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Tiefenbohrung ohne WP nur zur Kühlung -> PV!

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  •  efh90
19.1. - 20.1.2024
16 Antworten | 13 Autoren 16
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Gedankenexperiment für Profis: Ist eine WPWP [Wärmepumpe] bei Tiefenbohrung unter folgenden Bedingungen überhaupt erforderlich?
Wir planen gerade unser Haus 4 Personen, 350 m2, FBH + BKA + WHZ; Heizlast gem. EA bei -14°C ca. 10 kW, alles südlich ausgerichtet;
Wir haben inkl. Nebengebäude große Dachflächen für eine PV-Leistung von insgesamt ca. 25 Kwp Kwp [kWpeak, Spitzenleistung], somit auch im Winter bei Nebel immer mind. ca. 5 kw elektr. Leistung zur Verfügung.
In Zeiten sinkender Einspeisetarife wäre es doch denkbar, untertags rein elektrisch über PV zu heizen und nachts von der großen, aktivierten Betonmasse zu zehren (sinkt über Nacht dann ohnehin nur ca. um 0.2 K ab was man hier im Forum liest).
Warmwasserbereitung mit einem 300 L WW WW [Warmwasser]-Speicher dann auch zeitgesteuert nur unter tags.
-> WPWP [Wärmepumpe] nicht erforderlich!

Im Sommer ohnehin mit PV alles kein Problem. ABER: Kühlung! Wir möchten über BKA BKA [Betonkernaktivierung] auch kühlen können; wohin kann das ca. 25°C warme 'Rücklaufwasser' der BKA BKA [Betonkernaktivierung] am besten geführt werden? Eine Tiefenbohrung (wir bauen alles auf Fels, RGK fällt daher aus) wäre dann soweit lediglich im Sommer notwendig, um den erwärmten Rücklauf der Sole zuzuführen (natürlich über Wärmetauscher).

Hat hier jemand schonmal ähnliche Überlegungen angestellt? Man würde sich dann ja die WPWP [Wärmepumpe] komplett sparen. Man bräuchte halt im Sommer eine Lösung wie man das erwärmte Wasser der BKA BKA [Betonkernaktivierung] abkühlt.

  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
19.1.2024  (#1)
Hahahaha kann ich da nur sagen.
Dein Haus braucht am Tag locker 150-200kWh Wärme wenn Kernwinter ist.
Viel mehr als 20-30kWh wirst aber an so einem Kernwintertag nicht einmal bei Sonne heruntergekommen...

Also VERGISS es.

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  •  tepee
  •   Bronze-Award
19.1.2024  (#2)
Ich sehe schon vorher einen Gedankenfehler, dass die PV Leistung im Winter zu optimistisch eingeschätzt wird.

Ich habe 30kWp PV, zwar auf alle 4 Himmelsrichtungen verteilt (was aber bei Nebel dann auch egal ist), aber da kommen niemals deine 5kW runter, wenn es bewölkt/neblig ist. Da bewegt man sich im Bereich wenige Hundert Watt, je nach genauer Wetterlage. Wenn dann auch noch Schnee liegt, dann Null. 
Wie willst du damit scheinbar rein elektrisch die Heizung betreiben und sogar noch puffern?


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  •  DrShouter
  •   Gold-Award
19.1.2024  (#3)
"Wir haben inkl. Nebengebäude große Dachflächen für eine PV-Leistung von insgesamt ca. 25 Kwp, somit auch im Winter bei Nebel immer mind. ca. 5 kw elektr. Leistung zur Verfügung."

Das wäre schön...

Wir haben eine 28kwp Anlage und die dümpelt einen Grossteil der Wintertage mit <1kw rum. Recht ja teilweise nicht mal die WPWP [Wärmepumpe] + Haushalt zu decken. 100% elektrisch - No Chance.

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  •  rabaum
  •   Gold-Award
19.1.2024  (#4)
Lass uns mal ein Gedankenexperiment anstellen:
Dein Haus wird im Dezember und Jänner vielleicht 2.400 kWh thermisch brauchen, deine schon relativ große PV wird in diesen Monaten vielleicht 300 kWh elektrisch liefern. Da haben wir schon mal einen Gap von 1:8. Dazu kommt, dass diese Werte saldierend sind, an vielen Tagen hast du praktisch gar keinen Ertrag. An den guten Tagen hast du rund um Mittag einen nennenswerten Ertrag, 3/4 vom Tag ebenfalls nicht viel. So funktioniert das nicht. Da haben wir außerdem noch nicht mal von der Grundlast vom Haus gesprochen.

Nochmal, weil man es nicht oft genug sagen kann. PV und Wärmepumpe funktionieren nicht als Symbiose. Es ist kalt und es ist Winter, weil die Sonne fehlt, das gilt auch für den PV-Ertrag.

