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Puffer bei WP unnötig?

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  •  speckulazius
25.7. - 28.7.2022
35 Antworten | 13 Autoren 35
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Hallo,

ich habe hier im Forum gelesen, dass ein Pufferspeicher bei einer WPWP [Wärmepumpe] eher unnötig ist. Unser Installateur hat im Angebot jetzt natürlich einen Pufferspeicher vorgesehen.

Als ich meinte ob wir den Pufferspeicher weglassen können, hat er folgende Erklärung parat: In Zeiten wo wenig Heizenergie / Warmwasser benötigt wird (zB Übergangszeit) schaltet sich OHNE Puffer die WPWP [Wärmepumpe] immer ein/aus und beginnt zu takten. Es sei also besser immer gegen eine größere Last zu arbeiten um die Lebensdauer der WPWP [Wärmepumpe] zu schonen, damit diese nicht takten muss. Mein Einwand, dass der modulierende Betrieb da doch helfen müsste wurde mit den eher engen Grenzen entkräftet.

Leider habe ich hier im Forum keine Erklärung gefunden weshalb ein Puffer unnötig ist. Vielleicht kann mich hier jemand kurz aufklären, damit ich besser Karten beim nächsten Gespräch habe. Danke!

  •  JanRi
  •   Gold-Award
26.7.2022  (#21)
Die 10 kW tauchen nur an einer Stelle auf... bei den Daten der WPWP [Wärmepumpe]. Die ist übrigens als LWP LWP [Luftwärmepumpe] gerechnet... du willst aber Erdwärme. 

Ansonsten scheint mir auch der Rest widersprüchlich zu sein... da steht was von Fensterlüftung und direkt darunter der Gegenstromwärmetauscher, was auf eine KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] hinweist.

Sind die 7,4 mit KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] oder mit Fensterlüftung? Ist da ein "Angstzuschlag" für Warmwasser dabei?

zitat..
ds50 schrieb: Ich bleib dabei: Nibe 1x55-6 OHNE PUFFER reicht vollkommenst aus. Lass dir da nix anderes einreden!

Volle Zustimmung. Es wird nicht einmal nötig sein, die 1x55-6 auf 7,5 kW freizuschalten, denn sie wird höchstwahrscheinlich nicht nicht einmal ihre 6 kW brauchen.

10 oder gar 12 kW sind hier vollkommener Irrsinn! Dem 12-kW-Installateur sollte man mal die Stelle mit den 7,4 kW unter die Nase halten und ihn fragen, ob er schonmal nachgeschaut hat, was die 1x55-6 tatsächlich kann, nämlich 7,5 kW?

Falls er da mit "wird überlastet" oder ähnlichem Quatsch argumentiert: Die Nennheizlast braucht man - wenn überhaupt - an einen oder zwei Tagen im Jahr. Wie oben schon geschrieben, lief unsere 1155-6 bislang im Heizbetrieb noch nie mit mehr als 4,8 kW thermisch.



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  •  ds50
  •   Silber-Award
26.7.2022  (#22)
Ein schönes Beispiel, daß auf den KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung], WPWP [Wärmepumpe] und WW WW [Warmwasser] Seiten des EA EA [Energieausweis] einfach IRGENDETWAS hingeschludert wird (wie bei meinem 🤔)...
Wichtiger finde ich eh die Seiten, wo die Decken, Wände und Böden mit Aufbau und ihren Dämmwerten aufgeschlüsselt sind. Dort kann man dämmtechnisch meist noch gut ansetzen und sich mit verschiedenen Varianten spielen, was leider in der Praxis viel zu selten gemacht wird.

Geh zum Insti, der dir eine S1155-6 verkauft, ohne Puffer.

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  •  Balu88
27.7.2022  (#23)

zitat..
ds50 schrieb:

Geh zum Insti, der dir eine S1155-6 verkauft, ohne Puffer.

Danke für den tollen Thread!

