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How To: 3 Kleinkinder, beide Eltern arbeiten

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  •  rocco81
  •   Gold-Award
24.3. - 11.8.2021
128 Antworten | 29 Autoren 128
128
Ausgangslage:
Kind 5J -> vormittags Kindergarten
Kind 3J -> vormittags Kindergarten 
Kind 1J -> ein Elternteil muss immer Zuhause sein. 

Papa arbeitet Vollzeit ca. 50h, Mama in Karenz zuhause.

Großeltern können nur im Ausnahmefall die Betreuung übernehmen. Arbeiten selbst noch / können gesundheitlich nicht mehr.

Jetzt könnte Mama einen guten Job in der Nähe bekommen. So eine Chance kriegt man nicht oft und wir wollen die Gelegenheit beim Schopf packen. 
Haken bei der Sache: Der Arbeitgeber will nur mit Vollzeitbeschäftigung einstellen. 

Beide Vollzeit geht sich niemals aus, aber Papa hätte gesetzlich eigentlich Anspruch auf Elternteilzeit. Der AG hat damit gar keine Freude, es müssen jetzt schon Aufträge abgesagt werden weil Arbeitskräfte fehlen. 

Wenn jeder 25h Arbeiten könnte wäre schön, erfahrungsgemäß werden dann sowieso mehr Stunden gearbeitet wie geplant.
Es wird aber eher auf 40h zu 20h hinauslaufen damit Mama den Job kriegt. Papa hat damit kein Problem, aber die getrübte Stimmung bei Chef und Kollegen halt auch zu ertragen.

Wer hatte so eine Situation und wie habt ihr das gemacht?
Habt ihr euch tageweise abgewechselt oder einer Vormittag einer Nachmittag?

Nur nebenbei: Finanziell lohnt es sich nicht wirklich wenn beide halb Arbeiten. 

  •  Maarch
  •   Silber-Award
Do it yourself-Anleitung 26.3.2021  (#21)

zitat..
gdfde schrieb: Ich hab das eigentlich komplett geschlechtsneutral gesehen, hat auch nichts mit Gleichberechtigung zu tun.
Meine Erfahrung ist, dass man unabhängig vom Geschlecht, wenn man Teilzeit arbeitet, benachteiligt wird (sowohl bei Gehaltserhöhungen, als auch bei Beförderungen).

Das stimmt schon prinzipiell, nur in der Praxis ist es halt leider nicht geschlechtsneutral - weil Frauen mit Kindern dieser 'nachteiligen Behandlung' quasi zwangsläufig ausgesetzt sind.

Und dann kommt auch das Henne/Ei-Problem: diese 'biologischen' beruflichen Nachteile tragen ja definitiv zum Gender Pay Gap bei. Und durch den niedrigeren Verdienst sind's hauptsächlich die Frauen, die dann die Care-Arbeit machen (müssen)...

Drum find ich's eben toll, wenn Männer ihren Anteil an der Care-Arbeit leisten. Weils nicht nur in der Beziehung zu Frau und Kind fein ist, sondern immer auch a bissal am festgefahrenen System rüttelt...

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  •  Maarch
  •   Silber-Award
26.3.2021  (#22)

zitat..
chrismo schrieb: Ja, finde ich auch schade. Daher ist es gut, dass immer mehr Männer in Teilzeit gehen wollen. Weil irgendwann wird sich eine Firma mit der Einstellung nur Vollzeit zu nehmen keine (guten) Mitarbeiter mehr finden.

Aber es gibt auch positive Bsp.: Ich habe mich beim letzten Jobwechsel auf zwei Vollzeitstellen beworben, aber beim Bewerbungsgespräch gesagt, dass ich nur 30h arbeiten möchte. Hab trotzdem bei beiden eine Zusage bekommen und konnte mir den Job dann aussuchen.

Genau!

...und das mit den 30h find ich super!
Erfordert aber auch viel Mut!

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  •  rocco81
  •   Gold-Award
28.3.2021  (#23)

zitat..
BauHund schrieb: Mein Vorschlag: Vollzeit (40h) und der AG ermöglicht umfassendes Home Office und flexible Arbeitszeit.

