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Vollholzhaus - Alternative zu Estrich?

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  •  Sebas23
11.10.2020 - 27.5.2021
17 Antworten | 10 Autoren 17
17
Griaseich,
wir sind gerade bei der Planung unseres Vollholzhauses (KLH) und überlegen, ob es eine sinnvolle Alternative zum Estrich gibt.
Hintergrund ist folgender, wir möchten - so gut es geht - keine/wenig Feuchtigkeit mit ins Haus bringen.
Wenn man bei Dr. Google fragt, kommt als Alternative gleich der Trockenestrich - ist aber für uns nicht die Lösung.
Früher wurde bei alten Häusern oft Kies/Sand für den Fußbodenaufbau verwendet, wäre das heutzutage auch möglich/sinnvoll/zeitgerecht? inkl. Fußbodenheizung!?
Ich freue mich auf Eure Antworten.
Vielen Dank,
LG Sebastian

  •  Puitl
  •   Bronze-Award
11.10.2020  (#1)
Prinzipiell: Der Estrich ansich ist mal nicht schlecht da du schöne Speichermaße ins Haus bekommst und sich dieser halt gut um die FBH FBH [Fußbodenheizung]-Rohre "schmiegt".
Dem Feuchteeintrag kannst du mit behutsamen Lüften Herr werden.
Kies z.B. würde vl. funktionieren, ich glaube das hier der Wärmeübergang von Rohr zu Kies und die Wärmeleitung vom Kies selbst zu schlecht sein wird.

Wir überlegen einen Staffelaufbau (Massivholzdiele geschraubt) mit Lehm-Strich dawzischen, weiß aber noch nicht ob ich mir diese Arbeit antu 😬
Vorteil: Ökologisch und den Lehm kannst sofort vollgas ausheizen/trocknen.
Wassereintrag hast hier trotzdem.

Die übrigen Systeme wie Lithotherm oder mit Alu-Wärmeleitblechen mit all ihren Vor- und Nachteilen wirst wahrsch. eh schon "ergoogelt" haben 😉

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  •  Schelm
  •   Bronze-Award
11.10.2020  (#2)
Grad in einem Holzhaus ist der NaßEstrich unabdingbar, weil ja die einzig wirkliche Speichermaße. Kenne sogar Bauherren die in ihrem Holzhaus den Estrich an die 10 statt 7cm ausgeführt haben um die fehlenden Speichermassen auszugleichen.

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  •  Sebas23
11.10.2020  (#3)
Vielen Dank - Lithotherm + Alu-Wäremleitblech kannte ich noch nicht - werde ich mich erkundigen...

zitat..
Puitl schrieb: Prinzipiell: Der Estrich ansich ist mal nicht schlecht da du schöne Speichermaße ins Haus bekommst und sich dieser halt gut um die FBH FBH [Fußbodenheizung]-Rohre "schmiegt".
Dem Feuchteeintrag kannst du mit behutsamen Lüften Herr werden.
Kies z.B. würde vl. funktionieren, ich glaube das hier der Wärmeübergang von Rohr zu Kies und die Wärmeleitung vom Kies selbst zu schlecht sein wird.

Wir überlegen einen Staffelaufbau (Massivholzdiele geschraubt) mit Lehm-Strich dawzischen, weiß aber noch nicht ob ich mir diese Arbeit antu 😬
Vorteil: Ökologisch und den Lehm kannst sofort vollgas ausheizen/trocknen.
Wassereintrag hast hier trotzdem.

Die übrigen Systeme wie Lithotherm oder mit Alu-Wärmeleitblechen mit all ihren Vor- und Nachteilen wirst wahrsch. eh schon "ergoogelt" haben 😉

 


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  •  heinzi
  •   Gold-Award
11.10.2020  (#4)
Wir haben in unserer passivhaus wohnanlage klassische bodenaufbauten gemacht. Eine weichfaserplatte auf den rohboden. Dann ein kreuzrost der ins niveau geschiftet wurde. Dazwischen gefüllt mit isocell. Darüber ein windpapier. Darauf ein blindboden mit gehobelten fichtenbretter. Dann darauf ein genagelter massivparkett. Dieser wurde dann geschliffen und geölt oder lackiert. Ganz cool ist auch ungeschliffen und nur geölt. Du kannst aber auch auf den blindboden einen fertigparkett legen wenn dir das nageln uns schleifen zu aufwendig ist. 

