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Minimum vs. Durchschnitt ? |
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Bin bei ca. 11-12c in den letzten 7 Tagen + Netzgebühren bist immer noch <20c im Durchschnitt. Steuerbare Verbräuche also bei ca. 15-16c |
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Der Thread von Taliesin ging nicht um Netzgebühren, sondern die Philosophie des Nutzen einer PV Anlage. Daher zurück zum Thema. @taliesin , ich kann dir noch ein paar meiner Beweggründe aus meinem Gedankenprozess geben: Kontext. Ich habe eine Bürgerenergiegesellschaft (BEG) für meine Familie gegründet, weil ich ein tolles Dach habe, wo niemand wohnt und dort wo wir wohnen, gibt es kein tolles Dach (in der Stadt, Wochenendhaus, ...). Also Energietransfer über eine BEG. Die folgenden Punkte sind eine Mischung aus Faktoren die bereits umgesetzt sind und Faktoren die in der Pipeline sind (und ich nur die Zeit für die Umsetzung finden muß) Zahlen. Derzeit. Produktion: 65 kWp kWp [kWpeak, Spitzenleistung] und 66 kWh, im Betrieb. 15 kWp kWp [kWpeak, Spitzenleistung] kommen bald dazu (200 km entfernt), alles bereits genehmigt. Vielleicht kommt noch eine 22 kWp kWp [kWpeak, Spitzenleistung] Anlage mit 44 kWh Batterie in einem dritten Bundesland dazu (psst. Meine Frau weiß noch nichts von meiner Idee ) Verbraucher: 10 "Haushalte" mit 19 ZP in 4 Bundesländer In einer netzübergreifenden BEG ist die finanzielle Basis deutlich anders als bei einem EFH. Deutlich anders. 1) Es fallen zwischen Produktion und Verbrauch Netzgebühren an. Immer. Das ist ein Nachteil ggü einem EFH mit eigenem PV Dach. Aber unter dem Gesichtspunkt, daß eine Stadtwohnung überhaupt kein Dach hat, ist dieser "Nachteil" halt ein Teil der Planung. Dieser "Nachteil" hat eine großen Vorteil. Durch die geografische Entkopplung der Produktion von Verbrauch entsteht eine Flexibilität, die man im EFH Fall nicht hat. Ich kann zBsp bei veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen innerhalb eines Tages neue "Mitglieder" aufnehmen, oder bestehende "abwerfen". (noch viele weitere Aspekte) Man baut die Anlage dort, wo die Investition günstig ist, und nicht dort wo man wohnt und es genehmigungstechnisch und finanziell aufwendiger ist. 2) Zieht ein Familienmitglied um, muß sich keiner um die restliche Abschreibung einer PV Anlage kümmern, denn man trägt einfach die neue ZP Nummer ein und am nächsten Tag folgt der eigene PV Strom dem neuen Domizil. 3) 10 "Haushalte" haben unterschiedliche Lastprofile, d.h. es glätten sich etwas die Spitzen und Täler. Mehrere Produktionsstandorte, glätten auch die Erzeugungskurven. Vor allem wenn an den Standorten schnelle SoWo Wechsel stattfinden, gleicht sich mehr aus. 4) Die überragende Bedeutung der 15min Einheiten für die Energiezuweisung zwischen Verbrauchern und Erzeugern. Als EG Mensch denkt man nur mehr in 15min Intervallen. Dazu kommt, daß die Gleichzeitigkeit von Verbrauch und Erzeugung, die beim EFH am EVU Zähler auftritt, in der EG keine Rolle spielt. 5) Meine Eltern sind an die 90 Jahre. Da zahlt sich keine Investition mehr aus, die einen längeren Abschreibezeitraum hat. In der BEG sind auch sie selbstverständlich direkte Nutznießer, so lange sie wollen, ohne irgendwelche Investitionskosten. 6) Da es im EU Gesetz vorgesehen war, habe ich auf die nationale Einführung der Mehrfachteilnahme an mehreren EGs (sowohl für Erzeuger als auch Verbraucher) gewartet. Das wird mit Mitte April 2024 in Österreich verfügbar sein. Damit eröffnet es weitere ROI-verbessernde Optionen. Sensationell ist die Umsetzung in Österreich, da es ab April auch flexible Skalierungsfaktoren bei den Energiezuweisungen geben wird. 7) Da die Familie in 4 Bundesländer ist und somit dort Verbraucherteilnehmer sind, können wir die Elektroautos an jedem beliebigen BEG-Haushalt in den 4 Bundesländern zu den gleichen Kosten aufladen. Wir haben damit quasi unser eigenes Familientankstellennetz, daß eigentlich ganz Österreich abdeckt 8) Die Energiezuweisungen gehen erst seit 2. Oktober, daher gibt es noch keine realen Zahlen aus dem vergangenen Jahr. Aber ich habe die Verbrauchsprofile und Erzeugungsprofile gesammelt, ausgewertet und den Nutzen der BEG simuliert. Die Eigenversorgung könnte im nächsten Jahr für uns alle bei über 90% liegen. Somit dividieren sich die Investitionskosten auf mehrere Haushalte auf und der Nutzen weniger Anlagen erreicht mehr Verbraucher. Silvester 2024 weiß ich mehr Es gibt noch mehr Aspekte, aber ein paar sind hier mal zusammengefasst, LG, Andy PS: Bitte berücksichtige, daß ich eine Familien BEG habe und keine BEG zwischen "fremden" Parteien, wo jeder sein eigenes lokales Optimum (sinnvollerweise) sucht. Unser Ziel ist, daß der Gesamtnutzen für die ganze Familie als eine Einheit optimal ist. 2 |