Ja, mit etwas Home Office wäre es auch gleich einfacher. Leider will das keiner unserer Arbeitgeber, zumindest derzeit noch nicht. 


zitat..
Baumau schrieb: Gerade bei neuen Mitarbeitern wird es im Normalfall notwendig sein vor Ort zu sein, um die Einzuschulen und die Abteilungen bzw Abläufe kennenzulernen.

Es braucht ja nicht ausschließlich HO zu sein, das wollen eh die wenigsten. 
Aber z.B. wie von BauHund beschrieben ergänzend könnte es schon sehr entlastend sein.


zitat..
Baumau schrieb: Zwei Vollzeit arbeitende Eltern und drei kleine Kinder ohne zusätzliche Unterstützung wird nicht funktionieren.

Nicht beide Vollzeit, sondern etwa 25h + 25h würden wir anstreben. Es wird einem aber  nicht leicht gemacht, beide AG wollen 40h + das geht aber nicht. Jetzt müsste entweder Mama verzichten und weiter zuhause bleiben oder Papa seinen Job aufgeben.




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  •  rocco81
  •   Gold-Award
28.3.2021  (#24)

zitat..
gdfde schrieb: Überleg dir das auch gut.
Das Gerede der Kollegen ist dabei das geringste Thema.
Wenn du die nächsten 5 oder 6 Jähre Elternteilzeit nimmst, kannst eine mögliche Karriere in dieser Firma vergessen, da bist dann am Abstellgleis.

Über mir ist nur der Schwager des Chefs, ein vom Konzern eingesetzter Geschäftsführer und der Chef selbst. Recht viel weiter werde ich sowieso nicht mehr aufsteigen. 😄
Das Gerede is mir wurscht, einer der Kollegen wird halt meine Arbeit machen müssen und es sind eh schon alle an der Burn Out Grenze. 
Wir sind unter den Kollegen sehr freundschaftlich,  und einem Freund tut man halt nicht gerne was Schlechtes.

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  •  rocco81
  •   Gold-Award
28.3.2021  (#25)

zitat..
Maarch schrieb: Und dann kommt auch das Henne/Ei-Problem: diese 'biologischen' beruflichen Nachteile tragen ja definitiv zum Gender Pay Gap bei. Und durch den niedrigeren Verdienst sind's hauptsächlich die Frauen, die dann die Care-Arbeit machen (müssen)...

Am einfachsten wäre ich gehe weiter Vollzeit + Üst arbeiten und Frau bleibt zuhause. Finanziell gar kein Problem.
Wir wollen aber Arbeit, Kinder, Haushalt, Freizeit teilen und möglichst gemeinsam verbringen.
Nicht um irgend einer Gleichberechtigungsbewegung gerecht zu werden, sondern für uns.


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  •  enzo500
11.4.2021  (#26)

zitat..
rocco81 schrieb:
__________________
Im Beitrag zitiert von gdfde: Überleg dir das auch gut.
Das Gerede der Kollegen ist dabei das geringste Thema.
Wenn du die nächsten 5 oder 6 Jähre Elternteilzeit nimmst, kannst eine mögliche Karriere in dieser Firma vergessen, da bist dann am Abstellgleis.

Über mir ist nur der Schwager des Chefs, ein vom Konzern eingesetzter Geschäftsführer und der Chef selbst. Recht viel weiter werde ich sowieso nicht mehr aufsteigen. 😄
Das Gerede is mir wurscht, einer der Kollegen wird halt meine Arbeit machen müssen und es sind eh schon alle an der Burn Out Grenze. 
Wir sind unter den Kollegen sehr freundschaftlich,  und einem Freund tut man halt nicht gerne was Schlechtes.

Das eigene Wohl bzwm das der Familie ist aber immer über das, der Firma zu stellen. Auch wenns dort sehr freundschaftlich zugeht, oder? Und wenn ein Anderer/Freund dann mehr Hacke hat, so what?!
my2c

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  •  rocco81
  •   Gold-Award
5.5.2021  (#27)
Wie ging die Geschichte weiter?