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  •  snueffelstueck
11.10.2020  (#5)
Servus,
bei uns im Holzhaus wirds auch keinen Estrich geben, sondern einen trockenen, massiven Staffelboden mit Schüttung drunter. Die Speichermasse wird bei uns zu einem guten Teil von der eingeputzten Wandheizung kommen. Rest machen CLT Zwischendecke, Möbel, Fliesen...
Putzschicht ist natürlich dünner als der Estrich (z.B. 3,5 vs. 7 cm) allerdings hat man üblicherweise weit mehr Wand als Boden. Somit ist die "aktive" Oberfläche im Verhältnis größer. Wieviel z.B. die unteren paar cm des Estrichs wirklich noch zum Raumklima beitragen ist umstritten.

Gibt einige gute Diskussionen hier im Forum zum Thema Speichermasse. Lies dir die unbedingt durch und bewerte für dich was die Speichermasse für dich tun soll.

Holzriegel "ganz ohne" Speichermasse aus Estrich, Putz, CLT etc. hätte ich mir aber auch nicht getraut.
 
Schnüffelstück


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  •  Glenfiddich01
  •   Bronze-Award
11.10.2020  (#6)
Hab auch KLH und Staffelboden. Ohne FBH FBH [Fußbodenheizung]. Jedoch gibts auch schon FBH FBH [Fußbodenheizung]-Systeme für Staffelaufbau (Blindboden). Speichermasse fehlt dir aber trotzdem.
Thema Speichermasse war mir persönlich egal, da es ohnehin nur ein Wochenendhaus/Ferienhaus ist.

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  •  Schelm
  •   Bronze-Award
11.10.2020  (#7)

zitat..
snueffelstueck schrieb: Wieviel z.B. die unteren paar cm des Estrichs wirklich noch zum Raumklima beitragen ist umstritten.

Als Speichermasse zählt jeder cm gleich viel, egal ob der 1. oder 7., da ist nichts umstritten.

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  •  snueffelstueck
12.10.2020  (#8)

zitat..
Schelm schrieb:
__________________
Im Beitrag zitiert von snueffelstueck: Wieviel z.B. die unteren paar cm des Estrichs wirklich noch zum Raumklima beitragen ist umstritten.

Als Speichermasse zählt jeder cm gleich viel, egal ob der 1. oder 7., da ist nichts umstritten.

Eh kloa. Speichermasse is theoretisch alles - vom kompletten Estrich bis zum letzten µm der Papprückwand der hinteren Kommode im Abstellraum. Da sind wir uns einig.
Was davon aber fürs tägliche Raumklima im Hausinneren relevant ist, ist eine andere Frage - und genau auf die zielt meine Aussage ab.


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  •  Claudio
2.11.2020  (#9)
Würde auf die Bettonplatten - Holzlattung dazwischen Lehm/Hobelspäne mischung darauf Blindboden - Dielenboden.

Auf die Zwischendecken Weichfaserplatte darauf Installationsebene mit Splitt schüttung und darauf Weichfaserplatten mit Nut und Kamm dazwische Holzlatten darauf Blindboden und Dielenboden.

Habe aber keine Bodenheizung sondern nur Wandheizung.

Es könnte jedoch auch eine Lehmschüttung verwendet werden um eine größere Masse zu haben.

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  •  mattmein
  •   Bronze-Award
2.11.2020  (#10)
Würde einen Staffelaufbau wie hier beschrieben machen und Decken/Wandheizung in Lehmputz, da kann man auch vernünftig kühlen, Fußbodenheizungen unter Holzbelag sind ja eigentlich suboptimal.

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  •  Glenfiddich01
  •   Bronze-Award
2.11.2020  (#11)
Mattmein, warum suboptimal? Ok, es dauert vlt. beim ersten mal Heizung hochfahren etwas länger bis die Bretter (ca 18mm) durchgewärmt sind, aber danach hast du doch keine Nachteile mehr?

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  •  Puitl
  •   Silber-Award
2.11.2020  (#12)
Mir hat´s mein Installateur gestern auch logisch erklärt:
Bei FBH FBH [Fußbodenheizung]+Dielenboden brauchts natürlich etwas mehr Vorlauftemp. da die Diele eben etwas dämmt, soll sich aber im Bereich von 1°C bewegen.
Wie warm der Boden ansich dann wird hängt einzig und allein von der benötigten Heizleistung und verfügbaren Heizfläche ab.

