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Erdwärme Bohrtiefe

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  •  logos
17.11. - 18.11.2021
8 Antworten | 7 Autoren 8
8
Eigenartigerweise differieren die Angebote der Brunnenbohr-Unternehmen zur Herstellung einer Tiefenbohrung stark.
3x80m oder 2x100m wird veranschlagt. Sondentechnik, Verpressung ident. 
Was davon mag korrekt sein?  Sind die "letzten 20m" wirklich derart ertragreich?

Eckdaten:
Max. Heizleistung 10  kW
Heizwärmebedarf 12500 kWh/a
Untergrund: Abfolge von Ton, Tegel mit Einschaltungen von Sandstein und Konglomeratlagen.
berechnete konduktive Wärmeleitfähigkeit 0-100m: 1,85 W/m/K +/- 0,2 W/m/K.
 

  •  Brombaer
  •   Gold-Award
17.11.2021  (#1)
Je tiefer je wärmer. Warum nicht 1x1xx m ? 

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  •  JanRi
  •   Gold-Award
17.11.2021  (#2)
Ehe du viel Geld versenkst....

zitat..
logos schrieb: Max. Heizleistung 10  kW

Berechnet oder vom HB geschätzt?

zitat..
logos schrieb: Heizwärmebedarf 12500 kWh/a


Wir haben bei einem Heizwärmebedarf von 10600 kWh und einer Heizlast von 5,7 kW (berechnet!) EINE Bohrung von 99m in Sand- und Tonstein (nordwestliches Sauerland).

zitat..
logos schrieb: Sind die "letzten 20m" wirklich derart ertragreich?


Die oberen 10-20 m sind nicht sehr ergiebig. Die hast du bei drei Sonden dreimal und bei zwei Sonden zweimal. Darum ist EINE tiefe Sonde immer besser als mehrere nicht so tiefe.


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  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
17.11.2021  (#3)
Genau, wir streben 1x120m und einen "Booster" als kurzen Grabenkollektor an...

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  •  SaubererM
  •   Bronze-Award
18.11.2021  (#4)

zitat..
logos schrieb: 3x80m oder 2x100m

3 bohrungen auf keinen fall..
ich wollte 1x140 m bohren... jedoch wollten oder konnten das die bohrfirmen wo ich angefragt habe nicht.. (eh klar, es wird nach bohrmeter verrechnet)
 
geworden sind es jetzt 2x85m... versichern kann es dir eh keiner.. wenn du jetzt zB 1x140 bestellst und der bohrmeister sagt bei 100m es geht nicht mehr, musst du dann erst wieder eine zweite bohrung machen...

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  •  cacer
  •   Gold-Award
18.11.2021  (#5)
in D gilt ab 100m bergrecht und daher scheuen die meisten unternehmen die genehmigungsorgie ab 100m und bohren auf 99m.
des weiteren gab es hier zumindest zeitweise ein verbot über 100m zu genehmigen, weil nach atomendlager bundesweit gesucht wurde/wird.

ich würde also mal genau hinterfragen, warum angeblich nur bis 100m geht.
einige unternehmen haben schlicht kein gerät dafür.

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  •  logos
18.11.2021  (#6)

zitat..
JanRi schrieb: beren 10-20 m sind nicht sehr ergiebig

Danke!
Ich komme jedoch immer noch nicht auf einen grünen Zweig.
Die wenig ergiebe obere Schicht modelliere ich mit der Annahme
einer "ineffiziente Bohrlänge", die nichts beiträgt, und gemäß Hinweis unter 20m liegen soll.
Die Restlänge in größerer Tiefe trage linear bei.

Mit dieses Randbedingungen komme ich auf 40 (!) Leermeter pro Bohrung,
falls die beiden Angebote gleichwertig sein sollten.
Das finde ich jedoch unrealistisch. 

3*(80-40) = 2*(100-40)

Daher denke ich, daß sich einer der beiden Bieter verrechnet hat.

Anm.:
>100 ist ein Bergrechtsthema.
>80 ein Wasserrechtsthema.

(Heizleistung lt. vorläufigem Enerigeausweis berechnet)
  


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  •  Brombaer
  •   Gold-Award
18.11.2021  (#7)
Verabschiede Dich von dem Gedanken dass immer präzise gerechnet wird. Jeder fügt zusätzliche Sicherheiten hinzu, von denen er selbs5 finanziell profitiert.

Im Energieausweis sind die ersten Sicherheiten, sagen wir es gibt eine Heizlast von 5KW, da sind vermutlich 10% zuviel drin (Lüftung zuviel, Wärmebrückenkorrekturfaktoren, ungenau U-Werte für Fenster, Nichtbeachtung Sonneneinstrahlung, Leute die sich im Haus aufhalten (100W Wärmestrahler), etc. pp.)

Dann kommt der Insti und bietet Dir weil in seinem Vertriebsportfolio keine 5KW WPWP [Wärmepumpe] enthalten ist, sowieso schon eine 6er an. Wenn Du Pech hast könnte es auch eine 9er sein, nur damit Deine Frau nicht friert. Er selbst bekommt dann mehr Sicherheit dass er bei seiner Arbeit nicht so genau arbeiten muß.
 
Das Bohrunternehmen liest 6 oder 9KW Wärmepumpe und bietet Dir auch eine entsprechende Bohrung an. Am besten auf mehrere verteilt weil mehr bezahlte Bohrmeter und/oder weil das eigene Bohrgerät gar nicht so tief bohren kann. Zusätzlich ist es natürlich anstrengender eine längere Sonde in eine Bohrung einzuführen und je kälter das Wetter gerade ist umso weniger Spaß macht das. Zusätzliche Sicherheit, fällt eine Bohrung aus wegen Murx, bringt die zweite noch halbwegs genug Leistung. Und jetzt kommt der Gag, in D werden die Bohrungen trocken ausgelegt, sprich ohne dass in irgendeiner Tiefe Wasser fließt was die Leistung verbessert. Und Wasser ist meist irgendwo da. Also auch noch Sicherheit vorhanden.

Im Endeffekt hast Du dann eine Bohrung die eigentlich doppelt soviel Leistung hat wie benötigt. 

und wenn man ganz böse darüber nachdenkt, hätte man mit diesen Mehrpreisen eher die Dämmung des Hauses verbessert und die Heizlast weiter verringert. Aber dann wandert das Geld in andere Taschen :)


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  •  stefano
18.11.2021  (#8)

zitat..
logos schrieb:

Ich komme jedoch immer noch nicht auf einen grünen Zweig.
Die wenig ergiebe obere Schicht modelliere ich mit der Annahme
einer "ineffiziente Bohrlänge", die nichts beiträgt, und gemäß Hinweis unter 20m liegen soll.
Die Restlänge in größerer Tiefe trage linear bei.

Die ersten 10 Meter kühlen im Winter durch die kalten Außentemperaturen etwas aus. Nach 10 Metern ist der Einfluss schon minimal und danach sind die Temperaturen praktisch konstant bzw. nehmen mit der Tiefe etwas zu.
Beispielverlauf:

2021/20211118969935.gif


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