Wir haben es tatsächlich geschafft dass jeder halbtags arbeiten kann. 
Einer startet früh morgens, Mittags Übergabe von Kinder und Auto, und der andere arbeitet am Nachmittag. Funktioniert bisher gut, bei max. 6h wird keine Mittagspause abgezogen und wir können sogar zu Mittag alle zuhause Essen.
Es hat sich auch so ergeben dass es abwechselnd Vormittag Nachmittag ist.

Mama hat den neuen Job bekommen und ist glücklich.
Den Kindern scheint es ziemlich egal zu sein.
Papa hat sich halt eine neue Arbeit suchen müssen.

Hätte mir nicht gedacht dass das Thema Teilzeit für den ex Arbeitgeber so ein Problem ist. Jetzt bin ich statt halb gar nicht mehr da und deren Gejammere ist groß. Es war ein riesen Kampf und die Überwindung war groß den sonst guten Job hinzuschmeissen. 


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  •  Maarch
  •   Silber-Award
5.5.2021  (#28)
👍☺️
Das Ergebnis hört sich ja schon fast kitschig gut an!
Und echt fetten Respekt, dass du den mühsamen Weg dorthin genommen hast!👏

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  •  gdfde
  •   Gold-Award
5.5.2021  (#29)

zitat..
rocco81 schrieb: Jetzt bin ich statt halb gar nicht mehr da und deren Gejammere ist groß. Es war ein riesen Kampf und die Überwindung war groß den sonst guten Job hinzuschmeissen. 

Das habe ich in meinem Post (https://www.energiesparhaus.at/forum-how-to-3-kleinkinder-beide-eltern-arbeiten/62302_1#599850) gemeint.

Mich würde aber dennoch interessieren, warum du den alten Job aufgegeben hast...der Arbeitgeber muß dich ja in Elternteilzeit gehen lassen.

Ansonsten,  Respekt für deine Entscheidung emoji

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  •  rocco81
  •   Gold-Award
6.5.2021  (#30)
Klar hätte ich meine Elternteilzeit durchziehen können, lag auch schon am Tisch und ich hatte dadurch einen Trumpf in der Hand.
Die GF war aber vehement dagegen und sie sind "deppert" geworden, haben abwechselnd auf mich eingeredet diese Idee aufzugeben weil es ja sowieso nicht funktioniert...
Sie haben den Anspruch sogar extern prüfen lassen ob es nicht doch ein Schlupfloch gibt. 
Wollte dann gar nicht mehr dort arbeiten und habe mir was neues gesucht und gekündigt. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
Jetzt haben sie das Problem und laufen mir nach. 

Von oben betrachtet ist es ganz einfach:
Ich brauche die nächsten Jahre Teilzeit, die Firma will das nicht; also passen wir nicht mehr zusammen.

1
  •  rocco81
  •   Gold-Award
6.5.2021  (#31)

zitat..
gdfde schrieb: Das mußt akzeptieren.
Ich würde anstatt einer Vollzeitstelle auch keine Teilzeitkraft akzeptieren.
Ev. ist auch flexible Arbeitszeiten möglich, dass man zb. am Abend noch was machen kann.

Nein, ich muss das eben nicht akzeptieren. 😉

Arbeitgeber - Arbeitnehmer
Der eine gibt die Arbeit, der Andere kann sie nehmen oder nicht.

Ich lasse mir ungern vorschreiben wie ich mein Leben zu Führen habe.


1
  •  tomsl
  •   Bronze-Award
6.5.2021  (#32)

zitat..
rocco81 schrieb: Nein, ich muss das eben nicht akzeptieren. 😉

Arbeitgeber - Arbeitnehmer
Der eine gibt die Arbeit, der Andere kann sie nehmen oder nicht.

Ich lasse mir ungern vorschreiben wie ich mein Leben zu Führen habe.

Volle Zustimmung! Ich habe aus ähnlichen Gründen auch den Job gewechselt.

Arbeitgeber die so denken, sollten mal überlegen schön langsam im 21. Jahrhundert anzukommen.


1
  •  mattmein
  •   Silber-Award
6.5.2021  (#33)
Wollte dir nen Orden geben, bin aber draufgekommen, dass das hier nicht geht. Hab dafür deinem V2H Video Post einen gegeben 👏👍

1
  •  Sparfratz
  •   Silber-Award
6.5.2021  (#34)

zitat..
rocco81 schrieb:
__________________
Im Beitrag zitiert von gdfde: Das mußt akzeptieren.
Ich würde anstatt einer Vollzeitstelle auch keine Teilzeitkraft akzeptieren.
Ev. ist auch flexible Arbeitszeiten möglich, dass man zb. am Abend noch was machen kann.

