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Tiefenbohrung OÖ 2023 Preisrealität

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  •  rabaum
  •   Gold-Award
22.4.2023 - 31.8.2024
61 Antworten | 27 Autoren 61
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Gerade gestern habe ich von einem Bekannten wieder mal die Horrorgeschichte gehört, dass die Tiefenbohrung laut Auskunft in seinem Freundeskreis im Bereich von 40k zu Buche schlägt. Mit diesem "Wissen" schießt sich natürlich die Erdwärme sofort ins Aus, ohne dass man ansatzweise probiert, wie eine Amortisation durch höhere Effizienz aussehen könnte. 

Nur wie kommt es zu solchen utopischen Werten? Wir sprechen hier nicht von der ungedämmten 60.000 kWh Ölburg, sondern von halbwegs vernünftigem Neubaustandard, also in jedem Fall <10 kW Heizlast.

Dass die Tiefbohrfirmen aktuell soviel mehr draufschlagen und die Situation ausnutzen konnte ich mir fast nicht vorstellen, denn bei solchen Preisen wenden sich dann noch mehr von der Erdwärme ab. Zumindest für OÖ konnte ich das nicht bestätigen. Reale Preise folgen etwas später.

Restlos klären konnte ich es nicht, meine Theorie ist aber wie folgt: Die Installateure, die mit Erdwärme gar nichts am Hut haben, stellen die Erdwärme gleich vorweg so teuer und unrentabel dar, dass sie ohne große Diskussion, Berechnung und Auslegung die überdimensionierte LWP LWP [Luftwärmepumpe] platzieren können - wie immer halt. Dann ist das zitierte vielleicht gar kein individuelles Angebot, sondern "er hat mal von einer 40k Bohrung gehört, wo das Haus genau so groß war". Das muss über die Jahrzehnte natürlich Bestand haben...

Der zweite Ansatz sind konkrete aber unwahre Heizlasten, wie wir sie sehr oft hier im Forum sehen. Da kommen bei Ptot eh schon überhöhte 10 kW heraus, der Installateur nimmt dann noch den Warmwasser- und frierende Gattinzuschlag und kann laut Katalog eine 16 kW Maschine liefern. Diesen 3-fach überhöhten Wert übergibt man unkommentiert dem Tiefenbohrer, der nicht anders kann, als von dem einzig bekannten Wert ein Angebot zu erstellen, das dann natürlich sehr teuer ausfällt.

von lewurm, helyx, dyarne

  •  rabaum
  •   Gold-Award
22.4.2023  (#1)
In dieser Tabelle sind aktuelle und konkrete Angebotsdaten eines bekannten und beliebten Brunnenbauers im Zentralraum OÖ eingepflegt. Preise (unrabattiert / Listenpreise) für ein 6 kW und ein 8 kW Haus.

Spalte 3 ist die ergänzende Bohrung als Leistungsverstärkung, die untersützt ein Bestandshaus. Dort ist der Boden allerdings schlechter, weshalb aus 100 Metern weniger als 4000 W Entzug herauskommen. Dafür wird man sich dort die Bohrschlammentsorgung sparen können, da ein Graben offen ist wo man den "Bohrgatsch" einfach einleiten kann und darf.

Heizlast   6.000 W 8.000 W N/A
Kälteleistung bei COP 5   4.800 W 6.400 W 3.700 W
Entzug pro Bohrmeter 40 W      
Bohrtiefe   120 m 160 m 100 m
Bohrmeter brutto 63 EUR      
Bohrung gesamt   ~ 7.5k EUR ~ 10k EUR ~ 6.3k EUR
Baustelleneinrichtung 1.000 EUR      
Bohrschlammentsorgung 1.000 EUR      
Projekt gesamt   ~ 9.5k EUR ~ 12k EUR ~ 7.5k EUR

Also alle Varianten weit weg von diesen abschreckenden Horrorpreisen.

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  •  Harald40
22.4.2023  (#2)
Hallo 
bei mir steht demnächst auch eine Tb an. Zweimal 90 m inkl. Baustelleneinrichtung 10k. Vg

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  •  DrShouter
  •   Bronze-Award
22.4.2023  (#3)
13k für 140m. Angebot kam von bekannten Firmen aus Mondsee und Frankenmarkt.
Wurde dann aber ein RGK RGK [Ringgrabenkollektor] für einen Bruchteil des Preises (Bagger und Baggerfahrer waren kostenlos :)


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  •  Brombaer
  •   Gold-Award
22.4.2023  (#4)
In D gibt es als preistreibende Faktoren:
- viel Bedarf austrocknende Brunnen durch tiefere zu ersetzen
- viele Anfragen durch Wärmepumpenwende / Förderwahnsinn
- Material / Arbeit teurer

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  •  uhim
  •   Bronze-Award
22.4.2023  (#5)
Einführung ins Haus und Genehmigung (je nach Bundesland) kommt bei den Preisen noch dazu.