Ich stehe vor ähnlicher Entscheidung, Gas raus, Nibe LWP LWP [Luftwärmepumpe] rein.
Allerdings habe ich auch noch einen Windhager FKU21 Scheitholzkessel stehen, der mir in 3000l Puffervolumen Gas sparen hilft.
Gehe auch gerne in den Wald, pro Jahr verheize ich 15-20 Festmeter Holz.
Dazu dann 300-600m³ / 3000-6000kWh Gasverbrauch am Vaillant VC AT AT [Außentemperatur] 126/3-5 Brennwertgerät aus 2010.

Heizlastberechnung und Energieausweis stelle ich mir für mein kernsaniertes Haus aus 1987 schwierig vor - ich würde gerne kommende Wintersaison Messgeräte installieren, um aktuelle kW die in die FBH FBH [Fußbodenheizung] laufen zu messen. Durchflussmesser, VL/RL - Rest sollte in Loxone zum Realisieren sein?!

Jeder Anbieter der bisher vor Ort war, hat gemeint: "Den Puffer nutzen wir gleich, dann gibts wenig Schaltvorgänge, der Puffer gleicht aus." 🙄




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  •  berhan
  •   Gold-Award
27.7.2022  (#24)
Die Heizlast bei Fensterlüftung liegt gemäß EA bei 7438 Watt. Gemäß EA wird aber eine Wohnraumlüftung verbaut, angenommen dieses hat einen konservativen Wirkungsgrad von 75%. Somit würden sich der Lüftung-Leitwert von 53,62 W/K auf 13,41 W/K reduzieren. Somit ergibt sich ein Gesamt-Leitwert von 157,615 K/W. Sind bei einer Temperatudifferenz von 37,6 Kelvin eine Heizlast von 5926 Watt. Hierbei sind die solaren und inneren Gewinne noch nicht berücksichtigt, womit die reale Heizlast bei ca. 5500 Watt liegen wird.

PS: Berauschend sind die Kennzahlen nicht, ein HWB von 39,4 kWh/m²a mit einer KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] sind ein Trauerspiel, das holst mit einer SWWP auch nicht mehr rein. Dein HWB ist in etwa vier Mal so hoch wie meiner, womit die jährlichen Energiekosten (auch wenn ich eine LWWP LWWP [Luft-Wasser-Würmepumpe] verwende) mehr als drei Mal so hoch sein werden, bei den heutigen Energiepreisen wahrer Luxus.

Ich würde den EA EA [Energieausweis] nachrechnen lassen, es wären Mal die geplanten Fenster in den EA EA [Energieausweis] aufzunehmen, damit sollte der HWB um einiges sinken. Die U-Werte von EC01, EW01 und EW02 sollten leicht zu verbessern sein, wobei eine Dämmung von EC01 entgegen dem Einreichplan unter die Bodenplatte gehört, sonst hast ja eine Kältebrücke seitens der Stahlbetonmauer. AW01 bzw. AW02 wären auch verbesserungswürdig, da es sich aber um einen 38 Ziegel handelt, wird es wohl schwieriger (Eder V50 würde gehen), die monolithische Bauweise ist halt nicht so berauschend. Grundsätzlich verstehe ich in deinem Fall diese bauweise sowieso nicht, AW02 wird als hinterlüftete Wand angegeben, die würde ich dann eher als WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] umsetzen, ist sicher günstiger und von der Dämmung besser.

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
27.7.2022  (#25)
servus Jan,

zitat..
JanRi schrieb: Wir haben dann eine Heizlastberechnung machen lassen (deutlich aussagekräftiger als der Energieausweis)...

stimmt für D, ist in A umgekehrt...

bei uns ist die europäische heizlastnorm EN12831 nur für unsanierte altbauten in kraft.
nachdem innere & solare gewinne 10-50% reduktion der heizlast bedeuten sind die ergebnisse einer rein verlustbasierten heizlastberechnung wenig brauchbar.

der österreichische EA EA [Energieausweis] rechnet dagegen neben der normativen punktuellen heizlast auch eine simulation über wärmebilanz für das gebäude welche sehr brauchbare ergebnisse liefert und individuell aufzeigt ob ein gebäude eben nur 10% oder gar 40% unter der normativen heizlast liegt.




