« Hausbau-, Sanierung  |

Bodengutachten?

Teilen: facebook    whatsapp    email
Zusammenfassung anzeigen (Beta)
  •  Ecarl
31.12.2021 - 6.1.2022
18 Antworten | 9 Autoren 18
18
Hallo Community,

ich bitte um Hilfe/Rat. Wir bauen ein Fertigteilhaus/Bungalow mit Bodenplatte auf einem Grund mit ca 7 grad Neigung. Wir sind in der Nähe von einem Wald. Es gibt rundherum schon Häuser, aber alle wurden vor vielen Jahrzehnten gebaut. Eine Erdbaufirma hat gemeint, dass wir vielleicht vorher Schürfen sollten, weil es könnte wegen der Waldnähe mehr Hummus geben könnte. Ich wundere mich ob wir doch ein Bodengutachten machen sollten? Ich habe schon viel nachgelesen wegen dem Gutachten, aber bin immer noch nicht klar. Ich verstehe, dass es einerseits helfen würde zu verstehen, was für die Erdarbeiten notwendig ist (und Kosten) aber was mich mehr beschäftigt ist, wie man ohne Gutachten weiß, wieviel man ausbaggern muss etc/das alles passt mit der Bodenplatte und das Haus stabil ist?  Kann jemand eine Firma empfehlen (Nähe Wiener Neuststadt) die Bodengutachten erstellt?
danke im Voraus und Lg, Eva

  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
Firmenempfehlung 1.1.2022  (#1)
Ich würde schon eines empfehlen, aus den genannten Gründen und auch weil man dann zB die Versickerung sinnvoll dimensionieren kann.

Wir waren bei Richard Niederbrucker (Fa. Geohydrotherm) und sehr zufrieden. Es gibt einfach Planungssicherheit, bei uns muss zB aufgrund des Bodenaufbaus 1,5m tief fundiert werden.  Hätte man nicht erraten können...

1
  •  ProjectX
  •   Bronze-Award
1.1.2022  (#2)
Bei Hanglagen ist ein geotechnisches Gutachten meistens schon sehr empfehlenswert, vor allem wenn man nicht unterkellert baut und man sich nicht ganz sicher über die Tragfähigkeit des Untergrunds ist. Zudem spielen auch andere DInge wie gegebenfalls Grundwasser / Hangwasser eine Rolle und man bekommt Informationen was die Bodenbeschaffenheit im Hinblick auf die Versickerung betrifft.

Haben positive Erfahrungen mit der Firma "ZT Büro Dr. Peter Niederbacher" aus Klosterneuburg gemacht, weiß aber nicht ob die auch in Wiener Neustadt tätig sind.

1
  •  Gemeinderat
  •   Gold-Award
1.1.2022  (#3)
Würde das immer machen, war eh Vorgabe mit Infiltrationsversuch (Versickerungsfähigkeit), da so auch wichtige Dinge rauskommen (Beschaffenheit des Bodens usw.). 
Wir bauen mit Kellergeschoß ( = Eingangsgeschoß) und ich will einfach keine Überraschungen.


1


  •  bautech
  •   Gold-Award
Firmenempfehlung 2.1.2022  (#4)
Knapp neben Wiener Neustadt... Geologie Weixelberger, Pitten
Gutes Team, jung, engagiert und nicht übertrieben teuer😁
Prinzipiell würde ich immer ansässige Geologen bevorzugen, da sich meistens die Erfahrung im eigenen "Revier" preislich auszahlt 

1
  •  ProjectX
  •   Bronze-Award
2.1.2022  (#5)

zitat..
bautech schrieb: Prinzipiell würde ich immer ansässige Geologen bevorzugen, da sich meistens die Erfahrung im eigenen "Revier" preislich auszahlt 

Kann ich auch bestätigen!


1
  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
2.1.2022  (#6)
Das macht sicher Sinn.
Der o.a. Richard Niederbrucker ist aus Siegleß also ähnlich nahe.