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  •  DrShouter
  •   Gold-Award
19.1.2024  (#5)
Edit: 

18.01.2024
PV: 7,5kwh
Haus thermisch: 58kwh
Haushaltssstrom: 8kwh

Ich müsste daher 58,5kwh zukaufen. Kein guter Deal.

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Hallo efh90,
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  •  lewurm
  •   Bronze-Award
19.1.2024  (#6)
Mit der PV wirst nix reissen, die Effizienz wenns um thermische Energie geht ist zu wenig.

Es gibt aber den Ansatz mit Solarthermie und mit riesigen Pufferspeicher, also wirklich groß, da red ma von 30m3. Hier gibt's ein interessanten Vortrag vom Urvater von dieser Idee:


Die Idee ist dass man übern Sommer anfängt seinen Pufferspeicher zu laden, um bei guten Wintertagen wird halt bissl nachgeladen.

Leider fällt das Ganze wenn man sich die Kosten ansieht. Ein Pufferspeicher in so einer Dimension ist nicht günstig, und das weitere Problem ist: Wohin damit? Hier ein Video wie sowas in einem Neubau eingebaut wird:

 
Es hat dann @dyarne gebraucht der mir vermittelt hat dass so ein großer Pufferspeicher schon in meinem Garten liegt. Man braucht dann nur noch eine Wärmepumpe um diese anzuzapfen um die gespeicherte Energie auch auf eine brauchbare Temperatur zu heben 🙂 Und gleichzeitig kannst du mit der Wärmepumpe deinen PV Strom veredeln ((c) dyarne), bei Erdwärme reden wir von 1kWh Strom in 5kWh Wärme zu verwandeln, solltest du wirklich mal Überschüsse an einem schönem Wintertag haben.

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  •  Francis
20.1.2024  (#7)
Ich bin ganz bei den Vorpostern, so kann das nicht funktionieren. 
Aber ganz grundsätzlich, die Idee etwas abgewandelt:
Problematisch sind die Monate Dezember und Jänner. Zumindest bei uns sollten laut PVGIS im Dezember 50 kWh pro kWp kWp [kWpeak, Spitzenleistung] bei guter (möglichst steiler und damit auch kaum schneebedeckter) Ausrichtung vom Dach kommen.

Nimmt man noch Fassadenflächen oder etwas Wiese mit senkrechter PV dazu und erhöht damit auf 35 kWp kWp [kWpeak, Spitzenleistung], sollten dabei rd. 1750 kWh an Energie auch im Dezember zur Verfügung stehen.
Diese direktelektrisch verheizt reichen zwar immer noch nicht, man müsste also einiges zukaufen. Nachdem man beim Neubau keine üppigen Förderungen bekommt, bin mir aber nicht sicher, ob bei einem kleineren, sehr gut gedämmten Haus diese Lösung nicht auch vertretbar ist.

Wo liegt hier mein Fehler? Sind die 50 kWh lt. PVGIS unrealistisch?


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  •  DrShouter
  •   Gold-Award
20.1.2024  (#8)

zitat..
Francis schrieb:

Ich bin ganz bei den Vorpostern, so kann das nicht funktionieren. 

Aber ganz grundsätzlich, die Idee etwas abgewandelt:
Problematisch sind die Monate Dezember und Jänner. Zumindest bei uns sollten laut PVGIS im Dezember 50 kWh pro kWp kWp [kWpeak, Spitzenleistung] bei guter (möglichst steiler und damit auch kaum schneebedeckter) Ausrichtung vom Dach kommen.

Nimmt man noch Fassadenflächen oder etwas Wiese mit senkrechter PV dazu und erhöht damit auf 35 kWp kWp [kWpeak, Spitzenleistung], sollten dabei rd. 1750 kWh an Energie auch im Dezember zur Verfügung stehen.

Diese direktelektrisch verheizt reichen zwar immer noch nicht, man müsste also einiges zukaufen. Nachdem man beim Neubau keine üppigen Förderungen bekommt, bin mir aber nicht sicher, ob bei einem kleineren, sehr gut gedämmten Haus diese Lösung nicht auch vertretbar ist.

Wo liegt hier mein Fehler? Sind die 50 kWh lt. PVGIS unrealistisch?

Im Dezember waren es bei uns bei 28kwp knapp 300kwh. Die 1750 stimmen sicher nicht. 


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  •  rabaum
  •   Gold-Award
20.1.2024  (#9)

zitat..
Francis schrieb: Wo liegt hier mein Fehler? Sind die 50 kWh lt. PVGIS unrealistisch?

Sag mal welche Parameter du genommen hast bei welchem groben Standort. 
Ich habe keine Konstellation zusammengebracht wo mehr als 43 kWh rausgeschaut haben.
Und da reden wir schon von der Fassade. Ich glaube nicht, dass du dies im Mittel schaffen kannst. Wenn du soviel Geld in die Hand nimmst, um die nötigen 100 kWp kWp [kWpeak, Spitzenleistung] nur für das winterliche direktelektrische Heizen zu installieren, kannst du schon locker eine Wärmepumpe nehmen.


