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Wasser im Keller und Styroporbeton - weitere Vorgangsweise

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  •  querty
  •   Gold-Award
9.8. - 16.11.2021
12 Antworten | 5 Autoren 12
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Hallo,
mit einen Haus wird einem bekanntlich ja nie langweilig 😒 , jedenfalls hat es uns beim letzten Regenguss durch den Lichtschacht + geschlossenes Fenster Wasser reingedrückt. Der Ablauf welcher an den Regenwasserkanal angschlossen ist, hatte sich verlegt - das sollte künfig nicht mehr passieren, habe den Lichtschacht mitttels Aufsetzelement erhöht und Drahtgitter welches Blätter abhält kommt auch noch drauf.

Jedenfalls ist im Keller noch der Rohbetonestrich und durch den Randdämmstreifen ist das Wasser in die Styroporschüttung gelangt - kann man schön sehen, in angrenzenden Räumen zieht es an den Wänden das Wasser nach oben. Seit vorige Woche stehen 3 Trocknungsgeräte im Keller, bei welchen ich jeweils am Abend und i.d. Früh den Behälter mit Wasser ausleere und es sammelt sich schon einiges an. Der weitere Plan ist, dass er Estrich angebohrt wird und Trocknungsgeräte aufgestellt werden, welche trockene Luft in den Styroporbeton blasen, das wird dann ca. 1 Monat laufen und so den Styroporbeton trocknen, wurde mir erklärt. In größeren Räumen werden 2 Bohrungen gemacht, in kleineren Räumen 1 Bohrung i.d. Mitte. Feuchtichkeit messen ist ja relativ einfach möglich:  mit dem Messgerät beim Randdämmstreifen nach unten stechen. Das einzig Gute: Die Versicherung zahlt den Schaden.

Jetzt wollte ich dazu noch fragen:
- gibts hier sonst noch irgendwas zu beachten?
- Der Kellerboden ist inzwischen trocken, im Styroporbeton ist natürlich noch Wasser, schätze ich. Was würden denn passieren, wenn man den Styroporbeton "einfach so" austrocken lässt, also ohne Löcher zur Entfeuchtung? Klar, es würde dann vermutlich recht lange dauern, jedoch würde die Feuchtigkeit ja durch den Beton bzw. am Rand (wo die Randdämmstreifen sind) langsam hochdifinundieren und verdunsten, oder? Würde die Luftfeuchtigkeit auf Dauer zu hoch werden?

Wenn im Keller Fliesen wären, wäre das Problem dann gleich gewesen, besser oder noch schlechter? Eine Fliesenfuge ist ja nicht 100% dicht, also es könnte auch dadurch Wasser i.d. Styroporbeton gelangen, aber wie lange dauert das? (Überlegung ist, den Keller jetzt auch gleich zu verfliesen, nachdem eh ausgeräumt wurde).

Meine Hoffnung ist jetzt, dass sich das Wasser nicht bis unter den Epoxydharzboden in der Garage ausgebreitet hat, weil das wäre schon echt schlecht, wenn man diesen anbhohren müssten, denke ich - vom späteren ausbessern her.

  •  Stoffal02
  •   Silber-Award
9.8.2021  (#1)
du verfliest den Boden ja nicht komplett bis zur Wand, sondern musst ja auch dort einen kleinen Spalt lassen, wo dann noch die Randleiste hinkommt. Ich denke nicht, dass es einen großen Unterschied macht, ob da Fliesen drauf sind oder nicht. Beim Austrocknen ist es jetzt auf alle Fälle besser wenn noch nicht gefliest wurde. Die weitere Frage ist, was wäre mit dem eingedrungenen Wasser passiert? Hättet ihr das so schnell wegsaugen können, dass nichts in den Styroporbeton kommt?
Aber von alleine würde ich das auf keinen Fall austrocknen lassen. Die Wände werden immer wieder feucht werden, wenn du dann die Entfeuchter nicht laufen hast wird sich auch Schimmel bilden... Aber wenn es eh die Versicherung zahlt, dann lasst es auf alle Fälle professionell trocknen

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  •  JanRi
  •   Gold-Award
9.8.2021  (#2)
In jedem Fall machen lassen! Bei den Unwettern hier in NRW hatten wir 34 cm Wasser im Keller. Die Trocknungsfirma hat den Estrich (Zementestrich auf 2 cm Styropor im unbeheizten und Zementestrich auf 14 cm PUR im beheizten Bereich) angebohrt und seit 16 Tagen läuft die Absaugung (Unterdruck).