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  •  Muehl4tler
  •   Bronze-Award
Preisauskunft 22.4.2023  (#6)

zitat..
Harald40 schrieb:

Hallo 
bei mir steht demnächst auch eine Tb an. Zweimal 90 m inkl. Baustelleneinrichtung 10k. Vg

scheint mir ein vernünftiger, realistischer Preis zu sein. Hatte 2021 ebenfalls 2x 90m um fast den selben Preis erhalten 👍


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  •  rocco81
  •   Gold-Award
22.4.2023  (#7)
Kann die Tabelle von Rabaum bestätigen, westliches OÖ. 
Pro Erdwärme Installateure in Kooperation mit Bohrfirma machen teils sehr gute Preise. 
Erstaunlich in welchen Nischen die mit so einem Kompakt Raupenbohrgerät arbeiten.

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  •  lewurm
23.4.2023  (#8)

zitat..
rabaum schrieb: Die Installateure, die mit Erdwärme gar nichts am Hut haben, stellen die Erdwärme gleich vorweg so teuer und unrentabel dar, dass sie ohne große Diskussion, Berechnung und Auslegung die überdimensionierte LWP LWP [Luftwärmepumpe] platzieren können - wie immer halt.

Installateur #1 für unser Sanierungsprojekt meinte bei einer Tiefenbohrung muss man mit 500-600€ Wartungskosten (Verteiler, Sole,...) pro Jahr rechnen. Ich hab das damals sogar geglaubt...


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  •  Andreas90
  •   Bronze-Award
23.4.2023  (#9)
Ich hätte in D noch ein Sanierungsprojekt, RGK möchte ich da nicht machen da die Außenanlage gut ist und auch noch am Hang...

8 kW Angebot einmal 25000 und 28000

Dazu kommt noch das die Borfirmen 2 Sonden benötigen, da sie nicht so tief bohren können 
Und die 6er Nibe ist auch nicht mehr günstig zu bekommen 

Da es nur vermietet wird werde ich widerwillig meine erste LWP LWP [Luftwärmepumpe] verbauen, zumindest günstig sind die Dinger :) 

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  •  Miglbert
24.4.2023  (#10)
Habe 3 Angebot für 180m die von rund 12k bis 18k gehen.
von brunnenbauer in zentral OÖ

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  •  rabaum
  •   Gold-Award
24.4.2023  (#11)

zitat..
lewurm schrieb: bei einer Tiefenbohrung muss man mit 500-600€ Wartungskosten

🤡 Und nochmal knappe 1.000 EUR für den jährlichen Tausch vom Kältemittel der WPWP [Wärmepumpe]🤡
Da weiß man zumindest, wen man kein zweites Mal mehr besuchen wird. 😉

Herzlichen Dank euch allen in der Zwischenzeit für die weiteren plausiblen Kostenbeispiele.

Wie so oft ist es auch hier, dass diejenigen, die das System gar nicht verstanden und im Einsatz haben, den anderen erklären wollen, wie unleistbar teuer das nicht ist.


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  •  Brombaer
  •   Gold-Award
24.4.2023  (#12)
Was man nicht im Angebot hat/haben will, muß man zur Eigenerhöhung dem potentiellen Kunden im Verkaufsprozess schon richtig madig machen. Auf dem Bau leider normal. Die Abwesenheit von Fakten stört dabei nicht, der Kunde hat meist eh keinen blassen Schimmer.

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  •  Andreas90
  •   Bronze-Award
24.4.2023  (#13)
Wenn der ein oder ander Handwerker die Zeit in Fortbildung investieren würde anstatt den Kunden anzulügen, hätten wir lauter Top Leute^^

Ich bin ein weinig auf eure Preise neidisch, ich mein wenn ich einen Neubau mache und ne TB für unter 10k bekomme (6kW sollte ja eigentlich ein Neubau nicht mehr haben), dann kann ich den Griff zur LWP LWP [Luftwärmepumpe] nicht verstehen wenn man längerfristig im Haus Leben möchte

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  •  Akani
24.4.2023  (#14)
Du kannst so geht es mir auch den Kollegen hier vom Forum erzählen. 
Da bräuchte ma fast keine Schulung mehr. Das was ich mir hier schon aneignen konnte und Wissen eingebaut hab ist echt hammer und jeder hier von den coolen Nerds hat recht- macht weiter so.
Es ist in unserer Branche wirklich krank wie dumm und nicht angachiert Heizungsbauer sind, stehen geblieben in der alten zeit

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  •  rabaum
  •   Gold-Award
25.4.2023  (#15)

zitat..
Muehl4tler schrieb: hauptsächlich Geräusche, aber wir spammen hier den Thread mit einer völligen OT OT [Off Topic] Diskussion zu. 

bin selber nicht ganz unschuldig.

hab einen neuen Thread dazu gestartet:
https://www.energiesparhaus.at/forum-tiefenbohrung-vs-luft-eine-amortisationsrechnung/72308_1

danke @­energiesparhaus 😊
ab einschl. Post 13 könnte man durchaus übersiedeln.


