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  •  Martin0722
12.3. - 19.3.2020
16 Antworten | 12 Autoren 16
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Hallo,

wer hat mit Bauherrenmithilfe gebaut und in welchem Ausmaß war denn die Beteiligung am Bau und wie war euere Erfahrung?

Aktuell habe ich unterschiedliche Angebote vorliegen, dabei wird entweder 1 Person oder 2 Personen von der Baufirma bereitgestellt, Rest 3-4-5 Personen je nach dem bauseits. 5 Personen könnte ich über den Bauzeitraum bereitstellen jedoch habe ich bedenken über den Bau selber, Qualität, Zeit 5 Wochen usw. bei so viele Laien und einem Polier. Gebaut wird Keller, Rohbau und Dach, massiv. Alle Angebote sind in Regie und 200h.

Wäre über jede Erfahrung, Empfehlung usw. dankbar

  •  owall
12.3.2020  (#1)
Servus,

ich hab noch nicht gebaut, bin auch gerade dabei Angebote einzuholen.
Hier wird bisher immer (3 versch. Baufirmen) von folgender Konstellation gesprochen:
1 Polier von Baufirma
1 Maurer von Baufirma
2 Helfer Bauherrenseite

Da ich eh nicht mehr als 2 Leute durchgehend(!) beistellen kann, werden wir das auch so machen.

Von den Stunden her ist das auch ganz unterschiedlich bisher. Aber werden auch so ca. 200h oder knapp 5 Wochen sein, jedoch ohne Keller und Dach. (OG Decke jedoch betoniert + Garage)

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  •  newer
  •   Bronze-Award
12.3.2020  (#2)
Wir hatten während des Rohbaus immer nur den Polier der Baufirma da (Keller + EG + OG + ca.80 lfm geschalte Stützmauer)
Den Rest der Leute, die wir benötigt haben, haben wir immer gestellt. Wir haben uns dadurch natürlich sehr viel Geld gespart und hat auch immer alles gepasst. 

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  •  flrnwrzl
12.3.2020  (#3)

zitat..
newer schrieb: 80 lfm geschalte Stützmauer

 Darf man fragen wie hoch und was die gekostet hat?


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  •  querty
  •   Gold-Award
12.3.2020  (#4)
Sicher, dass du über 5 Wochen 5 Personen bereitstellen kannst?
Wenn ja, dann gut - 5 Personen für so lange Urlaub nehmen ist für mich kaum vorstellbar.

Wir haben auch alle Innenwände im Keller selbst aufgemauert an einem Wochenende, das war auch in Ordnung und machbar. Im Stiegenhaus auf der gewendelten Treppe und teilweise einer Höhe von 5m das selbst eingerüsten und aufmauern wäre mir mit paar Helfern zu gefährlich gewesen - dir ist schon bewusst, dass du die Leute auch versichern musst, falls was passiert?

Weiters hätten wir dadurch jetzt garnicht sooo viel gespart im Vergleich zu den Gesamtkosten des Rohbaus. Material brauchst du ja sowieso trotzem und 5 Leute versorgen ist auch was. Ich schätze auch dass die Profis doppelt so schnell ist wie man selbst, wenn man nicht vom Fach ist.

Zum "selbst arbeiten" bleibt dir auch so genug übrig. ;)

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  •  sandboden
12.3.2020  (#5)
Unsere Baufirma wollte nur eine Person über die ganze Zeit beisgestellt und sie waren meist mit Polier, 1 Maurer und 1 Lerhrling da.  Nur die paar Tage beim Mauern EG (50er) konnten wir mit 2 Personen helfen. Aber mehr wäre zeittechnisch von unserer Seite auch nicht drinnen gewesen.  
Abrechnung erfolgte übrigens nach Stunden und nicht mit Pauschalnachlass. Ist finde ich ein faires System für beide Seiten.

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  •  doityourself
12.3.2020  (#6)
Ich finde, dass man sich beim Rohbau durch Mithilfe schon einges sparen kann.
Es mag schon stimmen, das ein Profi doppelt so schnell sein kann, allerdings:
- wenn du nicht hilfst oder keine Leute stellst rückt die Baufirma bspw. mit 4 statt 2 Leuten an. Großtartig schneller fertig werden tun sie trotzdem nicht, du hast aber automatisch die doppelten Lohnkosten. Die Hilfsarbeiter die Ziegel reichen und Mörtel machen können auch nicht den doppelten Zeitvorsprung rausholen als ein gut geschulter Helfer bzw. einer aus dem Freundeskreis mit Erfahrung. Annahme: Regieangebot.

