Hallo liebe Energiespargemeinde! Ich bin als "Lurker" hier schon einige Zeit unterwegs. Siehe unten für meine konkreten Fragen, hier erstmal etwas Kontext:
Meine Frau und ich haben ein Haus aus ihrer Familie übernommen, Eckdaten:
• Baubeginn 1978, Fertigstellung 1990
• 270m² Wohnfläche auf zwei Etagen, alles Fußbodenheizung
• Energieausweis: HWB von 160kWh/m²a, Heizlast von 23kW
• Zentralheizung via Gaskessel 25kW, Baujahr 1990 (urgh!) plus ein 300l Warmwasserspeicher
• Jahresverbrauch ~45.000 kWh Gas. Ja das tut weh
"> • "Dämmung • PV mit 11.7
kWp kWp [kWpeak, Spitzenleistung] aufgeteilt auf Ost/West 21° Neigung. Plus zwei "implizite Speicher" die bei entsprechenden Überschuss aktiviert werden: (1) Elektroauto und (2) 2kW Heizstab im 300l
WW WW [Warmwasser] Speicher.
Uns ist natürlich klar dass bevor eine neue Heizung reinkommt das gesamte Gebäude gedämmt gehört. Mein persönliches Ziel sind 20kWh/m²a. Grober Plan wäre:
• Aussenhülle maximal dämmen, 25-30cm je nach Material. Eventuell gibt es da Einschränkungen dank der Bauverordnung NÖ, weil wir schon 3m an der Grundstückgrenze stehen und dann nur noch 20cm Wärmeschutz dran dürfen. Würde aber nur zwei Hausecken betreffen, mal schauen was man da machen kann.
• Dachbodendämmung auf mindestens 30cm erweitern
• Kellerdeckendämmung
• Kontrollierte Wohnraumlüftung im gesamten Wohnbereich. Als starker Allergiker und zukünftiger Energiesparer eine Win-Win Situation
• Fenstertausch. Aktuell Kunststoff 2-schichtig. Je nachdem wie schnell das Geld zu Ende geht wird das eventuell noch aufgeschoben, scheint auch das geringste Bottleneck zu sein.
Reaktionen darauf hab ich schon unterschiedliche erlebt; Energieberater von Enu hat mich beinahe ausgelacht und gemeint selbst 50kWh/m²a wird sich nur knapp ausgehen, wir sollen sich auf 60-70kWh/m²a einstellen. Eine Woche davor meinte der Ersteller des Energieausweises dass er 35kWh/m²a mit realistischen Aufwand erreichbar findet, 20kWh/m²a hält er für möglich aber potentiell nicht wirtschaftlich. Naja wir werdens sehen
Auf jeden Fall in diese Gegend wollen wir hin. Bei 35kWh/m²a wärens dann ~6kW Heizlast wenn ichs richtig verstehe, was eh sehr gut klingt.
Und dann ist die große Frage: Mit was Heizen? Klar ist für uns dass wir von Gas wegwollen. Wir haben das riesige Glück dass schon alles mit einer
FBH FBH [Fußbodenheizung] ausgestattet ist. Vor zwei Monaten wurde diese von einem Installateur durchgespült und nun klappt auch die Wärmeverteilung zufriedenstellend. Wir haben leider keine Dokumentation wie genau die
FBH FBH [Fußbodenheizung] verlegt wurde und wieviel Meter, aber ich habe angefangen die Vor- und Rücklauftemperaturen zu loggen und hatte beim Vorlauf bisher maximal 36? gemessen; da waren die kalten Tage Ende November/Anfang Dezember schon dabei.
Kurz gesagt: Wir wären jetzt schon Wärmepumpen-ready. Wir hatten auch schon drei Installateure da, die sich zumindest bei einer Sache einig waren: Eine Luftwärmepumpe muss her. Wo sie sich nicht einig waren, war das Thema Pufferspeicher: Der eine hat im Angebot einen 1000l Speicher dabei, der andere meinte gar keiner ist notwendig. Das hat mich glücklicherweise zur Eigenrecherche getrieben wodurch ich auf dieses wunderbare Forum gestoßen bin. Nun bin ich schlauer und weiss schon mal dass ich keinen Pufferspeicher möchte
Und weiters wurde mir die Luftwärmepumpe immer unsympatischer, weil: Wenn die meiste Wärmeenergie benötigt wird ist die wenigste Umgebungsenergie vorhanden. So kann die Energiewende doch nicht klappen
Grundwasser
WPWP [Wärmepumpe] fällt ebenfalls aus, wären um die 30-40m Tiefe. Garten ist zu klein für Flächenkollektoren. RGK könnte sich ausgehen, wird aber knapp nach meiner Einschätzung (Skizze siehe unten). Hängt dann im Detail wahrscheinlich davon ab wie sehr wir den HWB runterdrücken können. Tiefenbohrung sollte auf jeden Fall möglich sein, bin mir allerdings nicht sicher über die Bodenbeschaffenheit. Gibt hier in St. Valentin Kiesabbau :/ Trotzdem, entweder
RGK RGK [Ringgrabenkollektor] oder TB. Allerdings waren alle drei Installateure mit denen wir bisher Kontakt haben nicht besonders gut darauf zu sprechen. Ich hab nicht rausgefunden warum? Weil es Koordination mit anderen Beteiligten erfordert? Oder mangelt es einfach an Erfahrung damit? Das hat auf jeden Fall mal die ganze Sache entschleunigt, und riskiere erstmal noch eine weitere Heizperiode mit Gas zu heizen bevor wir etwas überstürzen.
