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Problem, wenn die Erdwärmepumpe "durchläuft"?

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  •  Spartacus
  •   Silber-Award
11.3. - 20.4.2021
20 Antworten | 9 Autoren 20
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Wir haben eine recht stark dimensionierte Erdwärmepumpe mit TB. Zuerst hatten wir Angst vor den vielen Starts. Jetzt hat sich aber herausgestellt, dass sie weniger als zwei (!) Starts pro Tag hat. 

Wir kriegen das Haus auch warm genug, aber über 23,5°C geht es meist nicht hinaus, außer es scheint die Sonne und wir haben solare Einträge. Da wir die Steuerung auf 23 oder 23,5 eingestellt haben und die Pumpe erst bei einer Überschreitung von einem Grad abstellt, stellt sie sich fast nie ab, sondern läuft meist durchgehend.

Außer wir erhöhen die Vorlauftemperatur von derzeit 31°C auf 32°C, dann wird es schnell unangenehm warm bzw erreichen wir dann schnell über 24°C innen, dann würde sie abschalten.

Daher die Frage: Ist es ein Problem, wenn die Wärmepumpe praktisch durchrennt und nur 1-2 Starts pro Tag hat? Sollen wir die Vorlauftemperatur erhöhen, um ihr eine Pause zu gönnen? Oder halten die Maschinen (und das Bohrloch) das aus?

  •  Brombaer
  •   Gold-Award
11.3.2021  (#1)
Welche WPWP [Wärmepumpe] ? Wenn sie weit runter moduliert, ist das gut wenn sie durchläuft. Nix VL VL [Vorlauf] erhöhen, ganz ganz schlechte Idee.

und bitte hier erst mal den ein oder anderen Beitrag lesen, hier gibts viel Wissen.

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  •  cacer
  •   Gold-Award
11.3.2021  (#2)
du wirst eine modulierende maschine haben.
die kann ruhig wochen bis monate durchlaufen.
wenn sie jetzt 2 mal startet pro tag ist noch optimierungspotential vorhanden oder sie ist überdimensioniert. oder es ist schon warm draußen und das haus sehr gut gedämmt.

wenn es eine fixe ( nicht modulierende) ist, ist sie unterdimensioniert :)

damit es nicht zu warm im haus wird, musst du die parameter anpassen.

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  •  Spartacus
  •   Silber-Award
11.3.2021  (#3)
Ja, die Pumpe ist modulierend: Hoval UltraSource T 13 mit bis zu 13,3 kW

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  •  chrismo
  •   Gold-Award
11.3.2021  (#4)

zitat..
Spartacus schrieb: dass sie weniger als zwei (!) Starts pro Tag hat. 

Nein, alles gut. Der WPWP [Wärmepumpe], bzw. genauer gesagt dem Kompressor, schadet Dauerlauf weniger als  Kompressorstarts. 

Zum Vergleich: unsere hatte 2021, also in 3.5 Monaten, zwei Starts.

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  •  ds50
  •   Silber-Award
12.3.2021  (#5)

zitat..
Spartacus schrieb: Ja, die Pumpe ist modulierend: Hoval UltraSource T 13 mit bis zu 13,3 kW

Nur aus Interesse: Was hat die WPWP [Wärmepumpe] da zu beheizen? (Ptot, qm², HWB, sowas in der Art)

Übrigens: Mein Ziel nächsten Winter ist, daß sich die WPWP [Wärmepumpe] im Herbst ein- und im Frühjahr ausschaltet.


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  •  Spartacus
  •   Silber-Award
12.3.2021  (#6)
Danke euch!

Für das Bohrloch ist das auch kein Problem? Ich habe mal gehört die können vereisen oder austrocknen, wenn ihnen zuviel Energie entzogen wird.

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  •  heinzi00
  •   Silber-Award
12.3.2021  (#7)
Ich denke das sollte kein Problem sein da die Pumpe ja moduliert und somit nicht mit der vollen Leistung fährt.
Ich habe zwar keine TP sondern einen RGK RGK [Ringgrabenkollektor], aber ich denke es verhält sich hier ziemlich gleich dass das Ziel eher ist so wenig wie möglich Starts zu haben.

Mit 13 kW hast du aber ein ganz schön großen Ding bei dir stehen.

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  •  chrismo
  •   Gold-Award
12.3.2021  (#8)
Im Endeffekt ist der Quelle egal, ob die WPWP [Wärmepumpe] durchläuft oder taktet. Die benötigte Wärmeenergie bleibt die gleiche. 

Also vereinfacht gesagt: 24h mit 3kW entzieht der Quelle die gleiche Wärmeenergie wie alternierend 1h 6kW, dann 1h Pause, dann wieder 1h 6kW usw. Am Ende des Tages wurden in beiden Fällen 72kWh gebraucht.

