« Heizung, Lüftung, Klima  |

Hilfestellung Heizverhalten Dimplex LA 0712BW

Teilen: facebook    whatsapp    email
Zusammenfassung anzeigen (Beta)
  •  Waermepimpe
20.11. - 24.11.2024
8 Antworten | 3 Autoren 8
8
Hallo zusammen,

in unserem Neubau werkelt eine Dimplex LA 0712BW (Kein Inverter); Wir kommen dieses Jahr das erste mal in die Heizperiode und mir sind direkt ein paar Dinge aufgefallen.
Bevor ich den Sanitärmensch nerve: Könnt ihr mir einen Ratschlag geben, ob folgende Punkte "normal" bzw. durch mich einstellbar sind, oder ob hier der Fachmann ran muss?
Es handelt sich um eine außentemperaturabhängige Steuerung mit Regelung über die Rücklauftemperatur, was offenbar etwas komplexer ist.
Hier die grafischen Gerätedaten aus der Dimplex-App:


_aktuell/2024112058124.jpg

Hierzu muss man sagen:
- Haus hat ungefähr KfW 55, Fußbodenheizung überall
- Aktuell habe ich die Warmwasser-Erzeugung auf die Zeiten von 08 bis 18 Uhr beschränkt.
- Warmwasser-Soll ist 45°C
- Der Endpunkt der Heizkurve liegt bei 28°C
- Rücklauftemperatur Min/Max sind 18/45°C
- Hysterese Rücklaufsolltemperatur ist 3K
- Raumtemperaturregler sind quasi komplett offen (auf 22°C gestellt, wurde nie erreicht). Ich werde diese früher oder später wahrscheinlich komplett manuell öffnen.

Folgende Punkte sind mir also nicht ganz klar:

- Die gemessene Außentemperatur (gelbe Kurve) fällt beim Lauf der WPWP [Wärmepumpe] parallel zum Anstieg der Vorlauftemperatur. Der Außentemperaturfühler ist an der Seite des
Außengeräts montiert, ich vermute daher, dass dieser durch die kühle Abluft (oder
Temperatur des Gehäuses?) beeinflusst wird => Je länger die WPWP [Wärmepumpe] läuft,
desto höher wird die Soll-Temperatur des Rücklaufs. Ist das sehr problematisch?

- Ist die Hysterese von 3K ggf. zu hoch eingestellt? Dadurch kommt es vor,
dass bei einer gewünschten Raumtemperatur von 21°C die tatsächliche
Temperatur von 19°C bis 21,5° schwankt. Die Abweichung nach unten ist eher
unschön. (In der Anleitung heißt es "Bei Flächenheizungen mit relativ flachen
Kennlinien sollte eine Hysterese von ca. 1 K eingestellt werden).

- Das Zusammenspiel zwischen Warmwasser-Erzeugung und Heizung irritiert mich
auch ein wenig. Was öfters vorkommt: Die Wärmepumpe befindet sich im "Heizen"
Modus, der Rücklauf wurde z.B. bereits von 20° auf 21°C erhöht, bei einem
Soll von z.B. 23°C. Jetzt kommt es zu einer Warmwasser-Anforderung,
der Heizvorgang wird unterbrochen (Siehe z.B. im Diagramm um ca. 10:00 Uhr).
Nach Aufheizen des Warmwassers liegt der Rücklauf wieder bei z.B. 21,2°C, ABER:
Die Hystere von 3K wird nicht mehr berücksichtigt, d.h der Rücklauf wird nicht bis zu
den eigentlichen 26°C erhitzt, wie es ohne Auslösen der Warmwasser-Anforderung
der Fall gewesen wäre. Kann das so gewollt sein? Das Heizungswasser kann
so ja nie richtig warm werden?

- Auch im Diagramm ersichtlich: Aktuell läuft die Zirkulationspumpe für
Warmwasser von 07:00 bis 21:00 Uhr. In der Zeit, fällt (ohne Verwendung
von Warmwasser) die Temperatur innerhalb von 2-3h um ca. 5K. Kann man
pauschal sagen, ob das normal ist? Das Haus ist neu, die Leitungen sehen
sehr gut gedämmt aus, es werden Küche, Bad und Gästebad versorgt, mit
Abständen von 5-10m.

- Weiß jemand, was die kurzen Absacker in der Vorlauf-Kurve verursacht (z.B.
um ca. 19:30 und 22:00 Uhr). Sind das Abtau-Vorgänge?

- Die Heizungspumpe läuft offenbar 24/7 durch, ist das so gewollt/nötig? Bei aktiver WPWP [Wärmepumpe] wird ein Volumenstrom von ca. 1750L/min gemeldet, bei inaktiver ca. 430L/min.

- Letzter Punkt: die gemeldete Rücklauf-Temperatur ist bei inaktiver WPWP [Wärmepumpe] immer ca. 0,5K HÖHER als die Vorlauf-Temperatur. Ist das ein Grund zur Sorge, oder kann man den Vorlauf in diesem Fall ignorieren? Thermische Gewinne o.ä. gibt es aktuell so gut wie nicht.
Nicht, dass etwas falsch angeschlossen ist...

Vielen Dank im Voraus!

