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Bedeutung bestehendes Servitutsrecht bei Hauskauf [K]

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  •  laplatrix
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8.2. - 10.3.2022
59 Antworten | 16 Autoren 59
59
Guten Abend,

Nachdem unser Hauskauf sehr holprig verläuft, mündliche Zusagen nicht gehalten werden und Co. Sind wir bzgl dem folgenden Thema nun etwas verunsichert. Nachdem unser Kaufangebot von Seiten des Verkäufers angenommen wurde, wurde uns erst mitgeteilt, dass ein Servitutsrecht besteht. Anbei findet ihr die Skizze. Rechtes Grundstück möchten wir kaufen, links ist ein Nachbar. So wie ich das sehe, besteht für Teile meiner Einfahrt in die Garage und einem Stellplatz das Servitutsrecht. Nachdem ich leider rechtlich 0 Ahnung habe wollte ich hier mal nachfragen, was für mich nun wichtig ist. Darf ich denn auf diesen Stück parken auch oder darf ich es nur zum begehen/befahren nutzen? Kann der Nachbar einfach dieses Recht aufheben? Bin jetzt leider sehr verunsichert, weil das erst angesprochen wurde nachdem wir das Angebot gestellt haben. Ich bedanke mich schon mal für die Antworten:) 

2022/2022020854330.jpg

  •  laplatrix
11.2.2022  (#21)
Der wird von uns beiden gezahlt. Also der derzeitige Verkäufer hat ihn beauftragt und wir müssen uns da eben für Vermittlung und Co beteiligen. In Summe will er 17k haben. Grad deswegen hab ich moch zunächst sehr sicher gefühl, mit quasi eine Profi.. Naja... 

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  •  passra
  •   Gold-Award
11.2.2022  (#22)
...und der Makler ist der Cousin vom Verkäufer oder wie? Für was bitte bekommt der dann 17000€, wenn er die einfachsten Sachen nicht berücksichtigt? Da käm ich mir schon verarscht vor...

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  •  laplatrix
11.2.2022  (#23)
Ich hoff mal nicht aber das Verwandschaftsverhältnis hab ich nicht geprüft😂würd mich aber auch gar nimma wundern. Und ja du kannst dir nicht vorstellen wie sehr, könnt mir selbst sooo in A** beissen für meine Naivität bei diesem topic :(

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  •  chrismo
  •   Gold-Award
11.2.2022  (#24)
Naja, aber umgekehrt solltet ihr euch auf einen Profi verlassen können, dem ihr einen Haufen Geld dafür zahlt, dass ihr euch eben nicht damit beschäftigen müsst. Wenn der Makler euch da nicht vorher aufgeklärt hat, ist das seine Schuld und nicht eure.

Der Grundbuchauszug und die darin beschriebenen Servitute, Lasten, etc. sind eine der absoluten Grundinfos, die der Makler mMn als Bringschuld zu bringen hat.

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  •  bautech
  •   Gold-Award
11.2.2022  (#25)

zitat..
peterT1 schrieb: Was wurde euch verschwiegen??


zitat..
laplatrix schrieb: Man vertraut dem Makler,

Bitte nicht böse sein, aber bei einem Maklerkauf schau ich auch nicht ins Grundbuch... Der ist der Profi. Und gerade wenn der so was grundlegendes verschweigt (keine Ahnung, ob's ein Exposé oÄ gab) ist's ein glasklarer Grund zum Rückktritt, denn der weiß ganz genau warum er so was nicht gleich sagt...

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  •  laplatrix
11.2.2022  (#26)
Expose gibt es, da ist auch der Widmungsplan etc angehängt aber eben nicht der Grundbuchauszug.
Finde ich auch, hab auch jetzt die Befürchtung dass da eventuell mehr verschwiegen wurde... Und ich dacht mir, kaufst ein junges Haus hast weniger Scherereien😂

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  •  deirflu
11.2.2022  (#27)
Ganz normal eigentlich bei einem Doppelmakler, der will halt das Haus verkaufen zum höchsten Preis, immerhin hängt da ja auch seine Prämie drann. 
Und nein, nicht alle Makler sind so, aber leider viele. 

