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Leidiges Thema Estrich Ausheizen

 
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  •  KM1988
  •   Bronze-Award
3.10. - 4.10.2023
17 Antworten | 14 Autoren 17
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Hi zusammen,

dem Mitlesen im Forum geschuldet, war ich bisher der Meinung dass, wenn es um das Ausheizen mit (in meinem Fall Luftwärmepumpe) geht, man eher dem Estrichleger, als dem Installateur glauben soll und dessen Angaben stimmen sollten.

Bei mir wird heute der Estrich fertig verlegt und nun flattert dieses Schreiben hier rein (1-Seiter, Schriftkopf und Unterschrift entfernt). Ausheizbeginn empfielt er 3 Wochen nach Estrichlegung.


2023/20231003154270.png

Meine Vorlauftemperatur wird im Betrieb eigentlich nie die 30° knaacken (BKA + FBH). 
Der Estrichleger würde diese Temperatur allerdings bereits am zweiten Tag überschreiten!

Was wäre nun die bessere Vorgangsweise? Den Installateur fragen? Selbst einen Vorschlag machen? Den Estrichleger fragen was er damit meint?

  •  Marty
  •   Bronze-Award
3.10.2023  (#1)
Gut, dass du hier fragst ...

Der Estrichleger gibt dir nur ein Maximum vor, das der Estrich seiner Meinung nach aushält.

Das Aufheizprotokoll ist aber komplett untauglich für deine WPWP [Wärmepumpe]. Von Tag 1 auf Tag 2 eine Steigerung um 10° schaffst du niemals und alles darüber ist komplett sinnlos, weil wie du schreibst die Vorlauftemperatur nie höher sein wird. Man heizt den Estrich auf die maximale Vorlauftemperatur gemäß der Auslegung vom Heizungsbauer aus. Langsamer kannst du immer machen.

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  •  KM1988
  •   Bronze-Award
3.10.2023  (#2)

zitat..
Marty schrieb:

Gut, dass du hier fragst ...

Der Estrichleger gibt dir nur ein Maximum vor, das der Estrich seiner Meinung nach aushält.

Das Aufheizprotokoll ist aber komplett untauglich für deine WPWP [Wärmepumpe]. Von Tag 1 auf Tag 2 eine Steigerung um 10° schaffst du niemals und alles darüber ist komplett sinnlos, weil wie du schreibst die Vorlauftemperatur nie höher sein wird. Man heizt den Estrich auf die maximale Vorlauftemperatur gemäß der Auslegung vom Heizungsbauer aus. Langsamer kannst du immer machen.

Danke, bestätigt meine Meinung gänzlich. Also Wisch vom Estrichleger ignorieren und Aufheizprotokoll mit Installateur finalisieren...


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  •  rabaum
  •   Gold-Award
3.10.2023  (#3)
Wieder mal das leidige Thema. Ich kopiere mal rein, was ich mir schon mal zusammengestellt habe.

Mythen rund um das Estrich Ausheizen. Was sind die Kernaussagen der ÖNORM?
 
Dauer: Aufheizen + Halten + Abheizen >= 11 Tage. Langsamer ist natürlich erlaubt, das bedeutet schonender, energiesparender.
 
Wie hoch ist die benötigte maximale Vorlauftemperatur? Dieser Wert kommt vom Installateur, genauer gesagt aus der Auslegung der Fußbodenheizung. Sollte keine genaue Auslegung vorliegen, ist im Neubau davon auszugehen, dass dieser Wert <= 35 °C beträgt.
 
Der Estrichleger kann diesen maximalen Wert der Heizung jedenfalls nicht kennen oder verlangen. Wenn nun im Datenblatt eines Estrichherstellers steht: "maximale Vorlauftemperatur von 55 °C!" heißt das nur, dass ab dieser Temperatur der Estrich Schaden nimmt. Keinesfalls ist das als Zieltemperatur zu verstehen. Das war das absolute Limit für Hochtemperatursysteme und hat keinerlei Relevanz für Wärmepumpen.

Weiters: Die Stufen dürfen maximal 5K pro 24h betragen. Das bedeutet aber, dass man auch mit nur 2-3K anheben darf.

Das Ausheizen hat primär den Zweck, dass der Estrich die maximale thermische Belastung "kennengelernt" hat, trocknen würde er auch ohne den Prozess. 

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  •  Mitleser
  •   Bronze-Award
3.10.2023  (#4)
rabaum hat alles wesentliche gesagt. uns wollten sie auch ein "Ausheizprotokoll" mit 55°C unterjubeln => vollkommen lächerlich. ich habe den erstrichhersteller (baumit) kontaktiert, der sinngemäß das gleiche wie rabaum gesagt hat:


zitat..
rabaum schrieb: Das Ausheizen hat primär den Zweck, dass der Estrich die maximale thermische Belastung "kennengelernt" hat, trocknen würde er auch ohne den Prozess. 

wenn du also eine maximale vorlauf temperatur von knapp 30°C planst, solltest du mit 35°C vollkommen das auslangen finden. haben wir ebenso gemacht, alles fein. plane allerdings mehr tage ein: langsamere anstiege der temperatur, dafür etwas länger die 35°C halten.




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  •  Fino
  •   Bronze-Award
3.10.2023  (#5)
Ebenfalls nur bis 35° geheizt 

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  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
3.10.2023  (#6)
Wir haben nach dem Estricheinbau 3 Wochen gewartet, dann ca 2 Wochen gebraucht von 20 auf 33°, da sind wir dann 1 Woche geblieben, und dann noch 1 Woche abheizen.
Kurz vor dem Bodenlegen haben wir nochmal einen 2 Wochen Zyklus auf 28 oder 30° gefahren.