Wir hatten das Wasser innerhalb weniger Stunden rausgepumpt und danach bis zum Beginn der Trocknung (ca. 10 Tage) mit einer zum Behelfsbautrockner "umgebauten" Mobilklima getrocknet. Damit hatten wir den Estrich oberflächlich trocken, aber in den Bohrungen hat man deutlich gesehen, dass die Bodenplatte noch feucht ist. Kurzes Saugen an den Löchern (Industriesauger oder später dann die Absauganlage) hat sofort deutlich Wasser gezogen - danach stand es dann mehrere cm hoch in den Löchern.

Jetzt ist die Bodenplatte in den Löchern optisch trocken, soweit es die ungeheizten (und ungefliesten) Bereiche betrifft.

Im beheizten Bereich (mit 14 cm PUR), der auch gefliest ist, war vorgestern noch sichtbar Wasser am Boden der Löcher. Jetzt ist es "nur" noch deutlich feucht. Das dauert also wirklich lange.

Die Fliesen haben die Durchfeuchtung nicht verhindert, denn die Innenwände sind nicht wasserdicht. Das kommt dann von seitlich rein.

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  •  querty
  •   Gold-Award
9.8.2021  (#3)

zitat..
Stoffal02 schrieb: du verfliest den Boden ja nicht komplett bis zur Wand, sondern musst ja auch dort einen kleinen Spalt lassen, wo dann noch die Randleiste hinkommt

Die Fliesen im Keller gehen auch die Wand hoch ca. 5cm bei uns im Keller (1 Raum ist schon verfliest), Fuge zu den Bodenfliese ist mit Silikon, also falls das dicht ist, würde hier - so meine Überlegung - zumindest nicht sofort jede "kleine Lacke" gleich i.d. Styroporestrich laufen, kann ja mal passieren, dass man im Keller was ausschüttet.


zitat..
Stoffal02 schrieb: Hättet ihr das so schnell wegsaugen können, dass nichts in den Styroporbeton kommt

Nein, weil nicht sofort gemerkt.


zitat..
Stoffal02 schrieb: Aber wenn es eh die Versicherung zahlt, dann lasst es auf alle Fälle professionell trocknen

Mache ich natürlich, ich überlege nur ob es künftig helfen würde, wenn schon gefliest ist und wie gesagt man z.B. im Keller was ausschüttet.


zitat..
JanRi schrieb: 34 cm Wasser im Keller

Oje...
Das ist natürlich weit mehr als ich hatte, hier ist das Wasser wohl höchstens 1cm hoch gestanden und dann gleich i.d. Styroporbeton gelaufen, eh blöd genug aber nicht so tragisch wie wenn es 34cm hoch steht.


zitat..
JanRi schrieb: Die Fliesen haben die Durchfeuchtung nicht verhindert, denn die Innenwände sind nicht wasserdicht

Ist klar bei 34cm, aber meint du die hätten geholfen wenn z.B. das Wasser 3cm hoch steht und du Fliesen 5cm die Wand hoch hast?


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  •  hellsayer
  •   Bronze-Award
9.8.2021  (#4)
Hi und mein Beileid! Bei meinem Bruder war in der EG Dusche (kein Keller) das Abfluss Rohr beschädigt, so hat sich das Wasser unterhalb der Schüttung im ganzen EG verteilt (!!!). Er hat überall Fliesen. Daraufhin hat eine Trocknungsfirma an mehereren Stellen die Fugen angebohrt und 7 Tage durchgehend die Geräte laufen lassen - er ist ins Hotel gezogen. Langzeitfolgen: sehr viele Fugen sind noch nachträglich dann durch die Hitze gebrochen, tw hat sich der Estrich stärker als normal geschüsselt (Innentemperatur durchgehend um die 40 Grad). Also du kannst beruhigt sein, die Fliesen hätten alles nur schlimmer gemacht. LG und alles Gute.
PS: auf jedenfall professionell trocknen lassen, die Geräte hat sicher kein Privater!

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  •  querty
  •   Gold-Award
9.8.2021  (#5)
Danke für die Rückmeldung!
Trocknungsfirma ist eh schon beauftragt und wird übermorgen den Estrich anbohren (ich hoffe, nur diesen und nicht die FHB Rohre). Mich hat einfach interessiert, ob es hier gut gewesen wäre, im Keller bereits Fliesen zu haben.

Ich habe mir das auch noch nicht so überlegt aber eigentlich ist da ein "modernes Haus" mit FBH FBH [Fußbodenheizung] und Styroporbeton schon sehr empfindlich bezüglich Wassereintritt.