Nächstes Thema: Saisonales Speichern. Ja okay, Erdwärme ist ja schon ein saisonaler Speicher, aber kann ich das noch pimpen? Als PV User weiss ich schon, im Sommer ist zu viel da wo man es nicht braucht, im Winter ist der Bedarf hoch aber die Verfügbarkeit niedrig. Wir haben zwar schon knappe 12kWp am Dach, aber es würden sich noch weitere 18kWp ausgehen. Die Südfassade hätte auch nochmal Platz für 5kWp was für den Winter interessant wäre. Die Überlegung war ob Solarthermie komplementär interessant ist, was die Wärmepumpe über Sommermonate noch besser entlasten würde bezüglich Warmwasser (wobei wir das aktuell schon mit dem 2kW Heizstab zusammenbringen von Mai-September). Die große Frage: Wohin mit dem ganzen Überschuss? Und hier bin ich in ein großes Rechercheloch gefallen rund um das Thema saisionaler Wasserspeicher (Stichwort Swiss Solartank von Jenni). Kurz gesagt: Ein 30m³ Pufferspeicher wäre wirklich toll, aber sowas in ein bestehendes Gebäude zu intergrieren ist meines Erachtens schwierig und scheint mir in unserem konkreten Fall als zu aufwendig. Aber der Grundgedanke ist trotzdem toll: Über die Sommermonate die Wärme speichern und im Winter verbrauchen. Nun meine Frage: Geht das auch mit Erdwärme? Kann ich 90? heiße Sole in den Rücklauf "runterschicken"? Bringt das überhaupt was oder verflüchtigt sich die Wärme bis Winter sowieso? Zerstöre ich mir damit die Kühlfunktion? Darf ich Sole überhaupt so heiß machen?
----------------------------------
Frage 1: Kann man
RGK RGK [Ringgrabenkollektor] oder TB als saisonaler Wärmespeicher verwenden? Oder kann man "nur" das Regenerieren der Wärmequelle beschleunigen, ist dann aber gedeckelt sobald die "Normaltemperatur" erreicht ist? Wenn Speichern möglich ist, gibt es irgendeine Formel wo ich mir Daumen-mal-pi das Potential ausrechen kann? Was mich besonders interessieren würde: Wenn ich 1kWh Wärme reinstecke, wieviel Wh kann ich dann im Winter wieder rausholen? Und mit wieviel kWh kann ich das machen? Kann man die benötigte Fläche für
RGK RGK [Ringgrabenkollektor] bzw. Tiefenmeter reduzieren wenn eine Wärmeeinspeisung im Sommer gemacht wird?
Frage 2: Lässt sich ein
RGK RGK [Ringgrabenkollektor] und TB kombinieren? Angenommen wir bereiten einen
RGK RGK [Ringgrabenkollektor] während den Sanierungsarbeiten vor, danach stellt sich aber herraus dass der
RGK RGK [Ringgrabenkollektor] unterdimensioniert ist (z.B. weil mit der Dämmung weniger ging als erwartet). Kann man dann einfach einen weiteren Solekreis als Tiefenbohrung hinzufügen?
Frage 3: Ich hab öfters gelesen dass man bei einer
RGK RGK [Ringgrabenkollektor] nicht drüber betonieren darf (z.B. Garage darüber setzen) weil dann die Witterung die Wärme nicht einbringen kann. Ist das auch relevant wenn sowas wie bei Frage #1 gemacht wird oder der
RGK RGK [Ringgrabenkollektor] im Sommer als Kühlung benutzt wird? Das würde unsere potentiell verfügbare Fläche etwas erweitern.
Frage 4: Bezüglich Bodenbeschaffenheit haben wir glaub ich den Worst-Case für
RGK RGK [Ringgrabenkollektor] (Schotter), wieweit kann man das mit importierten Lehm kompensieren? Ich hab hier mal etwas skizziert
https://grabenkollektor.waermepumpen-verbrauchsdatenbank.de/trenchplanner.html?id=8W1vzp5dV10Z1qgfMyYD Ein Baum muss bleiben, sonst darf der ganze Garten umgegraben werden
Mit der Bodenart "trockener Sand" komme ich da gerade mal auf knappe 5kW Heizlast. Im Südwestlichen Grundstücksende kommt die Stromleitung rein, da wissen wir nicht genau wie die verläuft. Falls das kein Problem ist trotzdem zu graben, könnte man noch am südlichen Grasstreifen vielleicht etwas reinlegen? Zwischen Grundstücksgrenze und Haus sind 3m. Garageneinfahrt ist aktuell dicht, könnte man aber neu machen lassen mit etwas
RGK RGK [Ringgrabenkollektor]-freundlichen.
Frage 5: Einen Regenwasserspeicher möchten wir auch gerne vergraben lassen. Nun hab ich schon mitbekommen dass man da eine Symbiose mit dem
RGK RGK [Ringgrabenkollektor] machen kann. Gibt's da auf etwas bestimmtes zu achten? Wieviel bringt das? Kann ich mir da meine fehlenden 1kW Heizlast erschummeln?
Frage 6: Ich würde mich über Firmenvorschläge oder Experten freuen die uns diesbezüglich konkret beraten können, im Raum Enns (OÖ)/St. Valentin (NÖ). @dyarne bist du in dieser Gegend unterwegs und hast noch Kapazitäten?
Frage 7: Vorschläge von Installateuren die Erdwärme-positiv eingestellt sind, und idealerweise die auch Nibe Wärmepumpen verkaufen und installieren. Ebenfalls Raum Enns/St. Valentin.
Gerne auch per PM wenn Werbung nicht gerne sehen wird.
Vielen Dank schon mal fürs Lesen