Nein, ich muss das eben nicht akzeptieren. 😉

Arbeitgeber - Arbeitnehmer
Der eine gibt die Arbeit, der Andere kann sie nehmen oder nicht.

Ich lasse mir ungern vorschreiben wie ich mein Leben zu Führen habe.

Find ich sehr gut. Gibt leider immer noch genügend Firmen/Führungskräfte die sehr rückständig eingestellt sind.


1
  •  gdfde
  •   Gold-Award
6.5.2021  (#35)

zitat..
rocco81 schrieb: Nein, ich muss das eben nicht akzeptieren.

Klar, von selbst gehen kann man immer...je besser bezahlt der Job oder je "höher" die Position ist, umso schwieriger wird dann die Suche nach einer alternativen Stelle.
Das ist leider das Problem, wie schon erwähnt, wenn die Firma das nicht will, kann man´s dort dann vergessen...

zitat..
rocco81 schrieb: Ich brauche die nächsten Jahre Teilzeit, die Firma will das nicht; also passen wir nicht mehr zusammen.

Genau so ist es.
Gratuliere zu dem Schritt emoji



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  •  supernova
  •   Silber-Award
6.5.2021  (#36)
Sehr cool! emoji Ich hoffe auf viele Nachahmer... Wäre für alle vorteilhaft (bis auf die Chefs, die in ihrem Denken vor ein paar Jahrzehnten stecken geblieben sind.).

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  •  supernova
  •   Silber-Award
6.5.2021  (#37)
Je besser eine Stelle bezahlt ist, desto schneller kann man F*** you money ansparen... Der vermeintlich Goldene Käfig ist daher eine denkbar schlechte Ausrede. 

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  •  gdfde
  •   Gold-Award
6.5.2021  (#38)

zitat..
supernova schrieb: Je besser eine Stelle bezahlt ist, desto schneller kann man F*** you money ansparen..

Najo, aber umso schwieriger ist es auch einen adäquaten Job zu finden emoji


1
  •  Sparfratz
  •   Silber-Award
7.5.2021  (#39)

zitat..
gdfde schrieb:
__________________
Im Beitrag zitiert von supernova: Je besser eine Stelle bezahlt ist, desto schneller kann man F*** you money ansparen..

Najo, aber umso schwieriger ist es auch einen adäquaten Job zu finden

Kommt halt auf die Braunche/Beruf an. Manche habens derzeit wirklich leicht Job zu wechseln.

Und gute Leut findet man sowieso nicht so schnell, daher schneiden sich Firmen oft ins eigene Fleisch wenns nicht mit der Zeit gehen. 

Ein Mitarbeiter von meinem Mann wollte unlängst statt mehr Geld eine 5te Urlaubswoche. Ist doch fein, wenn ihm das lieber ist. Mitarbeiterzufriedenheit ist ein hohes Gut und schlägt sich auch in der Produktivität nieder. 

Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass sehr viele Menschen mit 30 Stunden nicht minder produktiv wären, als mit 38,5. 

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  •  gdfde
  •   Gold-Award
7.5.2021  (#40)

zitat..
Sparfratz schrieb: Ein Mitarbeiter von meinem Mann wollte unlängst statt mehr Geld eine 5te Urlaubswoche.

Da hat der Mitarbeiter von deinem Mann aber nicht sonderlich gut verhandelt und die Firma wird sich freuen, dass sie ihm das statt einer Gehaltserhöhung gegeben hat emoji

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  •  csblack
  •   Silber-Award
7.5.2021  (#41)
Sehr coole Entscheidung 😎
Leider sind viele Arbeitgeber hier nicht so flexibel aufgestellt und denken auch gar nicht in anderen Wegen. Wird sich hoffentlich die nächsten Jahre ändern. Freizeit wird ein immer wichtigeres Ziel.

Eine Kollegin von mir hat es immer treffend formuliert: "Nicht nur der Arbeitnehmer ist austauschbar!"

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