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·gelöst· Betondecke in Satteldachform

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  •  Althauszt
26.10. - 30.11.2022
21 Antworten | 11 Autoren 21
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Liebe Experten,

Wir stehen vor der Überlegung bzgl. der Geschossdecke bzw. Dach (Grundriss OG 9*15m):
- Überlegung Satteldach 30/35 Grad
- V1: Dachstuhl offen, klassisch Holz und ausgedämmt und verplankt; Auflage auf der tragenden Mittelmauer
- V2: betonierte Decke in Satteldachform, Auflage je auf der tragenden Mittelmauer, die dementsprechend höher als die Außenwände (Kniestock 2m+) gezogen. Spannweite ca. 4,5-5m zur Mittelmauer.

Hat jemand Erfahrung mit einer "schrägen" Betondecke anstatt des "klassischen" Dachstuhls? 

Ansonten Alternative: betonierte oberste Geschossdecke und darüber Kaltdach in Satteldachform, kein offener Dachfrist.

LG und vielen Dank!

  •  Glenfiddich01
  •   Silber-Award
26.10.2022  (#1)
Welchen Vorteil erhoffst du dir bei V2? 
Wie führst du den Rest aus? Ziegeleindeckung, Blech, Folie?
Die Betondecke musst genauso Dämmen. 


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  •  Puitl
  •   Silber-Award
26.10.2022  (#2)
Meine Empfehlung: Sieh dir mal ein paar Häuser mit offenem Dachstuhl an und rede mit den Leuten.
Es hat als Vorteil eig. nur die Optik (wenn es einem nicht gefällt dann nicht mal das 😅).
Nachteile:
- Viel Volumen das beheizt werden muss und generell steigt die Wärme auf
- meist weniger Hitzeschutz im Sommer da eben der "Puffer" eines klassischen hinterlüfteten Dachbodens fehlt
- wie gestaltest du es innen damit am Abend kein "dunkler Spitz" über dir hängt?
LED-Beleuchtung nach oben damit du dann die Spinnweben im Rampenlicht hast? 🙈

Will nur zum nachdenken anregen...wenn ihr es macht wäre die klassische Ausführung mit Holz, hier musst du aber auf eine "schwere" Beplankung wert legen damit du bissl einen Puffer für die Sommerhitze hast.

Eine geile Variante wäre natürlich ein betoniertes Satteldach (mit eingelegter BKA BKA [Betonkernaktivierung]) und dicker Aufdachdämmung darüber....aber frag mal an was die Decke kostet, wahrsch. fällt diese Variante dann eh schon raus...

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  •  uzi10
  •   Gold-Award
26.10.2022  (#3)

zitat..
Puitl schrieb: betoniertes Satteldach (mit eingelegter BKA BKA [Betonkernaktivierung]

Hab ich letztens in wien gesehen. Auf der schrägen Betondecke Schläuche ohaa


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  •  Althauszt
26.10.2022  (#4)

zitat..
Glenfiddich01 schrieb: Welchen Vorteil erhoffst du dir bei V2? 

Im Prinzip, dass man die Decke aktivieren könnte und auch guten Schall- und Hitzeschutz.


zitat..
Puitl schrieb: Eine geile Variante wäre natürlich ein betoniertes Satteldach (mit eingelegter BKA BKA [Betonkernaktivierung]) und dicker Aufdachdämmung darüber....aber frag mal an was die Decke kostet, wahrsch. fällt diese Variante dann eh schon raus...

Deshalb frage ich ja hier einmal nach - vlt hat hierzu ja schon jemand Erfahrungswerte etc.

Kommt die Decke wirklich so viel teurer, als wenn zuerst normale betonierte Decke und dann noch ein volles Satteldach vom Zimmermann (Kaltdach) drauf gesetzt wird?




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  •  Puitl
  •   Silber-Award
26.10.2022  (#5)
Gleich mal Angebote einholen hätt ich gesagt, ein betoniertes Satteldach ist im privaten Bereich eher eine Seltenheit denke ich, glaub nicht das da wer Vergleichspreise liefern kann.

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  •  AndiBru
  •   Gold-Award
26.10.2022  (#6)
Wurde bei einem Projekt in pressbaum "so gemacht" also kniestock bei ca. 160cm Decke bei ca. 270m und die schräge und Decke wurden gegossen sagt man auch "sargdeckel" dazu.

Wurde dann aussen gedämmt und verblecht sprich und oben als Flachdach ausgeführt.