Wichtig ist, dass die Bohrung - gilt auch für Flächenkollektor - ausreichend dimensioniert ist, damit sie nicht zu stark belastet wird über den ganzen Winter gesehen.

Ich glaube (!) der Unterschied ist, dass ein Flächenkollektor nicht ganz so kritisch ist bei Überlastung, die Bohrung aber tatsächlich nachhaltig geschädigt werden kann. Aber wie gesagt, wenn sie ordentlich dimensioniert wurde kommt man nie in den Bereich.

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  •  ds50
  •   Silber-Award
13.3.2021  (#9)

zitat..
chrismo schrieb: Also vereinfacht gesagt: 24h mit 3kW entzieht der Quelle die gleiche Wärmeenergie wie alternierend 1h 6kW, dann 1h Pause, dann wieder 1h 6kW usw. Am Ende des Tages wurden in beiden Fällen 72kWh gebraucht.

Das sehe ich bei einer TB etwas kritischer. Es stimmt zwar, daß am Ende des Tages die gleiche Energiemenge entnommen wurde. Allerdings wird die Quelle bei der On/Off WPWP [Wärmepumpe] im Betrieb stärker belastet, was geringere Soletemperaturen zur Folge hat. Dies birgt eher die Gefahr einer (mimentanen) Vereisung einer schwach ausgelegten Quelle als ein kontinuierlicher, aber geringerer Entzug.
Außerdem wird durch die im Schnitt tiefere Soletemperatur auch der COP geringfügig niedriger sein.

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  •  JanRi
  •   Gold-Award
13.3.2021  (#10)

zitat..
Spartacus schrieb: Außer wir erhöhen die Vorlauftemperatur von derzeit 31°C

Bei welcher Außentemperatur? 31C ist für eine gut ausgelegte WPWP [Wärmepumpe]-Anlage eigentlich nur bei extrem niedrigen Temperaturen (um NAT oder darunter) nötig.


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  •  chrismo
  •   Gold-Award
13.3.2021  (#11)

zitat..
ds50 schrieb: Das sehe ich bei einer TB etwas kritischer.

Eh, steht ja dann so im letzten Teil des Postings emoji 

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
13.3.2021  (#12)

zitat..
chrismo schrieb: Ich glaube (!) der Unterschied ist, dass ein Flächenkollektor nicht ganz so kritisch ist bei Überlastung, die Bohrung aber tatsächlich nachhaltig geschädigt werden kann. Aber wie gesagt, wenn sie ordentlich dimensioniert wurde kommt man nie in den Bereich.

ich denke (!) du hats recht ... emoji

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
13.3.2021  (#13)

zitat..
ds50 schrieb: Allerdings wird die Quelle bei der On/Off WPWP [Wärmepumpe] im Betrieb stärker belastet, was geringere Soletemperaturen zur Folge hat. Dies birgt eher die Gefahr einer (mimentanen) Vereisung einer schwach ausgelegten Quelle als ein kontinuierlicher, aber geringerer Entzug.

und du auch ... emoji

drastisches beispiel aus diesem winter wie sehr on/off und modulierend die quellen unterschiedlich belasten...

eine falsch parametrierte modulierende wp mit 2 starts pro tag im quasi on/off betrieb...


2021/20210313685220.png

die soletemperaturen waren schlecht, bereits anfang dezember ging der eingang ins minus...


2021/20210313785708.png

die quelle war aber nicht ursache sondern nur überbringer der nachricht...
die maschine wurde dann richtig parametriert, die dimensionierung der wp hat gottseidank gepaßt...

vorher-nachher:


2021/20210313778409.png

der effekt auf die soletemperaturen war frappierend:
der eingang kam um enorme 4K (!) höher...


2021/20210313247945.png



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  •  Spartacus
  •   Silber-Award
16.3.2021  (#14)

zitat..
ds50 schrieb:
__________________
Im Beitrag zitiert von Spartacus: Ja, die Pumpe ist modulierend: Hoval UltraSource T 13 mit bis zu 13,3 kW

Nur aus Interesse: Was hat die WPWP [Wärmepumpe] da zu beheizen? (Ptot, qm², HWB, sowas in der Art)

Übrigens: Mein Ziel nächsten Winter ist, daß sich die WPWP [Wärmepumpe] im Herbst ein- und im Frühjahr ausschaltet.

Ca 260qm, viel Außenfläche, da gestuft in den Hang gebaut, viele Glasflächen.


2021/20210316908271.jpg




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  •  Spartacus
  •   Silber-Award
16.3.2021  (#15)

zitat..
JanRi schrieb:
__________________
Im Beitrag zitiert von Spartacus: Außer wir erhöhen die Vorlauftemperatur von derzeit 31°C

Bei welcher Außentemperatur? 31C ist für eine gut ausgelegte WPWP [Wärmepumpe]-Anlage eigentlich nur bei extrem niedrigen Temperaturen (um NAT oder darunter) nötig.