Denke das diese Vorgehensweise für die meisten Neubauten mit Zementestrich passt.

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  •  PS86
  •   Bronze-Award
3.10.2023  (#7)
Habe fürs Ausheizen einfach das Ausheizprogramm meiner Vaillant WPWP [Wärmepumpe] laufen lassen. Hat alles super funktioniert.

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  •  ds50
  •   Gold-Award
3.10.2023  (#8)

zitat..
PS86 schrieb:

Habe fürs Ausheizen einfach das Ausheizprogramm meiner Vaillant WPWP [Wärmepumpe] laufen lassen. Hat alles super funktioniert.

Mit den hinterlegten Standardtemperaturen und -zeiten?


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  •  nala123
  •   Bronze-Award
3.10.2023  (#9)
Zwangsweise, wenn man mit dem Vaillant Ausheizprogramm fährt, das lässt keine Änderungen zu.
Ich habe jeden 2. Tag händisch die Temperatur umgestellt beim Ausheizen..
Dafür haben wir nicht mal 700kWh gebraucht.

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  •  Hedensted
  •   Bronze-Award
3.10.2023  (#10)
Wir hatten auch ein Ausheizprotokoll bis 55C.
Da die Wärmepumpe noch nicht installiert war wurde elektrisch ausgeheizt. 
Am 4. Tag ist aufgekommen, dass der elektrische Anschluss zu gering ist, maximale Ausheiztemperatur 35C - mehr geht nicht.

Das dem Estrichmensch geschildert und der meinte sofort, dass das für den Estrich kein Problem darstellt. Einzige Voraussetzung ist, dass wirklich wirklich eine CM Messung vor dem Bodenlegen gemacht wird, damit ja nicht zu früh draufgelegt wird.

Der CM Messer meint zu der Sache dann auch, dass die geringe Ausheiztemperatur für eine Fußbodenheizung kein Problem darstellt, da der Vorlauf im Betrieb gering genug ist.

Ausheizprotokoll kommt oft vom Installateur und in der Installateurbranche ist's meiner Meinung nach noch nicht überall angekommen, dass 55C Ausheiztemperatur nicht notwendig bzw sogar Nonsens ist.
"War immer so, machma immer so.."

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  •  Brombaer
  •   Gold-Award
3.10.2023  (#11)
Es ist bedeutend einfacher einfach nicht nachzudenken und die Stromrechnung zahlt eh ein anderer.

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  •  Gemeinderat
  •   Gold-Award
3.10.2023  (#12)
4 Wochen habens mit ihrem Eloblock fast 3500 kWh verheizt. Dann stand die Bude 3 Monate ohne Heizen. Bodenleger: CM Wert 1,7 unten und 1,5 oben.

Hätten sie die Wärmepumpe eher gebracht hätte man mit 35 Grad und später mit 20-22 Grad einfach laufen lassen. 
Wäre sicher sparsamer geworden :D 


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  •  PS86
  •   Bronze-Award
3.10.2023  (#13)

zitat..
ds50 schrieb:

──────
PS86 schrieb:

Habe fürs Ausheizen einfach das Ausheizprogramm meiner Vaillant WPWP [Wärmepumpe] laufen lassen. Hat alles super funktioniert.
───────────────

Mit den hinterlegten Standardtemperaturen und -zeiten?

Yep!

Zum Thema kosten waren wir bei ca. 700€ Stromkosten fürs Ausheizen (wohlgemerkt im Dezember 2022 wo die kwh noch um die 50 Cent kostete). Finde ich akzeptabel weil oft von tausdenden Euros gesprochen wird..


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  •  mariof
  •   Bronze-Award
3.10.2023  (#14)
Unser insti hatte 40 Grad vorgeschlagen (das ist schon fast ein ritterschlag bei dem was man hier liest)...

Will damit nur sagen es gibt auch welche die halbwegs richtig liegen...

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  •  rabaum
  •   Gold-Award
3.10.2023  (#15)

zitat..
mariof schrieb: 40 Grad vorgeschlagen

Rein numerisch erscheint das besser, im Kern hat er aber trotzdem keine Ahnung warum man das eigentlich macht. Außer dein Haus braucht wirklich 40 °C VL VL [Vorlauf] in der maximalen Auslegung. Mich ärgert an der Thematik viel mehr, dass wie bei so vielen anderen Themen irgendein Wert aufgeschnappt wird und der dann blind als Maßstab herangezogen wird.


zitat..
PS86 schrieb: ca. 700€ Stromkosten fürs Ausheizen

700 EUR mit der Wärmepumpe statt tausende Euro direktelektrisch sind da schon besser, du hattest hier Pech mit dem Strompreis. Es gibt einige hier, die haben um 100 EUR ausgeheizt, wenn ich das richtig im Kopf habe.


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  •  SaubererM
3.10.2023  (#16)
ich habe auch eher schonender ausgeheizt.
ich hatte zeit und habe daher jeden tag um 1 grad erhöht. ab 29 grad habe ich dann jeden zweiten tag um 1 grad erhöht.
ausgeheizt habe ich auf max. 32 oder 33 grad. das habe ich dann 4-5 tage gelassen und dann wieder jeden tag um 1 grad runter..
(ich hattr 50er ziegel ohne fassade)

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  •  ds50
  •   Gold-Award
4.10.2023  (#17)

zitat..
SaubererM schrieb: und dann wieder jeden tag um 1 grad runter..

Da sehe ich aber auch Optimierungspotential. Erlaubt sind 10°C weniger pro Tag, zumindest 5°C kann man da schon "riskieren", um die WPWP [Wärmepumpe] zu entlasten.


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