12.3.2020  (#29)

zitat..
PhilippM schrieb: Im Handbuch der KNV steht übrigens dass die Kollektorkreislänge 400m nicht überschreiten darf. Leider wird nicht genau ins Detail gegangen...



2020/20200312340115.jpg

läßt an klarheit nix zu wünschen übrig...

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
12.3.2020  (#30)

zitat..
gufu1 schrieb: Wenn ich mich nicht täusche sind das keine Schraubverbindungen sondern Fittings der Fa. HAWLE. Das sind Steckverbindungen höchster Qualität.Ein Freund von mir ist Wassermeister bei unsererm Wasserversoger und die verwenden nur solche (gibts auch als Gussvariante in blau). Ich mittlerrweile im Haus auch. Die kannst bedenkenlos in der Erde vergraben. Geschweißt ist auch nicht besser. Da hat Dein Insti ein sehr hochwertiges Produkt verwendet

das stimmt für wasser. sole ist jedoch feinkappilarer und darf unter 0° gehen. eis kann eine o-ring verbindung undicht drücken. einfach nachfragen ob die steckverbinder eine zulassung für sole (bioethanol) haben. als ich das letzte mal beim hersteller recherchiert hatte war das nicht der fall...

KNV ist hier nicht der ansprechpartner, sondern der installateur.
in diesem fall ist es sogar so daß der große und erfahrene installateur selber die berechtigung zur IBN hat, das bedeutet das nicht einmal der werkskundendienst jemals diese anlage sieht.

wärmequellen (kollektoren, tiefenbohrungen) werden vom installateur ausgelegt, der wp-hersteller hat damit gar nix zu tun, er gibt nur richtlinien und datenblätter vor, die bsplw die maximale restförderhöhe der solepumpe ausweisen. bei TB führ dies normalerweise die bohrfirma durch, es gibt dazu in A das ÖWAV-regelblatt 207, in dem auch der druckverlust und die turbulente auslegung anhand von 4 verschiedenen solemedien nachgewiesen werden muß...
https://www.oewav.at/Page.aspx?target=196960&mode=form&app=134598&edit=0&current=293648&view=205658&predefQuery=-1

eine ausnahme stellt einzig der RGK RGK [Ringgrabenkollektor] dar, beim dem der hersteller die planung/auslegung selber verantwortet. so etwas gibt es sonst in der branche nicht.

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  •  PhilippM
12.3.2020  (#31)
Vielen Dank für diese ausführliche Antwort. In Summe hat mir dieser Faden wirklich weiter geholfen :)

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  •  ivanov
12.3.2020  (#32)
Ich häng mich hier mal an: ist die Entfernung vom Bohrpunkt zum Technikraum somit auch ausschlaggebend (in unserem Fall geplant ca. 20 Meter, Leerverrohrungen führen direkt ohne Verwinkelungen durch die Bodenplatte)? Oder gibt es hier sonst etwas zu beachten?

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  •  PhilippM
12.3.2020  (#33)
Ja, so habe ich es verstanden. Wobei 20m bis zum Bohrloch immernoch eine TB mit 180m ermöglichen würde oder?

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  •  JanRi
  •   Gold-Award
12.3.2020  (#34)
Ja - zumindest mit 40er Rohr. Bei 32er Rohr würde ich nicht über 300m (pro Kreis) gehen.

Wobei man bei solchen Tiefen (180) dann vermutlich doch eher zwei nimmt. Dann wird alles unkritischer, weil sich der Volumenstrom auf zwei parallele Kreise aufteilt.

Die 20m Anbindung sollten unter der Bodenplatte und nahe dem Gebäude isoliert werden, den Rest des Weges wäre das eher kontraproduktiv. Faktisch gewinnst du damit ja nochmal 2x20 zusätzlichen "Kollektor". Auch wenn die Rohre (Vor- und Rücklauf) in der Bohrung eh ganz dicht beieinander sind, würde ich sie auf dem Weg dahin nach Möglichkeit ein Stück voneinander entfernt vergraben.

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  •  gsilly
  •   Gold-Award
12.3.2020  (#35)
anbindung könnte zb so gelöst werden:

https://www.energiesparhaus.at/forum-tiefenbohrung-fragen-dimensionierung/41544_7#373207

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  •  ivanov
14.3.2020  (#36)
Hm das sollte bezüglich Länge dann eigentlich passen, wir haben eine Duplex-Sonde mit 32er Rohren und die Bohrung selbst mit nur 100lfm (3,7kW kW Heizlast). 
@gsilly danke für die Skizze, klingt absolut vernünftig. Brauche ich dann überhaupt noch PVC Leerverrohrungen? Wenn die 32er Soleleitungen dann nochmals in einem PVC liegen, kann auf dieser 20m Anbindung keine zusätzlich Wärme entzogen werden oder?
Die Soleleitungen müssten ja direkt in der Erde verlegt sein, ähnlich RGK RGK [Ringgrabenkollektor].

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  •  JanRi
  •   Gold-Award
14.3.2020  (#37)
Ein Leerrohr macht außer unter dem Haus keinen Sinn. Weiter draußen dann alle einzeln und direkt in der Hausnähe solche Isolierschläuche draufschieben (da gibt es welche für diesen Zweck, die auch für den Einsatz in der Erde zugelassen sind).

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  •  gsilly
  •   Gold-Award
14.3.2020  (#38)
also ich habe es so gemacht wie damals von arne vorgeschlagen (siehe link).
anbindeleitungen in warm und kalt sortiert und die warmen enden dann in einen kabelschutzschlauch und eben höhenmäßig unterschiedlich verlegt. kabelschutzschlauch geht von der bohrung bis zum leerrohr (einführung ins haus). kalten soleleitungen liegen direkt in der erde, sind ja eh RC.

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  •  PhilippM
18.3.2020  (#39)
Hallo nochmal,
es wird jetzt vorraussichtlich ein Verteiler fast direkt über der Sonde. Jetzt meine letzte Frage zu dem Thema: Sollte die Anbindung (ca 10m) des Verteilers über ein 32mm oder 40mm Rohr erfolgen? Derzeit ist ein 32iger Rohr bis zur Sonde gelegt, welches aber ohnehin verlängert werden müsste...

lg

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  •  JanRi
  •   Gold-Award
18.3.2020  (#40)
Ich würde ein 40er nehmen. Zum einen sparst du dir damit eine Schweißstelle und zum anderen eine Verengung, die dich auf x Jahre Pumpenstrom kosten wird. Viel ist es zwar nicht (wobei... immerhin 20m hin und zurück), aber es sollte schon ordentlich gemacht werden.

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  •  ivanov
2.5.2020  (#41)
Von mir auch noch eine letzte Frage:
Ich habe gelesen, dass die Sole-Anbindung zum TR  immer in min. 1m Tiefe -vom fertigen Gartenniveau- gemessen liegen soll.

Wir haben eine Hanglage, die Leitungen werden dann leicht steigend Richtung TR geführt. Vom Bohrpunkt bis zur Bodenplatte können wir die 1m Tiefe durch späteres Anschütten gut erreichen.

Aber wie läuft das dann unter der Bodenplatte? Die Leerrohre werden durch das Schalsteinmauerwerk bzw Rollschotter bis in den TR geführt und liegen somit unter dem Haus nur in ca 60cm Tiefe. Ist diese Ausführung korrekt? Dämmung über dieser Ebene mit XPS (20cm) ist vorgesehen.

Danke noch einmal für die vielen aufschlussreichen Infos zu diesen Thema hier!

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