Vorteil Speichermasse.

Lg 

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  •  Althauszt
26.10.2022  (#7)

zitat..
Puitl schrieb: Gleich mal Angebote einholen

Wir wollten erst mit dem fertigen Entwurf zu den Baufirmen... und das wird wohl erst im Jänner soweit sein... deshalb woltle ich vorab schon mal Infos einholen, nicht dass dann wieder die ganze Planung umgeworfen werden muss...
Der Vorentwurf würde vorsehen das OG und Dach mit der Eternit-Raute zu verkleiden... sozusagen "aus einem Guss"... Ansonsten wären 25er Ziegel + WDVS vorgesehen..

Möchte auf jeden Fall eine betonierte oberste Decke.. zwecks Hitzeschutz. Das Haus steht im Hang/Eckgrundstück und von allen Seiten voll Sonne..
Aktivieren wäre natürlich dann sehr fein - geht das in der "Schräge"?

Wie gesagt, ich frage mich ob es so viel teurer ist, als wenn zuerst waagrechte Decke + dämmugn und dann nochmals Dachstuhl mit allem drum und dran.. 

 

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  •  Puitl
  •   Silber-Award
26.10.2022  (#8)
Aktivieren geht immer, außer du bekommst Fertig-Betonteile denk ich mal.
Meistens scheiterts beim aktivieren an der Koordination und Willenskraft...da bekommst auf der Baustelle sicha zu hören "des bringt ja nix, was willst da jetzt mit dem Rohr, mach ne Klima wie jeder andere" 😅

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  •  uzi10
  •   Gold-Award
26.10.2022  (#9)

zitat..
Puitl schrieb: Aktivieren geht immer, außer du bekommst Fertig-Betonteile denk ich mal.

Naja Beton Fertigteil(also nur die Filigrandecke) wären ja das Beste wasd bekommen kannst. hab aber schon über komplette Decken gehört, die schon fertig mit Schläuch auf die Baustelle kommen


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  •  helyx
  •   Gold-Award
26.10.2022  (#10)
Bei uns hat man aktuell sogar ne Wohnanlage mit betonierem Satteldach gemacht (geschätzt 15°).
Wurde projektiert als der Holzpreis gerade jenseits war.
War aber ein riesen Schalungsaufwand...
Gibt's auch im EFH Bereich und natürlich auch aktiviert aber eher selten da die betonierer Fraktion eher Flachdach macht ;)

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  •  Hobbyplaner
  •   Silber-Award
26.10.2022  (#11)

zitat..
Puitl schrieb: Aktivieren geht immer, außer du bekommst Fertig-Betonteile denk ich mal

Wie uzi10 schon schrieb, bieten mittlerweile einige Fertigteilwerke sogar Elemente mit bereits werkseitig eingelegten Heiz- und Kühlregister.

https://www.mischek-systembau.at/databases/internet/_public/content30.nsf/web30?Openagent&id=AT-MISCHEKSYSTEMBAU.AT_Mischek_Strongactive.html&men1=2&sid=250

zitat..
Althauszt schrieb: Aktivieren wäre natürlich dann sehr fein - geht das in der "Schräge"?

Ja.

zitat..
Althauszt schrieb: Wie gesagt, ich frage mich ob es so viel teurer ist, als wenn zuerst waagrechte Decke + dämmugn und dann nochmals Dachstuhl mit allem drum und dran..  

Weil das auch sehr von den jeweiligen Detailausführungen und Anbietern abhängt, kann man das nicht pauschal beantworten.

Jedenfalls sind die statischen Anforderungen bei 2,0 m Kniestock, sowie die Unterstellung >4,5 m Firsthöhe nicht zu unterschätzen. 
Bei einer Ausführung in Ortbeton und >30° Neigung besteht so mancher Statiker auf eine Gegenschalung....

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  •  uzi10
  •   Gold-Award
26.10.2022  (#12)
Genau die Strabag hat das mir erzählt. Mischek gehört ja zu denen

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  •  ap99
  •   Gold-Award
27.10.2022  (#13)

zitat..
Althauszt schrieb: Hat jemand Erfahrung mit einer "schrägen" Betondecke anstatt des "klassischen" Dachstuhls?

Ja, gute, allerdings mit weniger Dachneigung, also ohne Gegenschalung.

Der Schalungs- und Betonieraufwand bei 30 Grad ist schon höher als bei einer waagrechten Decke ... würde mal mindestens 3.000 € netto ansetzen, mit Gegenschalung wird es noch mehr sein.