  •  Akani
22.11.2024  (#1)
Den AT AT [Außentemperatur] Sensor kannst ja mal an einer anderen Stelle setzen, einfach Kabel nehmen und raus ziehen.
Die Hysteresesteuerung deiner WPWP [Wärmepumpe] mit den 3K ist denk ich schon okay, sie braucht eben auch Laufzeit, und die se verkürzt du wenn der Wert geringer wird.
Wenn das eure erste Heizsaison ist wird dein Bau noch gut Restfeuchte haben die raus muss. Zudem musst du eben die richtige Heizkurve zum Haus finden und über die Verschiebung der Heizkurve die Raumtemperatur erhöhen 

1
  •  Waermepimpe
22.11.2024  (#2)
Vielen Dank für den Hinweis, das mit der Sensorumetzung kann ich durchaus mal probieren.
Alternativ könnte ich auch die Heizkurve einen Hauch absenken, da die gemessene Temperatur
nach Start der WPWP [Wärmepumpe] ja immer ein paar Grad niedriger liegt als die tatsächliche?

Ich nehme an, dass man ohne modulierende WPWP [Wärmepumpe] sowieso keine konstante Temperatur
hinbekommen kann, d.h. entweder man lebt mit starken Schwankungen entsprechend
der Hysterese oder man taktet sich zu Tode?

Andererseits: Eine hohe Hysterese führt ja auch zu einer höheren Vorlauf-Temperatur,
was ggf. noch unwirtschaftlicher ist als mehr Takte?

Hat jemand noch Infos zu den anderen Punkten, hier bin ich nicht sicher ob ein Mangel
vorliegt oder etwas nur falsch eingestellt ist...


1
  •  Waermepimpe
22.11.2024  (#3)
Die Absacker in der Vorlauf-Kurve sind tatsächlich Abtau-Vorgänge;
Ich hoffe einfach mal, dass die Frequenz und Dauer ok sind.


1


  •  Akani
23.11.2024 7:09  (#4)
Deine WPWP [Wärmepumpe] sollte so ausgelegt sein dass sie beim Bivalenzpunkt durchläuft.
Ansonsten nenn t mann eine gut ausgelegte WPWP [Wärmepumpe] im Start Laufverhältnis 1÷1.
Zu Zirkulationen gibt's nur ein paar Dinge zu sagen, sie sind Nutzlos und Energievernichter.
Versuch diese so ein zu stellen das sie nur selten  läuft oder über eine Funk Steckdose mit Schalter im Bad/ Küche.
Dann läuft sie wenn sie soll.
Die Volumenströme sind meiner Meinung nach okay. Dein Heizungsbetz kann es hoffentlich abnehmen.
Das sind gut 30ltr/ min.
Der verminderte Volumenstrom im Aus Zustand dient dass sie eben den Temperaturabfall von 3K mitbekommt und wieder Starten kann

1
  •  Waermepimpe
23.11.2024 21:35  (#5)
Danke für den Hinweis zu den Volumenströmen!
Ich habe die Hysterese mal auf 2K verringert, damit läuft die WPWP [Wärmepumpe] immer noch gut 5h durch, bei aktuell 5° C Außentemperatur. Ich denke, das ist schon ganz ok.

Ich werde versuchen, die Zirkulationspumpe nur noch ein paar mal am Tag laufen zu lassen, damit die Leitungen durchgespült werden. Dann vielleicht noch ein Desinfektionslauf pro Woche (60°C), damit uns ein grausamer Tod durch Legionelleninfektion erspart bleibt ;)


1
  •  Akani
24.11.2024 12:43  (#6)
Nein!!!! Keine thermische Desinfektion bei Warnwasser.
Energievernichtung und Sinnbefreit.
Wenn du auf Zirkulation verzichten kannst. Abklemmen vom Speicher, Spülhahn ans Ende und EINMAL die Woche Rückspülen, z. B. Nach Duschdurchgängen

1
  •  rabaum
  •   Gold-Award
24.11.2024 13:16  (#7)

zitat..
Waermepimpe schrieb: Dann vielleicht noch ein Desinfektionslauf pro Woche (60°C)

https://www.energiesparhaus.at/forum-legionellen-mythen-und-fakten/71305


1
  •  Waermepimpe
24.11.2024 22:19  (#8)
Seufz, vielen Dank für die ganzen Infos!

Da ich die Zirkulation sehr wahrscheinlich nicht komplett stilllegen werde (schon wegen Gewährleistung und zwei linker Hände): Was gibt es hier noch für Optionen? Laut dem Dokument der SIA
soll bei 55° im Vorlauf (ist das identisch mit der Speichertemperatur? Ich glaube nicht, dass ich Vor/Rücklauf der Zirkulation irgendwo auslesen kann) das Legionellenrisiko minimiert sein.

Sprich: Statt 45° das WW WW [Warmwasser] auf 55° hochheizen, und nur noch ein paar mal am Tag kurz
zirkulieren? Damit könnte die Temperatur in den Leitungen relativ schnell unter die kritischen Temperaturen fallen und es gäbe keine Stagnation?
Wahrscheinlich wäre 1x am Tag von 50° auf 55° hochheizen günstiger als wie bisher
3x am Tag von 40° auf 45°?

Welches Vorgehen empfehlt ihr generell bei weiterer Verwendung der Zirkulation?

1


Beitrag schreiben oder Werbung ausblenden?
Einloggen

 Kostenlos registrieren [Mehr Infos]

Nächstes Thema: [Gelöst] WP moduliert nicht wie es sein soll