Nach dem Rohbau haben wir extrem viel selbst vorbereitet und gemacht. Stemmen, Spachteln und Dosensetzen kann jeder =) Dadurch gesparte Kosten haben wir in, für uns hochwertigere, Innenausstattung & in unsere Wünsche investiert. Wenn wir uns hier alles machen lassen hätten, hätten wir das Bauprojekt nicht stemmen können. Die Materialkosten sind sehr hoch.

Durch meinen blutigen Einsatz beim Hausbau schätze ich jeden Millimeter meines Hauses und es ist jedes Mal ein schönes Gefühl das Haus zu betreten.

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  •  newer
  •   Bronze-Award
13.3.2020  (#7)

zitat..
flrnwrzl schrieb:
__________________
Im Beitrag zitiert von newer: 80 lfm geschalte Stützmauer

 Darf man fragen wie hoch und was die gekostet hat?

 Sicher. Südseitig ist die Mauer 2,20 m hoch und ca. 35m lang, westseitig verlaufend von ca. 0,5m bis 2,20m (auch ca. 35m) und ostseitig verlaufend von ca. 1m bis 2,20m (ca. 10m lang). Was es jetzt exakt gekostet hat, kann ich nicht sagen, Materialangebot waren rund 21.000€.


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  •  MissT
  •   Gold-Award
13.3.2020  (#8)
Auch ich bin der Meinung, dass Mithilfe beim Rohbau keine große Hexerei ist, solange man halbwegs geschickt und belastbar ist und die Profis bereit sind, den einen oder anderen Handgriff ggf. mal kurz zu zeigen. Wir hatten die etwas ungewöhnliche Lösung, dass wir ein Fixangebot beauftragt haben und der Polier die Helferstunden täglich notiert hat, welche dann zu einem vorab vereinbarten Tarif in Abzug gebracht wurden. Eine über mehrere Wochen fixe Personenzahl hätte ich nicht aufstellen können. Wir haben im Hochsommer gebaut, die Hitze (teilweise 35°C) war eine große Belastung, die mich öfter an meine Grenzen gebracht hat.

zitat..
doityourself schrieb:
Durch meinen blutigen Einsatz beim Hausbau schätze ich jeden Millimeter meines Hauses und es ist jedes Mal ein schönes Gefühl das Haus zu betreten.

 +1! Es ist einfach unbeschreiblich, wenn man in so ein großes Projekt Tag für Tag soviel Blut, Schweiß und Tränen gesteckt hat und dann ist es schließlich „fertig“ (emoji), man wohnt drinnen und denkt daran zurück, wie es war und wurde. 


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  •  querty
  •   Gold-Award
13.3.2020  (#9)

zitat..
doityourself schrieb: Nach dem Rohbau haben wir extrem viel selbst vorbereitet und gemacht. Stemmen, Spachteln und Dosensetzen kann jeder

Habe ich auch so gemacht und ich möchte damit sagen: Auch wenn du den Rohbau nicht selbst bzw. mit Freunden aufstellst, bleibt noch viel Arbeit übrig, wo man selbst was machen kann und du Hilfe brauchen wirst.


zitat..
MissT schrieb: Es ist einfach unbeschreiblich, wenn man in so ein großes Projekt Tag für Tag soviel Blut, Schweiß und Tränen gesteckt hat und dann ist es schließlich „fertig“ (), man wohnt drinnen und denkt daran zurück, wie es war und wurde. 

...und man freut sich, dass es vorbei ist. :)
Im Haus wohnen ist supa, den Stress der Bauphase vermisse ich aber nicht. Teile dir deine Kräfte und Zeit gut ein, wenn du viel selbst machen möchtest - das ist ein Marathon, kein Sprint.


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  •  massiv50er
  •   Gold-Award
13.3.2020  (#10)

zitat..
querty schrieb: Weiters hätten wir dadurch jetzt garnicht sooo viel gespart im Vergleich zu den Gesamtkosten des Rohbaus.

das ist eine Annahme.