Resümee also: Wenn eine Diele "DEIN" Boden ist, mach ihn - das bisschen mehr an Heizkosten musst dann natürlich in Kauf nehmen.

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  •  mattmein
  •   Bronze-Award
2.11.2020  (#13)

zitat..
Glenfiddich01 schrieb: Mattmein, warum suboptimal? Ok, es dauert vlt. beim ersten mal Heizung hochfahren etwas länger bis die Bretter (ca 18mm) durchgewärmt sind, aber danach hast du doch keine Nachteile mehr?

War nicht klar formuliert sorry, das suboptimal bezieht sich vorrangig aufs Kühlen.

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  •  Edalein007
27.5.2021  (#14)
Ich kapere hier mal diesen Thread! 😄

Wir setzen uns derzeit auch mit Alternativen zum herkömmlichen Estrich auseinander, da wir ebenso wie der TE sowenig Baufeuchte wie möglich in unser BSP-Haus einbringen möchten (viel auf Sicht).

Wie äußert sich den die fehlende Speichermasse durch den Estrich genau? 
Welchen Nachteil gibt es bei den Systemen wie zB von Lithotherm?

Danke für euer Wissen!  


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  •  Puitl
  •   Silber-Award
27.5.2021  (#15)
Zuerst mal: Warum habt ihr vor der Baufeuchte Angst? Holz arbeitet zwar bei Feuchteänderungen, geht aber wieder in den Ursprungs-Zustand zurück wenn die übermäßige Feuchte wieder weg ist.
Und wenn ihr wollt das sich die Feuchteabgabe etwas zurückhält: Teile des Estrichs mit Plastik abdecken, dauert dann aber halt etwas länger...

Zu den fertigen Systemen wie Lithotherm: Mag funktionieren, preislich bist da aber weit weg von einem Estrich...
...und bei den Alulamellen-Systemen hast halt nen Alu-Teppich unter dir, ich bräuchts nicht....

Ich habe im Haus beides gemacht: Styroporschüttung + Betonestrich wo gefliest wird, Rest mit Holzweichfaserplatten auf denen verleimte 5/8er-Staffel aufgelegt wurden (Rohboden war bereits eben da Holztramdecke). Diese 5/8er hab ich dann zur Hälfte mit Splitt und den Rest mit Lehm gefüllt. Im Lehm liegt die FBH FBH [Fußbodenheizung] und die Massivholzdielen werden mit den Staffeln verschraubt.

Das war preislich pro m2 gleich auf mit dem Estrich aber viiieeel mehr Arbeit für mich!
Großer Vorteil für uns ist hier eine große Speichermasse und trotzdem die Möglichkeit die Dielen zu schrauben.

Wenn jetzt für jemanden sowieso nur fliesen/verkleben/schwimmene Verlegung in Frage kommt würd ich nur mehr Betonestrich machen, das ist im Endeffekt auch nur Sand und a paar Sackl Zement.
Dafür hast richtig schön Speichermasse.
Wenn dann vl. noch ökologisches Augenmerk auf den Unterbau legen und z.B. Schüttung mit Perlite und Holzweichfaser-TSDPL.

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  •  Puitl
  •   Silber-Award
27.5.2021  (#16)
Wenig Speichermasse bedeutet halt wenig Fähigkeit zu Puffern und evtl. häufigeres Takten der Wärmepumpe.
Wenn du aber z.B. mit viel Massivholz umgeben bist könnt ichs mir trotzdem angenehm vorstellen.
Vl. mit ner Stampflehmwand oder Lehmputz noch Masse ins Haus bringen....Masse fühlt sich immer behaglich/angenehm/stabil an.

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  •  AnTeMa
  •   Gold-Award
27.5.2021  (#17)
Wer Speichermasse haben will kann Lehm- oder Lehmbauplatten verwenden oder Betonplatten oder Ziegel zur Deckenbeschwerung.
Ansonsten Feuchtigkeitseinträge vermeiden oder reduzieren.
Blockhäuser kommen auch ohne zusätzliche Speichermassen aus-
zum Schallschutz ist Sand am besten.
Für Fußbodenheizungen gibts div Trockensysteme oder Rohre in Lehmestriche verlegen mit Holzboden darüber. Lageweise trocknen.

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