Such mal nach „Sargdeckel betoniert“ etc., dann findest z.B. diese 5 Bilder, damit du dir ungefähr vorstellen kannst wie das aussieht:
https://m.facebook.com/kaplbau/posts/3903964939722110/?refsrc=deprecated&_rdr


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  •  Tomo8
  •   Bronze-Award
27.10.2022  (#14)
Ich hatte bereits Projekte mit 45° Sargdeckel ohne Gegenschalung, muss nur ein b7 verwendet werden der sollte von der Fließfähigkeit passen. Günstiger wäre in jedem Fall einfach eine geneigte Elementdecke.

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  •  precision
  •   Bronze-Award
27.10.2022  (#15)
Sargdeckel-Konstruktionen sind im Wohnungsbau nichts ungewöhliches.
Der Vorteil ist die höhere Speichermasse durch umgebenden Beton.
Nachteil sind Kosten und Gewicht.

Mit einer Mittelmauer sollte es auch statisch funktionieren.
Falls man doch einmal umbaut und die Mittelmauer einmal wegnehmen will, dann kann man das nicht ohne weiteres.
Bei einem Holzdachstuhl kann man relativ simpel Stahlstützen einbauen und den Grundriss ändern. Das geht bei einem Sargdeckel nicht so einfach. Das ist vom Aufwand viel, viel höher.

Die Statik muss man auf jeden Fall von einem Statiker berechnen lassen und auf jeden Fall auch eine Eisenbeschau vor dem Betonieren machen.

Leider kenne ich auch einen Fall mit flach geneigten Satteldach, dass nach aussen schiebt (da kommen irre Kräfte zusammen!) und das Mauerwerk im Bereich des Kniestocks komplett reisst. Das ganze ist schon statisch schon sehr grenzwertig und dann wurde (meine Vermutung) noch bei der Bewehrung gepfuscht... 

Kurzum: im Einfamilienhausbereich würde ich bei Steildächern klar zu einem Holzdachstuhl raten. Günstiger, leichter, bewährt, meist grössere Erfahrung der Firmen.

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  •  Althauszt
27.10.2022  (#16)
Dankeschön für die zahlreichen Antworten.

Anstatt beton habe ihc auch gesehen, könnte man das auch als schärge Ziegeldecke ausführen... wäre acuh mehr Speichermasse und als Holz, allerdings dann nicht aktivierbar...

Werden das wohl nochmals detailiert mit dem Architekten besprechen.. ev. das OG höher machen, gerade Betondecke und dann Satteldach... 

Bisland würde das OG in diese Richtung aussehen..


https://www.eternit.at/objectdata/thumbs/eternit-schwarzer-drache1.jpgBildquelle: https://www.eternit.at/objectdata/thumbs/eternit-schwarzer-drache1.jpg

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  •  Puitl
  •   Silber-Award
27.10.2022  (#17)

zitat..
Althauszt schrieb:

allerdings dann nicht aktivierbar...

Mit Deckenheizung/-kühlung nass eingeputzt zumindest "Semi-aktivierbar" 😁


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  •  LtUngustl
27.10.2022  (#18)
Deckenkühlung im Trockenbau geht immer, kostet aber natürlich nochmal und du verlierst nocht etwas Raumhöhe.

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  •  Althauszt
27.10.2022  (#19)
Deshalb war ja die Idee die Decke zu betonieren...
Im schlimmsten Fall muss der Entwurf wohl nochmal umgeworfen werden...

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  •  ap99
  •   Gold-Award
27.10.2022  (#20)

zitat..
Althauszt schrieb: Deshalb war ja die Idee die Decke zu betonieren...

Wenn deine Handwerker (Baufirma, Installateur, Elektriker) "wollen" und die Räume durch die Dachschräge/Höhe auch an Qualität gewinnen ... dann betoniere 😊

Elementdecke hätte auch den Vorteil, daß du schon ausreichend Betondeckung für das Rohr hättest (Gefahr von anbohren reduziert ... gegenüber TBA auf der unteren Bewehrungslage (für Lage mittig der Decke bräuchte es eine zusätzliche Lage Bewehrung)), andererseits bist durch die Gitterträger weniger flexibel.

Auf alle Fälle wenn irgendwie möglich nach dem Verlegen der Leitungen Drohnenfoto orthogonal von oben machen.


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  •  Althauszt
30.11.2022  (#21)
Dankeschön für die vielen Hinweise und konstruktiven Ratschläge! 

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