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  •  dyarne
  •   Gold-Award
27.7.2022  (#26)

zitat..
speckulazius schrieb: Als ich meinte ob wir den Pufferspeicher weglassen können, hat er folgende Erklärung parat: In Zeiten wo wenig Heizenergie / Warmwasser benötigt wird (zB Übergangszeit) schaltet sich OHNE Puffer die WPWP [Wärmepumpe] immer ein/aus und beginnt zu takten. Es sei also besser immer gegen eine größere Last zu arbeiten um die Lebensdauer der WPWP [Wärmepumpe] zu schonen, damit diese nicht takten muss. Mein Einwand, dass der modulierende Betrieb da doch helfen müsste wurde mit den eher engen Grenzen entkräftet.

Leider habe ich hier im Forum keine Erklärung gefunden weshalb ein Puffer unnötig ist.

das ist klassisches installateursdenken und ist RICHTIG für alle kesselheizungen und FALSCH für alle wärmepumpen.

der puffer ist nämlich nicht die größere last, sondern quasi gar keine. ein puffer ist keine wärmesenke (im gegensatz zu fbh & hk) und nimmt der wp daher keine wärme ab. es ist nicht sinnvoll möglich mit einer wp wärme im puffer einzulagern und später zu nutzen.

der puffer produziert im verbund mit einer wp nur verluste, führt zum takten und zu ineffizientem betrieb...

2021/20211209572645.jpg
v1 > v2 führt zur rücklaufanhebung -> takten
v1 < v2 führt zum mischerbetrieb -> vl wp wird runtergemischt und heizkurve muß gehoben werden

-

2 beispiele dazu:
einmal neubau mit puffer -> 100 starts am tag...

2021/20210725715879.jpg

einmal altbau mit 2 heizkörperkreisen (gleitend/gemischt). direkt angekoppelte wp ohne puffer...
-> 27 starts auf 2600 betriebsstunden dank direktheizung und passender dimensionierung

2022/20220508786356.jpg  

2022/20220727577593.png

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
27.7.2022  (#27)

zitat..
JanRi schrieb: Puffer führen in vielen Fällen zu MEHR Takten!

👍

zitat..
berhan schrieb: Es gibt mMn nur zwei Gründe für einen Puffer bei einer LWWP LWWP [Luft-Wasser-Würmepumpe].

Bei einer SWWP gibt es Mangels Abtauvorgang natürlich keinen Puffer.

👍


zitat..
ds50 schrieb: Im übrigen finde ich - ohne das Gebäude zu kennen - eine Heizlast von 10 kW recht hoch. Am Einfachsten wäre es den EA EA [Energieausweis] in die Hand zu nehmen und zu versuchen besser zu dämmen. Den Fehler hatte ich nämlich gemacht - den EA EA [Energieausweis] nicht als Planungstool zu verstehen, um die Ewigkeitskosten (Heizen) durch optimieren der Materialien zu minimieren. Jetzt muss ich halt mit dauerhaft höheren als nötigen Heizkosten leben.

👍


zitat..
passra schrieb: 150m² Neubau mit KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] haben nie im Leben 10kW Heizlast 😡
Unseren 200m² (renoviert und gedämmt 1997) mit KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] reichen 9,4 kW bei -15°C...

hier 330m² in 2 wohneinheiten auf guten neubaustandard saniert (noch) ohne kwl mit auf 60hz gedrosselter 1155-06...

hab ich gemacht um den KNV-installateuren bei den workshops ein wirklich extremes anschauungsbeispiel zu bieten...


zitat..
ds50 schrieb: Deine Gebäude Heizlast Abschätzung liegt aber bei 7,4kW, nicht 10...

👍




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  •  dyarne
  •   Gold-Award
27.7.2022  (#28)
da drunter...

2022/20220726423386.jpg
sollte noch die heizlast unter berücksichtigung der KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] stehen. kannst du uns die geben?

der EA EA [Energieausweis] wirft rund 11.000kwh heizwärmebedarf aus.

das bedeutet bei 2000 vollaststunden 5,5kw heizlast

das bedeutet bei den typischen 5000 betriebsstunden einer modulierenden wp eine typische heizlast von 2,2kw

das bedeutet selbst die kleine 1x55-06 würde bei dir über weite strecken nahe der unteren modulationsgrenze laufen...
die 1x55-12 würde bei dir überhaupt nie ins modulieren kommen...

so sieht das aus...
hier 2 gebäude mit größerer heizlast wie deines (7,5kw ohne kwl), einmal mit der -06/7,5 und einmal mit der -12 in der kältesten winterwoche...