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  •  massiv50er
  •   Gold-Award
9.8.2021  (#6)

zitat..
querty schrieb: Ist klar bei 34cm, aber meint du die hätten geholfen wenn z.B. das Wasser 3cm hoch steht und du Fliesen 5cm die Wand hoch hast?

wenn du jeden Kellerraum abdichtest und seitlich mit Dichtungsband unter den Fließén hochziehst, würde es kein problem machen (würde maximal der Fließenkleber etwas feucht werden.).
Ob man sich das im Keller leisten möchte, ist eine andere Frage.

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  •  JanRi
  •   Gold-Award
9.8.2021  (#7)

zitat..
querty schrieb: Ist klar bei 34cm, aber meint du die hätten geholfen wenn z.B. das Wasser 3cm hoch steht und du Fliesen 5cm die Wand hoch hast?

Okay... dann mal mehr im Detail. Wir haben einen KALTkeller mit einem warmen Abgang (offene Treppe bis ganz nach oben). Der Kaltkeller hat 2 cm Styro + Estrich ohne Fliesen, der warme Bereich hat 14 cm PUR + Estrich + Fliesen (also Stufen zum Kaltbereich).

Der warme Bereich ist in der Mitte, der Rest ist quasi außen herum, wobei es vom warmen Bereich aus zwei Teilkeller gibt, die nicht miteinander verbunden sind. In einem der Teilkeller ist die Außentür, wo das Wasser rein ist. Da stand es dann 34 cm hoch.

Die Klimatür zum Warmbereich hat erstaunlich viel aufgehalten. Im Warmbereich stand das Wasser ca. 5 cm über den Fliesen (Randfliesen gehen 8 cm an der Wand hoch - also ziemlich genau deine Situation). Auf der anderen Seite des Kaltkellers waren es dann etwa 14 cm. Das Wasser ist sowohl (wenig) durch die beiden Klimatüren gelaufen als auch (viel anscheinend) durch die Undichtheiten und Durchdringungen (Durchführungen E-Kabel unter Estrich) in den Mauern.

Den Warmbereich hatten wir über den Fliesen nach ca. einer Stunde wieder trocken, den Rest etwa nach 8 Stunden (bis auf einzelne Pfützen). Nach einer Woche mit dem Behelfstrockner war fast alles Sichtbare wieder trocken.

Unter dem Estrich stand - in den Löchern gut sichtbar - fast überall Wasser bzw. wurde dann dahin gesaugt. Im Warmbereich war es sogar besonders viel wegen der dicken Dämmschicht.

Die Fliesen haben anscheinend also NICHTS aufgehalten. Sie sind ordentlich verfugt und die Spalte zu den Kantenfliesen an der Wand war mit Silikon sauber verschlossen. Ich denke aber nicht, dass das Wasser diesen Weg genommen hat, das ist von unten über die Bodenplatte.

Bei dir wird das gleiche passieren... durch die Randfugen in den ungefliesten Bereichen runter auf die Bodenplatte und dann überall in die Kellerräume. Die Fliesen erschweren dann nur die Trocknung...


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  •  querty
  •   Gold-Award
17.8.2021  (#8)
Danke für die genauer Erklärung @JanRi !

Inzwischen wurde der Estrich angebohrt - die Firma hat das echt vorsichtig gemacht, FHB oder KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] Rohre wurden nicht beschädigt - die heiße Luft wird eingeblasen und ich leere i.d. Früh und am Abend die Behälter von den Entfeuchtungsgeräten aus.

Im Keller hat es durch die Entfeuchtung jetzt auch ca. 32°C, Luftfeuchtigikeit ist ein einem Raum schon bei 35% gewesen.

Firma meinte auch, man soll wenn es kühl ist lüften - dadurch bringt man zwar Luft ein, welche  wieder Feuchtigkeit enthält, jedoch funktioniert die Entfeuchtung besser, wenn es kühler ist. Das mache ich derzeit so, dass ich i.d. Früh durchlüfte.

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  •  JanRi
  •   Gold-Award
17.8.2021  (#9)

zitat..
querty schrieb: Im Keller hat es durch die Entfeuchtung jetzt auch ca. 32°C

Tatsächlich sind viele Bautrockner nur bis 30 oder 32C zugelassen. Das hat bei uns ebenfalls zu massiven Problemen geführt, weil sich die Dinger dann einfach abgeschaltet haben. Man sieht auch, dass der Wasseranfall mit steigender Temperatur drastisch füllt.

Unsere Lösung ist derzeit, dass wir die Trockner nur noch von 8-22 Uhr laufen lassen und nachts Dauerdurchzug machen (und dabei nur ein Absauggerät im kritischsten Raum und einen Trockner laufen lassen). 


zitat..
querty schrieb: Das mache ich derzeit so, dass ich i.d. Früh durchlüfte.