Grundsätzlich würde ich mich niemals auf Aussagen von irgendwen verlassen, am ende zählt nur das was am Papier steht. Daher ist ein Grundbuchauszug immer das erste was man machen sollte. Das kann man auch ganz unkompliziert im Internet selbst machen, kostet halt ein paar Euro. 

Katasterplan anschauen ist auch gut, ebenfalls im Internet verfügbar und sogar gratis. 

Mit der zuständigen Gemeinde sprechen bringt auch oft informationen die man sonst nicht bekommen hätte. 

Je nachdem zu welchen Preis ihr angeboten habt würde ich auch versuchen noch einmal mit dem Verkäufer zu verhandeln. 

Schaut man sich die Situation mit dem schmalen Weg zum zweiten Haus auf Maps an kommt einen das Servitut auch irgenwie logisch vor. Ist der schmale Weg eigentlich ein Radweg?

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Hallo laplatrix,
hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: Bedeutung bestehendes Servitutsrecht bei Hauskauf

  •  laplatrix
11.2.2022  (#28)
Bis zum Nachbarhaus ists eine Strasse, danach nur mehr ein kleines Stück Radweg bis man dann wieder auf der Strasse zum Industriegebiet ist. 

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  •  chrismo
  •   Gold-Award
11.2.2022  (#29)

zitat..
deirflu schrieb: Schaut man sich die Situation mit dem schmalen Weg zum zweiten Haus auf Maps an kommt einen das Servitut auch irgenwie logisch vor. Ist der schmale Weg eigentlich ein Radweg?

Ja, sehe ich auch so. Nur zum Spaß wird man die Servitut ja nicht gemacht haben bzw. sieht man auf Google Maps auch, dass das hintere Haus dort extra keinen Zaun gemacht hat, damit es über den vorderen Grund drüberfahren kann. Ist fraglich, ob der Nachbar auf sein Wegerecht verzichten wird.

Im Endeffekt müsst eh ihr selbst entscheiden, ob ihr das Haus unter den Bedingungen zu dem Preis kaufen wollt. Unser Nachbar hat auch ein Wegerecht über unseren Grund und wir leben gut damit. Ich würde es mir aber nicht schönreden und ihr müsst euch bewusst machen, dass ihr den entsprechenden Teil immer freihalten müsst (keine Autos dort parken, keinen Schnee hinschieben, etc.) und dass das auch ein Wertminderungsgrund ist. Solange ihr nicht weiterverkauft ist das eh nur am Papier. Wobei eure finanzierende Bank die Servitut ganz sicher in die Bewertung einbeziehen wird, es also auch jetzt schon Auswirkungen haben kann.

Der Makler hat sowieso versagt, weil das Nichthinweisen auf die Servitut entweder eine totale Inkompetenz war, oder bewusst verschwiegen wurde. Das geht wahrscheinlich soweit, dass eurer Angebot nichtmal bindend ist, wenn ihr darlegen könnt, dass euch das Wegerecht nicht bewusst war beim Abgeben des Angebots.


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  •  wbil
12.2.2022  (#30)
Hallo,
falls ihr euch entscheidet das Haus dennoch zu kaufen, würde ich anregen euch über die "Sorgfalts-und Aufklärungspflichten" von Maklern zu erkundigen. Wenn diese verletzt wurden hat der Makler nämlich keinen/reduzierten Anspruch auf Provision. Wenn ihr nachweisen könnt erst nach dem Angebot über das Servitut informiert worden zu sein, würde ich mir erwarten, dass ihr da gute Karten habt.

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  •  laplatrix
13.2.2022  (#31)
Kommende Woche ist nun ein Treffen geplant. Wir möchten definitiv wissen wieso dies verschwiegen wurde und möchten unser ursprünglich abgegebens Angebot nun aber anpassen. Unser letztes Angebot stand bei 480k(450k immobilie+30k ablöse). Könnt ihr mir sagen, welcher Preis nun angemessen wäre bzw wie finde ich heraus wieviel wertmindernd dieses bestehende Servitut nun ist?

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  •  chrismo
  •   Gold-Award
13.2.2022  (#32)
Bei uns wurde von der Bank beim Immobiliengutachten ca. 10% des Grundwerts (nicht des Hauses) abgezogen, das ist aber ein 20m langer Weg an der Grundstücksgrenze.