1
  •  hektor
  •   Bronze-Award
2.1.2022  (#7)
Wenn Du dir einen groben kostenlosen Überblick über die zu erwartenden Bodenverhältnisse machen willst, kannst du eBod aufrufen. Ist ne digitale Bodenkarte.

Anbei der Link:

https://bodenkarte.at/

1
  •  MinusPol
3.1.2022  (#8)
Nichts gegen die ganzen Bodengutachter, aber Rückfrage bei Nachbarn und kürzlichen Bauherrn in der Umgebung haben meistens die gleiche Aussagekraft und kosten zudem nichts. Wers genau wissen will sucht sich einen ortsansässigen Baggerunternehmer und lässt ihn 1-3 Probelöcher (meist genügt eines) graben. Dann weißt du oder dein Bauunternehmen genau was auf dich zukommt. Kosten: max. 3 Baggerstunden samt An- u.Abfahrt. 200-250euronen

1
  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
3.1.2022  (#9)
Wenn die Verhältnisse relativ "simpel" sind sprich zB direkt Schotter ansteht, dann ja. Sonst wird die Aussagekraft bezüglich Versickerung,  Setzungsverhalten usw beschränkt sein... und 50m weiter kann es eben schon relativ anders aussehen...

1
  •  hektor
  •   Bronze-Award
3.1.2022  (#10)

zitat..
MinusPol schrieb: Nichts gegen die ganzen Bodengutachter, aber Rückfrage bei Nachbarn und kürzlichen Bauherrn in der Umgebung haben meistens die gleiche Aussagekraft und kosten zudem nichts.

Das stimmt! Ich selbst hab vorab 2 Probeschürfe machen lassen. Den Tipp mit der Bodenkarte bekam ich später. Ich war überrascht wie genau der darin erwähnte Bodentyp dem tatsächlichen entsprochen hat. Das Gutachten, welches ich in Auftrag gegeben hab, bestand aus Rammsondierungen, ein Versickerungstest wurde jedoch nicht gemacht. 

1
  •  Ecarl
3.1.2022  (#11)
Ganz lieben Dank an alle für die guten Hinweise und Empfehlungen. Die Bodenkarte ist sehr interessant. 

1
  •  ZERO
6.1.2022  (#12)
Mit welchen Kosten muss man für so ein bodengutachten rechnen? 

1
  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
6.1.2022  (#13)
Mit Versickerungsgutachten ca 3k€ bei uns.
Gutachten/Antragstellung für Tiefenbohrung war nochmal extra.

1
  •  hektor
  •   Bronze-Award
6.1.2022  (#14)

zitat..
ZERO schrieb: Mit welchen Kosten muss man für so ein bodengutachten rechnen? 

~2000€ Rammsondierung ohne Versickerungsnachweis, ohne Probeschürf

1
  •  Gemeinderat
  •   Gold-Award
6.1.2022  (#15)
2000 Euro für Gutachten mit Bagger, Wasser und Infiltrationsversuch an 2 Schürfpunkten. 

1
  •  Amateur
  •   Bronze-Award
6.1.2022  (#16)
MinusPol hat es schön erklärt. Ich habe es auch so gemacht. Nachbar rechts und links gefragt. Beide haben übereinstimmend erklärt wie der Boden ist und wie gebaut wurde.

Im Plan ist ja geregelt wie hoch man baut. Es geht vermutlich darum, ab welcher Tiefe tragfähiger Untetgrund ansteht. Wenn jetzt tiefer gegraben werden muss, dann müssen die Streifenfundamente entsprechend tiefer gesetzt werden. Wenn der Untergrund sehr schlecht ist, dann muss die Bodenplatte möglicherweise als tragend ausgeführt werden oder vl. ein Bodenaustausch gestartet werden. Normalerweise erkennt eine Baufirma während des Aushubs sofort obs passt oder nicht. Wenn der Boden nix ist, dann werden die gleich melden und hinweisen. 

Bei uns war es am Ende so, dass einfach ein steinharter Schlier (so wie von allen Nachbarn beschrieben) angestanden ist. Die Untersuchungen haben wir uns gespart. 