Ich kanns recht genau ausrechnen, was wir rein durch Arbeitslohn eingespart haben (8k) was im Vergleich zum Rohbau vielleicht keine 10% ausmachen, aber für mich doch eine beträchtliche Summe darstellt.

zitat..
querty schrieb: Sicher, dass du über 5 Wochen 5 Personen bereitstellen kannst?
Wenn ja, dann gut - 5 Personen für so lange Urlaub nehmen ist für mich kaum vorstellbar.

ist machbar. Koordination ist das A un O.

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  •  doityourself
13.3.2020  (#11)

zitat..
querty schrieb: ...und man freut sich, dass es vorbei ist. :)

 ...vorbei ist es nie ;) zumindest nicht die ersten Jahre.

Am ärgensten finde ich die Zeit kurz vorm Einzug, wenn man es nicht mehr erwarten kann einzuziehen aber noch zahlreiche Kleinigkeiten gemacht werden müssen.

Zurück zum Thema:
Bei folgenden Dingen haben wir viel Eigenleistung eingebraucht, bzw. es komplett in Eigenleistung umgesetzt (50er Ziegel massiv):
- Rohbau
- Innenwände aufstellen
- Abdichtung Bodenplatte
- Mithilfe beim Dach
- jede Stemmarbeit Sanitär
- Mithilfe bei Sanitär
- Einmauerung der Sanitärkomponenten (Badewanne, Duschwanne
- Fenster setzen
- jeder mm Spachtelarbeit + Netzen wurde von uns selbst erledigt
- Estrich-Dämmung: Platten selber gelegt
- FBH (Gitter verlegen etc.)
- Fensterbänke selbst versetzt
- Innentüren
- Elektro bis auf den Verteiler (Leerrohre, Stemmen, Dosen setzen, Steckdosen montieren etc.)
- Möbel selbstgeplant und aufgebaut
- Ausmalen
- alles was ich sonst noch vergessen habe.

Wie gesagt, es ist halt sehr zeitauwändig und irgendwie kann ich mir gar nicht vorstellen, dass im Außenbereich auch noch soviel zum machen ist ^^


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  •  querty
  •   Gold-Award
13.3.2020  (#12)

zitat..
massiv50er schrieb: das ist eine Annahme.
Ich kanns recht genau ausrechnen, was wir rein durch Arbeitslohn eingespart haben (8k) was im Vergleich zum Rohbau vielleicht keine 10% ausmachen, aber für mich doch eine beträchtliche Summe darstellt.

Ist nicht nur eine Annahme, wir hatten Material separat gelistet und einen Pauschalpreis inkl. Arbeitszeit. Klar, wenn man die eigene Arbeitszeit und die Arbeitszeit von 5 Personen mit 0€ rechnet, spart man schon einiges...obwohl die Kosten für Essen und Bier um einiges höher sind. ;)

Hauptgrund war für mich halt, dass es nicht möglich gewesen wäre, über 5 Wochen diese Personen zur Verfügung zu stellen - wenn das geht und man Freude dabei hat: ganz klar machen!


zitat..
doityourself schrieb: ...vorbei ist es nie ;) zumindest nicht die ersten Jahre.

Natürlich nicht, unser OG hat noch keinen Boden und Türen, im Garten muss noch das Gelände modelliert werden bevor mit den andren Arbeiten überhaupt begonnen werden kann. Aber wenn man mal im Haus wohnen kann ohne Einschränkungen ist schon mal ein sehr großer Teil geschafft, finde ich.

Unsere Eigenleistungen:
- Kellerinnenwände
- viel Mitarbeit bei Erdarbeiten
- viel Mitarbeit bei Elektroinstallationen
- viel Mitarbeit bei Sanitär, FBH und KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]
- Mitarbeit bei Innentüren setzen
- Mitarbeit bei Abdichtungen (Voranstrich)
- Sämtliche Stemmarbeiten bei Elektro und Sanitär
- Bodenplatte XPS auflegen
- Möbel aufstellen sowieso alles selbst (Bette, Schränke, Esszimmer, Garderobe, ...)
- unzählige Kleinigkeiten, fällt mir gar nicht mehr alles ein
- unzählige Stunden mit Pläne duschschauen, Informationen einholen, planen, Gewerke koordinieren


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  •  hajzlbau
13.3.2020  (#13)
bei uns hätten alleine die Maurerarbeiten für die Wände ausgemacht - 200qm Bungalow + 55qm Garage:

Außenmauern - 3 Mann á 70€/Std - 2 Wochen (je Geschoss eine Woche) - 20.000€
Innenmauern - 2 Mann á 70€/Std - 1 Woche - 7.000€

ich habe mir noch nicht ausgerechnet, was wir an Eigenleistung eingespart haben, habe nur als Vergleich Richtpreise von Baumeisterhäusern, belagsfertig 0815 Hütte (50qm Kubus) kommt man im östlichen Weinviertel sowieso unter 450.000 nicht mehr weg, ohne Garten, ohne Zaun, ohne Küche, ohne Pool, ohne Grund und ohne Zufahrt. Alleine das Mithelferangebot für die Bodenplatte hätte 80.000€ ausgemacht emoji

Momentaner Stand mit Küche, Fliesen, Parkett, Laminat, Innentüren, Schlafzimmer komplett, Couch, ohne Garten, ohne Terrasse, ohne Grund, noch ohne Fassade - 260.000

Luxus den ich mir gegönnt habe - Fußbodenheizung verlegen lassen, Elektro machen lassen, gestemmt aber selbst.

griass eich

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  •  muel4tler
13.3.2020  (#14)
Wir haben mit 1 Polier gebaut und der Rest wurde von uns gestellt.

Man muss sich klar sein,  dass dies sehr anstrengende 6 Wochen werden, da man vieles in dieser Zeit organisieren muss. In Sonntag haben wir uns immer freigehalten und nur ein bisschen zusammengeräumt. Lt Angebot war der Unterschied rund 30 TEUR.

Wir würdens wieder so machen und wenn ihr die Leute habt und ein wenig Erfahrung umso besser.

Gesamt haben wir nichts eingespart, sondern für andere Sachen verwendet emoji

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  •  Martin0722
18.3.2020  (#15)
Vielen Dank für die hilfreichen Meldungen,

zitat..
muel4tler schrieb: Man muss sich klar sein, dass dies sehr anstrengende 6 Wochen werden

Ich stelle mich schon auf anstrengende 6 Monate ein emoji

zitat..
querty schrieb: Sicher, dass du über 5 Wochen 5 Personen bereitstellen kannst?

Dies wäre natürlich das beste Angebot aber wird halt schwer machbar sein und viele Nerven kosten jeden richtig zu timen da ja nicht immer die gleichen Personen da sein können :)

letztendlich wird es der Mittelweg, 2 Personen von der Baufirma und 2-3 von mir, ist sicher machbar.



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  •  christianb1
19.3.2020  (#16)
@Martin0722 auch wenn das Thema als gelöst markiert ist - eine Anregung ist mir beim Durchlesen noch eingefallen, was mir sehr geholfen hat:

Ich habe mit den Maurern eine Intensivphase von 4-5 Wochen mit 1-2 Helfern pro Tag vereinbart, und danach Maurer nur bei Bedarf. Das hat großartig funktioniert (hängt natürlich von der Firma ab). Mit ein paar Tagen Vorlauf hab ich dann Termine vereinbart, wo die für ein paar Stunden oder 1 Tag gekommen sind (z.B. OG-Decke betonieren). Wir hatten zudem noch Glück mit dem Wetter, da ist einiges weitergegangen.

In der Intensivphase haben wir eine 35m lange Stützmauer mit 2,2m und Keller, EG fertig gemacht. Beim OG wurden die Wände angesetzt und großteils aufgemauert. Danach war mein Urlaub zu Ende, und ich hab abends und am Wochenende mit Freunden weitergemacht, bis zum nächsten Zeitpunkt, wo ich wieder Fachpersonal gebraucht habe. Freitagnachmittag und Samstag ists auch viel leichter, an Helfer zu kommen. Wobei natürlich auch die Verköstigung der Helfer nicht zu unterschätzen ist, finanziell nicht, aber vor allem auch zeitlich! Hier brauchst du eine motivierte Köchin emoji 

Also falls du genug Zeit und Motivation zur Mithilfe hast - die Option mit Intensivphase und danach auf Abruf war für mich sehr angenehm, weil ich viel mehr Eigenleistung erbringen und trotzdem dazwischen wieder Arbeiten gehen konnte. Wir haben ein (unverhandeltes) Pauschalangebot der Arbeitszeit über 45.000, gebraucht haben wir die Hälfte (in Regie).

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