Im Moment hat es zwischen -1 und plus 6 °C. Es würde auch etwas weniger ausreichen, aber es gibt einen Raum, der sonst nicht warm genug wird. Viel Außenfläche, da gestuft in den Hang gebaut, viele Glasflächen.


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  •  Spartacus
  •   Silber-Award
19.4.2021  (#16)

zitat..
JanRi schrieb:
__________________
Im Beitrag zitiert von Spartacus: Außer wir erhöhen die Vorlauftemperatur von derzeit 31°C

Bei welcher Außentemperatur? 31C ist für eine gut ausgelegte WPWP [Wärmepumpe]-Anlage eigentlich nur bei extrem niedrigen Temperaturen (um NAT oder darunter) nötig.

Ich habe die Vorlauftemperatur auf 30°C zurückgedreht und das war in den letzten Tagen bei 2-6°C Außentemperatur zuwenig. Das WoZi hat es nicht auf die gewünschten 23,5°C geschafft.

Ist das normal, dass man so eine hohe VLTemp braucht?


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  •  derLandmann
  •   Gold-Award
19.4.2021  (#17)

zitat..
Spartacus schrieb: dass sie weniger als zwei (!) Starts pro Tag hat. 

Dass zwei Starts pro Tag eher sehr viel ist als zu wenig weißt du ja bereits.

Du hast noch keine Fassade drauf? Frisch gebaut? Ne Menge Restfeuchte drin? Dann sind VL VL [Vorlauf] Temperaturen von 30° normal.

Lass die Heizung einfach mal machen und doktor nicht ständig dran herum.. schau zu wie sie sich einstellt und regel dann erst nach. Eine Vorlauftemperatur dreht man nicht zurück, man passt lediglich die Heizkurve an wenn in einem gewissen Temperaturbereich die Innenraumtemperatur nicht passt. Mit Fassade natürlich nochmal alles von vorne.

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
20.4.2021  (#18)

zitat..
Spartacus schrieb: Ich habe die Vorlauftemperatur auf 30°C zurückgedreht und das war in den letzten Tagen bei 2-6°C Außentemperatur zuwenig.

zitat..
derLandmann schrieb: Eine Vorlauftemperatur dreht man nicht zurück, man passt lediglich die Heizkurve an wenn in einem gewissen Temperaturbereich die Innenraumtemperatur nicht passt.

recht hat er, der landmann...

die heizkurve ist quasi die gebäudekennlinie, sie stellt dar bei welchem delta-t zur außentemperatur das gebäude welche verluste hat. diese muß die heizung ersetzen...

die einstellung der kurve bewirkt daß es im haus immer gleichwarm ist, egal ob es draußen +10°, 0° oder -10° hat.

die parallelverschiebung bewirkt die einstellung der wunschtemperatur, ob man 21°, 22° oder 23° im haus wünscht...

die kurve sollte im ersten (verputzten) winter gefunden werden, dazu braucht man kalte, milde und durchschnittliche temperaturen.

die verschiebung kann man bei bedarf um einen klicks anpassen, wenn man krank ist und es mal ein paar tage wärmer haben will...


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  •  dyarne
  •   Gold-Award
20.4.2021  (#19)

zitat..
Spartacus schrieb: Es würde auch etwas weniger ausreichen, aber es gibt einen Raum, der sonst nicht warm genug wird. Viel Außenfläche, da gestuft in den Hang gebaut, viele Glasflächen.

da hast du dir eh schon selber die antwort gegeben...

das ist ein problem der wärmeverteilung, nicht der wp.

die wärme wird über die hüllfläche verloren, deine außenwand. der wärmeeintrag erfolgt aber über die wohnfläche, den fußboden, das paßt halt von der größe bei manchen räumen nicht zusammen...

bei den fenstern kommt es darauf an ob sie nach norden oder süden schauen.
in einem fall hast du mehr verluste, im anderen mehr gewinne...

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  •  JanRi
  •   Gold-Award
20.4.2021  (#20)
Falls das Haus wirklich noch keine Fassade hat, sind die Temperaturen vermutlich okay.

Falls das Haus fertig ist, sind 31C bei -1 bis 6C AT AT [Außentemperatur] inakzeptabel. Bei aktuell 5C haben wir einen VL VL [Vorlauf] von 25,7C.

Wie sind denn deine Soletemperaturen? Die Wärmequelle ist sicher nicht dafür ausgelegt, das Haus ohne Fassade zu betreiben, so dass man da einen Blick drauf haben sollte. Im Gegensatz zu einem RGK RGK [Ringgrabenkollektor] bekommst du eine TB nämlich mit zuviel Entzug tatsächlich kaputt.

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