Führt das beim aufgeheizten Baukörper denn wirklich zu einer relevanten Absenkung der Temperatur? Wir haben TROTZ obiger Strategie abends wieder knapp 30C in den Kellerräumen. 6 KW eingebrachte Wärme sind halt heftig.

Wegen der eingebrachten Feuchtigkeit beim Lüften musst du dir nicht viele Gedanken machen, solange das nicht die Bausubstanz befeuchtet. Unsere automatische Kellerlüftung meldet derzeit um 10g/m^3 ABSOLUTE Luftfeuchtigkeit, was bei 250 m^3 Kellervolumen gerade einmal 2,5 Liter Wasser insgesamt in der Luft bedeutet. Wir schütten pro Tag aber an die 20-25 Liter aus den Trocknern weg. Das kann also nicht nur durch den Luftaustausch reingekommen sein.

Man muss natürlich je nach Alter des Hauses auch bedenken, dass die selbst die trocken gebliebenen Wände sicher nicht komplett trocken sind und somit ebenfalls noch Feuchtigkeit abgeben, denn hier wird auf Feuchtigkeitswerte getrocknet, die unterhalb dessen liegen, was so ein Keller normal hat (wir sind teilweise auf unter 30% relativ, normal sind eher 50% in diesem Keller).

Nur als Referenz: Direkt nach der Überflutung habe ich mit EINEM Klimagerät (so modifiziert, dass es im Dauerbetrieb unabhängig von der Raumtemperatur laufen kann) pro 24h an die 25-30 Liter rausgeholt, aber da war es eben auch noch wirklich feucht und auch nicht sehr warm im Keller. Jetzt schaffe ich mit fünf professionellen Bautrocknern weniger als das (das Klimagerät schafft bei 30C Raumtemperatur und den aktuellen Feuchtewerten überhaupt keine Entfeuchtung mehr).


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  •  querty
  •   Gold-Award
18.8.2021  (#10)

zitat..
JanRi schrieb: Tatsächlich sind viele Bautrockner nur bis 30 oder 32C zugelassen. Das hat bei uns ebenfalls zu massiven Problemen geführt, weil sich die Dinger dann einfach abgeschaltet haben

Danke für den Tipp - soweit ich sehe, laufen die Geräte ganze Zeit durch.
Aber ja, über Nacht wurde heute relativ wenig Wasser entfeuchtet, Behälter war nur 1/3 voll (k.A. wieviele Liter das sind, habs noch nich gemessen).

Heute um 7 Uhr Fenster vom Lichtschacht geöffnet und den Ventilator so aufgestellt, dass er die kühle Luft von draußen ansaugt und i.d. Raum bläst, das kühlt den Raum temporör schon merklich ab.


zitat..
JanRi schrieb: Führt das beim aufgeheizten Baukörper denn wirklich zu einer relevanten Absenkung der Temperatur?

Nein, sobald man die Lüftung von außen beendet, steigt die Temperatur wieder recht schnell an.

Im Moment ist die Außentemperatur ca. 18°C - meinst du also, ich sollte ganze Zeit das Fenster offen lassen + Ventilator laufen, damit kühle Luft eingeblasen wird?
Bisher habe ich das nicht gemacht weil ich dachte dass dadurch wieder gleich viel feuchte Luft eingebracht wird, wie entzogen wird uns somit sinnlos. Wenn das aber nicht so ist, spricht ja nichts dagegen, den Keller ständig zu kühlen und Fenster offen zu lassen.




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  •  JanRi
  •   Gold-Award
18.8.2021  (#11)
Nein... ich mache das so: Tagsüber alle Fenster zu und alle Geräte an, nachts die meisten Geräte (bis auf eine Absaugmaschine) aus und die Fenster offen.

Entfeuchter bei offenem Fenster laufen lassen ist wenig sinnvoll.

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  •  querty
  •   Gold-Award
16.11.2021  (#12)
Thema ist inzwischen eh schon länger erledigt, alles ist gut getrocknet, die Löcher habe ich wieder verschlossen d.h. mit XPS "ausgestopft", dann Beton drüber.

Nur noch als Tipp für alle: Lichtschacht auf Geländehöhe schaut schöner aus, ich habe diesen jetzt 15cm aufgesteockt (kann man einfach nachträglich machen). Steht jetzt also über Geländerhöhe drüber, stört aber auch nicht wirklich und würde ich dringen jedem empfehlen, zu tun wenn dort irgendwie Wasser reinkommen kann  :)

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