2022/20220204363306.jpg
der grüne und der rote pfeil sind der jeweilige modulationsbereich der wp...

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  •  jotschi
  •   Bronze-Award
27.7.2022  (#29)
wie würde das Thema Puffer bei 2 Heizkreisen (FBH und HK) mit unterschiedlichen VL VL [Vorlauf] aussehen?

FBH max. 30°C, HK max. 40-42°C

lg

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  •  passra
  •   Gold-Award
27.7.2022  (#30)
Entweder den HK-Kreis auf die gleiche VL VL [Vorlauf] bringen, was unbedingt zu bevorzugen wäre oder, wenn das so gar nicht geht, musst du halt den FBH FBH [Fußbodenheizung]-Kreis aus dem HK-Kreis heruntermischen.
Das kann aber auch direkt geschehen, ich sehe auch dann keine Notwendigkeit für einen Puffer, den man sinnlos mit hoher Temperatur beschickt und dann rumstehen lässt.

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  •  jotschi
  •   Bronze-Award
28.7.2022  (#31)
Guten Morgen!

HK auf gleiche Temperatur bringen wird schwierig. HK sind zwar schon älter, aber trotzdem schon relativ groß. Das Haus ist komplett saniert, gedämmt, neue Fenster...
Wüsste also nicht was da noch machbar wäre.

VL runtermischen wäre also die Alternative. Ist das für die WPWP [Wärmepumpe] und die JAZ JAZ [Jahresarbeitszahl] ok?
Würde das nicht auch bedeuten, dass FBH FBH [Fußbodenheizung] und HK-Kreis immer zur gleichen Zeit laufen müssen? Wie weiß die WPWP [Wärmepumpe] das? möglicherweise fordern die HK gerade gar keine Energie an?

lg

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  •  ds50
  •   Silber-Award
28.7.2022  (#32)

zitat..
jotschi schrieb: möglicherweise fordern die HK gerade gar keine Energie an?

 Wie können die HK Energie anfordern? Ich dachte immer, der Königsweg sei eine rein AT AT [Außentemperatur] gesteuerte WPWP [Wärmepumpe] durch herausfinden der richtigen Heizkurve. Dazu müssen aber alles Heizkreise im Haus thermisch (nach hydraulisch) richtig abgeglichen sein. Keinesfalls sollen hier Thermostatregler oder Einzelraumregler verwendet werden.
Als VL VL [Vorlauf] senkende Maßnahme bei HK hört man auch immer wieder von Lüftern, welche unter die HK geschnallt werden und somit den HK helfen, ihre Wärme schneller los zu werden. Außerdem soll Nachtabsenkung vermieden werden. Mit diesen Maßnahmen kommt man mit den VLT bei den HK schon vielleicht weit genug runter.


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  •  jotschi
  •   Bronze-Award
28.7.2022  (#33)
also von diesen Lüftern halt ich nichts, man stelle sich mal den Staub vor...

Trotz der ganzen Maßnahmen kann ich mir nicht vorstellen, dass man mit dem VL VL [Vorlauf] der HK in den Bereich der FBH FBH [Fußbodenheizung] kommt.
Im Endeffekt hat man dann eine WPWP [Wärmepumpe] die mit 35-40° VL arbeitet?

lg

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  •  passra
  •   Gold-Award
28.7.2022  (#34)

zitat..
jotschi schrieb: m Endeffekt hat man dann eine WPWP [Wärmepumpe] die mit 35-40° VL arbeitet?

So wird es wohl ausgehen...


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  •  ds50
  •   Silber-Award
28.7.2022  (#35)

zitat..
jotschi schrieb: also von diesen Lüftern halt ich nichts, man stelle sich mal den Staub vor...

 ... welcher sich so oder so durch Konvektion im Raum verteilt. Aber wenn man sich selber die Möglichkeiten verbaut darf man dann halt auch nicht jammern.


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