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  •  TheSeeker
26.4.2023  (#16)

zitat..
rabaum schrieb: In dieser Tabelle sind aktuelle und konkrete Angebotsdaten eines bekannten und beliebten Brunnenbauers im Zentralraum OÖ eingepflegt. Preise (unrabattiert / Listenpreise) für ein 6 kW und ein 8 kW Haus.

Vielen Dank für den super Einblick! Das macht noch einmal Mut, die Tiefenbohrung auch bei mehr benötigten Bohrmetern in Betracht zu ziehen.

Ich habe vergangenes Jahr für eine zwei Mal 100 Meter Bohrung im erweiterten Zentralraum OÖ tatsächlich Preise von über 18.000 Euro ohne Bohrschlammentsorgung (noch einmal weit über 1000 Euro) erhalten.

Sind die Preise in diesem Jahr gesunken oder bekommst Du durch Dein Standing bessere Angebote? Oder liegt es tatsächlich an den äußerst unterschiedlichen Preisen der Bohrfirmen? Ist bei den Preisen der Verteilerschacht bereits inbegriffen? Liegt der reine Bohrmeterpreis inklusive Verpressen und Tiefensonde unter 60 € brutto (dann kommen ja noch die Arbeitsstunden, Verteilerschacht, Baggerkosten, Material für die Verbindung der Sonden etc. hinzu)? Bitte entschuldige die vielen Fragen.

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  •  Muehl4tler
  •   Bronze-Award
26.4.2023  (#17)
Ist ein Verteilerschacht denn zwingend notwendig bei deiner Anlage?
Wir konnten es vermeiden.
Bohrschlammentsorgung kannst du bei jedem Erdbauunternehmen anfragen. Sollte zw. 250-400€ max. Kosten. Einfach ein kleiner Container reicht ja...

Ansonsten einfach mehrere Unternehmen anfragen für den Vergleich.  Das muss schon deutlich günstiger gehen wenn nicht irgendwelche hier noch unbekannten preistreibenden Einflüsse vorliegen...

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  •  kleinbali
31.8.2023  (#18)
Sind die Preise inkl. Verrohrung und Verbindung der Sonden?

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  •  rabaum
  •   Gold-Award
31.8.2023  (#19)

zitat..
TheSeeker schrieb: Sind die Preise in diesem Jahr gesunken

Nicht gesunken, aber eben auch nicht gestiegen wie bei anderen Firmen, die die Taschen nicht voll genug bekommen.

zitat..
TheSeeker schrieb: Verteilerschacht bereits inbegriffen?

Nein, der ist da nicht dabei, weil der bei typischen kleinen Heizlasten im Neubau auch gar nicht benötigt wird. Es gibt natürlich auch Bohrer, die verkaufen dir am liebsten 4 x 80 Meter, weil sie nicht tiefer können oder wollen.

zitat..
kleinbali schrieb: Sind die Preise inkl. Verrohrung und Verbindung der Sonden?

Das ist bei diesen Preisen nicht enthalten, weil es stark individuell ist. Manche müssen quer durch den Garten, bei anderen kann direkt vorm Technikraum gebohrt werden.

zitat..
TheSeeker schrieb: Das macht noch einmal Mut, die Tiefenbohrung auch bei mehr benötigten Bohrmetern in Betracht zu ziehen.

Mut ist wichtig! 😎
Wie schon oben geschrieben, als erstes die Heizlast kritisch hinterfragen, die korrigiert sofort die benötigten Meter nach unten und spart Tausender. Vielleicht kommst du dann statt 2 x 100 irgendwie auf 1 x 160 Meter simplex, was tlw. schon auf einmal gebohrt werden kann. Dann fahrst du mit der Leitung direkt in den Technikraum, wie beim Einkreiser-Ringgrabenkollektor, einfacher geht es nicht.

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Hallo rabaum,
hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: Tiefenbohrung OÖ 2023 Preisrealität

  •  Deep
1.9.2023  (#20)
Der Kollege hier hat anscheinend einen guten Anbieter: https://www.energiesparhaus.at/forum/redir_answer.cshtml?t=74322&a=756437

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  •  TheSeeker
  •   Bronze-Award
20.2.2024  (#21)
Vielleicht darf ich den Thread noch einmal nach oben holen.

Wir benötigen aufgrund der Geologie leider zwei Bohrungen. Natürlich nicht optimal in Hinsicht der Effizienz, aber das ist nicht zu ändern. Aber was auch die Kosten nach oben treibt, ist der Verteilerschacht für die Zusammenführung der beiden Duplex-Sonden.

Zur Frage: Ist es eigentlich möglich und ratsam die beiden Sonden erst im Technikraum zu verbinden? Welche Vor- und Nachteile hätte das und was würdet ihr empfehlen?🙂

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