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Welche Folie, welcher Aufbau? Es gibt da ja mehrere Varianten. Bei der geringen Neigung fallen viele Eindeckungsarten weg. Blech gibt es glaube ich dafür, aber da bewegt man sich am absoluten unteren Limit bei der Neigung. Also mMn ist nur Folie sinnvoll. Allgemein zur Bekiesung: es gibt Vorteile (Auflast, Schutz d. Abdichtung, Regen fließt langsamer ab-gut bei Starkregen) und Nachteile (schwerer, Lecksuche schwieriger). Wie so oft beim Bauen, muss man zw. Vor-Nachteilen verschiedener Varianten abwägen. |
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Alternative zu Folie+Bekiesung ist Bitumen mit Beschieferung. Auflast wird nicht benötigt, da das Bitumen an der Dämmung klebt und Lecks lassen sich einfacher finden und lokal beheben. Fremdkörper (Nägel vom Spengler, Drahtstücke vom Elektriker) entdeckt man zudem relativ schnell. Die Materialstärke ist ca. 1cm (2x5mm Bitumenbahn) und kann somit auch nicht so leicht beschädigt werden. Nachteile: - optisch wirds nicht wirklich ein Highlight ... sollte das Dach einsehbar sein ist eine Kiesauflast sicher schöner - es muss sehr sorgfältig gearbeitet werden ... es muss jede Flämmlage für sich dicht sein und nicht, wie mancher Dachdecker vielleicht sagt: "irgendeine wird schon dicht sein ...". - ein Problem bei EPS-Dämmung kann sein, wenn beim Flämmen unvorsichtig gearbeitet wird und das Styropor stellenweise schmilzt. Deshalb haben wir uns für PIR-Dämmplatten entschieden, die sind ziemlich feuerfest. |
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Wir haben seit gut 9 Jahren das gleiche Setup wie von dir geschildert, allerdings mit 5 Grad Neigung. Kurzum: Unter den gleichen Voraussetzungen würd ich´s wieder so machen, obwohl ich vorher strikt dagegen war. Aufpassen muss man nur bei der Auswahl des ausführenden Betriebes sowie des verwendeten Materials, denn Folie ist nicht gleich Folie. Meine Erfahrung: Betriebe, die sich nich so auskennen und nur das Geschäft machen wollen, bieten PVC oder FPO an, sind dann natürlich die günstigsten. Die anderen, und das sind bei weitem die wenigsten, bieten gleich EPDM an. EDIT: Sorry, hab vergessen auf 2 wichtige Punkte deiner Frage einzugehen. Bekiesung: Haben wir nicht gemacht, und zwar aus 2 Gründen: Erstens ist die Lecksuche schwieriger, zweitens müssten wir im Falle einer PV-Installation den Schotter wieder zur Seite räumen. Langlebigkeit: Ich kontrolliere die Folie einmal jährlich, bis jetzt kann ich keinen Unterschied zu von vor 9 Jahren erkennen, obwohl sie natürlich voll der Witterung ausgesetzt ist. |
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Vor 10 Jahren EPDM + Kies, bisher sehr zufrieden. Kies war bei PV-Installation kein großes Hindernis, eher gut, weil er dann gleich für die Beschwehrung der PV-Halterungen verwendet wurde. Siehe: http://www.ludersdorf.at/blog/2015/06/montage-photovoltaik-anlage/ |
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Wir haben unser Carport und Nebengebäude (gesamt 100qm Dachfläche) ebenfalls in Pult ausgeführt mit 3% Neigung. Sichtschalung oberhalb mit EPDM ausgeführt und ordentlich verspenglert. Bei einer Kiesauflage hätten wir eine wesentlich massivere Ausführung benötigt und das Dach wäre ein "Klotz" geworden. So ist es relativ zierlich und der Schmutz kann bei Regen auch gut abfließen. Langzeiterfahrungen kann ich leider keine wiedergeben, da wir das Dach erst seit Mai haben 😉 |
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Wir haben seit ca einem Jahr ein 3 Grad Pultdach mit FPO-Folie ohne Bekiesung. Bisher sehr zufrieden....wobei ich jetzt nicht grade von Langzeiterfahrung sprechen kann 😉 (Bei Hinterlüftung auf entsprechende Größe dieser achten) |
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Hab auf der 50qm Garage ein Pultdach, 2 Grad gefälle, Dampfbremse, 10cm Dämmung, EPDM Folie, drüber noch eine "Gummimatte" zum mechanischen Schutz der EPDM und dann Kies drauf. Die Gummimatte war kein "muss", ich wollte sie aber weil zB für den Aussenputz am Haus die Arbeiter am Flachdach herumgelaufen sind. |