Die Versickerungsgschicht ist Thema der Bodenart. Aus der Sieblinie (zwei Eimer Bodenmaterial) kann der kf-Wert leicht abgeleitet werden. Kostet nicht viel.

1
  •  ProjectX
  •   Bronze-Award
6.1.2022  (#17)
Auf der ebenen grünen Wiese wird - unter der Bedingung, dass man eine professionelle Baufirma hat, die die Tragfähigkeit des Bodens richtig einschätzen kann oder dies mit Lastplattenversuchen ect. feststellt - in fast allen Fällen kein Bodengutachten erforderlich sein.
Bei (stärkeren) Hanglagen, ist das Thema ein viel komplexeres, da würde ich IMMER zu einem Bodengutachter raten (eventuelle Grundbruchsgefahr, Hangwasser, Setzungsdifferenzen ect.), später Probleme mit der Standsicherheit des Hauses zu korrigeren - sofern eine 100%ige Behebung überhaupt möglich ist, kosten viiiiiel mehr.

Referenzen von Nachbarn können oft weiterhelfen, und sind oft die beste Grundlage die man ohne eigene Erkundungen bekommen kann, müssen für das eigene Grundstück aber nicht immer auch zutreffend sein. 
Kenne leider einen Fall in Hanglage - jedoch um einiges stärker als 7° sei hier angemerkt,
bei dem ohne irgendeine Form der Baugrunduntersuchung einfach "darauf los gearbeitet" wurde, Aushubfirma und Baufirma haben - aufgrund fehlender geotechnischer Expetise (und leider auch allgemeiner Professionalität) einfach gemacht, und am Ende ist dabei eine talseitige Gründung auf nicht ausreichend tragfähigen Boden herausgekommen - wodurch sich das Haus ziemlich ungleich gesetzt hat, zudem hat sich bei der nun im nachhinein stattfindenden Erkundung - um das Haus irgendwie zu retten- herausgestellt, dass eine Schicht mit Hangwasser am Grundstück selbst quasi auf Fundamenthöhe war (beim Nachbarn war Grundwasser auf 30m! Tiefe) und dadurch sogar die Gefahr eines Grundbruches im Raum stand.

Ja dies mag ein leider besonders unglücklicher Fall zu sein, bei dem einiges zusammengekommen ist, aber der zeigt, was im schlimmsten Fall "sein könnte". 

Bei 7° Hangneigung wird die Hanglage wahrscheinlich nicht so ein Thema sein (genaue Einschätzungen können wir hier ja sowieso nicht treffen), am Ende hängt es von vielen Parametern ab (Hangneigung, Bodenbeschaffenheit, Einbindetiefe, Hausform, ist Hangwasser ein Thema, hast du professionelle Firmen die richtig reagieren können wenn sich Gegebenheiten als anders herausstellen ect.), ob du besser ein Bodengutachten machen solltest oder ob du es dir ohne große Sorgen sparen kannst. 
Wenn du ein Bodengutachten machen lässt, schau, dass du mit dem Bodengutachten nicht nur zahlentechnische Informationen über den Boden herausbekommst (mit denen meistens nur ein Statiker was anfangen kann), sondern auch ausführungstechnische Informationen (z.B. talseitige Einbindetiefe, erforderliche Drainage für möglichen hangseitigen Wasserandrang, ect.), einen Lastplattenversuch bei deinen Gegebenheiten würd ich in jedem Fall machen lassen.

1
  •  Gemeinderat
  •   Gold-Award
6.1.2022  (#18)
Bei uns sieht das zB so aus: 


2022/20220106955232.jpg
Geht von 506m Höhe (Straße von der aus fotografiert wurde) bis 512m (Hang bis vor Beginn des letzten steilsten Stücks am oberen Ende). 
Sind ca. 31 Meter (linke Seite) von unten (506m) bis oben (512m). 


1


Beitrag schreiben oder Werbung ausblenden?
Einloggen

 Kostenlos registrieren [Mehr Infos]

Nächstes Thema: Lüften/Heizen Rohbau mit Fenster ohne Innenputz