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  •  Fino
  •   Bronze-Award
20.1.2024  (#10)
Ich weiß, ich schon wieder, passt nicht zum Thema. ABER 350m2. Wie schaut dein Budget aus? Weißt du was der Spaß kostet? Da kommt es auf die WPWP [Wärmepumpe] auch nicht mehr an. Wir haben in der Firma rund 80kWp und selbst das ist für eine direkte elektrische Heizung an den trüben Tagen zu wenig. Wenn die Sonne scheint brauchst du eh nicht heizen, da wird es durch die Sonne drinnen warm.
Steureub und Peripherie kosten auch was. 
Also tiefenbohrung mit WPWP [Wärmepumpe], das passt. 

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  •  lohner
  •   Bronze-Award
20.1.2024  (#11)
Besser noch direkter das bisschen Sonne nutzen ohne Umwandlungsverluste mit großen Fenstern nach Süden

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  •  Didi1983
  •   Bronze-Award
20.1.2024  (#12)

zitat..
DrShouter schrieb: Im Dezember waren es bei uns bei 28kwp knapp 300kwh. Die 1750 stimmen sicher nicht. 

Bei mir waren es bei 24,8 kwp kwp [kWpeak, Spitzenleistung] 811 kwh. Is aber trotzdem zu wenig zum Direktheizen.
Und... an einigen Tagen 50 - 80 kwh an vielen anderen Tagen fast nix. (4 -5 kwh)


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  •  CoolS
  •   Bronze-Award
20.1.2024  (#13)
Haben auch 25kWp Ost/West auf einem Satteldach mit 28°.
Kann den anderen nur zustimmen da kommt echt nicht viel runter an trüben Wintertagen.

Muss @Fino recht geben, wenn ein Haus für über 1 Mio. gebaut wird kann es nicht an der WPWP [Wärmepumpe] scheitern?

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  •  efh90
20.1.2024  (#14)
Danke allen für die umfangreichen Antworten.

Wie lewurm sagt, wurde der Ansatz mit 30 m3-Wasserbuffer in der Erde durch den RGK RGK [Ringgrabenkollektor] abgelöst und das bei weitaus geringeren Kosten und - wie ich denke - Servicierungsbedarf. Bei uns scheidet das infolge des felsigen Untergrundes leider aus, daher ca. 3x75 m Tiefenbohrung (oder doch 2x 120?)

Mehr als 25 kwp kwp [kWpeak, Spitzenleistung] PV wollen wir auf keinen Fall installieren bzw. haben auch kein Platz dafür, daher bleibt es wohl bei den +10k€ für die Nibe/KNV am 'unteren Leistungsende' der Heizlast und zusätzlich Heizstab. Hier in Südösterreich sehe ich überall nur Waterkotte-Monster mit 17 kw+ installiert in 180 m2 Wohnhäusern, da lassen sich die Bauherren wohl (oft aus Unwissenheit) viel einreden. Und die modulieren meines Wissens auch nichtmal.

Bezüglich Sonnengewinne: Ja, wir werden Richtung Süden großzügige Verglasung und mit 275 cm Auskragung als konstruktiven Sonnenschutz das Maximum für frei auskragende Isokörbe ausnutzen. Für ideale PH-Gewinne werden ca. 200 cm empfohlen, aber ein witterungsgeschützter, großzügiger Terrassenbereich ist uns dennoch wichtiger als die bestmögliche solare Ausbeute. Und sommerlicher Überhitzungsschutz wird ohnehin immer wichtiger.

Bezüglich Hausgröße auf EG + 1. OG (Keller im EG nördlich in den Hang innerhalb der thermischen Hülle angebaut) ergeben sich aus dem Baufenster heraus ca. die 350 m2; aber ja, ggf. kommen wir noch auf 300 m2 runter (hängt auch von der Familienplanung ab;)


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  •  Destroent
20.1.2024  (#15)

zitat..
efh90 schrieb:

Danke allen für die umfangreichen Antworten.

Wie lewurm sagt, wurde der Ansatz mit 30 m3-Wasserbuffer in der Erde durch den RGK RGK [Ringgrabenkollektor] abgelöst und das bei weitaus geringeren Kosten und - wie ich denke - Servicierungsbedarf. Bei uns scheidet das infolge des felsigen Untergrundes leider aus, daher ca. 3x75 m Tiefenbohrung (oder doch 2x 120?)

Bei mir werden es auch 2x 120m aber der Bohrer lässt es sich offen auf 3x80 zu gehen, nimmt auch beide Sonden längen mit, weil unter 100m sagt er kann sich im Boden alles ändern 


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  •  BungalowImGruen
  •   Bronze-Award
20.1.2024  (#16)

zitat..
efh90 schrieb: ca. die 350 m2; aber ja, ggf. kommen wir noch auf 300 m2 runter (hängt auch von der Familienplanung ab;)

Was plant ihr? Eine Fußballmannschaft? 😉


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