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Haben ein EPDM gedecktes Pult/Flachdach mit 2-3% Gefälle. Ist 14cm hinterlüftet mit einer Unterspannbahn als zweite Dichtheitsebene. Gedämmt ist das ganze "Zwischensparen" mit 40cm Strohhäcksel. Denke das ist die technisch beste Variante. Derzeit weder bekiest, noch begrünt, ist auch technisch und bauphysikalisch nicht notwendig, da hinterlüftet und da die EPDM komplett UV-beständig ist. Evtl. werden wirs mal extensiv begrünen, unsere EPDM(resitrix) ist auch wurzelfest. Hab mir vom Spengler ein Restl EPDM geben lassen(ca. 3mm dick), war sehr schwer das durchlöchert zu bekommen, bin überzeugt, würde nix anderes mehr nehmen und hab kein unruhiges Gefühl die Folie unbedeckt zu lassen. |
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Bist dir sicher, dass die "ca. 3mm" nicht eher 1,5mm sind, was die übliche Stärke von Flachdachfolie ist? |
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Unsere resitrix ist 2,5mm dick, gerade nachgeschaut. |
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Da habt ihr dann tatsächlich eine dickere, als sonst üblich. |
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Wir planen auch gerade ein Pultdach mit Folie und 3°, allerdings ohne Bekiesung. Mir würde grundsätzlich EPDM gefallen, aber bei einem Beratungsgespräch wurde uns davon abgeraten. Unter anderem wurde damit argumentiert, dass wegen Hagel ein unbekiestes Kaltdach leicht kaputt gehen kann. Und dass eine Regenwassernutzung im Garten mit EPDM nicht unbedenklich ist. Uns wurde stattdessen von einem Bekannten PIB empfohlen, das für unseren Anwendungszweck besser geeignet sein soll. Das erste Angebot von einem anderen Dachdecker aus der Umgebung enthält dagegen FPO, der riet uns auch ziemlich beharrlich von EPDM ab. Jetzt kenn ich mich nicht mehr aus. Ist EPDM auf Kaltdach ohne Abdeckung wirklich ein Risiko bzw. was ist von PIB zu halten? |
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[...] EPDM gilt als Material, das bei der Herstellung, Verarbeitung und Nutzung nur in geringem Maße belastend auf die Umwelt einwirkt.[11][12] Es enthält keine flüchtigen Weichmacher oder Schadstoffe, die über die Nutzungsdauer freigesetzt werden könnten.[...] Quelle: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk#Nachhaltigkeit Lt. dem Wikipedia Artikel ist die Nutzung von PVC Wasserschläuchen sogar kritischer. Bzgl. Hagel hab ich selbst keine Erfahrungen, aber ich hab von Leuten die seit 10-15 Jahren ein EPDM-Dach haben nur gutes gehört. Lt. dem Spengler machen auch von Raben fallendgelassene Nüsse(zum aufknacken, gscheite Viecher) auch nix bei EPDM, bei anderen unbekiesten/unbegrünten Folien hast da gleich ein Problem. Also denk ich sollt Hagel auch kein Problem sein. Wie gesagt ich hab mir ein Restl der Folie mit nem Nagel vorgenommen, so extrem zäh und widerstandsfähig, man kommt durch, aber nur schwer. Ein anderer Spengler hat die resitrix als rollsroyce unter den Dachabdichtungen bezeichnet, wird schon was Wahres dran sein. |
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Hab dieses Thema (Flachdach, Folie, Kies) erst letztens mit einem befreundeten Spenglermeister durch - Resümme: NICHT bei der Folie und NICHT bei der Ausführung sparen. Man muss sich trotzdem bewusst machen das man bei diesen Konstruktionen Wasser "sammelt" anstatt es abzuleiten - kleinste Fehler und Beschädigungen im Laufe der Zeit werden dann schnell "zum kleinen Spaß"... |
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Noch viel, viel wichtiger als die Folie ist die Ausführung selbst, da hier die meisten Schwachstellen entstehen können. Wenn einer mit einem Material nicht vertraut ist und nie damit arbeitet, wird er das auch einfach nicht empfehlen. Hier macht es natürlich auch keinen Sinn auf ein gewisseses Material zu bestehen. Hab mir natürlich eine seriöse Firma mit vielen Referenzen gesucht, die sich spezialisiert hat und nur EPDM verlegt, und das schon seit Jahrzehnten. @Puitl mich würde interessieren was dein Freund zum Thema Material sagt |
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Ich find´s immer "super", wenn um Erfahrungsberichte und Wissen gebeten wird, dann kommen 10+ ebensolche Beiträge und der Threadersteller findet es nicht ein einziges Mal der Mühe wert, zu antworten oder gar sich zu bedanken. |
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Stimmt natürlich. Man kann sich das allerdings ein wenig schönreden, indem der nächste mit einer ähnlichen Frage diesen Thread bei Google findet und dann die gleiche Frage nicht wieder stellen muss. Vielleicht profitieren also in Zukunft auch noch andere von den Antworten, die damit dann nicht vergeblich waren. |
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Vielen Dank für eure zahlreichen Antworten und Expertisen! 😉 LG |