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Leider habe ich zu wenig Ahnung von BEGs, wenn die Preise weiter sinken, kann das ev. noch interessant werden die Familie da stärker einzubinden. Bei hohen Einspeisetarifen und noch relativ niedrigen Bezugstarifen war das einfach kein großes Thema. Wir haben aktuell 2 Anlagen in der Familie und 4 Haushalte, aber keine Speicher. Mir ist auch nicht klar wie das bei Unterdeckung läuft, aber ich denke das wäre auch in einem eigenen thread besser aufgehoben, weil es doch ziemlich speziell ist, noch?! |
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Vielen Dank! Deine Beiträge zu EEGs und BEGs sind immer sehr interessant! Darf ich mal Fragen fragen wie viel ihr intern für 1 kWh verrechnet bzw was 1 kWh vom Netz bei euch aktuell kostet? |
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Sorry, es war nicht meine Absicht den Eindruck zu erwecken, den Thread zu kapern. Nach dem lesen des Anfangs, war es mein Verständnis, daß es dir um eine breitere "philosophische" Renditebetrachtung deiner PV Anlage ging. Energiegemeinschaften sind nicht kompliziert, sie sind (relativ) neu. Daher ist die Vertrautheit mit ihren Vor- und Nachteilen noch nicht weit verbreitet. Die rechtliche "philosophische" Grundlage von Energiegemeinschaften ist vlt auch interessant. Im Jahr 2019 wurde auf EU Ebene die rechtliche Grundlage geschaffen, daß die systemische Benachteiligung eines Großteils der Bevölkerung bei der Energiewende beendet wird. Derzeit benötigt man quasi ein EFH mit eigenem Dach um in den Genuß von vielen direkten "Investitions"Förderungen oder Abnahmegarantien für die Überschußenergie zu kommen. Menschen, die zBsp in Wohnungen wohnen, sind "systemisch" von diesen finanziellen Umverteilungen ausgeschlossen. Mit Energiegemeinschaften hat man die rechtliche Basis geschaffen, diesen Unterschied zu minimieren. Vorteilhaft ist, daß Österreich zur Zeit vermutlich das führende EU Land in der technischen und rechtlichen Umsetzung dieser rechtlichen Basis ist. Deutschland ist da sicherlich mehr als 3-4 Jahre hinterher. Jeder kann seine eigene "Rendite" Berechnung anstellen, egal ob finanzieller, persönlicher oder familiärer Natur. Es liegt mir fern, jemanden eine EG einzureden, aber eine "Renditeberechnung" einer PV Anlage zu machen, ohne die neuen Möglichkeiten einer EG zu berücksichtigen ist für mich so wie eine Renditeberechnung mit freiwilligem Verzicht den Investitionszuschuß in Anspruch zu nehmen, weil einem der Papierkram auf den Wecker geht. Eine Form der Selbstbeschränkung, die jedem frei steht und manchmal auch Sinn macht. Bei Interesse kann ich meine bisherigen Erfahrungen gerne teilen. Entweder hier, oder in einem eigenen Thread. LG, Andy |
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Mein Ziel war es den Verwaltungsaufwand für den laufenden Betrieb zu minimieren. Dazu gehört die Entscheidung es auschließlich auf die Familie zu beschränken. Wir schenken uns den Strom. Damit vereinfachen sich sehr viele der sonstigen Anforderungen, die kompliziertere Formen von EGs notwendigerweise mit sich bringen, da man die "eierlegende Wollmilchsau" schaffen wollte. Alles eine Frage der Zielsetzung aus den vielen Optionen, die hier neu entstanden sind. Empfehlung: Zu Beginn, keep it simple. Die weiteren Ideen kommen sowieso von alleine. 😀 Zu den Bezugskosten: Die Netzgebühren sind von e-Control festgelegt und müssen von den Verbrauchern wie üblich bezahlt werden - egal wer der Energielieferant ist, die EG oder der normale Energielieferant. Im Zuge der Errichtung der EG haben wir alle bestehenden Energieverträge abgeändert und zahlen derzeit für Energie 18,60 ct / kWh (inkl Mwst). Das ist ein Fixpreis für 12 Monate. |
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Ja, ist auch so, fühl mich auch nicht gekapert. Es waren eher Details zur EG, die besser wo anders stehen. Ich hatte das mit den EGs auch nicht wirklich am Schirm, in der Familie produzieren wir dann immer noch Überschüsse im Sommer und sind unterversorgt im Winter (24kWp und 12kWp, 4 Haushalte), aber ich werd' mich mal einlesen. |
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Fein, ok. Danke für die Klarstellung. Ein Henne/Ei Problem. Wenn man die Details (noch) nicht kennt, ist es schwerer das Beschriebene für die eigene Renditeberechung gedanklich umzusetzen. Wenn du dieses Thema optimieren willst, dann würde ich dir empfehlen, dich in die fortschrittlicheren und kommenden Formen von EGs einzulesen und zugleich einen Teil des bisherigen wirtschaftlichen "Grundlagenwissens" des Betriebes einer Einzelanlage zu vergessen (daß die letzten Jahre vor allem in Foren diskutiert wurde), um neue Lösungsansätze gehen zu können. Der zweite Teil des Satzes ist wichtiger als der Erste, da die eigenen mentalen Blockaden - basierend auf jahrelanger "Erfahrung" - erst einmal abgebaut werden müssen, um neue Optionen überhaupt einmal in Betracht zu ziehen. |
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