Es gab da eine Skala der Beeinträchtigung von gering (1-5%), vertretbar (6-15%), erheblich bis nicht vertretbar (-90%). Da es bei euch nur ein kleines Eck der Einfahrt betrifft und nicht quer durch den Garten geht ist es bei euch wohl eher im Bereich von "gering". Aber selbst 1% sind ja schon ein paar Tausend Euro.

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  •  bautech
  •   Gold-Award
14.2.2022  (#33)
Dadurch dass du alle Trümpfe in der Hand hast würde ich die Höhe der Maklerprovision (welche ich auch gleich wegverhandeln würde, da er seiner Informationspflicht nicht nachgekommen ist) annehmen - also im worst case 3,6%

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  •  laplatrix
16.2.2022  (#34)
Hatten heute ein kurzes Telefonat mit dem Makler. Auf die Frage warum er uns das erst nach Angebotabgabe gesagt hat kam ein "ich wusste das selbst nicht"... Er will jetzt den Nachbar dazu bewegen auf das Servitutsrecht zu verzichten und bittet um weitere 2 Wochen Zeit... 

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  •  uhim
  •   Bronze-Award
16.2.2022  (#35)
Dann ist der Makler ein Dilettant oder ein Lügner. Der will 17k€ kassieren aber die ~10€ und paar Minuten für einen aktuellen Grundbuchauszug kann er dafür nicht investieren? 

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  •  deirflu
17.2.2022  (#36)

zitat..
laplatrix schrieb:

Hatten heute ein kurzes Telefonat mit dem Makler. Auf die Frage warum er uns das erst nach Angebotabgabe gesagt hat kam ein "ich wusste das selbst nicht"... Er will jetzt den Nachbar dazu bewegen auf das Servitutsrecht zu verzichten und bittet um weitere 2 Wochen Zeit...

Und aus welchen Grund sollte der Nachbar dem zustimmen?
Sehr ärgerlich wenn man auf solche Leute stößt, gerade bei einer so großen Investition. 

Ein Tipp von mir. Investiert nich zu viel Zeit und Mühe, wenn es nicht passt, passt es nicht. Wir haben uns auch 10 Monate lang von so einem pflanzen lassen, am Ende ist nichts daraus geworden. Zum Glück hat es uns nur Zeit und kein Geld gekostet, im nachhinein waren aber einige Zeichen da es schon früher aufzugeben.

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  •  laplatrix
18.2.2022  (#37)
Vielleicht besticht er ihn ja😂würd mich nicht mehr wundern... Aber ich geb dir Recht, vielleicht soll es nicht sein. Wir halt alle wissen gibt der Markt derzeit selten was passendes her und ich muss dringend ais der Wohnung raus, dass machts nicht leichter😒

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  •  Gemeinderat
  •   Gold-Award
19.2.2022  (#38)
Super, und am Ende verzichtet der Nachbar nicht darauf - man ist dann schon geächtet bevor man überhaupt eingezogen ist, der Makler macht einen Schulterzucker und sagt sorry und im schlimmsten Fall kriegts der nächste, dem er es vorher einfach sagt und fertig. 
Ich würde da schon Mode machen :(


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  •  laplatrix
23.2.2022  (#39)
Heute wird ein notarielles Schreiben aufgesetzt, welches dann dem Nachbar vorgelegt werden soll. Variante 1:er verzichtet ganz auf sein Recht Variante 2:er behält sich ein Sonderrecht für den Fall das er mal mit grossen Maschinen reinfahren muss?! Lt. Makler soll das dann zeitnah(wann auch immer das ist) erledigt sein😂und während sich das alles verzögert steigen die Zinsen, hurra. 

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  •  tomsl
  •   Bronze-Award
23.2.2022  (#40)
Variante 3: das Servitutsrecht bleibt und du bekommst einen entsprechenden Nachlass.

Bei 1 und 2 muss erst mal der Nachbar zustimmen, und selbst wenn er das macht, kann das gleich vom Start weg für schlechte Stimmung sorgen.

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  •  rocko567
  •   Bronze-Award
23.2.2022  (#41)
boah wie ich makler hasse.
nach diesem thread umso mehr...

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